Tomaten

Tomaten rausstellen: So gelingt der Umzug ins Freie

Der Anbau von Tomaten erfordert Geduld und Aufmerksamkeit, belohnt jedoch mit einer reichen Ernte aromatischer Früchte. Dieser Ratgeber begleitet Sie durch alle wichtigen Schritte, von der Vorbereitung der Jungpflanzen bis zur Ernte, und gibt wertvolle Tipps für die Pflege und den Schutz Ihrer Tomaten.

Tomaten abhärten: Ein schonender Übergang ins Freiland

Tomatenpflanzen sollten langsam ans Freiland gewöhnt werden

Tomaten abhärten: Ein schonender Übergang ins Freiland

Bevor Ihre Tomatenpflanzen dauerhaft ins Freiland umziehen dürfen, ist ein Abhärtungsprozess empfehlenswert. Dieser stärkt die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber Umwelteinflüssen wie Sonne, Wind und Temperaturschwankungen. So gelingt der Übergang vom geschützten Zuhause ins Freilandbeet oder den Topf auf dem Balkon problemlos.

Etwa zwei Wochen vor dem Auspflanzen beginnen Sie mit dem Abhärten der Jungpflanzen. Hierfür sollten sie bereits etwa zwei Monate alt sein.

Schritt für Schritt zum abgehärteten Tomatensetzling

Schritt für Schritt zum abgehärteten Tomatensetzling

Zu Beginn sollten die Tomatenpflanzen nur ein paar Stunden an der frischen Luft verbringen

  1. Erste Schritte an der frischen Luft: Beginnen Sie, Ihre Tomatenpflanzen täglich für einige Stunden an einem geschützten, schattigen Platz im Freien aufzustellen. Balkon, Terrasse oder ein geschützter Gartenbereich eignen sich dafür ideal.
  2. Steigerung der Aufenthaltsdauer: Verlängern Sie die Zeit im Freien täglich um ein paar Stunden, damit sich die Pflanzen allmählich an die neuen Bedingungen gewöhnen können.
  3. Sonnenlicht in Maßen: Nach der Eingewöhnungsphase im Schatten dürfen die Pflanzen behutsam die Sonne kennenlernen. Vermeiden Sie jedoch die direkte Mittagssonne, um Sonnenbrand auf den Blättern zu verhindern.
  4. Nächtlicher Aufenthalt: Sobald die Nachttemperaturen dauerhaft über 10 Grad Celsius liegen, können Ihre Tomatenpflanzen auch über Nacht im Freien bleiben.

Beobachten Sie Ihre Pflanzen während des gesamten Abhärtungsprozesses aufmerksam. Sollten Sie Anzeichen von Stress, wie vertrocknende oder hängende Blätter, feststellen, bringen Sie die Pflanzen zurück ins Haus und passen Sie die Dauer des Abhärtungsprozesses entsprechend an.

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Tomaten sollten nicht zu dicht gepflanzt werden

Im Gartenbeet bevorzugen Tomaten einen sonnigen Standort mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Achten Sie beim Pflanzen auf einen Abstand von 50 Zentimetern zwischen den einzelnen Tomaten, damit sie ausreichend Platz zur Entfaltung haben und eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist. Aufgrund ihres hohen Nährstoffbedarfs benötigen Tomaten eine regelmäßige Düngung.

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Auch auf dem Balkon lassen sich Tomaten erfolgreich kultivieren, besonders kompakte Sorten eignen sich hierfür. Wählen Sie einen geschützten Ort mit ausreichend Sonnenlicht für Ihre Pflanzgefäße. Vermeiden Sie jedoch die direkte Mittagssonne, um eine Überhitzung der Wurzeln zu verhindern. Ein regengeschützter Bereich reduziert das Risiko von Krankheiten wie der Kraut- und Braunfäule.

Tomaten düngen: Starkzehrer mit besonderen Bedürfnissen

Tomaten gehören zu den Starkzehrern und benötigen daher eine gezielte Nährstoffversorgung, um optimal zu wachsen und Früchte zu tragen.

Organische Materialien wie Kompost bilden die Basis einer gesunden Düngung. Arbeiten Sie drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter in das Beet ein, um den Boden mit wichtigen Nährstoffen anzureichern und die Bodenstruktur zu verbessern.

