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Rosenerde: Alle Fakten rund um das optimale Substrat

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Rosen gehören zu den ältesten Zierpflanzen überhaupt – wahrscheinlich blühten die ersten Exemplare schon vor rund 5000 Jahren in den Gärten der chinesischen Kaiser. Die Beliebtheit der „Königin der Blumen“ ist bis heute ungebrochen, allerdings hat sie auch einen Ruf als schwierig zu kultivierender Gartenbewohner. Ob und wie spezielle Rosenerde Ihren Rosen zu mehr Gesundheit und üppiger Blüte verhilft, erfahren Sie hier.

rosenerde
Rosen gedeihen am besten in spezieller Rosenerde
AUF EINEN BLICK
Was ist Rosenerde und wie kann man sie herstellen?
Rosenerde ist ein spezielles Pflanzsubstrat, das auf die Bedürfnisse von Rosen abgestimmt ist und eine lockere, gut durchlässige und nährstoffreiche Struktur aufweist. Sie kann gekauft oder selbst gemischt werden, wobei die Hauptbestandteile Gartenerde, Kompost, Sand und eine Düngermischung sein sollten.
  • Rosenerde ist ein speziell auf die Bedürfnisse von Rosen abgestimmtes Pflanzsubstrat.
  • Sie soll locker und gut durchlässig sein, nährstoffreich und stabil. Viele Produkte enthalten jedoch Torf statt Humus- oder Komposterde.
  • Rosenerde kann recht unkompliziert auch in größeren Mengen selbst gemischt werden.
  • Hierzu brauchen Sie lediglich normale Gartenerde, Kompost, Sand und eine Düngermischung aus verrotteten Rinderdung, Hornspänen und Urgesteinsmehl.

Was ist Rosenerde?

Als Rosenerde bezeichnet man ein spezielles Substrat, welches eigens an die Bedürfnisse von Rosen angepasst wurde. Es handelt sich um eine Spezialerde, deren typische Merkmale die folgenden sind:

  • lockere, luftige Struktur
  • dennoch hohe Stabilität
  • verklumpt nicht

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Dadurch kommen reichlich Luft und Wasser an die Pflanzenwurzeln, zudem wird die Gefahr von Staunässe und damit Wurzelfäulnis auf ein Minimum reduziert. Dennoch finden die Wurzeln der Rosen ausreichend Halt.

Zusammensetzung von handelsüblicher Rosenerde

Je nach Hersteller unterscheidet sich die Zusammensetzung von Rosenerde teils erheblich, gemeinsam haben die verschiedenen Spezialsubstrate lediglich den Anspruch, perfekt auf die Bedürfnisse der Rosen hinsichtlich Erde und deren Nährstoffzusammensetzung abgestimmt zu sein. Typische Bestandteile sind vor allem diese:

Rosenerde: Ideale Zusammensetzung

 

  • Torf: wird aufgrund seiner gut wasserspeichernden Eigenschaften sowie aufgrund der Tatsache, dass es für den Hersteller günstig eingekauft werden kann, gern für verschiedene Substrate verwendet
  • Kompost: lockere Humuserde ist der Hauptbestandteil vieler torffreier Rosenerden, oft wird dieser aus Grünschnitt oder Fichten- bzw. Kieferrinde erzeugt
  • Ton: und Tonminerale liefern Festigkeit und wertvolle Nährstoffe
  • Gesteinsmehle: beispielsweise auf der Basis von Basalt liefern Mineralstoffe
  • Langzeitdünger: je nach Produkt auf mineralischer oder biologischer Basis, liefert die Startdüngung für die ersten vier bis sechs Wochen

Außerdem finden sich in manchen Produkten Zutaten wie etwa Mykorrhiza-Pilze (Glomus intraradices), Holz- oder Kokosfasern oder Tongranulat. Außerdem können Sie zwischen Rosenerden in konventioneller und welcher in Bio-Qualität wählen. Achten Sie auf die Zertifizierung nach DIN ISO 9001, dann entspricht die ausgewählte Rosenerde den gewünschten Ansprüchen.

