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Tomaten vermehren leicht gemacht: Methoden & Anleitung

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Dieser Ratgeber bietet eine umfassende Anleitung für den Anbau von Tomaten. Erfahren Sie alles von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte und erhalten Sie Tipps zur erfolgreichen Vermehrung Ihrer Pflanzen.

Tomaten vermehren

Samen gewinnen

Die Vermehrung von Tomaten aus Samen funktioniert am besten mit samenfesten Sorten. Pflanzen aus diesen Samen behalten die Eigenschaften der Mutterpflanze bei, im Gegensatz zu Hybridsorten wie F1-Hybriden, deren Nachkommen variieren können.

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  1. Vollreife Tomaten auswählen: Nutzen Sie gesunde, vollreife Tomaten, die die typischen Sorteneigenschaften aufweisen.
  2. Samen entnehmen: Halbieren oder vierteln Sie die Tomaten und entnehmen Sie die Samen mit einem kleinen Löffel. Die Samen sind von einer gallertartigen Masse umhüllt.
  3. Fermentation: Legen Sie die Samen samt der gallertartigen Masse in ein Glas mit Wasser. Lassen Sie das Glas zwei bis vier Tage bei Zimmertemperatur stehen, bis die Samen zu Boden sinken und sich die gallertartige Masse aufgelöst hat.
  4. Reinigung: Gießen Sie den Glasinhalt durch ein Sieb und spülen Sie die Samen gründlich unter fließendem Wasser ab.
  5. Trocknen: Breiten Sie die gereinigten Samen auf einem Stück Küchenpapier aus und lassen Sie sie an einem schattigen, trockenen Ort vollständig trocknen.
  6. Lagerung: Bewahren Sie die vollständig getrockneten Samen in einem beschrifteten Papiertütchen oder in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort auf. Die Samen bleiben bis zu fünf Jahre keimfähig.

Mit dieser Methode erhalten Sie Pflanzen, die die hervorragenden Eigenschaften der Mutterpflanzen beibehalten.

Aussaat

Die Aussaat der Tomatensamen beginnt im frühen Frühjahr, idealerweise ab Februar. Verwenden Sie samenfeste Sorten, um die gewünschten Sorteneigenschaften zu erhalten.

1. Vorbereitung der Aussaat:

  • Nutzen Sie kleine Anzuchttöpfchen oder eine Anzuchtschale.
  • Füllen Sie die Töpfe mit Anzuchterde und drücken Sie diese leicht an.

2. Aussaat der Samen:

  • Legen Sie 2 bis 3 Samen pro Anzuchttöpfchen etwa 0,5 bis 1 cm tief in die Erde und bedecken Sie sie leicht.
  • Gießen Sie die Erde vorsichtig an, sodass sie gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist.

3. Optimale Bedingungen schaffen:

  • Stellen Sie die Anzuchttöpfchen an einen warmen, hellen Standort, idealerweise eine Fensterbank mit direktem Sonnenlicht oder unter eine Pflanzenlampe.
  • Die Keimtemperatur sollte zwischen 24 und 28 Grad Celsius liegen.

4. Pflege während der Keimung:

  • Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  • Decken Sie die Anzuchttöpfchen gegebenenfalls mit einer Klarsichtfolie oder einem speziellen Gewächshausdeckel ab, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu verhindern.

Innerhalb von 7 bis 14 Tagen sollten die ersten Keimlinge sichtbar werden. Stellen Sie sicher, dass die jungen Pflanzen genügend Licht erhalten und vor Zugluft geschützt sind.

Pikieren

Das Pikieren der Tomatenkeimlinge ist entscheidend für gesunde und kräftige Pflanzen. Sobald sich die ersten echten Laubblätter zeigen, sollten die Jungpflanzen in größere Töpfe umgesetzt werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Pikieren

1. Vorbereitung der Töpfe:

  • Befüllen Sie kleine Töpfe mit nährstoffarmer Anzucht- oder Kräutererde.
  • Verdichten Sie die Erde leicht.

2. Keimlinge auswählen:

  • Wählen Sie Keimlinge mit den ersten echten Laubblättern aus.
  • Heben Sie die Keimlinge vorsichtig aus der Anzuchtschale heraus, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.

3. Umsetzen der Keimlinge:

  • Machen Sie mit einem Pikierstab ein Loch in die Erde der neuen Töpfe.
  • Setzen Sie die Keimlinge behutsam in das Loch und drücken Sie die Erde leicht an.

4. Angießen und Standortwahl:

  • Gießen Sie die pikierten Pflanzen vorsichtig an.
  • Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Platz. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, jedoch ohne Staunässe zu verursachen.

Nach dem Pikieren haben die Tomatenpflanzen mehr Platz und Nährstoffe für eine kräftige Entwicklung. Sobald kein Frost mehr droht, können die Pflanzen ab Mitte Mai ins Freiland gesetzt werden.

