Ringelblume

Ringelblume: Anbau, Pflege und ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten

Ringelblumen sind eine Bereicherung für jeden Garten. Dieser Artikel informiert Sie umfassend über die Ansprüche und vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten dieser beliebten Pflanze.

Wuchs

Ringelblumen (Calendula officinalis) wachsen aufrecht und buschig als einjährige Sommerblumen. Sie können je nach Sorte und Standort eine Höhe von 20 bis 60 Zentimetern erreichen. Die kantigen, verzweigten Stängel fühlen sich leicht klebrig an und tragen wechselständig angeordnete, ungestielte Laubblätter. Diese sind hell- bis mittelgrün, behaart und variieren in ihrer Form von länglich lanzettlich bis verkehrt-eiförmig. In milden Wintern können Ringelblumen manchmal auch zweijährig wachsen, obwohl sie üblicherweise einjährig sind.

Die Blütenköpfe sind etwa 5 bis 7 Zentimeter im Durchmesser und stehen auf langen, beblätterten Stielen. Diese öffnen sich tagsüber und schließen sich bei Dämmerung oder Regen. Diese Eigenschaft hat ihr den Beinamen „Wetterfrosch“ eingebracht.

Blüte

Von Juni bis Oktober erfreuen die leuchtenden Blüten der Ringelblume jeden Garten. Die Blüten erscheinen in den Farben von Cremegelb über Orange bis zu kräftigem Karminrot und können einfach oder gefüllt sein. Einige Sorten weisen zweifarbige Blütenkörbe oder dunklere Mittelteile auf, die einen schönen Kontrast zu den äußeren Zungenblüten bilden.

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Die Blüten bestehen aus zygomorphen Zungenblüten außen und radiärsymmetrischen Röhrenblüten innen. Sie eignen sich nicht nur als Zierde im Garten, sondern auch hervorragend als Schnittblumen in der Vase.

Früchte

Nach der Blüte bilden Ringelblumen sogenannte Achänen als Früchte aus. Diese einsamigen Schließfrüchte sind in drei Hauptformen unterteilt: äußere, krallenartige Früchte, mittlere, kahnartig gebogene Früchte und innere, ringförmige Früchte. Diese Vielfalt in Form und Krümmung ermöglicht eine vielseitige Verbreitung durch Tiere, Wind und Wasser.

Welcher Standort ist geeignet?

Ringelblumen bevorzugen einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort, wobei sonnige Lagen die intensivste Blüte fördern. Der Boden sollte leicht lehmig, gut durchlässig und nährstoffreich sein. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelschäden zu verhindern. In nährstoffreichen Böden kann es sinnvoll sein, Sand und Lehm einzuarbeiten, um eine bessere Bodenstruktur zu erzielen. Achten Sie auf einen Pflanzabstand von 20 bis 30 Zentimetern.

In Mischkulturen eignen sich Ringelblumen hervorragend neben Gemüse wie Erbsen, Kartoffeln und Tomaten sowie Kräutern wie Koriander, Rucola und Bohnenkraut.

Ringelblume pflegen

Ringelblumen sind pflegeleicht. Wässern Sie die Pflanzen regelmäßig, ohne Staunässe zu verursachen. Verwenden Sie bei der Beetvorbereitung reifen Kompost für die Nährstoffversorgung. Das regelmäßige Entfernen verblühter Blüten fördert die Bildung neuer Blütenstiele. Im Herbst können Ringelblumen kurz geschnitten werden; oft säen sie sich selbst aus und erscheinen im nächsten Jahr wieder.

Pflanzung

Ringelblumen können von März bis August direkt ins Freiland gesät werden. Bereiten Sie das Beet durch leichtes Umgraben vor und bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde. Gießen Sie das Beet nach der Aussaat vorsichtig, um eine gleichmäßige Bodenfeuchte zu gewährleisten. Da Ringelblumen innerhalb von 8 bis 14 Tagen keimen, ist eine schnelle Etablierung garantiert. Der Vorteil der Anzucht im Haus ab März besteht darin, kräftige Pflanzen ins Freiland setzen zu können.

