Olive

Pflanzenporträt: Der Olivenbaum – Herkunft, Pflege & Sorten

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Für viele Menschen sind Olivenbäume mit ihrem knorrigen Stamm und den silbrig schimmernden Blättern der Inbegriff mediterranen Urlaubsfeelings. In unseren Breiten schmücken die wärmeliebenden Ölbäume während der Sommermonate Balkon oder Terrasse. Richtig überwintert bilden sie hier sogar essbare Früchte.

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Olivenbäume bringen mediterranes Urlaubsfeeling

Pflanzensteckbrief

Systematik

  • Botanischer Name: Olea europaea
  • Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
  • Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
  • Gattung: Ölbäume (Olea)
  • Art: Olivenbaum

Botanisches

  • Wuchs: Immergrüner Kleinbaum, Baum
  • Wuchshöhe: Bis 150 Zentimeter
  • Wuchform: Breit ausladend
  • Blätter: Länglich lanzettlich, silbergrau-grün gefärbt
  • Hauptblütezeit: Mai bis Juli
  • Blüte: Rispen
  • Blütenfarbe: Weiß
  • Früchte: Essbare, schwarze Einzelfrüchte

Herkunft

Die wilde Olive besiedelt den Mittelmeerraum, den Nahen Osten und Südafrika. Ölbäume zählen zu den ältesten Kulturpflanzen, die bereits seit dem vierten Jahrtausend vor Christus rund um das Mittelmeer kultiviert werden.

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Standort und Substrat

Die mediterranen Bäume benötigen zwingend einen vollsonnigen und heißen Platz. Deshalb eignen sie sich gut als Kübelpflanzen für windgeschützte, nach Süden ausgerichtete Terrassen und Balkone. Langsam wachsend kommen sie auch mit einem begrenzten Platzangebot gut zurecht.

Bezüglich des Substrats sind sie wie viele aus dem Mittelmeerraum stammende Gewächse eher genügsam. Sie gedeihen am besten in handelsüblicher Erde, die Sie mit reichlich Sand und etwas Humus vermengen. Verwenden Sie Töpfe aus Terrakotta oder Ton, da durch diese überschüssige Flüssigkeit an die Luft abgegeben wird. Wichtig sind zudem ein guter Wasserabzug sowie eine Drainageschicht aus Blähton.

Gießen und Düngen

Olivenbäume reagieren sehr empfindlich auf Staunässe. Deshalb sollten sie mit Gefühl und nur sparsam gegossen werden. Der Nährstoffbedarf ist ebenfalls eher gering. Düngen Sie während der Wachstumsperiode nur einmal monatlich mit einem hochwertigen Präparat für Kübelpflanzen.

Rückschnitt

Damit der Ölbaum gut in Form bleibt und nicht zu sparrig wächst, sollte er als Hochstamm gezogen und zwei- bis dreimal jährlich zurückgeschnitten werden:

  • 1. Standjahr: Haupttrieb in der gewünschten Höhe einkürzen und die unteren Seitenzweige entfernen.
  • 2. Standjahr: Die unteren Triebe direkt am Stamm abschneiden. Damit sich die Äste der Krone gut verzweigen, werden sie regelmäßig entspitzt.
  • Ab dem 3. Standjahr: Es entwickelt sich eine schöne Krone. Kürzen Sie deren Triebe immer knapp oberhalb eines Blattpaares ein. Am Stamm erscheinende Äste werden weiter abgeschnitten.

Überwinterung

Die frostempfindlichen Pflanzen können in unseren Breiten allenfalls in Weinbaugebieten ganzjährig im Freiland stehen. Deshalb sollten Sie Ihren wärmeliebenden Ölbaum in einem Raum überwintern, in dem die Temperatur zwischen fünf und acht Grad liegt.

Gut geeignet sind ein Treppenhaus, ein ungeheizter Wintergarten oder die nicht zu kühle Garage. Verfügt dieser Platz über kein Fenster, wirft die Olive alle Blätter ab, treibt im nächsten Frühling jedoch willig wieder aus.

Krankheiten und Schädlinge

Im Frühling ziehen die ab Mai ins Freiland umgezogenen Olivenbäume gelegentlich Blattläuse oder Schildläuse an. Diese Schädlinge können Sie mit handelsüblichen Mitteln gut bekämpfen.

Tipp

Möchten Sie nur einen einzigen Olivenbaum kultivieren und dennoch Früchte ernten, sollten Sie zu einer selbstfruchtenden Sorte wie „Pendolino“, „Itrana“ oder „Leccio“ greifen. In nicht ganz so milden Lagen empfehlen sich etwas frostresistentere Varianten wie „Aglandau“ oder „Frantoio“.

Bilder: photostar72 / Shutterstock