Sommerflieder

Sommerflieder – verboten oder zugelassen?

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Wer ihn kennt, wird ihn wahrscheinlich lieben – den Sommerflieder. Gärtner glauben, mit diesem blühfreudigen Gehölz nicht nur sich selbst, sondern auch der Insektenwelt etwas Gutes zu tun. Doch es gibt einen Grund, sich das Pflanzen vorher genau zu überlegen…

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Der Sommerflieder verdrängt einheimische Gewächse
AUF EINEN BLICK
Ist der Sommerflieder in Deutschland verboten?
Der Sommerflieder ist in Deutschland nicht verboten. Naturschützer fordern jedoch ein Verbot, so wie es bereits in der Schweiz durchgesetzt wurde. Der Grund ist, dass diese Pflanze hierzulande heimische Gewächse verdrängt. Das bewerkstelligt sie durch ihre starke Selbstaussaat.

Gibt es Länder, in denen der Sommerflieder verboten ist?

Zwar ist der Sommerflieder in Deutschland nicht verboten, aber dafür in der Schweiz. Dort wird der Anbau dieser Pflanze in Privatgärten mit Strafen geahndet. Ein Verbot in Deutschland wird von Naturschutzorganisationen gefordert und kann durchaus in den nächsten Jahren durchgesetzt werden.

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Weshalb ist der Sommerflieder ein Neophyt?

Da der Sommerflieder hierzulande nicht heimisch ist, gilt er als Neophyt ähnlich wie beispielsweise das Drüsige Springkraut. Seinen Ursprung hat Buddleja davidii nicht in Europa, sondern in Asien. Dort trifft man das Gehölz vor allem in China und Tibet an.

Warum ist der Sommerflieder umstritten?

Der Sommerflieder, der auch als Schmetterlingsflieder bekannt ist, ist umstritten, da er sich enorm verbreiten kann. Er gilt als invasiv, denn mit seinen zahlreichen kleinen Samen sät er sich in Kürze und mithilfe des Windes von selbst aus. Andere Gewächse werden dadurch oftmals verdrängt, da der Sommerflieder ein beachtliches Durchsetzungsvermögen besitzt und keine hohen Ansprüche an den Standort stellt. Nicht zuletzt ist der Schmetterlingsflieder umstritten, da er giftig für Mensch und Tier ist.

Wie kann der Sommerflieder im Zaum gehalten werden?

Am besten ist es, den Sommerflieder erst gar nicht zu pflanzen und wenn, ihn regelmäßig auszuputzen. Verblühte Blütenrispen sollten sofort entfernt werden, bevor sich die keimfreudigen Samen ausbilden und verteilen können. Kontrollieren Sie den Sommerflieder hierfür zur Blütezeit im Sommer mehrmals pro Woche und schneiden Sie die welken Blütenstände ab. Entsorgen Sie diese aber idealerweise nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll.

Stellt der Sommerflieder eine Bedrohung für Insekten dar?

Der Schmetterlingsstrauch stellt keine Bedrohung für die Insektenwelt dar. Vielmehr bietet er einigen Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle und das über den ganzen Sommer hinweg und bis zum Herbst. Seine Blütenrispen stecken voll mit Nektar, den sich Schmetterlinge, aber auch Honigbienen und andere Insekten gern einverleiben. Allerdings kann der Sommerflieder kein Futter für heranwachsende Schmetterlingsraupen zur Verfügung stellen. Diese meiden die Blätter dieses Neophyten. Deshalb wird er als Schmetterlingspflanze eher kritisch betrachtet.

Tipp

Sterile Sorten des Sommerflieders pflanzen

Wer auf den Sommerflieder im Garten nicht verzichten will, aber nicht viel Zeit zum Entfernen welker Blüten und damit der Verhinderung seiner Selbstaussaat hat, kann sich für eine sterile Sorte dieser Pflanze entscheiden. Sie vermehren sich nicht. Ansonsten kann eine fruchtbare Pflanze bis zu drei Millionen Samen hervorbringen.

Bilder: Sarawut / stock.adobe.com