Samen ernten und vorbereiten – So geht’s
Nach der Blüte im April und Mai segeln im Spätsommer und Herbst die geflügelten Früchte des Spitzahorns durch die Lüfte. Um an die darin verborgenen Samen zu gelangen, gehen Sie so vor:
- Die Flügel abschneiden und am unteren Ende mit den Fingern vorsichtig auseinander ziehen
- Die flachen Samen herausziehen
- Das Saatgut für 36 bis 48 Stunden in Wasser einweichen
Da sich die Fruchtknoten der charakteristischen Früchte bei Reife spalten, ist lediglich ein wenig Fingerspitzengefühl für die Samenernte erforderlich.
Anleitung für die Aussaat – So funktioniert die Stratifikation
Die eingeweichten Samen füllen Sie mit feuchtem Sand oder Anzuchterde in einen stabilen Gefrierbeutel. Fest verschlossen und zu einer platzsparenden Wurst gedreht, bewahren Sie den Saatgut-Beutel im Gemüsefach des Kühlschranks auf bei – 1 bis + 3 Grad Celsius. Im Tiefkühlfach ist es mit Temperaturen von – 18 Grad Celsius viel zu kalt für die Samen. So geht es weiter:
- Nach 6 bis 8 Wochen die Samen aus dem Kühlschrank holen
- Kleine Töpfchen mit Anzuchterde füllen
- Samen aussäen, dünn übersieben und mit Wasser besprühen
- Gefäße mit transparenten Deckeln oder Klarsichtfolie abdecken
- Am halbschattigen Fensterplatz aufstellen
In den folgenden Wochen und Monaten kontrollieren Sie bitte regelmäßig den Gießbedarf. Eine konstante Feuchtigkeit des Substrats wirkt sich förderlich auf das weitere Wachstum aus. Brechen die ersten grünen Spitzen durch die Erde, haben Deckel oder Folie ihre Aufgabe erfüllt und werden entfernt. Haben Ihre Spitzahorn-Keimlinge oberhalb der Keimblätter 4 bis 5 echte Laubpaare entwickelt, reichern Sie das Gießwasser alle 4 Wochen an mit verdünntem Flüssigdünger.
Tipp
Im Steckbrief von Kugelahorn ist nachzulesen, dass Spitzahorn sein Stammvater ist. Um einen Acer platanoides Globosum zu vermehren, stehen Sie mit der Aussaat von Samen dennoch auf verlorenem Posten. Tatsächlich handelt es sich bei Kugelahorn um eine Veredelung durch die Hand des Gärtnermeisters, die weder auf generativem Weg mit Samen noch mithilfe der vegetativen Methode mit Stecklingen vermehrt werden kann.