Saat und Anzucht

Wann Tomaten pflanzen: Der optimale Zeitpunkt im Gartenjahr

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Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat und das Pflanzen von Tomaten ist entscheidend für eine reiche Ernte. Dieser Artikel liefert Ihnen alle Informationen, die Sie für den erfolgreichen Anbau von Tomaten im Freiland oder Gewächshaus benötigen.

Tomaten pflanzen Zeitpunkt
Tomaten können ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden

Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Tomaten

Für den erfolgreichen Anbau von Tomaten ist der Zeitpunkt der Aussaat entscheidend, da Tomaten wärmeliebende Pflanzen sind und frostfrei kultiviert werden müssen. Beginnen Sie damit, die Samen zwischen Ende Februar und Anfang April auszusäen. Ein früherer Zeitpunkt kann zu vergeilten Keimlingen führen, da Tomaten viel Licht für ein gesundes Wachstum benötigen.

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Nutzen Sie Anzuchtschalen oder -töpfe und platzieren Sie diese an einem hellen Standort, idealerweise auf einer Fensterbank. Die Keimung erfolgt am besten bei einer konstanten Temperatur von 20 bis 25 Grad Celsius. Unter diesen Bedingungen zeigen sich die ersten Keimlinge schon nach etwa 8 bis 10 Tagen.

Später können die Jungpflanzen in größere Töpfe oder ins Freiland umgepflanzt werden, sobald die Temperaturen stabil über 15 Grad Celsius liegen und keine Frostgefahr mehr besteht. Achten Sie darauf, dass dies in der Regel nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, der Fall ist. Für eine reiche Ernte ist es wichtig, Ihre Tomatenpflanzen ausreichend abzuhärten, das heißt, sie stundenweise an die Bedingungen im Freien zu gewöhnen, bevor sie endgültig ins Beet oder Gewächshaus umziehen.

Faktoren, die den optimalen Pflanzzeitpunkt beeinflussen

Für den optimalen Pflanzzeitpunkt von Tomaten spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle:

  • Umgebungstemperatur: Für ein gesundes Wachstum der Tomaten sollten die Temperaturen dauerhaft über 13 °C liegen. Insbesondere nachts dürfen die Temperaturen nicht unter diesen Wert fallen, da Frost Ihre Pflanzen stark schädigen kann.
  • Wurzelsystem der Pflanzen: Die Tomatenpflanzen sollten ein gut entwickeltes Wurzelsystem haben, ehe sie ins Freiland gepflanzt werden. Ein starkes Wurzelsystem fördert die Wasser- und Nährstoffaufnahme, was das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze entscheidend unterstützt.
  • Abhärtungsphase: Bevor die Jungpflanzen dauerhaft ins Freie gepflanzt werden, sollten sie über eine Woche hinweg abgehärtet werden. Stellen Sie die Pflanzen tagsüber an einen halbschattigen Ort im Freien und holen Sie sie nachts wieder herein. Dies erleichtert den Pflanzen die Eingewöhnung an die neuen Bedingungen und reduziert Schockzustände.
  • Erste Blütenbildung: Hat sich die erste Blütendolde gezeigt, ist dies ein zusätzliches Zeichen dafür, dass die Pflanzen bereit sind, hinausgepflanzt zu werden und die Bedingungen für die Fruchtbildung günstig sind.
  • Standortbedingungen: Der Pflanzort sollte sonnig, windgeschützt und gut durchlüftet sein. Staunässe muss vermieden werden, durchlässige Böden oder Hochbeete sind hierfür ideal. Ein überdachter Standort schützt die Pflanzen zudem vor Regen und damit verbundenen Pilzerkrankungen.
  • Pflanzabstand: Ein ausreichender Pflanzabstand gewährleistet eine gute Luftzirkulation und reduziert den Krankheitsdruck. Ideal sind Abstände von etwa 50 bis 80 cm zwischen den Pflanzen und 80 bis 100 cm zwischen den Reihen.

