Tomaten überwintern: So gelingt’s Schritt für Schritt
Für eine erfolgreiche Überwinterung von Tomatenpflanzen sind die richtige Sortenauswahl, der geeignete Zeitpunkt und die optimale Pflege entscheidend. Dieser Artikel liefert Ihnen alle wichtigen Informationen und praktische Tipps, um Ihre Tomatenpflanzen gesund durch den Winter zu bringen.
Geeignete Tomatensorten für die Überwinterung
Die Wahl der richtigen Tomatensorte ist entscheidend für den Erfolg der Überwinterung. Nicht alle Tomatensorten sind für dieses Vorhaben geeignet. Besonders großwüchsige Sorten wie Stabtomaten sind weniger empfehlenswert, da sie viel Platz und Energie benötigen. Hingegen haben sich buschige Tomatenarten und robuste Wildtomatensorten bewährt. Diese sind weniger anspruchsvoll in Bezug auf Licht und Temperatur und daher ideal für die Überwinterung.
Robuste Wildtomaten
Wildtomaten sind besonders kälteresistent und pflegeleicht. Sie neigen dazu, weniger krankheitsanfällig zu sein, was ihre Überwinterung erleichtert.
- Johannisbeertomate: Diese kleinfrüchtige Sorte ist äußerst robust und gedeiht auch bei reduzierter Licht- und Wärmezufuhr hervorragend.
- Humboldt-Tomate: Diese Sorte ist nicht nur kälteresistent, sondern auch sehr ertragreich. Sie bildet kleine, aromatische Früchte und übersteht die Wintermonate durch ihre widerstandsfähige Natur gut.
Buschige Zwergtomaten
Zwergtomaten sind kompakte Pflanzen, die wenig Platz beanspruchen und ideal für die Kultivierung in Töpfen sind.
- Tiny Tim: Diese Sorte erreicht eine Höhe von etwa 30 cm und kann gut in Töpfen auf der Fensterbank oder im Wintergarten kultiviert werden. Sie trägt über mehrere Jahre kleine, aromatische Kirschtomaten.
- Vilma: Vilma ist eine robuste Buschtomate, die bis zu 50 cm hoch wird. Sie eignet sich gut für die Topfkultur und trägt auch im Winter kleine, schmackhafte Früchte.
Kombination von Wild- und Zwergtomaten
Es ist ratsam, sowohl Wild- als auch Zwergtomaten für die Überwinterung zu wählen. Die robuste Natur der Wildtomaten und die kompakte Wuchsform der Zwergtomaten bieten ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Überwinterung.
Zeitpunkt und Vorbereitung für die Überwinterung
Der richtige Zeitpunkt für die Einwinterung Ihrer Tomatenpflanzen ist entscheidend für ihren Erfolg. Beobachten Sie regelmäßig die Nachttemperaturen und räumen Sie die Pflanzen ein, sobald diese nachts 12 Grad Celsius oder darunter erreichen. Beachten Sie hierbei, dass der Tag-Nacht-Temperaturunterschied für die Pflanze von Bedeutung ist. Zu große Temperaturschwankungen können den Stress für die Tomaten erhöhen und sie schwächen.
Vor dem Einzug ins Winterquartier sind einige vorbereitende Maßnahmen wichtig:
- Rückschnitt: Schneiden Sie die Tomatenpflanzen um etwa die Hälfte zurück. Dies reduziert den Wasser- und Lichtbedarf der Pflanze während der dunkleren Wintermonate.
- Gesundheitscheck: Kontrollieren Sie die Pflanzen gründlich auf eventuelle Krankheiten und Schädlinge. Nur gesunde Pflanzen sollten in das Winterquartier umziehen.
- Geräte desinfizieren: Stellen Sie sicher, dass alle verwendeten Werkzeuge und Behälter sauber und desinfiziert sind, um eine Übertragung von Krankheiten zu vermeiden.
- Nährstoffe: Verabreichen Sie den Pflanzen im Spätsommer oder frühen Herbst eine abschließende Düngung, um ihren Nährstoffhaushalt zu stabilisieren. Dies unterstützt die Vitalität während des Winters.
Überwinterungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Tomatenpflanzen über den Winter zu bringen. Jede Methode hat ihre eigenen Anforderungen und Vorzüge, je nachdem, welche Ressourcen Ihnen zur Verfügung stehen.
Überwinterung im Topf
Tomatenpflanzen können im Topf überwintert werden, wenn sie an einen gut beleuchteten, frostfreien Ort gebracht werden. Geeignet sind ein Wintergarten oder ein helles Treppenhaus. Robuste Sorten wie Wildtomaten sind dabei besonders gut geeignet.
Folgende Schritte sind dabei zu beachten:
Standort: Ein lichtdurchfluteter Standort mit Temperaturen nicht über 15 °C ist ideal.
Pflege:
- Bewässerung: Gießen Sie nur sparsam, um das Substrat leicht feucht zu halten.
- Düngung: Düngen Sie während der Überwinterung nicht.
- Kontrolle: Überprüfen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge.
Vorbereitung: Entfernen Sie vor dem Einbringen ins Winterquartier alle verwelkten Blätter und schneiden Sie die Pflanzen um etwa die Hälfte zurück.
Überwinterung im Gewächshaus
Ein beheiztes Gewächshaus stellt eine weitere Möglichkeit zur Überwinterung dar. Gewächshäuser bieten im Vergleich zu Innenräumen den Vorteil, dass sie mehr natürliches Licht zulassen und größere Temperaturkontrollen ermöglichen.
Zur erfolgreichen Überwinterung im Gewächshaus berücksichtigen Sie folgende Aspekte:
- Temperatur: Sorgen Sie für konstante Temperaturen zwischen 22 und 24 Grad Celsius.
- Licht: Stellen Sie sicher, dass ausreichend Licht vorhanden ist. Bei Bedarf können Pflanzenlampen installiert werden.
- Bewässerung: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen.
- Düngung: Sparsam mit kaliumbetontem Dünger düngen.
- Kontrolle: Prüfen Sie regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten, um schnelle Gegenmaßnahmen treffen zu können.
Überwinterungsmethoden bei Lichtmangel
Im Winter kann Lichtmangel zum Problem werden. Um dem entgegenzuwirken, gibt es einige praktikable Lösungen:
- Spiegel: Ein Spiegel hinter der Pflanze kann das verfügbare Licht reflektieren und die Beleuchtungsintensität erhöhen.
- Pflanzenlampen: Spezielle Pflanzenlampen bieten ein geeignetes Lichtspektrum für Tomaten und können mit Zeitschaltuhren kombiniert werden, um eine tägliche Beleuchtung von rund acht Stunden zu gewährleisten.
- Luxmeter: Der Einsatz eines Luxmeters hilft, die notwendigen Lichtwerte zu überprüfen und anzupassen.
Durch die Beachtung dieser Hinweise können auch hierzulande Tomaten mit ein wenig Geschick und Sorgfalt erfolgreich überwintert werden. Wählen Sie stets die Methode, die am besten zu Ihren räumlichen Gegebenheiten und den vorhandenen Ressourcen passt.