Exkurs

Gibt es einen Unterschied zwischen Rosenerde und Blumenerde?

Im Grunde sind die Unterschiede zwischen Rosenerde und Blumenerde nicht besonders groß, auch in herkömmlicher Blumen- oder Pflanzerde würden Rosen gut gedeihen. Sie muss lediglich diese Eigenschaften aufweisen: lockere Struktur, trotzdem stabil und humusreich. Zerfällt das Substrat in Ihren Händen, fühlt sich locker und weich an sowie riecht angenehm nach Waldboden, so hat es eine gute Qualität und eignet sich gut für Rosen.

Rosenerde kaufen – Kaufkriterien und Tipps

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Es ist sinnvoll, hochwertige Rosenerde zu kaufen

„Spare nicht an hochwertiger Pflanzerde, von ausschließlich Fast Food ist schließlich noch keiner lange gesund geblieben!“

Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Rosenerden, wir haben einmal ein paar der beliebtesten Hersteller und Marken in einer Übersicht für Sie zusammengestellt.

Rosenerde Zusammensetzung Abpackungen Preis
Compo Sana Rosenerde Weißtorf, Humus, Ton, Düngerdepot für acht Wochen 20 Liter, 40 Liter ca. 30 Cent je Liter
Cuxin Rosenerde Weißtorf, Basaltmehl, Mykorrhiza-Pilzen 20 Liter, 45 Liter ca. 33 Cent je Liter
Dehner Rosenerde torfhaltig, mineralischer NPK-Dünger (Vorratsdüngung) 40 Liter ca. 22 Cent je Liter
Floragard Bio Rosenerde ohne Torf torffrei, Grünschnittkompost, Kokosmark, Vorratsdüngung 40 Liter ca. 67 Cent je Liter
Floragard Rosenerde torfhaltig, mit Tongranulat und Langzeitdünger 40 Liter ca. 27 Cent je Liter
Neudorff Neudohum Rosenerde torffrei, vorgedüngt für vier Wochen, mit Mykorrhiza-Pilzen 20 Liter, 40 Liter ca. 36 Cent je Liter
OBI Rosen- und Ziergehölzerde torfhaltig (torfreduziert), Startdüngung für vier Wochen 45 Liter ca. 20 Cent je Liter
Plantop Rosenerde torfhaltig, mit Ton, vorgedüngt 45 Liter ca. 36 Cent je Liter
Seramis torffreie Rosenerde torffreies Pflanz-Granulat, vorgedüngt 17,5 Liter ca. 91 Cent je Liter
Substral Rosenerde torfhaltig 20 Liter ca. 90 Cent je Liter
Toom Rosenerde torfhaltig, mit Ton, vorgedüngt 40 Liter ca. 17 Cent je Liter

Wo kann man Rosenerde kaufen?

Rosenerde können Sie grundsätzlich überall kaufen, etwa

  • in den großen Online-Kaufhäusern wie Amazon oder eBay
  • in verschiedenen Online-Shops der Gartenfach- und Baumärkte
  • im stationären Gartenfach- und Baumarkt
  • als zeitlich begrenztes Sonderangebot in Discountern oder Restpostenmärkten

Zu den beiden letzten Punkten sei noch gesagt, dass Sie hier häufig günstige Rosenerde erwerben können – die aber häufig von geringer Qualität ist, viel Torf enthält sowie manchmal mit Schädlingseiern oder -larven (etwa Trauermücken) verseucht. Wenn Sie sich trotzdem für eine solche Erde entscheiden, werten Sie sie unbedingt mit einer Beimischung von Kompost- oder Humuserde, Tonerde oder Tongranulat sowie gegebenenfalls etwas Sand auf.

