Eschenahorn

Eschenahorn: Eigenschaften, Pflanzung und Pflege im Überblick

Der Eschenahorn (Acer negundo) ist ein anpassungsfähiger Baum mit markanten, eschenähnlichen Blättern. Dieser Artikel beleuchtet seine Eigenschaften, von der Herkunft und dem Wuchs bis hin zur Pflanzung und Pflege.

Steckbrief

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Pflanzenart
Baum
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Mehrstämmig, breit kugelige Krone, Hauptäste waagerecht, Zweige hängend
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Wuchshöhe
10 bis 15 Meter
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Blütenform
Getrennte männliche und weibliche Blüten
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Blütezeit
März
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Herkunft

Der Eschenahorn (Acer negundo), auch Eschenblättriger Ahorn genannt, stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika, wo er in Auenwäldern und an Seeufern auf feuchten bis nassen Böden wächst. Sein natürlicher Lebensraum erstreckt sich von Kanada bis Kalifornien und Texas, einschließlich der Regionen von Ontario bis Florida. Bereits im Jahr 1688 wurde der Eschenahorn nach Europa eingeführt, wo er als Zierpflanze in Garten- und Parkanlagen Verwendung fand und sich mittlerweile auch als Neophyt etabliert hat.

Wuchs

Der Eschenahorn hat einen lockeren, mehrstämmigen Wuchs mit einer breit kugeligen Krone, die im Alter etwa 10 bis 15 Meter hoch und 10 bis 12 Meter breit wird. Die Hauptäste stehen im unteren Bereich waagerecht ab, während die Zweige leicht nach unten hängen. Junge Bäume wachsen schnell und können bis zu einem Meter pro Jahr an Höhe zulegen. Der Baum passt sich an verschiedene Lichtverhältnisse an und gedeiht sowohl in sonnigen als auch schattigen Standorten. Er verträgt städtische Umweltbedingungen gut, ist jedoch im Alter bruchgefährdet.

Rinde

Die Rinde des Eschenahorns ist anfangs glatt und graubraun bis gräulich. Mit zunehmendem Alter wird sie rissig bis furchig. Junge Zweige beginnen glänzend grün und können im zweiten Jahr eine violette Bereifung annehmen. Manche Sorten, wie ‚Odessanum‘, weisen eine dichte weißliche Behaarung an den jungen Zweigen auf.

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Blätter

Die Blätter des Eschenahorns ähneln denen der Esche, sind unpaarig gefiedert und bestehen aus drei bis sieben hellgrünen Blättchen. Diese sind eiförmig bis verkehrt-eiförmig, mit einer Länge von etwa 5 bis 10 Zentimetern. Die Oberseite ist mattgrün, die Unterseite heller und oft leicht behaart. Im Herbst verfärbt sich das Laub in leuchtende Gelb- bis Orangetöne. Es gibt auch verschiedene Zuchtformen wie ‚Aureo-Variegatum‘ mit gelb geflecktem Laub oder ‚Flamingo‘ mit rosa-weiß marmorierten Blättern.

Blüte

Der Eschenahorn blüht bereits im März, noch vor dem Blattaustrieb. Der Baum ist einhäusig und trägt getrennte männliche und weibliche Blüten. Die männlichen Blüten hängen in büschelartigen Trauben an langen, gelben bis rötlichen Stielen, während die weiblichen Blüten traubige Blütenstände mit großen, gelben bis rötlichen Fruchtblättern bilden. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.

Früchte

Nach der Blüte entwickelt der Eschenahorn geflügelte Früchte, die als Nüsschen bezeichnet werden. Diese Flügelnüsschen sind paarig angeordnet und haben eine Länge von etwa 3 bis 4,5 Zentimetern. Anfangs rötlich, färben sie sich später blassgelb bis beige. Sie fallen ab September von den Bäumen und bleiben oft bis zum nächsten Frühjahr an den Zweigen haften. Ohne männliche Nachbarn bleiben viele dieser Früchte jedoch taub und sind nicht keimfähig.

Welcher Standort ist geeignet?

Der Eschenahorn ist sehr anpassungsfähig und gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Er ist frosthart, widerstandsfähig gegen Trockenheit und städtische Klimabedingungen und benötigt keinen besonderen Schutz vor extremen Umweltfaktoren. Ältere Bäume sollten jedoch windgeschützt stehen, da ihre Äste bruchgefährdet sind.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Eschenahorn toleriert fast jeden Boden, von mäßig trockenen, nährstoffarmen Sandböden bis zu lehmigen, vernässten Böden. Er bevorzugt leicht saure Substrate, ist jedoch auch kalkverträglich. Wichtig ist, Staunässe zu vermeiden, da diese die Wurzeln schädigen kann.

Wurzel

Als Tiefwurzler dringt der Eschenahorn tief in den Boden ein und ist dadurch besonders widerstandsfähig gegenüber Trockenheit. Sein Wurzelsystem erlaubt es ihm, sich an verschiedene Bodenverhältnisse anzupassen. In der Nähe von Gartenwegen sollten Kantensteine mit Rückenstützen aus Beton verwendet werden, um Schäden durch oberflächennahe Wurzeln zu vermeiden.

Eschenahorn pflegen

Der Eschenahorn ist pflegeleicht und benötigt keine besonderen Maßnahmen. Frisch gepflanzte Bäume sollten bei Trockenheit ausreichend gewässert werden. Auf Düngergaben sollte verzichtet werden, da diese das Holz brüchiger machen können. Regelmäßiges Entfernen abgestorbener oder beschädigter Äste trägt zur Gesundheit des Baums bei. Bei größeren Schnitten empfiehlt sich der Spätsommer, um starkes Bluten im Frühjahr zu vermeiden.

