Buschtomaten: Anbau & Pflegetipps für reiche Ernte
Buschtomaten sind beliebt für ihren kompakten Wuchs und die reiche Ernte. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Auswahl der richtigen Sorte bis zur Überwinterung.
Wuchs
Buschtomaten, auch als Strauchtomaten bekannt, zeichnen sich durch ihren stark verzweigten und buschigen Wuchs aus. Sie erreichen meistens eine Höhe von 60 bis 80 Zentimetern und wachsen kompakt, was sie ideal für den Anbau in Kübeln, Hängegefäßen oder auf Balkonen macht. Aufgrund ihres begrenzten Wachstums benötigen sie in der Regel keine Rankhilfe.
Beliebte Sorten
- ‚Fuzzy Wuzzy‘: Mit leicht hängenden, silbrigen, behaarten Blättern ist sie ideal für Ampeln.
- ‚Paulinchen‘: Diese zierliche Sorte mit einer Höhe von 40-50 cm bietet viele gelbe Früchte und eignet sich perfekt für Terrassen und Balkone.
- ‚Rotkäppchen‘: Mit einer Höhe von ca. 80 cm bringt sie fruchtig-süße, rote Salattomaten hervor.
- ‚Ida Gold‘: Mit einer Höhe von bis zu 100 cm erfordert diese Sorte keine Rankhilfe.
Welcher Standort ist geeignet?
Buschtomaten gedeihen am besten an einem sonnigen und geschützten Standort, der mindestens acht Stunden Sonnenlicht pro Tag bietet. Ein süd- oder südwestlich ausgerichteter Balkon ist ideal. Bei heißen Sommertagen ist darauf zu achten, dass die Wurzeln vor Überhitzung geschützt bleiben, um ein Welken der Pflanzen zu verhindern.
Im Freiland sollte ein Standort gewählt werden, der gut belüftet und vor übermäßiger Nässe geschützt ist. Achten Sie darauf, dass der Boden nährstoffreich, gut durchlässig und humos ist. Staunässe schadet den Wurzeln, daher sind eine gute Drainage und durchlässiger Boden wichtig. Der Pflanzabstand sollte 60-80 cm betragen, um eine ausreichende Luftzirkulation zu ermöglichen und Krankheiten vorzubeugen.
Vermeiden Sie das Pflanzen neben Kartoffeln, da beide Pflanzen ähnliche Krankheiten und Schädlinge anziehen. Eine jährliche Fruchtfolge hilft, Bodenmüdigkeit und Krankheitsbefall zu verhindern.
Buschtomaten pflegen
Buschtomaten sind pflegeleicht und müssen im Gegensatz zu vielen anderen Tomatensorten nicht ausgegeizt werden. Dennoch gibt es einige wesentliche Pflegemaßnahmen, um eine gesunde Pflanzenentwicklung zu gewährleisten.
Gießen
Die regelmäßige Wasserversorgung ist entscheidend für das Wachstum der Buschtomaten. Gießen Sie die Pflanzen früh morgens und an heißen Sommertagen zusätzlich nachmittags.
- Gießen Sie direkt an den Wurzeln, ohne die Blätter und Blüten zu benetzen, um Pilzbefall zu vermeiden.
- Entfernen Sie überschüssiges Wasser aus Untersetzern spätestens 30 Minuten nach dem Gießen.
- Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, besonders nach dem Fruchtansatz, um das Aufplatzen der Früchte zu verhindern.
Düngen
Buschtomaten benötigen aufgrund ihres hohen Nährstoffbedarfs eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr.
- Beginnen Sie ab der zweiten Woche nach dem Auspflanzen alle 14 Tage mit dem Düngen und steigern Sie dies nach dem Fruchtansatz auf wöchentliche Düngergaben.
- Der Boden sollte beim Düngen feucht sein, um Schäden an den Wurzeln zu vermeiden.
- Verwenden Sie im Kübel spezielle Tomatendünger, im Freiland sind organische Düngemittel wie Kompost oder Pferdemist ideal.
Bodenpflege und Unkrautmanagement
Eine lockere und gut durchlässige Erde fördert das Pflanzenwachstum. Jäten und Mulchen helfen, Unkraut zu unterdrücken und die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren.
- Mulchen mit Kompost, Stroh oder Brennnesselblättern verhindert Unkrautwachstum und bewahrt die Bodenfeuchtigkeit.
- Eine gute Luftzirkulation um die Pflanzen reduziert die Gefahr von Krankheiten.
