Gelbe Blätter an Tomaten? Ursachen & Lösungen
Bekommen ihre Tomatenpflanzen gelbe Blätter und werden welk? Meist werden diese Symptome von Schädlingen oder Mangelerscheinungen hervorgerufen und sind leicht zu behandeln.
Was ist zu tun, wenn Tomatenpflanzen gelbe Blätter haben?
Gelbe Blätter an Tomaten deuten meist auf einen Mangel hin. Dieser kann aus einfachen Pflegefehlern wie zu wenig Dünger, unzureichender Wasserversorgung oder einem falschen Standort bestehen. Die häufigsten Krankheiten mit gelben Blättern sind Stickstoffmangel, Magnesiummangel, Kraut- und Braunfäule, Über- oder Unterdüngung und Wassermangel. Sorgen Sie für eine ausreichende Zufuhr an Wasser, Dünger, Licht und Luft zwischen den Pflanzen und Blättern. Entfernen Sie je nach Krankheit befallene Teile oder Pflanzen komplett.
Gelbe Blätter durch zu viel Wasser
Jeder Hobbygärtner kommt wohl irgendwann mal an den Punkt, an dem er seinen Tomatenpflanzen mit zu wenig oder zu viel Wasser versorgt hat. In den meisten Fällen verzeiht die Tomate solche kleinen Fehler. Aber auf Dauer bringt falsches Gießen nachhaltige Schäden mit sich – bis zum kompletten Ausfall der Ernte. Ein Zeichen für eine unsachgemäße Wasserversorgung in beide Richtungen sind gelbe Blätter. Mit einer Daumenprobe wird die Feuchtigkeit im Substrat festgestellt.
Ist es zu trocken, werden die zunächst gelben Blätter ohne Gegenhandeln schlaff und braun, bis sie schließlich abfallen. Fühlt sich die Erde feucht an, bleiben die Blätter gelb. Die Gelbfärbung ist auf eine mangelhafte Nährstoffversorgung zurückzuführen, da die Wurzeln durch zu viel Wasser faulen (Staunässe) oder zu wenig Wasser haben, um Nährstoffe zu transportieren. Neben dem Entfernen der gelben Blätter und gegebenenfalls einem Umtopfen von Kübelpflanzen erleichtern folgende Hilfsmittel die regelmäßige und ausreichende Wasserversorgung von Tomaten.
Tontopf mit Loch im Boden: Der preiswerte Tontopf wird neben der Tomatenpflanze im Boden eingegraben. Anschließend wird von oben Wasser eingefüllt. Durch das Loch im Topf wird das Gießwasser an die Erde abgegeben.
Gießring: Die Tomatenpflanze ist umringt von Wasser, welches im richtigen Maß zu den Wurzeln durchsickert. Gleichzeitig bietet der 10 bis 20 Euro teure Gießring (17,00€ bei Amazon*) einen natürlichen Schutz gegen kriechende Fressfeinde wie Schnecken.
Olla: Mit Fassungsvermögen von 1 L bis 6,5 L deckt eine Olla den Bedarf mehrerer Pflanzen gleichzeitig ab. Der Kübel ist mit einer Preisspanne von 30 bis 50 Euro etwas kostspieliger, aber weist dafür eine lange Lebensdauer auf.
Gelbe Blätter durch Tomatenkrankheiten
Wenn die Wasserversorgung regelmäßig und in Maßen stattfindet, das Blattwerk aber trotzdem gelb erscheint, kann eine Tomatenkrankheit die Ursache für die Verfärbung sein. Eine Infektion mit der Blattfleckenkrankheit oder der Bakterienwelke sollten bei gelben Blättern in Betracht gezogen werden. Falls sich ein solcher Verdacht erhärtet, muss sofort gehandelt werden, damit sich Pilzsporen und Bakterien nicht auf anderen Pflanzen übertragen.