Eschenahorn richtig pflanzen

Pflanzen Sie den Eschenahorn an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit ausreichend Platz. Graben Sie ein großzügiges Pflanzloch, lockern Sie den Boden am Grund und setzen Sie den Baum mittig ein. Nach dem Auffüllen und Festtreten der Erde wässern Sie den Baum gründlich. In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte regelmäßig gewässert werden.

Eschenahorn richtig schneiden

Der Eschenahorn ist schnittverträglich, obwohl regelmäßige Schnitte nicht notwendig sind. Vermeiden Sie starke Rückschnitte der Hauptäste, da neue Triebe an diesen Stellen bruchgefährdet sind. Leiten Sie ausladende Äste auf kräftigere Seitentriebe ab und entfernen Sie regelmäßig totes und krankes Holz. Größere Schnitte sollten im Spätsommer vorgenommen werden.

Eschenahorn vermehren

Die Wildart des Eschenahorns kann durch Aussaat vermehrt werden. Die verschiedenen Sorten werden meist durch Okulation vermehrt. Im Frühwinter können Sie Steckhölzer aus den Jahrestrieben schneiden und an einem schattigen Platz im Garten in feuchte, humusreiche Erde stecken. Die Erfolgsquote bei dieser Methode beträgt etwa zehn Prozent.

Krankheiten & Schädlinge

Der Eschenahorn ist anfällig für einige Pilzkrankheiten wie Echten Mehltau, Teerfleckenkrankheit und Verticillium-Welke. Auch Schädlinge wie Blattläuse, Gallmilben, Schildläuse und Spinnmilben können auftreten. Blattschneiderbienen hinterlassen kleine Löcher in den Blättern, richten jedoch keinen nachhaltigen Schaden an.

Verwendung

Der Eschenahorn wird in Gärten und der Landschaftsgestaltung aufgrund seiner Vielseitigkeit geschätzt. Buntblättrige Sorten wie ‚Aureo-Variegatum‘ oder ‚Flamingo‘ sind aufgrund ihres dekorativen Laubs beliebt. In den USA wird der Eschenahorn zur Aufforstung verwendet, in Deutschland sollte man dies jedoch aufgrund seines invasiven Potentials vermeiden. Das Holz des Eschenahorns wird in der Möbelherstellung und für Musikinstrumente verwendet.

Häufig gestellte Fragen

Welche Sorten des Eschenahorns sind besonders dekorativ?

Es gibt mehrere dekorative Sorten des Eschenahorns, darunter:

  • ‚Aureo-Variegatum‘: Besitzt gelb-grün panaschiertes Laub und blaugrün bereifte Rinde. Die Sorte wird 7 bis 10 Meter hoch und 4 bis 6 Meter breit.
  • ‚Flamingo‘: Hat weiß bis rosaweiß gerandete und marmorierte Blätter mit graugrünem Grundton. Diese Sorte wird 5 bis 7 Meter hoch und 4 bis 6 Meter breit und eignet sich auch für die Kübelpflanzung.
  • ‚Kelly’s Gold‘: Im Austrieb goldgelbe, später hellgrüne Blätter und eine lichtgelbe Herbstfärbung. Diese Sorte erreicht 5 bis 7 Meter Höhe und 4 bis 5 Meter Breite.
  • ‚Violaceum‘: Starker Wuchs, bis etwa 15 Meter hoch und 12 Meter breit. Hat einen dunkelroten Laubaustrieb, der im Sommer vergrünt, und sehr dunkle, bläulich bereifte Rinde.

Wie unterscheidet man den Eschenahorn von der Gemeinen Esche?

Der Eschenahorn kann leicht mit der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) verwechselt werden. Einige Unterscheidungsmerkmale sind:

  • Endknospen: Sind bei der Gemeinen Esche groß und schwarz.
  • Zweige: Junge Zweige der Gemeinen Esche zeigen keine bläuliche Bereifung.
  • Fiederblätter: Die Gemeine Esche hat mehr Teilblättchen pro Fiederblatt.
  • Früchte: Die Früchte der Gemeinen Esche sind nicht geflügelt.

Welche Baumkrankheiten können Eschenahorne befallen?

Eschenahorne sind anfällig für verschiedene Pilzkrankheiten und Schädlinge:

  • Pilzkrankheiten: Echter Mehltau, Teerfleckenkrankheit und Verticillium-Welke.
  • Schädlinge: Blattläuse, Gallmilben, Schildläuse und Spinnmilben.
  • Blattschneiderbienen: Diese hinterlassen kleine Löcher in den Blättern, schädigen den Baum jedoch nicht nachhaltig.

Wie hoch und breit wird der Eschenahorn im Vergleich zu anderen Bäumen?

Der Eschenahorn kann eine Höhe von 10 bis 15 Metern und eine Breite von 10 bis 12 Metern erreichen. Damit zählt er zu den mittelgroßen Bäumen. Einige besonders starke Sorten wie ‚Violaceum‘ können sogar bis zu 15 Meter hoch und 12 Meter breit werden. In den ersten Jahren wächst der Eschenahorn sehr schnell, bis zu einem Meter pro Jahr.

Bilder: Wiert nieuman / Shutterstock