Außerdem sollten Sie diese Erden unbedingt vor einer Verwendung desinfizieren und so eventuelle Schädlinge von vornherein abtöten. Dies gelingt sehr gut im Backofen oder in der Mikrowelle, wobei Sie die Erde vor dem Erhitzen gut durchfeuchten sollten.

Was kostet Rosenerde?

Grundsätzlich ist Rosenerde deutlich teurer als herkömmliches Pflanzsubstrat, wobei die Preisspanne je nach Hersteller und Zusammensetzung des Substrats sehr stark schwankt. Wie Sie der oben stehenden Tabelle entnehmen können, starten günstige Rosenerden schon bei einem Preis von knapp unter 20 Cent je Liter – und können auf über 90 Cent je Liter klettern. Torffreie Erden sowie Produkte, die Mykorrhiza-Pilze enthalten, sind dabei besonders teuer.

Zum Vergleich: Hochwertige Universal-Pflanzerde ohne Torf und in Bio-Qualität (beispielsweise von Compo Bio oder Obi) bekommen Sie schon für rund 20 Cent den Liter – also für den Preis, bei dem die weniger qualitätsvollen Rosenerden erst starten. Daher sollte gerade bei der Verwendung größerer Mengen – etwa für ein Rosenbeet – gründlich überlegt werden, ob Sie sich das Rosensubstrat nicht doch lieber selbst mischen. Ansonsten sind Sie schnell mehrere hundert Euro für das Substrat los. Für das Eintopfen einer Rose in einen Kübel lohnt sich Rosenerde schon eher, denn hier brauchen Sie ohnehin kleinere Mengen.

Exkurs

Was machen eigentlich Mykorrhiza-Pilze in der Rosenerde? Sind die tatsächlich sinnvoll?

Der häufig für Rosenerde verwendete Mykorrhiza-Pilz Glomus intraradices ist ein bodenlebender Pilz, der mit seinen Fäden das Erdreich durchzieht und dieses locker halten soll. Es gibt verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen dazu, ob und wie dieser Pilz das Wachstum und die Blühfreude von Rosen beeinflusst. Die Ergebnisse lassen sich jedoch nicht leicht bewerten. Manche Studien verweisen auf einen positiven Effekt, andere hingegen vermerken keinerlei Unterschiede zwischen konventionell gepflanzten Rosen und solchen, die in Mykorrhiza-Erde wachsen. Letzten Endes ist es wohl eher eine Marketingmaßnahme, um ein Pflanzsubstrat besonders teuer verkaufen zu können.

Weshalb Sie besser torffreie Erden verwenden

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Torffreie Erde ist aus ökologischen Gründen vorzuziehen

Seit Jahrzehnten ist Torf ein beliebtes und bewährtes Ausgangsmaterial für unterschiedliche Substrate, auch für Rosenerde. Torf hat sehr gute wasserspeichernde Eigenschaften und gibt die Feuchtigkeit bei Bedarf zuverlässig wieder ab. Allerdings ist Torf aus ökologischen Gründen stark in Verruf geraten, denn zu seiner Gewinnung müssen über Jahrtausende gewachsene Moore trockengelegt werden – erst dann lässt sich Torf abbauen.

Das bedeutet einerseits, dass seltene und wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere unwiderruflich verlorengehen und andererseits, dass das in den Mooren gespeicherte CO2 freigesetzt wird. Des Weiteren sind Moore wichtige CO2-Speicher, die dieser Funktion nach ihrer Trockenlegung natürlich nicht mehr nachkommen können. Das bedeutet letztendlich, dass noch mehr dieses klimagefährlichen Gases in die Atmosphäre gelangt und dort den Klimawandel befeuert. Aus diesen Gründen sollten Sie auf torfhaltige Substrate verzichten, zumal es gute Alternativen gibt – etwa Kompost- oder Humuserden.

Braucht man überhaupt spezielle Rosenerde?