Blattfleckenkrankheit: Feuchtes und warmes Klima bedingen die Blattfleckenkrankheit (Septoria lycopersici). Ausgehend von den untersten Blättern verbreitet sich der Pilz auf die oberen. Ein Befall äußert sich zu Beginn durch eine Gelbfärbung und kleinen glasigen Flecken von gräulicher Farbe mit schwarzen Punkten. Informieren Sie sich über schwarze Flecken an Tomaten. Wenn nur wenige Blätter befallen sind, können folgende Maßnahmen helfen:
- Infizierte Blätter entfernen und vernichten
- Mit Magermilch spritzen
- Vor Regen und Spritzwasser schützen
- Für ausreichend Luftzirkulation sorgen (z. B. Ausgeizen)
Wenn bereits mehr als die Hälfte der Pflanze unter dem Pilz leidet, sollte die Tomate komplett entfernt und bestenfalls verbrannt werden. Kranke Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost!
Informieren Sie sich auch über braune Flecken an Tomaten.
Bakterienwelke: Wie der Name schon anklingen lässt, handelt es sich bei der Bakterienwelke (Corynebacterium michiganense) um eine bakterielle Krankheit. Gelblich verfärbte Blattunterseiten und braun-gelbe Leitbahnen im Querschnitt der Triebe sind Anzeichen für eine Infektion. Bleibt die Krankheit unbehandelt, werden die Blätter braun und fallen ab. Falls ein Befall früh erkannt wird, kann der Gärtner Folgendes tun:
- Infizierte Blätter entfernen und vernichten
- Oberflächigen Kompost oder Mulch entfernen
- Boden auflockern
- Dünger aussetzen
Wenn mehr als ein Drittel der Pflanze befallen ist, dann sollte sie komplett vernichtet werden. Auch die Früchte dürfen dann nicht mehr konsumiert werden.
Gelbe Blätter durch Schädlinge
Saugende Insekten bedienen sich gerne an den nährstoffreichen Blättern der Tomate. Schwache Exemplare oder Pflanzen im Gewächshaus, wo die Lebensbedingungen für Schädlinge besonders günstig sind, reagieren auf den Nährstoffentzug durch Insekten mit gelben Blättern. Die Weiße Fliege und die Thripsen sind die üblichen Störenfriede im Tomatenbeet.
Weiße Fliege: Gerade in feucht-warmen Sommern ist ein Befall von Weißen Fliegen (Trialeurodes vaporariorum) wahrscheinlich. Einzelne Insekten verursachen noch keine Schäden; sobald aber nach einer Berührung der Pflanze die winzigen Fliegen in Schwärmen auftreten, sollte gehandelt werden. Ansonsten entziehen die Insekten so viele Nährstoffe, dass die Blätter unterversorgt werden und sich schließlich gelb verfärben. Abhilfe schaffen:
- Engmaschiges Insektennetz im Freiland
- Natürliche Fressfeinde bzw. Nützlinge (z. B. Florfliegen) im Gewächshaus
- Gelb- oder Leimtafeln in der Nähe anbringen
Fransenflügler (Thrispe, Gewitterfliege): Die schwarzen Fransenflügler (Thysanoptera) greifen die Tomate in zweierlei Hinsicht an. Zum einen ernähren sich die Larven von der Wurzel und zum anderen saugen die flugfähigen Insekten Nährstoffe aus den Blättern. Ist die Pflanze stark befallen, werden die Blätter schnell gelb. Gegen die Fransenflügler helfen:
- Schmierseifenlösung (500 ml Wasser mit ca. 8 Gramm Schmierseife) auf die Pflanze sprühen
- Urgesteinsmehl oberflächlich auf der Pflanze verteilen
- Natürliche Fressfeinde bzw. Nützlinge (Raubmilben oder Schwebfliegen) im Gewächshaus
Gelbe Blätter durch Nährstoffüber- und Unterversorgung
Wenn eine fehlerhafte Wasserversorgung, Krankheiten und Schädlinge als Ursache für gelbe Blätter an der Tomatenpflanze ausgeschlossen werden können, muss eine Mangelerscheinung eines wichtigen Pflanzennährstoffes Grund der Verfärbung sein. Dem geht meist ein sehr lehmiger oder ein sehr sandiger Boden voraus – der pH-Wert sollte für eine optimale Versorgung etwa 6,5-7 betragen.
Stickstoffmangel: Wenn die Wurzeln zu wenig Stickstoff aufnehmen, dann werden zuerst die unteren Blätter der Pflanze gelb. Das Wachstum stockt bis selbst das frische, leuchtende Grün der jungen Blätter einem fahlen gelblichen Ton weicht. Stickstoff kann organisch oder mineralisch in den Boden eingearbeitet werden, um die Unterversorgung aufzuheben.
