Prachtkerze

Prachtkerze: Blüte, Pflege und Verwendung im Garten

Die Prachtkerze (Oenothera lindheimeri) ist eine filigrane Staude, die mit ihren eleganten Blütenrispen und der langen Blütezeit jeden Garten bereichert. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die vielseitige Pflanze und liefert wertvolle Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Wuchs

Die Prachtkerze, auch als Präriekerze bekannt, ist eine filigrane, horstbildende Staude mit eleganten, aufrechten Stängeln und bogenförmig überhängenden Blütenstielen. Diese Wuchsform ermöglicht es der Pflanze, sich im Beet optimal einzufügen und für eine luftige, strukturierende Wirkung zu sorgen. Die Stängel sind meist fein behaart, was der Pflanze zusätzlich Charakter verleiht.

Die Höhe der Prachtkerze variiert je nach Sorte und Standortbedingungen, erreicht aber im Allgemeinen Höhen von etwa 50 bis 150 Zentimetern. Unter idealen Bedingungen können einige Sorten bis zu 150 Zentimeter hoch werden, die meisten bleiben jedoch niedriger. Die Pflanze erreicht im Durchschnitt etwa 90 Zentimeter Höhe und Breite.

Im Winter zieht sich die Prachtkerze vollständig in den Boden zurück und treibt im Frühjahr erneut aus. Diese Eigenschaft macht sie zu einer ausdauernden, krautigen Pflanze, die mehrere Jahre im Garten Freude bereitet.

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Blätter

Die Blätter der Prachtkerze sind blaugrün, gezähnt und besitzen eine eher derbe Textur. Sie sind elliptisch bis spatelförmig und erreichen eine Länge von bis zu acht Zentimetern. Die meisten Blätter haben einen leicht eingebuchteten Rand und eine rau behaarte Oberfläche mit gebogenen Trichomen, was ihnen ein etwas raues Gefühl verleiht. Die schmalen, schmalplattformigen Blätter laufen an breiten, spitzen Enden aus.

Die dicht besetzten Blütenstiele bilden sich über den belaubten Teil der Pflanze und sorgen für eine anmutige Erscheinung.

Blüte

Die Prachtkerze beeindruckt durch ihre anmutigen Blüten, die wie kleine Schmetterlinge wirken und in Farben von Weiß über Rosa bis hin zu Flieder variieren können. Die zarten Blütenblätter verleihen der Pflanze eine elegante Erscheinung. Die Blütenrispen können Längen von bis zu 60 Zentimetern erreichen und bestehen aus zahlreichen, zwei bis drei Zentimeter großen Einzelblüten.

Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis zum ersten Frost, was sie zu einem geschätzten Dauerblüher im Garten macht. Jede Einzelblüte öffnet sich nur für einen Tag, die Pflanze bildet jedoch kontinuierlich neue Blüten nach, wodurch sie über einen langen Zeitraum hinweg ihre ganze Pracht entfaltet. Diese Eigenschaft erinnert an die Taglilien (Hemerocallis).

Die nektarreichen Blüten sind wertvoll für die heimische Tierwelt, da sie Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anziehen und somit die Biodiversität im Garten fördern.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Prachtkerze benötigt einen sonnigen bis vollsonnigen Standort. Ein sonnenarmer Platz führt zu schlechterer oder gar keiner Blütenbildung. Ein windgeschützter Standort ist ebenfalls von Bedeutung, da die filigranen Blütenstiele bei starkem Wind leicht umknicken können.

Bezüglich des Bodens bevorzugt die Prachtkerze gut durchlässige, trockene und nährstoffarme Böden. Humusreiche Böden sind weniger geeignet, da sie die Frostempfindlichkeit erhöhen. Bei schweren Böden können Sie den Boden mit Sand oder Kies verbessern, um die Durchlässigkeit zu erhöhen und Staunässe zu vermeiden.

Pflanzung

Die beste Zeit für die Pflanzung der Prachtkerzen ist das Frühjahr. So können die Pflanzen bis zum ersten Winter ausreichend einwurzeln. Containerware kann während der gesamten Gartensaison gesetzt werden.

