Tomaten-Braunfäule: Sind befallene Früchte essbar?
Braunfäule an Tomaten ist ein häufiges Problem, das zu Ernteeinbußen führen kann. Erfahren Sie, wie Sie befallene Früchte erkennen, welche Risiken vom Verzehr ausgehen und wie Sie Ihre Tomatenpflanzen schützen.
Braunfäule – Verzehr von befallenen Tomaten
Betroffene Tomaten, die von Braunfäule befallen sind, sollten nicht verzehrt werden. Der eigentliche Erreger der Braunfäule, Phytophthora infestans, bildet zwar keine Giftstoffe, jedoch können sich durch die geschädigte Fruchthaut unter feuchten Bedingungen Schimmelpilze entwickeln. Diese Schimmelpilze produzieren gesundheitsschädliche Mykotoxine, die auch beim Erhitzen nicht zerstört werden. Um Gesundheitsrisiken zu vermeiden, sollten Sie daher betroffene Früchte entsorgen. Auch aus geschmacklichen Gründen sind solche Tomaten ungenießbar, da sie oft bitter schmecken und ihre Konsistenz verändert ist.
Achten Sie beim Ernten darauf, dass die Früchte keine Anzeichen der Krankheit wie braune oder glasige Flecken aufweisen. Nur gesunde Tomaten sind sicher verzehrbar und können zum Nachreifen aufbewahrt werden.
Grüne, unbefallene Tomaten bei Braunfäule
Grüne Tomaten, die von Pflanzen mit Braunfäule stammen, können oft noch gerettet werden, solange sie keine Krankheitsanzeichen zeigen. Nach der Ernte sollten sie an einem warmen, dunklen Ort zur Nachreifung gelagert werden. Verwenden Sie zum Beispiel eine Papiertüte oder einen Tonbehälter und legen Sie einen Apfel oder eine Banane hinzu, um den Reifeprozess zu beschleunigen. Kontrollieren Sie die Tomaten regelmäßig und entfernen Sie sofort alle, die Krankheitsanzeichen entwickeln.
Achten Sie auf optimale Lagerbedingungen, um Schimmelbildung zu vermeiden: Halten Sie eine Temperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius und eine moderate Luftfeuchtigkeit. Nachgereifte Tomaten sollten zeitnah verzehrt werden.
Ausbreitung von Braunfäule und Befall von Früchten
Die Braunfäule wird durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht und breitet sich bei feuchtem Wetter und Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius schnell aus. Der Pilz gelangt durch Regentropfen und Spritzwasser von infiziertem Boden auf die Pflanzen und zeigt sich anfangs durch graugrüne Flecken auf Blättern und Stängeln, die sich braun verfärben und das Gewebe absterben lassen.
Die Infektion beginnt meist an den unteren Blättern und breitet sich bei anhaltender Feuchtigkeit rasch aus. Auch Wind kann die Sporen verbreiten, sodass die Krankheit häufig im Mai und Juni auftritt. An den Blattunterseiten ist ein feiner, grauweißer Pilzbelag sichtbar. Befallene Früchte entwickeln gelbliche Flecken, die später braun und eingesunken werden. Auch die Stängel können scharf abgegrenzte, dunkelbraune bis schwarze Flecken zeigen.
Halten Sie Ihre Pflanzen gut durchlüftet und trocken, um die Ausbreitung der Braunfäule zu verhindern. Vermeiden Sie den Kontakt der Blätter mit feuchtem Boden und bewässern Sie die Blätter nicht direkt. Eine Mulchschicht kann helfen, das Hochspritzen von infiziertem Boden zu minimieren. Entfernen Sie reife Tomaten mit Krankheitsanzeichen sofort.
Gefährdung durch Schimmelpilze bei Tomaten
Schimmelpilze können durch offene Wunden oder Feuchtigkeit an Tomaten entstehen und gesundheitsschädliche Mykotoxine bilden, die durch Kochen nicht unschädlich gemacht werden. Besonders überreife oder verletzte Früchte sind gefährdet. Typische Symptome sind schwarze oder dunkelbraune Flecken, die solche Tomaten ungenießbar machen.
Regelmäßige Kontrolle Ihrer Tomatenpflanzen auf Schäden und das sofortige Entfernen befallener Früchte reduzieren das Risiko. Halten Sie die Pflanzen möglichst trocken und lagern Sie Tomaten an einem gut belüfteten Ort bei moderater Temperatur, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Vorbeugung von Braunfäule
Um Braunfäule bei Tomaten zu verhindern, sind präventive Maßnahmen entscheidend:
- Überdachung: Schützen Sie Ihre Tomaten vor Regen durch ein Dach oder Folientunnel, um die Blattnässe zu reduzieren.
- Saubere Gartengeräte: Desinfizieren Sie Werkzeuge nach jedem Gebrauch mit kochendem Wasser, Essig oder Alkohol, um die Übertragung von Sporen zu verhindern.
- Bodengesundheit: Pflanzen Sie Tomaten und Kartoffeln nicht in aufeinanderfolgenden Jahren auf demselben Boden. Eine vierjährige Anbaupause ist ratsam.
- Mulchen: Decken Sie den Boden mit Mulch ab, um das Hochspritzen von infiziertem Bodenwasser zu vermeiden.
- Hygiene im Garten: Entfernen und entsorgen Sie befallene Pflanzenteile im Hausmüll oder der Biotonne. Nutzen Sie den Kompost nicht, da die Hitze nicht ausreicht, um die Sporen abzutöten.
- Hausmittel: Besprühen Sie die Pflanzen regelmäßig mit einer Milch-Wasser-Lösung im Verhältnis 1:9 oder verwenden Sie Ackerschachtelhalm-Sud, um das Infektionsrisiko zu reduzieren.
- Luftige Pflanzenstruktur: Fördern Sie die Luftzirkulation durch das Entfernen der unteren Blätter bis zur ersten Fruchttraube und das Ausdünnen des Laubs, um das Abtrocknen nach Regen zu beschleunigen.
Diese Maßnahmen können das Risiko eines Befalls erheblich reduzieren und die Gesundheit Ihrer Tomatenpflanzen fördern.