Tomaten kultivieren: So gelingt der Anbau im Garten
Von der Aussaat bis zur Ernte: Dieser Ratgeber begleitet Sie Schritt für Schritt beim Anbau von aromatischen Tomaten. Erfahren Sie alles über Standortwahl, Pflege, Düngung und Ernte.
- Den optimalen Standort für Tomaten wählen
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Tomaten vorziehen: Aussaat und Pikieren
- Tomaten auspflanzen: Nach den Eisheiligen ins Freiland
- Tomaten richtig düngen: Nährstoffbedarf von Starkzehrern
- Tomaten gießen: Wasserbedarf und richtiges Vorgehen
- Tomaten stützen: Rankhilfen und Befestigung
- Tomaten ausgeizen: Geiztriebe entfernen für optimales Wachstum
- Tomaten ernten: Reifegrad und richtige Technik
- Mischkultur: Gute und schlechte Nachbarn für Tomaten
Den optimalen Standort für Tomaten wählen
Ein idealer Standort für Tomatenpflanzen ist entscheidend für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte. Tomaten bevorzugen Plätze, die täglich mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung bieten. Ein überdachter, aber gut belüfteter Standort schützt die Pflanzen vor Regen und reduziert das Risiko von Pilzkrankheiten. Auch ein gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden ist essenziell, um Staunässe zu vermeiden.
Wählen Sie für Ihre Tomaten einen windgeschützten Bereich, da starker Wind die Pflanzen beschädigen und deren Fruchtansatz negativ beeinflussen kann. Auch auf einem sonnigen Balkon in großen Töpfen oder Pflanzbeuteln können Tomaten gut gedeihen, wobei Buschtomaten besonders geeignet sind. Denken Sie daran, den Boden mit Kompost oder Dünger vorzubereiten, um den hohen Nährstoffbedarf der Pflanzen zu decken.
Damit Ihre Tomaten gut gedeihen, sollte zudem eine regelmäßige Wasserversorgung gewährleistet sein, ohne Staunässe zu verursachen. In Regionen mit weniger Niederschlag kann ein Bewässerungssystem sinnvoll sein. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen an frostfreien Tagen genügend Wasser erhalten, um optimal zu wachsen.
Tomaten vorziehen: Aussaat und Pikieren
Die Aussaat von Tomaten beginnt idealerweise ab Mitte März in der Wohnung. Hierfür sind Saatgutschalen oder kleine Anzuchttöpfe optimal. Verwenden Sie nährstoffarme Anzuchterde und bedecken Sie die Tomatensamen leicht mit Erde. Halten Sie die Samen bei einer konstanten Temperatur von etwa 20 bis 24 Grad Celsius. Nach etwa zehn bis vierzehn Tagen sollten die ersten Keimlinge sichtbar sein.
Damit die Keimlinge kräftig und gesund heranwachsen, ist eine ausreichende Lichtzufuhr essenziell. Ein heller Platz auf der Fensterbank, idealerweise an einem Südfenster, ist hierfür bestens geeignet. Alternativ können Pflanzenlampen (39,00€ bei Amazon*) für ausreichend Helligkeit sorgen.
Sobald die Tomatensämlinge ihre ersten echten Laubblätter ausgebildet haben, ist es an der Zeit, sie zu pikieren, also zu vereinzeln, um Tomaten zu züchten. Dies geschieht normalerweise nach rund drei Wochen. Bereiten Sie kleine Töpfe mit nährstoffreicherer Pflanzerde vor. Heben Sie die Keimlinge vorsichtig aus der Anzuchtschale heraus, idealerweise mit einem Pikierstab. Setzen Sie die Sämlinge in die vorbereiteten Töpfe und drücken Sie die Erde leicht an. Gießen Sie die Jungpflanzen anschließend vorsichtig, um den Wurzelballen gut zu durchfeuchten.
Die pikierten Tomaten sollten Sie anfangs weiterhin im Haus lassen und erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland setzen. Sollte es während dieser Zeit zu Temperaturabfällen kommen, können die Pflanzen vorübergehend mit einem Vlies abgedeckt werden, um sie vor Frost zu schützen.
Tomaten auspflanzen: Nach den Eisheiligen ins Freiland
Mit dem Ende der Eisheiligen, Mitte Mai, ist der optimale Zeitpunkt gekommen, um die vorgezogenen Tomatenpflanzen ins Freiland zu setzen. Achten Sie darauf, dass die Nachttemperaturen konstant über fünf Grad Celsius liegen, um Frostschäden zu vermeiden.