Um eine optimale Entwicklung sicherzustellen, sollten etwa sechs Pflanzen pro Quadratmeter gesetzt werden. Wählen Sie einen sonnigen bis vollsonnigen, windgeschützten Standort. Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie schwere Böden mit Sand oder Kies durchlässiger machen. Heben Sie Pflanzlöcher aus, die etwa doppelt so breit und tief sind wie die Wurzelballen, setzen Sie die Pflanzen hinein und füllen Sie die Löcher mit der verbesserten Erde auf. Drücken Sie die Erde behutsam fest und gießen Sie die Pflanzen gut an. In den ersten Jahren kann ein leichter Winterschutz hilfreich sein, um die jungen Pflanzen vor starkem Frost zu schützen.

Prachtkerze pflegen

Die Prachtkerze ist äußerst pflegeleicht.

Gießen

Abgesehen von extremen Hitzeperioden benötigt die Prachtkerze keine zusätzliche Bewässerung. Gießen ist nur bei längeren Trockenphasen erforderlich, besonders wenn die Pflanze im Kübel wächst. Im Kübel sollte der Boden zwischen den Wassergaben leicht antrocknen.

Düngen

Im Freiland benötigt die Prachtkerze in der Regel keinen Dünger. Im Kübel kann während der Wachstumsperiode alle 4-6 Wochen ein flüssiger Dünger in niedriger Konzentration gegeben werden. Ab Ende August bis zum nächsten Frühjahr sollte die Düngung ausgesetzt werden.

Schneiden

Ein Rückschnitt im Frühjahr ist ratsam. Schneiden Sie dazu die alten Halme direkt über den neu austreibenden Blättern ab. Dies verlängert die Blütezeit und hilft der Pflanze, kräftig neu auszutreiben.

Winterschutz

Die Prachtkerze verträgt nur kurzzeitig Temperaturen bis -15 Grad Celsius. Ein Winterschutz ist daher in raueren Lagen wichtig. Geeignet sind Materialien wie Reisig oder Laub, die über die Pflanzen gelegt werden. Alternativ können die abgestorbenen Pflanzenteile bis zum Frühjahr stehen gelassen werden, um als natürlicher Kältepuffer zu dienen. Bei Kübelpflanzen sollten die Töpfe an einen geschützten Ort gebracht und gegebenenfalls mit Vlies abgedeckt werden.

Selbstvermehrung und Ausbreitung

Die Prachtkerze samt sich selbst aus und kann schnell Lücken im Beet schließen. Wer ihren Ausbreitungsdrang kontrollieren möchte, sollte die Sämlinge frühzeitig entfernen, bevor sie tiefe Pfahlwurzeln bilden.

Prachtkerze vermehren

Die Prachtkerze lässt sich auf verschiedene Arten vermehren, wobei sowohl Selbstaussaat als auch gezielte Maßnahmen zum Einsatz kommen können.

Um die Prachtkerze durch Samen zu vermehren, ernten Sie getrocknete Samen von der Pflanze. Füllen Sie Töpfe oder Saatkästen mit einem 1:1-Gemisch aus Sand und Anzuchterde, streuen Sie die Samen auf die Erde und halten Sie das Substrat leicht feucht. Nach etwa vier bis sechs Wochen keimen die Samen. Pikieren Sie die Jungpflanzen und setzen Sie sie nach den Eisheiligen ins Freiland.

Eine weitere Möglichkeit zur Vermehrung der Prachtkerze ist das Schneiden von Stecklingen im Frühsommer. Schneiden Sie nicht blühende, etwa 5 bis 10 cm lange Triebe ab, stecken Sie die Stecklinge etwa 1 cm tief in ein durchlässiges Vermehrungssubstrat und stellen Sie die Töpfe an einen warmen, sonnigen Ort. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Nach etwa sechs Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben und können umgetopft oder ins Freiland gepflanzt werden.