Ringelblume richtig schneiden

Regelmäßiges Entfernen von verblühten Blüten fördert die Neubildung der Blüten und verlängert die Blütezeit bis zu den ersten Herbstfrösten. Schneiden Sie verblühte Blütenstände etwa ein bis zwei Zentimeter über dem nächsten Blattpaar ab. Reinigen Sie Schneidewerkzeuge vor und nach dem Gebrauch gründlich, um Krankheitsübertragungen zu vermeiden. Lassen Sie einige Blüten im Spätsommer für die Samengewinnung stehen.

Ringelblume vermehren

Ringelblumen lassen sich leicht durch Aussaat vermehren. Sammeln Sie im Sommer die reifen Samen von Ihren Pflanzen und bewahren Sie diese trocken und dunkel auf. Die Aussaat kann im Frühjahr oder Frühsommer direkt ins Freiland erfolgen. Bereiten Sie den Boden vor, verteilen und bedecken Sie die Samen leicht mit Erde und gießen Sie das Saatbeet regelmäßig.

Krankheiten & Schädlinge

Ringelblumen sind robust, aber nicht völlig frei von Krankheiten und Schädlingen. Echter Mehltau und Falscher Mehltau können auftreten; befallene Teile sollten entfernt werden. Bei Blattläusen, Minierfliegen oder Blattwanzen können natürliche Feinde wie Marienkäfer hilfreich sein. Schnecken sind besonders für junge Pflanzen gefährlich und sollten regelmäßig abgesammelt werden.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Sorten von Ringelblumen. Einige beliebte Sorten sind ‚Orange Gitana‘, ‚Yellow Gitana‘, ‚Orange Stachelschwein‘ und ‚Neon‘. Neben reinen Sorten gibt es auch Saatgutmischungen mit verschiedenen Farbvariationen, die sich für unterschiedlichste Gartenbereiche eignen.

Sorte Wuchshöhe Blütenfarbe Blütenform
‚Orange Gitana‘ bis 30 cm Orange Gefüllt
‚Yellow Gitana‘ bis 30 cm Maisgelb, dunkle Mitte Gefüllt
‚Orange Stachelschwein‘ bis 60 cm Orange Gefüllt, eingerollt
‚Neon‘ bis 60 cm Orange, weinrote Spitzen Dicht gefüllt

Verwendung

Ringelblumen haben vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. In der Heilkunde werden die Blüten für Salben und Aufgüsse genutzt, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. In der Küche können die essbaren Blütenblätter Salaten, Quark und Süßspeisen eine farbenfrohe Note verleihen. Getrocknete Blüten dienen als Schmuckdroge in Teemischungen und Potpourris. Außerdem eignen sich Ringelblumen hervorragend zur Gründüngung und zur Verbesserung der Bodenqualität in Mischkulturen.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es historische Aufzeichnungen zur Verwendung der Ringelblume als Heilpflanze?

Ja, die ersten schriftlichen Nachweise zur Verwendung der Ringelblume stammen aus dem 12. Jahrhundert von Hildegard von Bingen. Sie empfahl die Pflanze unter dem Namen „Ringula“ zur Behandlung von Verdauungsstörungen und Hautproblemen.

Welche Teile der Ringelblume sind essbar und wie kann man sie verwenden?

Fast alle Teile der Ringelblume sind essbar. Blätter können als Salatzutat verwendet werden, Blütenköpfe dienen als Dekoration für Salate und Färbungsmittel, und die Blütenblätter können getrocknet als Tee verwendet werden. Die Knospen können sogar in Essig eingelegt und wie Kapern gegessen werden.

Wie reagiert die Ringelblume auf verschiedene Wetterbedingungen?

Die Blüten der Ringelblume öffnen sich bei Tageslicht und schließen sich bei Dämmerung oder Regen. Diese Wetterempfindlichkeit hat ihr den Beinamen „Wetterfrosch“ eingebracht, da die Blüten bereits am frühen Morgen eine Vorhersage über das Tageswetter erlauben.

Kann man Ringelblumen in Topfpflanzungen verwenden?

Ja, Ringelblumen können in Blumentöpfen und Balkonkästen gepflanzt werden. Allerdings neigen sie dazu, nach der Blüte schnell unansehnlich zu werden und setzen kaum noch neue Blütenknospen an. Für längere Blütezeiten sind sie daher besser im Freiland geeignet.

Bilder: Schmitz Olaf / iStockphoto