Bevor Sie die Pflanzen endgültig auspflanzen, sollten Sie diese schrittweise an die Bedingungen im Freien gewöhnen. Stellen Sie die Tomaten etwa eine Woche vorher tagsüber nach draußen und bringen Sie sie nachts wieder ins Haus. Dieser Prozess, bekannt als „Abhärten“, stärkt die jungen Pflanzen und bereitet sie optimal auf die Freilandbedingungen vor.
Wählen Sie einen sonnigen und windgeschützten Standort für die Tomaten. Bei der Pflanzung im Beet sollte ein Pflanzabstand von 60 bis 80 Zentimetern sowie ein Reihenabstand von etwa einem Meter eingehalten werden. Dadurch erhalten die Pflanzen genügend Platz, um sich gesund zu entwickeln und Luft zirkulieren zu lassen.
Setzen Sie die Tomatenpflanzen tiefer in die Erde, als sie im Anzuchttopf standen. Diese Maßnahme fördert die Bildung zusätzlicher Wurzeln am Stängelansatz und verleiht der Pflanze mehr Stabilität.
Platzieren Sie die Tomaten in Beeten, Hochbeeten, großen Töpfen oder Kästen auf dem Balkon. Ein Regenschutz, wie ein Tomatenhaus oder eine Folienabdeckung, bietet zusätzlichen Schutz vor Pilzkrankheiten, die durch Regen oder Spritzwasser übertragen werden können. Lüften Sie solche Abdeckungen gut, um Schimmelbildung zu verhindern.
Tomaten richtig düngen: Nährstoffbedarf von Starkzehrern
Tomaten haben als Starkzehrer einen besonders hohen Nährstoffbedarf. Bereits im Herbst sollten Sie den Boden mit reifem Kompost vorbereiten, um eine gute Basis zu schaffen. Für eine erfolgreiche Tomatenkultivierung ist es wichtig, den Pflanzen während der gesamten Wachstumsperiode regelmäßig Nährstoffe zuzuführen.
Eine erste Düngung empfiehlt sich beim Auspflanzen der Tomatensetzlinge. Hierbei können Sie Langzeitdünger verwenden, der seine Nährstoffe kontinuierlich abgibt. Achten Sie darauf, dass dieser organisch ist und den Boden nicht übermäßig belastet. Nach der ersten Düngung sollten Sie etwa alle zwei bis drei Wochen erneut düngen, insbesondere ab der Blütenbildung.
Organische Dünger, wie Brennnesseljauche, Hornmehl oder Pferdemist, liefern wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, die das Wachstum und die Fruchtbildung der Tomaten unterstützen. Alternativ können Sie auch auf spezielle Tomatendünger zurückgreifen. Achten Sie bei der Wahl des Düngers darauf, dass er kalium- und magnesiumreich ist, da diese Nährstoffe den Geschmack der Tomaten verbessern.
Die Bodenbeschaffenheit spielt eine entscheidende Rolle bei der Dosierung des Düngers. Lehmböden benötigen aufgrund ihrer guten Nährstoffspeicherung weniger Dünger als sandige Böden, welche häufiger und in kleineren Mengen gedüngt werden sollten. Zudem ist es ratsam, die Blätter der Tomaten auf Mangelsymptome wie Gelbfärbung und verkümmerte Wuchsformen zu beobachten, um gezielt nachdüngen zu können.
Tomaten gießen: Wasserbedarf und richtiges Vorgehen
Tomatenpflanzen zeichnen sich durch ihren hohen Wasserbedarf aus, der besonders an heißen Tagen gedeckt werden muss. Ein bewährtes Verfahren ist, die Pflanzen gleichmäßig und gründlich zu wässern. Ideal ist es, dies morgens oder am späten Nachmittag zu tun, um Verdunstung zu minimieren und die Pflanzen optimal zu versorgen.
Folgende Punkte sind beim Tomatengießen besonders wichtig:
- Langsame Wasserabgabe: Gießen Sie die Tomaten langsam, damit das Wasser gleichmäßig in den Boden eindringt und die Wurzeln erreicht. Schnelles Gießen kann dazu führen, dass das Wasser oberflächlich abfließt und nicht tief genug eindringt.
- Vermeidung von Spritzwasser: Gießen Sie stets im Bereich des Wurzelhalses und nicht über die Blätter oder Früchte, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Ein Gießrand oder ein eingegrabener Blumentopf ohne Boden kann das Wasser gezielt an die Pflanzenwurzeln führen.