Krankheitsprävention
Für die Vorbeugung von Krankheiten wie Kraut- und Braunfäule sind einige zusätzliche Maßnahmen ratsam.
- Entfernen Sie verdächtige Blätter sofort und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
- Schneiden Sie die unteren Blätter bis zu den ersten Fruchttrauben ab, um die Luftzirkulation zu verbessern.
- Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheitssymptome.
Pflanzung
Vor dem Auspflanzen im Freiland sollten die Buschtomatenpflanzen abgehärtet werden. Stellen Sie die Pflanzen ab Ende April bis Ende Mai für kurze Zeit an einen halbschattigen, geschützten Platz im Freien. Nach den Eisheiligen können die Pflanzen dauerhaft ins Freiland umziehen.
Pflanzung im Topf oder Kübel
Der Topf oder Kübel sollte mindestens 10-15 Liter Fassungsvermögen haben und eine Drainage aus Kieselsteinen oder Tonscherben aufweisen.
- Füllen Sie das Gefäß zu drei Vierteln mit nährstoffreicher Pflanzenerde.
- Setzen Sie die Tomate mittig und leicht schräg in ein tiefes Loch, die Keimblätter dürfen mit Erde bedeckt werden.
- Setzen Sie eine Rankhilfe ein und binden Sie die ersten Triebe an.
- Füllen Sie den Topf bis etwa 5 cm unter den Rand mit Erde auf und gießen Sie gründlich.
Pflanzung im Gemüsebeet
Bereiten Sie das Beet gut vor, indem Sie es von Unkraut befreien und die Erde auflockern. Angereicherte Erde mit Kompost ist ideal.
- Setzen Sie die Tomatenpflanze schräg in ein doppelt so großes Loch wie der Wurzelballen.
- Gießen Sie die Pflanze nach dem Einpflanzen gut und mulchen Sie das Beet mit Kompost, Stroh oder Brennnesselblättern.
Sorten & Arten
Buschtomaten bieten eine Vielzahl von Sorten, die sich in Geschmack, Wuchsform und Eignung für verschiedene Anbaubedingungen unterscheiden. Hier eine Auswahl beliebter Sorten:
‚Stupice‘: Eine alte tschechische Sorte, die früh und ertragreich ist, ideal für das Freiland. Die mittelgroßen Früchte sind wohlschmeckend und aromatisch.
‚B11/23‘: Eine ertragreiche Sorte mit goldgelben, süß-säuerlichen Früchten, die besonders resistent gegen Kraut- und Braunfäule ist. Gut geeignet für den Anbau in Kübeln.
‚Buschtomate (Lycopersicon esculentum)‘: Diese Sorte bildet viele pflaumenförmige Früchte, die sehr widerstandsfähig gegenüber Platzen sind und eine hohe Krankheitsresistenz aufweisen.
‚Ungarische Buschtomate‘: Bekannt für ihre schmackhaften, mittelgroßen Früchte und hohen Ertrag.
‚Reisetomate‘: Diese ungewöhnliche Tomate besteht aus einzelnen Segmenten, die sich leicht voneinander trennen lassen. Ideal für Kinder.
‚Balkonstar‘: Optimal für den Freilandanbau, da sie unempfindlich gegenüber Wind ist und geringe Wärmeansprüche hat. Sie hat einen kompakten Wuchs und eine gute Ertragssicherheit.
‚Fuzzy Wuzzy‘: Mit silbrigen, behaarten Blättern perfekt für die Kultivierung in Ampeln geeignet.
‚Ida Gold‘: Eignet sich sowohl für den Anbau im Kübel als auch im Freiland. Die Sorte benötigt keine Rankhilfe und trägt gelb-orange, wohlschmeckende Früchte.
Buschtomaten richtig schneiden
Buschtomaten müssen nicht ausgegeizt werden, da sie ihre vielen Triebe benötigen, um zahlreiche Früchte zu tragen. Ein regelmäßiger Schnitt ist dennoch wichtig, um die Pflanze gesund zu halten.
- Entfernen Sie sofort verdächtige Blätter mit Flecken und Verfärbungen.
- Schneiden Sie die unteren Blätter bis zu den ersten Fruchttrauben ab. Dies verbessert die Luftzirkulation und verringert das Risiko von Pilzinfektionen.
- Um das Wachstum zu begrenzen, kürzen Sie ab Mitte August die Triebspitzen, damit die Pflanze ihre Kraft in die vorhandenen Tomaten investiert.
