Sommerflieder – ein Magnet für jeden Schmetterling
Der Sommerflieder ist ein Blickfang und lockt zahlreiche Schmetterlinge an, wirft aber auch Fragen bezüglich seines Einflusses auf die heimische Artenvielfalt auf. Dieser Artikel beleuchtet alle Aspekte des Sommerflieders – von seinen Vorzügen als Schmetterlingsmagnet bis hin zu invasiven Eigenschaften und möglichen Alternativen.
Sommerflieder als Schmetterlingsmagnet
Der Sommerflieder, auch bekannt als Schmetterlingsflieder, zieht aufgrund seiner farbenfrohen Blüten, die in Violett, Rosa und Weiß erscheinen, viele Schmetterlinge an. Dies liegt an ihrem süßen Duft und dem wertvollen Nektar, der eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlingsarten wie Admiral, Distelfalter und Tagpfauenauge darstellt, besonders im Sommer.
Die speziellen, oft bis zu einem halben Meter langen Blütenstände des Sommerflieders bieten eine reichhaltige Nektarquelle für langrüsslige Bestäuber. Diese Struktur ermöglicht es den Schmetterlingen, mühelos an den Nektar zu gelangen, selbst wenn andere Pflanzen bereits verblüht sind.
Für Gartenliebhaber bietet der Sommerflieder eine lange Blütezeit von Juni bis September, was sicherstellt, dass Bestäuber über einen langen Zeitraum Nahrung finden. Dies macht ihn zu einer hervorragenden Ergänzung für Gärten, die zur Unterstützung der Artenvielfalt und Bestäuber beitragen möchten.
Durch seine Fähigkeit, nicht nur Schmetterlinge, sondern auch Bienen und andere nützliche Insekten anzulocken, trägt der Sommerflieder zur Förderung eines gesunden Gartens bei. Obwohl es Bedenken wegen seiner invasiven Natur gibt, können geeignete Pflegemaßnahmen und der Einsatz steriler Sorten helfen, seine Ausbreitung zu kontrollieren.
Mythos: Macht Sommerflieder Schmetterlinge süchtig?
Es gibt die Behauptung, dass der Nektar des Sommerflieders Schmetterlinge süchtig machen könnte. Dieser Mythos besagt, dass bestimmte Substanzen im Nektar die Schmetterlinge „betrunken“ machen, was als Grund gesehen wird, warum sie oft länger auf den Blüten verweilen. Diese Behauptung ist jedoch weder durch wissenschaftliche Studien belegt noch gibt es Hinweise darauf, dass solche Substanzen im Nektar des Sommerflieders vorhanden sind.
Schmetterlinge werden vor allem von den Farben, dem Duft und dem Nektarreichtum der Blüten angezogen. Der Sommerflieder stellt somit eine attraktive Nahrungsquelle ohne die angebliche berauschende Wirkung dar, die ihm oft zugeschrieben wird.
Sommerflieder: Fluch oder Segen für die Artenvielfalt?
Obwohl der Sommerflieder (Buddleja davidii) aufgrund seiner Schönheit und Anziehungskraft beliebt ist, ist er auch umstritten. Er stammt ursprünglich aus China und Tibet und hat sich als invasiver Neophyt in Europa etabliert. Durch seine enorme Samenproduktion und die lange Keimfähigkeit im Boden kann er sich rasch ausbreiten und heimische Pflanzen verdrängen.
Ein Problem ist die einseitige Nahrungsquelle, die der Sommerflieder bietet: Er liefert Nektar für erwachsene Schmetterlinge, bietet jedoch keine Nahrung für deren Raupen. Heimische Pflanzen wie Blutweiderich, Echter Baldrian und Gewöhnlicher Wasserdost sind in diesem Zusammenhang vorteilhafter.
Naturschutzorganisationen empfehlen daher, den Sommerflieder durch Rückschnitt zu kontrollieren oder auf heimische Pflanzen umzusteigen, um die Artenvielfalt zu fördern und die Ausbreitung des Sommerflieders zu begrenzen.
Umgang mit Sommerflieder im Garten
Um den Sommerflieder im Garten zu genießen und dennoch seine Ausbreitung zu kontrollieren, sind einige wichtige Maßnahmen erforderlich:
Rückschnitt: Schneiden Sie die Blütenstände nach der Blütezeit konsequent zurück, um die Samenbildung zu verhindern. Ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr fördert einen kompakten Wuchs und üppige Blütenbildung.
Standortwahl: Wählen Sie sonnige Plätze mit gut durchlässigen Böden innerhalb des kultivierten Gartenbereichs, um eine Verbreitung in naturnahe Flächen zu vermeiden.
Frostschutz: Schützen Sie den Sommerflieder in besonders kalten Wintern durch eine Mulchschicht oder Vliesabdeckung.
Sterile Sorten: Verwenden Sie sterile Sorten, um die Samenverbreitung zu verhindern.
Pflege: Der Sommerflieder ist robust und anspruchslos. Eine leichte Düngung im Frühjahr und ausreichende Bewässerung in trockenen Phasen halten die Pflanze vital.
Durch diese Maßnahmen kann der Sommerflieder ein attraktiver und nützlicher Bestandteil Ihres Gartens bleiben, ohne die heimische Flora zu gefährden.
Heimische Alternativen zum Sommerflieder
Für Schmetterlingsfreunde gibt es viele heimische Pflanzen, die als Alternativen zum Sommerflieder dienen und gleichzeitig die Artenvielfalt fördern:
Pflanzen für Schmetterlinge und ihre Raupen
Heimische Pflanzen bieten sowohl Nektar für erwachsene Schmetterlinge als auch Nahrung für ihre Raupen:
- Kornblume (Centaurea cyanus): Blüht von Mai bis September und bietet langanhaltende Nahrungsquellen für Insekten.
- Wildblumenwiesen: Bieten Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Insekten.
- Lavendel (Lavandula angustifolia): Zieht durch seinen Duft und die dekorativen Blüten Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an.
- Brennnessel (Urtica dioica): Wichtig für die Raupen vieler Schmetterlingsarten.
- Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum): Beliebte Nektarpflanze für Schmetterlinge.
Sträucher und Gehölze
Auch verschiedene heimische Sträucher bieten hervorragende Alternativen zum Sommerflieder:
- Schwarzer Holunder (Sambucus nigra): Duftpflanze, die Insekten und Vögel anzieht.
- Gemeiner Liguster (Ligustrum vulgare): Vielseitiger Strauch für Insekten und Vögel.
- Besenginster (Cytisus scoparius): Frühjahrsblühender Strauch, der nach den Wintermonaten eine bedeutende Nahrungsquelle bietet.
Durch die Wahl dieser heimischen Pflanzen und Sträucher können Sie effektiv zur Förderung der Biodiversität beitragen und gleichzeitig einen attraktiven Lebensraum für Schmetterlinge und andere Insekten schaffen.