Schmetterlingsflieder

Schmetterlingsflieder vermehren – So einfach gelingt’s

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Wo Heerscharen von zarten Schmetterlingen verschwenderische Blütenkerzen umschwärmen, schmückt ein Schmetterlingsstrauch den sommerlichen Garten. Das beliebte Ziergehölz ist nicht nur schön anzusehen und pflegeleicht, sondern zugleich einfach zu vermehren. Diese Anleitung erläutert praxisorientiert, wie Sie Sommerflieder aus einem Ableger ziehen.

Schmetterlingsflieder Stecklinge
Der Schmetterlingsflieder lässt sich gut über Stecklinge vermehren
AUF EINEN BLICK
Wie vermehrt man einen Schmetterlingsflieder?
Um Schmetterlingsflieder zu vermehren, schneiden Sie zwischen Juli und August halb verholzte, nicht blühende Stecklinge, entfernen die unteren Blätter und halbieren die oberen Blattpaare. Setzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde und stellen sie an einen halbschattigen, warmen und windgeschützten Standort.

Stecklinge schneiden und vorbereiten – Wie Sie es richtig machen

Da die Vermehrung durch Stecklinge so erfolgversprechend ist, wird sie vom Gartenlaien bis zum Gärtnermeister praktiziert. Das Zeitfenster für diese Methode ist inmitten der Blütezeit geöffnet, wenn im Schmetterlingsstrauch das Leben bis in die Triebspitzen pulsiert. Ideal ist ein Tag zwischen Anfang Juli und Mitte August, damit die Stecklinge die Vorzüge des Sommerwetters für eine rasche Bewurzelung nutzen können. So geht es:

  • Halb verholzte, nicht blühende Kopf-Stecklinge abschneiden mit einer Länge von 10 bis 15 cm
  • Den Schnitt in kurzer Distanz unterhalb eines Blattknotens ansetzen
  • In der unteren Hälfte alle Blätter entfernen
  • Die oberen 2 bis 3 Blattpaare halbieren, um die Verdunstung zu reduzieren

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Wenn Sie Jungpflanzen aus einem Ableger ziehen, erübrigt sich die Investition in ein Bewurzelungspulver. Der Schmetterlingsstrauch verfügt über eine vitale Wuchskraft, die derartige Hilfsmittel überflüssig macht.

Stecklinge eintopfen und pflegen – So sprießen die Wurzeln

Ein Anzuchtkasten mit transparentem Deckel (12,00€ bei Amazon*) ist perfekt geeignet, um das Wachstum der Ableger in Schwung zu bringen. Alternativ verwenden Sie 9er oder 10er Anzuchttöpfe aus Kunststoff, die über mehrere Bodenöffnungen als Wasserablauf verfügen. Als Substrat empfehlen wir magere Pikiererde, die Sie zu einem Drittel anreichern mit Sand. Kokosfasersubstrat, Perlite oder ein Mix aus Torf und Sand sind ebenfalls eine gute Wahl, um darin Ableger zu ziehen. So verfahren Sie weiter:

  • Auf dem Boden von Topf oder Anzuchtschale eine dünne Schicht aus Blähton oder Splitt als Drainage anlegen
  • Darüber das Anzuchtsubstrat einfüllen und dabei einen Gießrand freilassen
  • Mit einem Pikierstab für jeden Ableger ein Pflanzloch vorbohren
  • Darin den Steckling zu zwei Drittel in die Erde stecken und diese leicht andrücken
  • Das Substrat mit Wasser besprühen
  • Am halbschattigen, warmen und windgeschützten Standort aufstellen

Im Anzuchtkasten obliegt dem Deckel die Aufgabe, ein feucht-warmes Mikroklima zu erzeugen. Bei Töpfen gelingt dies, indem Sie eine Plastiktüte überstülpen. Zwei lange Streichhölzer verhindern, dass es zu einem Kontakt zwischen Haube und Ableger kommt, woraus Fäulnis entstehen könnte. Bis die Stecklinge durchtreiben, beschränkt sich die Pflege auf regelmäßiges Gießen und Lüften. Dünger wird in dieser Phase nicht verabreicht.

Mit dem Wachstum der ersten Blättchen kann die Abdeckung entfernt werden. Haben die Stecklinge ein stabiles Wurzelsystem entwickelt, werden sie ausgepflanzt im Beet oder einen Kübel.

Tipp

Die Aussaat von Samen eines Schmetterlingsflieders beschert uns unerwartete Resultate, die nicht immer sehenswert sind. Unter den facettenreichen Sorten gibt es freilich mit dem Wechselblättrigen Sommerflieder (Buddleja alternifolia) einen herausragenden Kandidaten, dessen Sämlinge sortenrein gedeihen und somit über die gleichen wunderschönen Attribute der Mutterpflanze verfügen.