Sorten & Arten

Die Prachtkerze (Oenothera lindheimeri) beeindruckt durch eine Vielfalt an Sorten, die sich in Farbe, Wuchshöhe und Blütenform unterscheiden:

  • ‚Whirling Butterflies‘: Größere und zahlreichere Blüten, bis zu 70 cm hoch, stark verzweigte Wuchsform.
  • ‚Short Form‘: Kompakt, etwa 50 cm hoch, weiße Blüten, ideal für kleinere Gärten oder Kübelbepflanzungen.
  • ‚Lillipop Pink‘: Rosarote Blüten, rötliches Laub, Höhe von 30 bis 40 cm.
  • ‚Siskiyou Pink‘: Kräftig rosafarbene Blüten, etwa 80 cm hoch.
  • ‚Corrie’s Gold‘: Weiße Blüten, Blätter mit goldenem Rand, bis zu 150 cm hoch.
  • ‚Lime Light‘: Hellgrünes Laub, harmoniert wunderbar mit zarten Blüten.
  • ‚Madonna‘: Reinweiße Blüten, klassische Eleganz.
  • ‚Sparkle White‘: Strahlend weiße Blüten, die im Sonnenlicht funkeln.
  • ‚Shakti‘: Bezaubert mit reinweißen Blüten.
  • ‚Summer Breeze‘: Winterharte Sorte, weiße Blüten, Höhe von 120 cm.
  • ‚Pink Butterfly‘: Zartrosa Blüten, anmutig über dem Beet schwebend.
  • ‚Rosy Jane‘: Zartrosa Blüten, romantische Ausstrahlung.
  • ‚Cherry Brandy‘: Blüten in warmem Kirschton.

Diese Vielfalt bietet für jeden Garten die passende Sorte.

Krankheiten & Schädlinge

Die Prachtkerze ist relativ robust, kann aber bei ungeeigneten Standortbedingungen anfällig für bestimmte Probleme sein.

Wurzelfäule

An Standorten mit Staunässe besteht die Gefahr von Wurzelfäule. Um dies zu verhindern, sollte der Boden gut durchlässig sein und keine nassen Füße entstehen lassen. Welke Triebe sind ein Anzeichen dafür, dass die Pflanze zu nass steht.

Blattläuse

Blattläuse können bei ungünstigen Bedingungen auftreten. Diese Schädlinge lassen sich durch Seifenlaugenlösungen oder entsprechende Mittel aus dem Handel bekämpfen. Der Anbau von Kräutern wie Lavendel, Salbei und Thymian in der Nähe kann vorbeugend wirken.

Schnecken

Schnecken können ebenfalls Schäden an der Prachtkerze verursachen. Bei Befall sollten die Schädlinge am besten per Hand abgesammelt werden.

Vorbeugende Maßnahmen

Einige Maßnahmen sind hilfreich, um Krankheiten und Schädlingsbefall vorzubeugen:

  • Sicherstellung eines sonnigen, gut durchlässigen Standorts
  • Vermeidung von Staunässe
  • Pflanzung von abschreckenden Nachbarn wie Lavendel, Salbei und Thymian

Verwendung

Prachtkerzen sind vielseitig einsetzbar und bereichern jeden Garten mit ihrer luftigen und eleganten Erscheinung.

Im Garten

Die Prachtkerze eignet sich hervorragend für Kiesbeete, sonnige Rabatten, Staudenbeete und naturnahe Pflanzungen. Sie ist auch ein idealer Rosenbegleiter, da ihre filigranen Blütenrispen einen attraktiven Kontrast zu opulenten Rosenblüten bilden.

Im Kübel

Auch als Kübelpflanze ist die Prachtkerze ausgezeichnet geeignet. Sie entfaltet ihre Blütenpracht auch in Pflanzgefäßen und kann Balkon und Terrasse zieren. Wichtig ist eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Bei Kübelpflanzen sollten Sie auf eine frostfreie Überwinterung achten.