- Bewässerungsrhythmus anpassen: Der Wasserbedarf hängt stark von den Temperaturen und der Bodenbeschaffenheit ab. Bei Kultivierung in Töpfen oder Gewächshäusern benötigen Tomaten oft mehr Wasser als im Freiland. Eine einfache Methode, um den richtigen Zeitpunkt zum Gießen zu ermitteln, ist die Fingerprobe: Ist die Erde zwei bis drei Zentimeter tief trocken, sollte wieder gewässert werden.
- Kalkfreies Wasser bevorzugen: Verwenden Sie nach Möglichkeit Regenwasser oder zumindest kalkarmes Wasser. Dies schützt die Tomaten vor möglichen Wachstumsbeeinträchtigungen durch Kalkablagerungen im Boden.
- Gleichmäßige Wasserversorgung: Achten Sie darauf, den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass zu halten. Besonders nach warmen Tagen und während der Fruchtbildung ist es wichtig, dass der Wasserhaushalt konstant bleibt, um ein Aufplatzen der Tomatenfrüchte zu verhindern.
Tomaten stützen: Rankhilfen und Befestigung
Das Hochbinden von Tomatenpflanzen ist essenziell, um das Risiko von Krankheitsübertragungen zu minimieren und die Pflanzen vor dem Abknicken unter der Last der Früchte zu schützen. Während Buschtomaten ohne zusätzliche Unterstützung auskommen, benötigen Stab- und Klettertomaten stabile Rankhilfen.
Für den Anbau im Garten eignen sich robuste Stäbe aus Holz, Bambus oder Metall. Diese sollten tief im Boden verankert sein, um den Pflanzen Halt zu bieten. Auch spiralförmige Metallstäbe sind eine praktische Option, da sie den Pflanzen natürlichen Halt bieten, ohne dass ein zusätzliches Festbinden notwendig ist. Stellen Sie sicher, dass die Rankhilfen vor dem Einsatz desinfiziert werden, zum Beispiel mit Brennspiritus, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Beim Anbringen der Rankhilfen und Bindematerialien wie weichen Bändern oder Pflanzenclips ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren und die Bindungen gegebenenfalls nachzujustieren, um Verletzungen der Pflanzen zu vermeiden. Diese Materialien sollten locker sitzen, um das Wachstum der Stängel nicht zu behindern und eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
Für den Balkon eignen sich platzsparende Lösungen wie Tomatentürme oder Ranknetze. Diese bieten kompakten Halt und fördern ein gesundes Wachstum, auch bei begrenztem Platzangebot. In der Wohnung können Rankgitter oder maßgefertigte Konstruktionen zum Einsatz kommen, die an der Wand montiert oder im Pflanztopf verankert werden.
Indem Sie Ihre Tomatenpflanzen sorgfältig stützen und regelmäßig überprüfen, schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen und erhöhen die Chance auf eine gesunde und ertragreiche Ernte.
Tomaten ausgeizen: Geiztriebe entfernen für optimales Wachstum
Das Ausgeizen von Tomatenpflanzen ist eine wesentliche Pflegemaßnahme zur Förderung des Fruchtwachstums und zur Vermeidung von Krankheiten. Geiztriebe sind die Triebe, die in den Blattachseln des Hauptstamms sprießen und Energie verbrauchen, die ansonsten für die Fruchtbildung genutzt werden könnte. Durch das regelmäßige und sorgfältige Entfernen dieser Triebe gelangen mehr Wasser und Nährstoffe zu den Früchten, was zu einer verbesserten Qualität und Größe der Tomaten führt.
Beginnen Sie ab Juni mit dem regelmäßigen Ausgeizen Ihrer Tomatenpflanzen. Sobald die ersten Geiztriebe sichtbar sind, brechen Sie diese idealerweise wöchentlich heraus. Junge und weiche Triebe lassen sich leicht mit den Fingern herausbrechen. Für stärkere Triebe verwenden Sie ein scharfes Messer oder eine Gartenschere. Entfernen Sie nur die Triebe an Stabtomaten, da Buschtomaten von dieser Maßnahme in der Regel nicht profitieren.
Neben dem Ausgeizen sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen luftdurchlässig bleiben. Entfernen Sie daher auch die Blätter unterhalb des ersten Fruchtstandes. Dies erleichtert nicht nur die Belüftung, sondern verbessert auch die Lichtverhältnisse, was die Reifung der unteren Früchte beschleunigt.