So kommt die Pflanze über den Winter
Einige robuste Buschtomatensorten können erfolgreich überwintert werden, besonders wenn sie in Kübeln kultiviert wurden.
- Gesunde Pflanzen auswählen: Nur gesunde Pflanzen ohne Krankheiten oder Schädlinge sollten ins Haus geholt werden.
- Heller Standort: Ein lichtdurchfluteter Ort, wie eine Fensterbank vor einem Südfenster.
- Temperaturkontrolle: Halten Sie die Umgebungstemperatur zwischen 15°C und 24°C.
- Wasser- und Düngemanagement: Halten Sie die Erde mäßig feucht und düngen Sie während der Überwinterung nur sehr sparsam oder gar nicht.
- Pflanzenpflege: Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und entfernen Sie betroffene Teile sofort.
Alternativ können Ableger der Pflanzen geschnitten und bewurzelt werden. Diese Methode ist platzsparender und oft erfolgreicher.
Krankheiten & Schädlinge
Buschtomaten sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge, die auch andere Tomatensorten betreffen.
Häufige Krankheiten
- Kraut- und Braunfäule: Braune Flecken auf Blättern und Stängeln, verursacht durch Phytophthora infestans.
- Blattfleckenkrankheit: Kleine, wässrige Flecken auf den Blättern, verursacht durch Septoria lycopersici.
- Blütenendfäule: Braune, eingesunkene Stellen an den Früchten, oft durch Kalziummangel.
Schädlinge
- Blattläuse: Diese saugenden Insekten verursachen Deformationen und übertragen Viren.
- Weiße Fliege: Hinterlässt klebrigen Honigtau, was zu Rußtaupilzbefall führen kann.
- Spinnmilben und Thripse: Diese Schädlinge verursachen punktuelle Schäden und schwächen die Pflanze durch Entzug von Pflanzensäften.
Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen
- Regelmäßige Kontrolle: Frühzeitige Erkennung und Bekämpfung von Problemen.
- Trockenhaltung des Laubs: Bewässern Sie nur den Wurzelbereich.
- Bodenpflege und Pflanzabstand: Sorgen Sie für gute Luftzirkulation und vermeiden Sie Staunässe.
- Entfernen befallener Teile: Erkrankte Pflanzenteile sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen.
- Einsatz von Nützlingen: Nutzen Sie natürliche Feinde wie Marienkäferlarven zur Bekämpfung von Blattläusen.
- Fruchtfolge und Mischkultur: Wechselnde Kulturen verringern das Krankheitsrisiko. Basilikum als Nachbarpflanze kann Schädlinge fernhalten.
Durch diese umfassenden Pflegemaßnahmen und präzise Prävention können Sie sicherstellen, dass Ihre Buschtomaten gesund bleiben und eine reiche Ernte liefern.
Häufig gestellte Fragen
Wie sollte man Buschtomaten vorbeugen, um physikalische Störungen wie das Platzen der Früchte zu vermeiden?
Buschtomaten sollten gleichmäßig gegossen werden, besonders nach dem Fruchtansatz, um ein Aufplatzen der Früchte zu verhindern. Vermeiden Sie plötzliche Wasserschwankungen, da diese die Fruchthaut belasten und zum Platzen führen können.
Was sind die häufigsten Schädlinge, die Buschtomaten befallen, und wie kann man diese bekämpfen?
Blattläuse, weiße Fliegen, Spinnmilben und Thripse sind häufige Schädlinge. Regelmäßige Kontrolle und der Einsatz natürlicher Feinde wie Marienkäferlarven können effektiv sein. Trockenhalten des Laubs und das Entfernen befallener Teile helfen ebenfalls.
Kann man Buschtomaten in einem Gewächshaus anbauen, und worauf sollte man dabei achten?
Ja, Buschtomaten können in Gewächshäusern angebaut werden. Achten Sie darauf, für ausreichende Belüftung zu sorgen, um hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, die Pilzkrankheiten begünstigen könnte. Auch sollten Rankhilfen genutzt werden, um die Pflanzen stabil zu halten.
Ist es möglich, dass Buschtomaten aus Ablegern gezogen werden können, und wenn ja, wie geht man dabei vor?
Ja, Buschtomaten können aus Ablegern gezogen werden. Schneiden Sie im Spätsommer gesunde Seitentriebe ab und stecken Sie diese in feuchte Anzuchterde. Halten Sie die Ableger zunächst an einem geschützten Ort und pflanzen Sie sie im Frühjahr ins Freiland oder in Kübel.