Kaliummangel/Grünkragen: Am auffälligsten zeigt sich ein Kaliummangel an den Tomatenfrüchten selbst: Diese bleiben am Stielansatz grün. Die Blätter hingegen werden an ihren Rändern gelb und vertrocknen. Im Boden kann entweder zu wenig Kalium oder zu viel Stickstoff vorliegen. Durch Letzteres wächst die Pflanze zu schnell, um sich selbst mit vorhandenem Kalium zu versorgen.
Magnesiummangel: Wenn die Blätter eher weißlich-braun erscheinen und nur noch die Blattadern grün schimmern, leidet die Pflanze an einem Magnesiummangel. Zurückzuführen ist dieser Sachverhalt häufig auf einen zu sauren Boden. Anorganischer Dünger ist hier die beste Lösung.
Kalziummangel/Blütenendfäule: Kalzium ist wichtig für den Aufbau stabiler Zellwände. Fehlt es an dem Mineral, fangen die Früchte parallel zum Stielansatz an zu faulen. Mit der Zeit werden auch die Blätter leicht gelblich. Richtiges Gießen und eine basische Erde wie etwa durch Zugabe von Urgesteinsmehl können das Ungleichgewicht ausbalancieren. Falls die Tomate zu buschig ist, hilft auch Ausgeizen und ein genereller Rückschnitt.
Überdüngung/Löffelblättrigkeit: Nicht gelb, aber dafür weich und aufgerollt werden die Tomatenblätter, wenn sie zu viel Stickstoffdünger erhält. Die Pflanze wächst zu schnell, um mit anderen wichtigen Nährstoffen versorgt zu werden. Sollte die Tomate überdüngt sein, setzt man die nächsten ein oder zwei Düngungen aus.
Phosphormangel: Bei einem Phosphormangel werden die Blätter eher rötlich-violett als gelb. Insgesamt sind die Blätter dann eher kleiner und vertrocknen am Rand. Dieser Nährstoffmangel ist selten und kann mit organischem Dünger wie Kompost gut behandelt werden.
FAQ
Kann ich welke oder gelbe Blätter auf den Kompost schmeißen?
Das kommt darauf an, warum die Blätter gelb sind. Ist die Ursache der Gelbfärbung auf eine Mangelerscheinung von Nährstoffen zurückzuführen, dann dürfen gelbe Blätter auf dem Kompost entsorgt werden. Sind allerdings Krankheit oder Schädlinge die Ursache, dann müssen diese über den Hausmüll entsorgt oder bei Genehmigung verbrannt werden.
Können die Früchte einer Tomatenpflanze mit gelben Blättern gegessen werden?
Besonders ärgerlich ist das Auftreten gelber Blätter, wenn die Ernte mit üppigen Tomaten ansteht. Diese darf man mit einer Ausnahme aber ruhig essen. Leidet die Pflanze aber an der Bakterienwelke, werden auch die Früchte ungenießbar und dürfen nicht mehr verzehrt werden.
Warum bekommen Tomaten gelbe Blätter?
Der Grund, warum Tomaten gelbe Blätter bekommen, ist eine Mangelversorgung an Mineralien, die für den Aufbau des grünen Farbstoffs Chlorophyll notwendig sind. Ursache dafür ist entweder ein falsches Wassermanagement, Krankheiten, Schädlinge oder ein Ungleichgewicht des Mineralienhaushalts.
Welche Schädlinge sind für gelbe Blätter verantwortlich?
Die schwarzen Fransenflügler (Thripse) und die Weiße Fliege ernähren sich von den Pflanzensäften der Tomate. Die fehlenden Nährstoffe resultieren in einer Unterversorgung im Blatt, worauf diese gelb erscheinen.
Was kann ich gegen gelbe Blätter an Tomatenpflanzen tun?
Grundsätzlich empfiehlt sich das sofortige Entfernen der gelben Blätter. Danach sollte die Pflanze genauer untersucht werden, ob nun falsches Gießen, fehlende Nährstoffe, Krankheiten oder Schädlinge verantwortlich für die Verfärbung sind.