Anzeichen dafür, dass Tomatenpflanzen bereit zum Auspflanzen sind

Beachten Sie folgende Anzeichen, die darauf hinweisen, dass Ihre Tomatenpflanzen bereit sind, ins Freiland oder Gewächshaus umgesetzt zu werden:

  1. Höhe und Stängelstärke: Ihre Pflanzen sollten etwa 20 bis 30 cm groß sein und stabile, kräftige Stängel aufweisen, um den wechselnden Wetterbedingungen im Freiland oder Gewächshaus standzuhalten.
  2. Blattentwicklung: Mindestens vier bis sechs echte Blätter sollten sich entwickelt haben. Dies zeigt, dass die Pflanze bereit ist, mehr Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen.
  3. Wurzelsystem: Das Wurzelsystem der Tomatenpflanzen sollte gut ausgebildet sein. Wenn die Wurzeln den Topfballen vollständig durchdrungen haben und nicht nur an der Oberfläche sichtbar sind, sind die Pflanzen reif fürs Auspflanzen.
  4. Abhärtungsprozess: Harte Sie Ihre Tomatenpflanzen für mindestens eine Woche ab, indem Sie sie tagsüber ins Freie stellen und nachts wieder hereinholen. So gewöhnen sich die Pflanzen an die wechselnden Temperaturen und Lichtverhältnisse.
  5. Blütenbildung: Frühe Anzeichen von Blüten, besonders bei Buschtomaten oder frühen Sorten, können signalisieren, dass die Pflanzen bereit sind, ins Freie verlegt zu werden.

Tipps für das Pflanzen von Tomaten

Das Pflanzen von Tomaten erfordert einige sorgfältige Schritte, um eine reiche Ernte sicherzustellen:

  1. Bodenbeschaffenheit und Vorbereitung: Bereiten Sie den Boden gut vor, indem Sie ihn tief lockern und Kompost oder organischen Dünger einarbeiten. Tomaten bevorzugen nährstoffreiche, gut durchlässige Böden, die leicht sauer bis neutral sind (pH-Wert zwischen 5,5 und 7).
  2. Pflanzlöcher vorbereiten: Heben Sie großzügige Pflanzlöcher aus, um den Wurzeln ausreichend Platz zu bieten. Falls die Pflanzen zu lang geworden sind, können Sie diese auch schräg pflanzen.
  3. Tomaten abhärten: Härten Sie die Pflanzen etwa eine Woche lang ab, indem Sie sie tagsüber ins Freie stellen und nachts wieder hereinholen. So gewöhnen sich die Pflanzen an die neuen Bedingungen.
  4. Richtige Pflanztiefe: Setzen Sie die Tomaten tief genug, sodass die unteren Blätter knapp über dem Boden verbleiben. Entfernen Sie die Blätter, die unter der Erde liegen würden, um Fäulnis zu vermeiden.
  5. Gießrand anlegen: Formen Sie nach dem Pflanzen einen kleinen Erdwall um jede Pflanze, wodurch ein Gießrand entsteht. Dieser leitet das Wasser direkt zu den Wurzeln und hält die Blätter trocken.
  6. Bewässerung: Gießen Sie die Tomatenpflanzen regelmäßig und gleichmäßig, um Trockenstress und Blütenendfäule zu verhindern. Besonders bei heißem Wetter sollten Sie morgens und abends gießen.
  7. Unterstützung durch Rankhilfen: Verwenden Sie stabile Stäbe oder Rankspiralen, um die Pflanzen zu stützen und vor dem Umknicken zu schützen. Binden Sie die Pflanzen sanft an, ohne sie zu beschädigen.
  8. Mulchen für Feuchtigkeit und Unkrautbekämpfung: Eine Mulchschicht um die Pflanzen hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren, Unkraut zu unterdrücken und Temperaturschwankungen im Boden zu minimieren. Verwenden Sie am besten organische Materialien wie Stroh oder Rasenschnitt.
  9. Ausgeizen und Pflegen: Entfernen Sie regelmäßig die Seitentriebe in den Blattachseln, um das Wachstum der Haupttriebe zu fördern. Dies verbessert die Luftzirkulation und verringert das Risiko von Pilzkrankheiten.

Mit diesen Tipps schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Tomatenpflanzen und erhöhen die Chancen auf eine gesunde und ertragreiche Ernte.

Bilder: YuriyS / iStockphoto