Tomaten ernten: Reifegrad und richtige Technik
Die Erntezeit für Tomaten beginnt je nach Sorte etwa ab Juli und kann bis in den Herbst andauern. Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Früchte voll ausgefärbt sind und leicht auf Druck nachgeben. Am besten pflücken Sie die Tomaten in den kühleren Morgenstunden, da sie dann am knackigsten sind.
Viele Tomaten besitzen am Ansatz eine Sollbruchstelle, die das Abknicken der Früchte erleichtert. Halten Sie die Frucht in der Hand und knicken Sie sie vorsichtig ab. Sollten sich die Tomaten nicht leicht von der Pflanze lösen lassen, verwenden Sie ein scharfes und sauberes Messer oder eine Gartenschere, um die Früchte abzuschneiden. Dies verhindert unnötige Beschädigungen an der Pflanze.
Im Herbst können viele Tomaten noch grün an der Pflanze hängen. Diese können Sie dennoch ernten und im Haus nachreifen lassen. Platzieren Sie die grünen Tomaten an einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur. Die Zugabe von reifen Äpfeln beschleunigt den Reifeprozess, da sie das Reifegas Ethylen abgeben. Innerhalb von ein bis zwei Wochen sollten die Tomaten vollständig nachgereift sein.
Um den vollen Geschmack Ihrer Tomaten zu bewahren, lagern Sie die geernteten Früchte an einem schattigen Platz bei Raumtemperatur. Vermeiden Sie kühle Lagerorte wie den Kühlschrank, da die Tomaten dort an Aroma verlieren und schneller schrumpeln.
Mischkultur: Gute und schlechte Nachbarn für Tomaten
In einer Mischkultur profitieren Tomaten von der Gesellschaft bestimmter Pflanzen, die gemeinsam im Beet wachsen. Durch das geschickte Kombinieren von Pflanzen unterstützen sich diese gegenseitig in Wachstum und Gesundheit, indem sie Nährstoffe effizient nutzen und Schädlinge abwehren.
Gute Nachbarn für Tomaten
Tomaten gedeihen besonders gut neben Pflanzen, die ähnliche Boden- und Lichtverhältnisse bevorzugen und sich nicht gegenseitig verdrängen:
- Basilikum: Fördert das Wachstum und verbessert den Geschmack.
- Buschbohnen: Liefern Stickstoff, was den Boden für Tomaten nährstoffreicher macht.
- Kapuzinerkresse: Schützt vor Blattläusen und anderen Schädlingen.
- Knoblauch: Wehrt durch seine abschreckende Wirkung manche Schädlinge ab.
- Kohlarten (z.B. Kohlrabi): Die tiefen Wurzeln der Kohlpflanzen lockern den Boden.
- Kopfsalat: Nimmt wenig Platz ein und verhindert Unkrautwachstum.
- Lauch: Hält Schädlinge wie die Möhrenfliege fern.
- Möhren: Ergänzen sich gut im Wurzelbereich und zeigen keine Konkurrenz.
- Petersilie: Fördert das Wachstum durch ätherische Öle.
- Radieschen und Rettich: Schnelle Ernten machen sie zu idealen Partnern, da sie Platz für die wachsenden Tomaten schaffen.
- Rosmarin: Schützt durch seine ätherischen Öle vor einigen Insekten.
- Sellerie: Beugt durch seine ätherischen Öle Krankheiten vor.
- Spinat: Der schnelle Wuchs lockert den Boden leistungsfähig auf.
Schlechte Nachbarn für Tomaten
Einige Pflanzen sollten Sie lieber nicht mit Tomaten kombinieren, da sie das Wachstum hemmen oder Krankheiten begünstigen können:
- Erbsen: Erhöhen das Risiko für Pilzerkrankungen und stehen im Konkurrenz um Nährstoffe.
- Fenchel: Bildet Stoffe, die das Wachstum von Tomaten beeinträchtigen können.
- Kartoffeln: Erhöhen die Anfälligkeit für Kraut- und Knollenfäule, die auch Tomaten befällt.
Achten Sie bei der Planung Ihrer Mischkultur darauf, diese Hinweise zu berücksichtigen, um gesunde und ertragreiche Tomatenpflanzen heranzuziehen. Ideal ist es, die Beete regelmäßig zu rotieren und verschiedene Gemüsearten im Wechsel anzupflanzen, um den Boden zu schonen und Schädlingen und Krankheiten vorzubeugen.