Zu Beginn der Pflanzzeit können Hornspäne oder ein anderer organischer Dünger für eine zusätzliche Nährstoffversorgung sorgen. Ein mineralischer Langzeitdünger kann die Tomaten ebenfalls effektiv unterstützen. Sobald die ersten Früchte erscheinen, ist eine weitere Düngung mit einem speziellen Tomaten- oder Gemüsedünger (8,00€ bei Amazon*) empfehlenswert.

Tomaten gießen: Fingerspitzengefühl ist gefragt

Die richtige Bewässerung ist entscheidend für das gesunde Wachstum und eine reiche Ernte Ihrer Tomaten.

Wasserbedarf und Gießtechnik

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Gießen nahe des Wurzelballens beugt Pilzinfektionen vor

Der Wasserbedarf variiert je nach Standort und Wachstumsphase der Pflanzen. Tomaten, die im Gewächshaus oder in Kübeln wachsen, benötigen besondere Aufmerksamkeit, da sie kein Regenwasser erhalten und ein begrenztes Erdvolumen zur Verfügung haben. Kontrollieren Sie regelmäßig die Bodenfeuchtigkeit und gießen Sie, sobald die Erde in zwei Zentimeter Tiefe trocken ist.

Um die Gefahr von Pilzinfektionen zu minimieren, gießen Sie das Wasser direkt am Boden und möglichst nah am Wurzelballen ein. Die Blätter sollten dabei trocken bleiben. Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist am Morgen, da die Pflanzen das Wasser über den Tag hinweg effektiv aufnehmen können. Bei starker Hitze kann eine zusätzliche Bewässerung am späten Nachmittag notwendig sein.

Wassermenge und Staunässe vermeiden

Die benötigte Wassermenge hängt von der Temperatur und dem Entwicklungsstadium der Pflanzen ab. Während der Blüte und Fruchtentwicklung benötigen Tomaten in der Regel mehr Wasser. Eine Fingerprobe gibt Aufschluss über die Feuchtigkeit der Erde. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden, da Tomaten empfindlich darauf reagieren. Bei der Bewässerung in Kübeln sollten Sie daher für eine gute Drainage sorgen.

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Das Entfernen überflüssiger Seitentriebe sorgt für mehr Früchte

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Das Ausgeizen, also das Entfernen der überflüssigen Seitentriebe, ist eine effektive Methode, um den Ertrag und die Qualität Ihrer Tomaten zu verbessern.

Schritt für Schritt zum Ausgeizen

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Regelmäßiges Ausgeizen konzentriert die Kraft der Pflanze auf die Tomaten

  1. Geiztriebe identifizieren: Die Geiztriebe wachsen in den Blattachseln zwischen Haupttrieb und Blättern.
  2. Entfernen per Hand: Junge Triebe können Sie einfach mit den Fingern abknipsen.
  3. Scharfes Messer für stärkere Triebe: Verwenden Sie für stärkere Triebe ein scharfes Messer und setzen Sie den Schnitt nah am Haupttrieb an.
  4. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Tomatenpflanzen regelmäßig und wiederholen Sie das Ausgeizen im Wochenrhythmus.

Achten Sie darauf, keine Blütentriebe zu entfernen. Sollten Sie Triebe übersehen haben, die bereits dicker geworden sind, verwenden Sie zum Entfernen ein sauberes und scharfes Messer.

Tomaten vor Krankheiten schützen: Vorbeugen ist besser als heilen

Um Ihre Tomatenpflanzen vor Krankheiten wie Kraut- und Braunfäule zu schützen, sind einige vorbeugende Maßnahmen empfehlenswert.

Standort und Pflanzabstand

Wählen Sie einen sonnigen und windgeschützten Standort, damit die Blätter nach Regen oder Taubildung schnell trocknen können. Achten Sie auf einen ausreichenden Pflanzabstand von etwa 70 cm, um die Luftzirkulation zu fördern und das Infektionsrisiko zu senken.

Richtiges Gießen und Staunässe vermeiden

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Trockene Blätter und ausreichende Drainage beugen Tomatenkrankheiten vor

Gießen Sie die Tomaten ausschließlich am Boden, um die Blätter trocken zu halten. Vermeiden Sie Übernässung und sorgen Sie für eine gute Drainage im Beet oder Topf.

Befallene Pflanzenteile entfernen und Rankhilfen verwenden

Entfernen Sie befallene Blätter und Früchte sofort und entsorgen Sie sie über den Hausmüll. Verwenden Sie Rankhilfen, um die Tomatenpflanzen für ein eintriebiges Wachstum zu führen und entfernen Sie alle Seitentriebe regelmäßig.

Bilder: Magdanatka / Shutterstock