Tomaten

Tomaten überwintern: Methoden und Tipps für den Erfolg

Artikel zitieren

Für eine erfolgreiche Überwinterung von Tomatenpflanzen ist die Wahl der richtigen Sorte entscheidend. Dieser Artikel gibt einen Überblick über geeignete Tomatensorten und verschiedene Überwinterungsmöglichkeiten, um auch in der kalten Jahreszeit aromatische Früchte ernten zu können.

Tomaten überwintern

Geeignete Tomatensorten für die Überwinterung

Die Auswahl der Tomatensorte ist entscheidend für den Erfolg der Überwinterung. Wildtomaten und Zwergtomaten eignen sich hervorragend, da sie weniger Energie benötigen und robuster sind.

Wildtomaten

  • Rote Murmel: Aus den Anden stammend, ist diese Tomate äußerst wuchskräftig und robust. Die kleinen, aromatischen Früchte haben einen Durchmesser von etwa 1,5 cm und die Pflanze übersteht die kalte Jahreszeit gut.
  • Humboldtii: Diese Sorte ist bekannt für ihre Robustheit, produziert kirschgroße Tomaten und kommt mit reduzierter Wärme und Licht gut zurecht, solange sie keinem langfristigen Frost ausgesetzt ist.
  • Bolivianische Obsttomate: Besonders kälteresistent und trägt bis zum ersten Frost kleine Früchte, die an fächerartigen Trieben wachsen.

Lesen Sie auch

Zwergtomaten

  • Tiny Tim: Erreicht eine maximale Wuchshöhe von 30 cm und eignet sich ideal für die Kultivierung im Topf. Sie bringt aromatische Kirschtomaten hervor und kann mehrere Jahre nacheinander blühen.
  • Red Robin: Mit einer Wuchshöhe von etwa 30 cm ist diese Buschtomate perfekt für die Fensterbank geeignet. Die Pflanze produziert leckere Cocktailtomaten und lässt sich gut überwintern.
  • Mikro Tom: Wächst nur etwa 12 cm hoch, liefert trotzdem knackige Früchte und ist bei richtiger Überwinterung mehrjährig.

Zeitpunkt und Vorbereitung für die Überwinterung

Sobald die Nachttemperaturen auf 12 Grad absinken, sollten die Pflanzen eingeräumt werden.

Vor dem Einzug ins Winterquartier müssen die Pflanzen vorbereitet werden:

  • Rückschnitt: Entfernen Sie alle Triebe zur Hälfte und beseitigen Sie verwelktes Laub vollständig.
  • Gesundheitscheck: Kontrollieren Sie die Pflanzen gründlich auf Krankheiten und Schädlinge. Nur gesunde Pflanzen haben eine gute Überlebenschance im Winter.
  • Nährstoffversorgung: Eine abschließende Düngung im August oder September sorgt für einen stabilen Nährstoffhaushalt.

Überwinterungsmöglichkeiten

Es gibt zwei gängige Möglichkeiten, Tomatenpflanzen zu überwintern: auf der Fensterbank oder im Gewächshaus.

Überwinterung auf der Fensterbank

Eine helle Südfensterbank in einem kühl temperierten Raum bietet ideale Bedingungen:

  • Temperatur: Halten Sie die Temperatur zwischen 10 und 12 Grad Celsius.
  • Licht: Sorgen Sie für ausreichend Licht. Ein Spiegel hinter der Pflanze kann das Lichtangebot verbessern. Bei Bedarf können Pflanzenlampen verwendet werden.
  • Bewässerung: Gießen Sie sparsam, um das Substrat leicht feucht zu halten.
  • Düngung: Düngen Sie von Anfang Oktober bis Mitte März nicht.

Überwinterung im Gewächshaus

Ein sonnendurchflutetes Gewächshaus oder Wintergarten bietet optimale Bedingungen:

  • Pflanzenauswahl: Räumen Sie nur vitale Pflanzen ins Quartier.
  • Standort: Wählen Sie einen sonnigen Standort im Wintergarten oder Gewächshaus.
  • Temperatur: Halten Sie die Temperatur zwischen 22 und 24 Grad Celsius.
  • Bewässerung: Gießen Sie immer dann, wenn die Erdoberfläche antrocknet.
  • Düngung: Düngen Sie kaliumbetont, aber nur in halber Konzentration.
  • Bestäubung: Bestäuben Sie die Blüten manuell, indem Sie die Triebe schütteln.

Lichtmangel im Winter

Sowohl auf der Fensterbank als auch im Gewächshaus kann es im Winter zu Lichtmangel kommen.

Hier sind einige Maßnahmen, um Lichtmangel zu beheben:

  • Spiegel: Ein hinter der Tomatenpflanze angebrachter Spiegel kann das Lichtangebot verbessern.
  • Pflanzenlampen: Spezielle Pflanzenlampen, die ein auf Pflanzen abgestimmtes Lichtspektrum bieten, sind ideal. Bringen Sie die Lampe maximal 80 cm über der Tomatenpflanze an.
  • Beleuchtungsdauer: Eine tägliche Beleuchtungsdauer von rund acht Stunden bei fehlendem Tageslicht ist empfehlenswert. Ein Luxmeter kann hilfreich sein, um die Lichtintensität am Standort zu messen.
Bilder: fotokostic / iStockphoto