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Tomaten-Schimmel erkennen: So beugst du Gesundheitsrisiken vor

Schimmel auf Tomaten ist nicht nur unappetitlich, sondern birgt auch gesundheitliche Risiken. Dieser Artikel beleuchtet die Gefahren, zeigt, wie man befallene Tomaten erkennt und gibt Tipps zur Vorbeugung und richtigen Lagerung.

Schimmel auf Tomaten: Ein Gesundheitsrisiko

Schimmel auf Tomaten kann ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen, da die Schimmelpilze Mykotoxine produzieren. Diese giftigen Stoffwechselprodukte können beim Verzehr in den Körper gelangen und verschiedene Schäden verursachen:

  • Leber- und Nierenschäden: Diese Organe sind besonders anfällig, da sie für die Entgiftung des Körpers zuständig sind.
  • Beeinträchtigung des Immunsystems: Mykotoxine können die Immunabwehr des Körpers schwächen.
  • Krebserregende Eigenschaften: Einige Mykotoxine stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen.
  • Hormonähnliche Wirkungen: Diese Wirkungen können zu Störungen im Hormonhaushalt führen.
  • Erbgutschädigung: Diese Giftstoffe können das Erbgut beeinflussen und Fehlbildungen beim Embryo verursachen.
  • Atemwegsinfektionen: Der Kontakt oder die Inhalation von Schimmelsporen kann Infektionen der Atemwege auslösen.

Es ist daher essenziell, schimmelige Tomaten umgehend zu entsorgen. Schimmelsporen können sich auch auf benachbarte Früchte ausdehnen. Daher sollten Sie regelmäßig den gesamten Lagerbestand überprüfen und betroffene Exemplare sofort entfernen.

Auch die richtige Lagerung der Tomaten hilft, Schimmelbildung vorzubeugen. Lagern Sie Tomaten an einem kühlen, trockenen Ort mit guter Belüftung und vermeiden Sie Druckstellen. Bewahren Sie Tomaten besser nicht im Kühlschrank auf, da sie kälteempfindlich sind und dort schneller verderben können.

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Erkennen von Schimmel auf Tomaten

Die Erkennung von Schimmel auf Tomaten variiert je nach Fortschritt des Befalls. Da Schimmelsporen zuerst unsichtbar sind und sich im Inneren der Frucht ausbreiten, ist anfänglicher Befall nicht sofort erkennbar. Frühstadien zeigen blasse bis grüne Flecken auf der Haut, die oft um die Stielgrube auftreten.

Fortgeschrittener Befall wird durch kreisförmige Fäden oder Hyphen sichtbar, die von einem dunklen Mittelpunkt ausgehen und eine graue oder weiße, flaumige Schicht auf der Oberfläche bilden. Achten Sie auf:

  • Anfangs blasse, grüne Flecken, später gelb oder grau
  • Flaumige Schimmelrasen in weiß, grau oder grün
  • Weiche oder matschige Texturen

Kontrollieren Sie Ihre Tomaten regelmäßig, vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit. Schimmelsporen können sich auch auf benachbarte Früchte ausbreiten, selbst wenn der Schimmelrasen noch nicht sichtbar ist. Entfernen Sie betroffene Tomaten frühzeitig, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Was tun mit schimmeligen Tomaten?

Schimmelige Tomaten sollten niemals verzehrt werden, da sich die Mykotoxine im gesamten Fruchtfleisch verteilt haben können, selbst wenn dies äußerlich kaum sichtbar ist. Es reicht daher nicht aus, nur die befallenen Stellen zu entfernen.

Maßnahmen zur Entsorgung und Reinigung

  1. Vollständige Entsorgung: Werfen Sie die betroffenen Tomaten komplett weg. Auch wenn nur eine Tomate in einer Packung betroffen ist, sollten Sie die umliegenden Tomaten genau untersuchen und gegebenenfalls ebenfalls entsorgen.
  2. Reinigung des Lagerorts: Säubern Sie die Behälter oder Lagerorte gründlich mit Essig oder Spiritus, um unsichtbare Schimmelsporen abzutöten und eine Neuinfektion zu vermeiden.
  3. Nicht kompostieren: Entsorgen Sie die schimmeligen Tomaten im Hausmüll und nicht auf dem Kompost, um eine Verbreitung der Sporen zu verhindern.

Diese Schritte schützen Ihre Gesundheit und helfen, die Ausbreitung von Schimmel effektiv zu kontrollieren.

Richtige Lagerung von Tomaten

Durch richtige Lagerung bleibt das Aroma und die Frische der Tomaten erhalten

Richtige Lagerung von Tomaten

Die richtige Lagerung spielt eine wesentliche Rolle, um die Frische und das Aroma der Tomaten zu bewahren und Schimmelbildung zu verhindern.

Geeignete Lagerorte:

  • Raumtemperatur: Lagern Sie Tomaten bei 12 bis 16 Grad Celsius. Kälte im Kühlschrank führt zu Aromaverlust und fördert Schimmelbildung durch die hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Dunkler Ort: Ein lichtgeschützter Raum wie eine Speisekammer oder ein Keller ist ideal. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, da sie den Reifeprozess beschleunigt.

Lagerung ohne Druck:

  • Flach ausbreiten: Legen Sie die Tomaten einzeln nebeneinander auf ein weiches Tuch oder in eine flache Schale. Vermeiden Sie Druckstellen durch das Stapeln.
  • Luftzirkulation: Tomaten brauchen ausreichend Luftzufuhr. Lagern Sie sie nicht in luftdichten Plastiktüten oder Behältern. Offene Körbe oder Schalen sind besser geeignet.