Kombination mit anderen Pflanzen

Die Prachtkerze lässt sich wunderbar mit anderen Präriestauden und trockentoleranten Pflanzen kombinieren:

  • Rittersporn: Die aufrechten Blütenstände setzen schöne Kontraste zu den filigranen Blütenrispen der Prachtkerze.
  • Katzenminze: Lavendelblaue Blüten ergänzen die Prachtkerze perfekt und beide locken Insekten an.
  • Sonnenhut: Die robusten, farbintensiven Blüten harmonieren gut mit der Prachtkerze.
  • Ziergräser: Filigrane Strukturen der Gräser wie Lampenputzergras oder Blauschwingel ergänzen sich ideal.
  • Lavendel: Beide Pflanzen bevorzugen ähnliche Standortbedingungen und schaffen eine mediterrane Atmosphäre.
  • Salbei: Die vertikalen Blütenstände des Salbeis schaffen interessante Kontraste.
  • Storchschnabel: Der bodendeckende Storchschnabel bildet einen schönen Kontrast zu den hochragenden Blütenstielen der Prachtkerze.

Diese Kombinationen fördern nicht nur die ästhetische Vielfalt Ihres Gartens, sondern auch die Artenvielfalt und schaffen bienenfreundliche Bereiche.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Prachtkerze ist bedingt winterhart und verträgt nur kurzzeitig Temperaturen bis -15 Grad Celsius. Daher ist ein Winterschutz, insbesondere in raueren Lagen, unverzichtbar. Geeignete Materialien sind Reisig, Laub oder Stroh, die die Pflanzen vor extremen Temperaturen und Nässe schützen.

Insbesondere in den ersten Jahren nach der Pflanzung benötigen Prachtkerzen zusätzlichen Schutz. Eine Abdeckung des Bodens hilft, die Wurzeln vor Kälte zu bewahren. Bei Kübelpflanzen ist eine frostfreie Überwinterung notwendig. Stellen Sie die Töpfe in einen hellen, kühlen Raum wie eine Garage oder einen Schuppen. Gelegentliches Gießen verhindert das vollständige Austrocknen des Wurzelballens.

Zusammenfassend sind die Schritte zur Überwinterung der Prachtkerze:

  1. Im Spätherbst abgestorbene Pflanzenteile auf etwa 10 cm über dem Boden zurückschneiden.
  2. Den Boden um die Pflanzen herum mit organischem Material abdecken.
  3. Kübelpflanzen in einen frostfreien, kühlen Raum stellen und gelegentlich gießen.

Diese Maßnahmen stellen sicher, dass die Prachtkerze gut durch den Winter kommt und im Frühjahr erneut prachtvoll austreibt.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange blüht die Prachtkerze?

Die Prachtkerze blüht in der Regel von Juli bis zum ersten Frost. Jede Einzelblüte hält zwar nur einen Tag, aber die Pflanze bildet kontinuierlich neue Blüten, was sie zu einem Dauerblüher im Garten macht.

Wie überwintere ich die Prachtkerze im Kübel?

Für die Überwinterung im Kübel sollte die Prachtkerze in einen frostfreien, kühlen Raum wie eine Garage oder einen Schuppen gestellt werden. Der Raum sollte hell sein und die Pflanze gelegentlich gegossen werden, damit der Wurzelballen nicht austrocknet. Ein Vlies kann zusätzlichen Schutz bieten.

Warum sind humusreiche Böden für die Prachtkerze ungeeignet?

Humusreiche Böden können die Frostempfindlichkeit der Prachtkerze erhöhen und die Wurzeln anfälliger für Fäulnis machen. Gut durchlässige, trockene und nährstoffarme Böden sind ideal, um Staunässe und damit verbundene Wurzelfäule zu vermeiden.

Welche Maßnahmen kann ich ergreifen, wenn meine Prachtkerze von Blattläusen befallen ist?

Blattläuse lassen sich durch Seifenlaugenlösungen oder spezielle Mittel aus dem Handel bekämpfen. Außerdem können Nachbarpflanzen wie Lavendel, Salbei und Thymian vorbeugend gegen Blattläuse wirken. Ein regelmäßiges Besprühen der Pflanzen mit Wasser kann ebenfalls helfen, Blattläuse zu entfernen.

Bilder: Praiwun / iStockphoto