Auspflanzen

Ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können Ihre Tomatenpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Eine gute Standortwahl und sorgfältige Pflege sind entscheidend für den Erfolg.

Standortwahl

  • Licht: Wählen Sie einen sonnigen und warmen Platz, der täglich mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht erhält.
  • Schutz: Ein windgeschützter Bereich, z.B. nahe einer Mauer oder einem Zaun, ist ideal.
  • Erde: Verwenden Sie locker durchlässige Erde, die mit Kompost angereichert wurde.

Pflanzvorgang

  1. Vorbereitung: Lockern Sie den Boden gründlich auf und arbeiten Sie Kompost ein.
  2. Pflanzlöcher: Graben Sie tiefe Pflanzlöcher und setzen Sie die Tomatenpflanzen bis zu den unteren Laubblättern ein.
  3. Anschwemmen: Gießen Sie die Pflanzen nach dem Einsetzen gründlich an.

Unterstützung und Pflege

  • Rankhilfen: Installieren Sie Stützsysteme wie Tomatenstäbe oder Spiralen für die Pflanzen.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht kann die Bodenfeuchtigkeit bewahren und Unkraut unterdrücken.
  • Wässerung: Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig und gleichmäßig, vermeiden Sie jedoch Staunässe.

Durch sorgfältige Beachtung dieser Schritte können Sie gesunde und kräftige Tomatenpflanzen heranziehen.

Pflege

Die richtige Pflege der Tomatenpflanzen ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernte. Wichtige Pflegemaßnahmen umfassen das Gießen, Düngen, Ausgeizen und Entblättern.

Gießen

Tomatenpflanzen benötigen eine gleichmäßige Wasserversorgung. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig von unten, um die Blätter trocken zu halten und Pilzkrankheiten zu vermeiden.

Düngen

Verwenden Sie einen nährstoffreichen, tomatenspezifischen Dünger und düngen Sie die Pflanzen ab der Pflanzung etwa alle zwei Wochen.

Ausgeizen

Entfernen Sie die Seitentriebe in den Blattachseln wöchentlich, um die Pflanze zu entlasten und das Wachstum zu fördern.

Entblättern

Ab dem Sommer können Sie einige der unteren Blätter entfernen, um die Luftzirkulation zu verbessern und die Reifung der Früchte zu fördern.

Aufbinden und Stützen

Binden Sie die Haupttriebe regelmäßig an Stäben oder Spiralen auf, um die Pflanzen zu unterstützen.

Mulchen

Eine Mulchschicht hält die Bodenfeuchtigkeit und reduziert das Risiko von Krankheiten, die durch aufspritzende Erde verursacht werden.

Mit diesen gezielten Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Tomatenpflanzen gesund bleiben und eine reiche Ernte erbringen.

Ernte

Die Ernte der Tomaten beginnt ab Juli und kann bis in den Herbst hinein andauern. Reife Tomaten lassen sich leicht vom Stiel lösen und sollten regelmäßig gepflückt werden.

Hinweise zur Ernte

  • Reifegrad prüfen: Die Tomaten sollten ihre sortentypische Farbe vollständig angenommen haben und sich fest, aber nicht hart anfühlen.
  • Regelmäßige Ernten: Vermeiden Sie überreife Früchte, um Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall vorzubeugen.
  • Schonende Ernte: Nutzen Sie eine Gartenschere oder ein scharfes Messer, falls die Tomaten sich nicht leicht lösen lassen.

Nachreifung

Unreife Früchte ernten: Lassen Sie grüne Tomaten im Haus nachreifen, wenn der erste Frost droht.

Mit diesen Erntemethoden genießen Sie wohlschmeckende und qualitativ hochwertige Tomaten aus Ihrem Garten.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung von Tomaten durch Stecklinge bietet eine einfache Möglichkeit, identische Pflanzen zur Mutterpflanze zu ziehen und bestimmte Sorten zu bewahren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vermehrung durch Stecklinge

1. Geeignete Triebe auswählen: Schneiden Sie kräftige Geiztriebe oder Seitentriebe von einer gesunden Pflanze ab.

2. Vorbereitung der Stecklinge: Entfernen Sie die unteren Blätter und schneiden Sie den Trieb schräg an.

3. Anzucht in Erde oder Wasser:

  • In Erde: Setzen Sie den Steckling in Anzuchterde und gießen Sie ihn gut an.
  • In Wasser: Stellen Sie den Steckling in ein Glas Wasser und wechseln Sie das Wasser alle paar Tage.

4. Standort und Pflege: Stellen Sie die Stecklinge an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

5. Wurzelbildung überwachen: Nach 7-14 Tagen sollten die ersten Wurzeln sichtbar sein.

6. Umpflanzen: Setzen Sie die bewurzelten Stecklinge ins Freiland oder in größere Gefäße.

Mit diesen Schritten können Sie gesunde Tomatenpflanzen erzielen, die dieselben hochwertigen Eigenschaften wie die Mutterpflanzen aufweisen.

Bilder: YinYang / iStockphoto