Olivenbaum-Früchte: Vom Kern bis zur Ernte
Der Olivenbaum trägt aromatische Früchte, die seit Jahrhunderten für ihre kulinarische Vielseitigkeit und ihren gesundheitlichen Nutzen geschätzt werden. Dieser Artikel führt Sie durch die faszinierende Reise vom Olivenkern bis zur ertragreichen Ernte und bietet wertvolle Tipps für die Kultivierung und Pflege.
Früchte des Olivenbaums: Von der Blüte bis zur Ernte
Die Reise der Olive beginnt mit der Blüte des Olivenbaums. Im späten Frühjahr bis Anfang Sommer erscheinen kleine, cremeweiße bis hellgelbe Blüten in großen Trauben entlang der Zweige. Diese Blütezeit variiert je nach Region und Sorte. Die Bestäubung, meist durch den Wind, ist entscheidend für die Fruchtbildung. Viele Olivensorten benötigen für eine höhere Ernte einen zweiten Baum in der Nähe, es gibt jedoch auch selbstfruchtende Sorten.
Nach erfolgreicher Bestäubung entwickeln sich kleine, grüne Fruchtansätze. Diese reifen im Laufe des Sommers zu Oliven heran, deren Farbpalette von grün über bräunlich bis schwarz reicht. Die Haupterntezeit liegt im November und Dezember, wenn die meisten Oliven dunkel verfärbt und reif sind. Rohe Oliven sind aufgrund ihrer Bitterkeit nicht genießbar und müssen vor dem Verzehr in Salzlake oder Öl eingelegt werden. Olivenbäume erreichen ihren höchsten Ertrag nach etwa 20 Jahren und haben die charakteristische Alternanz, also den zweijährlichen Wechsel von reichlicher und spärlicher Ernte.
Pflege des Olivenbaums für eine reiche Ernte
Für eine reichhaltige Olivenernte ist die richtige Pflege des Baumes essenziell. Beachten Sie die folgenden Pflegemaßnahmen:
- Standortwahl: Ein vollsonniger und warmer Standort ist entscheidend für das Gedeihen des Olivenbaums. Platzieren Sie Ihren Baum an einem geschützten Platz, idealerweise vor einer Wand, die die Wärme speichert.
- Bodenvorbereitung: Verwenden Sie durchlässigen Boden, um Staunässe zu vermeiden. Mischen Sie hochwertige Kübelpflanzenerde mit Lavagestein (12,00€ bei Amazon*) oder Blähtonsplitt für die notwendige Belüftung und Drainage.
- Gießverhalten: Gießen Sie regelmäßig, aber achten Sie darauf, dass die Erde zwischen den Wassergaben leicht angetrocknet ist. Der Topf sollte Abzugslöcher besitzen. Während der Vegetationsperiode benötigen Olivenbäume mehr Wasser, in der Ruhephase weniger.
- Düngung: Düngen Sie während der Wachstumsphase von April bis September regelmäßig. Verwenden Sie alle sieben bis zehn Tage einen organischen Dünger oder speziellen mediterranen Pflanzendünger. Eine Düngung im März und Juni mit Langzeitdünger kann ebenfalls sinnvoll sein.
- Überwinterung: Olivenbäume sollten bei Temperaturen zwischen 0 und 5 °C überwintert werden. Ein heller, aber kühler Standort ist ideal. Reduzieren Sie das Gießen, um die Winterruhe zu unterstützen.
- Schnitt: Schneiden Sie im Herbst nach der Ernte oder im März vor dem neuen Wachstum. Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile und Querwuchs, um die Krone zu formen. Ein halbjährlicher Rückschnitt fördert einen dichten und gut verzweigten Wuchs.
Diese Pflegetipps helfen Ihnen, aus Ihrem Olivenbaum einen gesunden und ertragreichen Baum zu ziehen.
Olivenbaum-Sorten: Vielfalt für jeden Geschmack
Die Vielzahl an Olivenbaumsorten bietet für jeden Geschmack und Anwendungsbereich die passende Sorte. Je nach Region und klimatischen Bedingungen haben sich spezifische Sorten wie Hojiblanca entwickelt, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
Einige der bekanntesten Olivenbaum-Sorten sind:
- Frantoio: Diese italienische Sorte ist selbstfruchtend und frosttolerant. Sie liefert ein mildes, fruchtiges Öl und kann auch eingelegt verzehrt werden.
- Leccino: Eine winterharte italienische Sorte, die Oliven mit mildem Aroma produziert, geeignet zur Ölgewinnung und zum Einlegen.
- Pendolino: Bekannt für längliche, grüne Oliven, die sich gut zum Einlegen eignen. Pendolino dient oft als Pollenspender für andere Sorten.
- Ascolana: Diese italienische Sorte produziert große grüne Oliven, die traditionell gefüllt und eingelegt oder als Tafeloliven serviert werden.
- Arbequina: Eine spanische Sorte, die kleine, schmackhafte Oliven mit süßlichem, mildem Öl liefert. Sie ist bedingt frosthart.
- Kalamata: Diese griechische Sorte liefert große, braun-violette Oliven mit kräftigem, würzigem Geschmack, die vor allem als Tafeloliven dienen.
Viele Olivensorten sind speziell an bestimmte klimatische Bedingungen angepasst. Wenn Sie nur einen Olivenbaum pflanzen möchten, empfiehlt sich eine selbstfruchtende Sorte wie ‚Frantoio‘ oder ‚Leccino‘. Für Regionen mit milderem Klima wie Deutschland eignen sich bedingt frostharte Sorten wie ‚Arbequina‘ oder ‚Ascolana‘.
Durch die Auswahl der richtigen Sorte können Sie sicherstellen, dass Ihr Olivenbaum gut gedeiht und reichlich Früchte trägt. Berücksichtigen Sie dabei sowohl Ihre klimatischen Bedingungen als auch den gewünschten Verwendungszweck der Oliven.