Vermeidung von Feuchtigkeit:

  • Nicht waschen: Waschen Sie Tomaten erst direkt vor dem Verzehr. Feucht gelagerte Tomaten sind anfälliger für Schimmelbildung.
  • Belüftung: Sorgen Sie für gute Belüftung am Lagerort, um hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.

Weitere Tipps:

  • Mit Stiel lagern: Bei selbst geernteten Tomaten sollten die Stiele und Blütenansätze nicht entfernt werden, da sie die Früchte weiterhin versorgen und das Risiko von Druckstellen reduzieren.
  • Trennung von anderen Früchten: Tomaten geben Ethylen ab, ein Gas, das den Reifeprozess beschleunigt. Lagern Sie sie daher nicht direkt neben empfindlichen Obst- und Gemüsesorten.

Durch die Einhaltung dieser Lagerungsrichtlinien können Sie die Frische Ihrer Tomaten maximieren und die Bildung von Schimmelpilzen effektiv vermeiden.

Besondere Tomatensorten

Einige Tomatensorten bieten interessante Geschmackserlebnisse und sind sehr widerstandsfähig

Besondere Tomatensorten

Einige Tomatensorten zeichnen sich durch ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegen Pilzerkrankungen aus und bieten gleichzeitig interessante Geschmackserlebnisse.

Robuste und widerstandsfähige Sorten

  • Philovita: Diese Sorte ist bekannt für ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegen Braun- und Krautfäule, besonders im Freilandanbau nützlich.
  • De Berao: Ein Klassiker, robust und ertragreich, geeignet für sowohl Freilandanbau als auch Gewächshaus.
  • Harzfeuer: Bekannt für ihren süßen Geschmack und hohe Resistenz gegenüber Pilzkrankheiten, eine beliebte Wahl für Hobbygärtner.
  • Picolino: Eine kleine, aber robuste Cocktailtomate, ideal für den Anbau in Töpfen und widerstandsfähig gegen verschiedene Krankheiten.

Exotische und seltene Sorten

  • Blue Pitts: Auffällige blaue bis violette Färbung und relativ widerstandsfähig gegen schimmelbedingte Erkrankungen.
  • Black Plum: Dunkle Pflaumentomate, die durch Geschmack und Robustheit besticht, besonders widerstandsfähig gegen Pilzbefall.
  • Johannisbeertomate: Kleinfruchtige Sorte mit üppigen Erträgen, besonders im Freiland bekannt für ihre Resilienz.

Anbauhinweise für besondere Sorten

  • Vermeiden Sie nahe Pflanzen von Kartoffeln: Da Kartoffeln anfällig für bestimmte Pilzerkrankungen sind, sollten Tomaten und Kartoffeln nicht direkt nebeneinander gepflanzt werden.
  • Samenfestigkeit: Achten Sie darauf, samenfeste Sorten zu wählen, wenn Sie eigene Samen gewinnen möchten, zum Beispiel von alten Tomatensorten.
  • Vielfalt nutzen: Eine Mischung aus robusten und besonderen Sorten sorgt für kulinarische Abwechslung und minimiert das Risiko von Totalausfällen durch Krankheit.

Durch die Wahl geeigneter, widerstandsfähiger Tomatensorten können Sie Schimmelbefall erheblich reduzieren und gleichzeitig verschiedene Geschmacksrichtungen und optische Vielfalt in Ihren Garten bringen.

Schimmelbefall vorbeugen

Regelmäßige Reinigung schützt Tomaten vor Schimmel und erhält ihre Qualität

Schimmelbefall vorbeugen

Durch gezielte Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko eines Schimmelbefalls bei Tomaten deutlich verringern.

  1. Auswahl und Einkauf: Wählen Sie beim Kauf nur unversehrte Tomaten ohne Druckstellen oder Verletzungen. Beschädigte Schalen bieten ideale Eintrittspforten für Schimmelpilze.
  2. Kaufmenge und Lagerung: Kaufen Sie Tomaten nur in Mengen, die Sie zeitnah verbrauchen können. Lagern Sie die Tomaten bei 12 bis 16 Grad Celsius an einem sauberen, trockenen und kühlen Ort.
  3. Lagerungstipps: Entfernen Sie Tomaten sofort aus Plastiktüten, da diese Feuchtigkeit stauen und Schimmelbildung begünstigen. Bewahren Sie Tomaten offen auf, zum Beispiel in einer flachen Schale mit einem weichen Tuch als Unterlage. Sorgen Sie für ausreichende Belüftung, um hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.
  4. Pflege und Handhabung: Waschen Sie Ihre Hände gründlich, bevor Sie Tomaten anfassen, um die Verbreitung von Schimmelsporen zu verhindern. Reinigen Sie Lagerbehälter und Oberflächen, die mit Tomaten in Berührung kommen, regelmäßig mit Essig oder Spiritus, um verbleibende Sporen abzutöten.
  5. Pflanzenpflege im Garten: Sorgen Sie für großzügige Abstände zwischen den Tomatenpflanzen, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen und Feuchtigkeitsstau auf den Blättern zu verhindern. Verwenden Sie Tomatendächer, um die Pflanzen vor Regen zu schützen, und gießen Sie nur direkt am Fuß, damit die Blätter nicht nass werden. Entfernen Sie regelmäßig untere Blätter und geizen Sie die Pflanzen aus, um größere Wunden zu minimieren, die als Eintrittspforten für Erreger dienen könnten.

Durch die Befolgung dieser Maßnahmen können Sie die Haltbarkeit und Qualität Ihrer Tomaten verbessern und das Risiko einer Schimmelbildung signifikant reduzieren.

Bilder: enriscapes / iStockphoto