Diese Frage ist mehr als berechtigt, denn im Gegensatz zu tatsächlich notwendigen Spezialerden wie Orchideen-, Palmen- oder Anzuchterde ist Rosenerde keinesfalls unverzichtbar – ganz im Gegenteil, denn die „Königin der Blumen“ ist bezüglich des Bodens längst nicht so anspruchsvoll wie man vielleicht denken könnte. Ein lockerer, gut durchlässiger und möglichst tonhaltiger Gartenboden ist genau passend – zumindest, wenn am anvisierten Standort noch keine Rose stand.

Pflanzen Sie niemals eine Rose auf eine Rose, das geht mit ein Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schief! Suchen Sie besser einen neuen Platz, denn die Bodenmüdigkeit führt nur dazu, dass die neue Rose nicht so recht wachsen und blühen will. Auch spezielle Rosenerde hilft in diesem Fall nicht, höchstens ein kompletter Bodenaustausch.

Rosenerde selber mischen

Preislich viel günstiger – vor allem, wenn es darum geht, größere Flächen mit Rosenerde zu versorgen – ist es, ein optimales Substrat selbst zu mischen. Hierzu benötigen Sie

  • humusreichen Mutterboden, gibt es manchmal kostenfrei zur Abholung oder günstig im Gartencenter
  • Komposterde
  • Sand
  • Kalk oder Urgesteinsmehl, Hornspäne, gut verrotteter Rinderdung als Langzeitdüngung

Denken Sie daran, dass Rosen einen hohen Nährstoffbedarf haben. Mischen Sie die genannten Zutaten nun im Verhältnis

  • 3 Teile Mutterboden (oder normale Gartenerde)
  • 1 Teil Komposterde / reifen Kompost (vorzugsweise Grünschnittkompost)
  • 1 Teil groben Sand
  • 1 Teil Düngermischung

Rinderdung ist für Rosen übrigens der perfekte Naturdünger, weil er die benötigten Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung besitzt. Wenn Sie keinen Rinderdung bekommen, können Sie auch auf Pellets (gibt es im Gartenmarkt) zurückgreifen. Diese haben zudem den Vorteil, dass sie weniger stinken.

Vermischen Sie nun die genannten Komponenten gründlich miteinander, beispielsweise mit Hilfe einer Schaufel in einer Schubkarre. Anschließend nutzen Sie die fertige, selbst gemischte Rosenerde für die Pflanzung. Sie können sie sowohl fürs Freiland als auch für Kübel verwenden.

Häufig gestellte Fragen

Kann man Rosen auch in Hortensienerde pflanzen?

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Hortensienerde ist für Rosen nicht geeignet

Davon würden wir Ihnen abraten, da Hortensienerde (übrigens auch Rhododendronerde) einen sauren pH-Wert hat und sich deshalb nicht für Rosen eignet. Das gilt umgekehrt ebenso, denn Hortensien gedeihen nicht in pH-neutraler Rosenerde.

Wie oft muss ich Rosen im Kübel umpflanzen?

Topfen Sie Ihre Kübelrosen etwa alle zwei bis drei Jahre in einen größeren Kübel sowie in frisches Substrat um. Tauschen Sie die Erde bei dieser Gelegenheit stets komplett aus, damit die Rose wieder in lockerer, nährstoffreicher Erde steht.

Welcher pH-Wert ist ideal für Rosen?

Rosen bevorzugen einen pH-neutralen bis leicht alkalischen Boden mit Werten zwischen 5,5 und 7,0. Die Erde sollte möglichst wenig Salz enthalten, denn darauf reagieren die Gehölze sehr empfindlich. Aus diesem Grund ist auch von einer rein mineralischen Düngung abzuraten.

Tipp

Wenn Sie fertige Rosenerde verwenden und nicht gänzlich aufbrauchen, verschließen Sie den Beutel möglichst luftdicht. Nicht nur, dass das Substrat sonst austrocknet und somit unbrauchbar wird, es können sich auch Trauermücken ansiedeln.

Bilder: FTiare / Shutterstock