Olive

Oliven Ernte – traditionell und modern

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Die Olivenbauern der Mittelmeerländer haben seit Jahrtausenden Erfahrung darin, den richtigen Zeitpunkt für eine Ernte abzupassen. Doch wann sollte man Oliven in Deutschland ernten?

Oliven ernten
AUF EINEN BLICK
Wann und wie soll man Oliven in Deutschland ernten?
Oliven in Deutschland können grün oder schwarz geerntet werden, je nach Reifegrad und Geschmack. Traditionell werden sie per Hand gepflückt oder mit Rüttelmaschinen geerntet. Für eine erfolgreiche Ernte sollten mindestens zwei Olivenbäume vorhanden sein, um eine bessere Bestäubung zu gewährleisten.

Oliven können grün oder schwarz geerntet werden

Bei guter Pflege und viel Sonne sollte es nicht ungewöhnlich sein, wenn Sie auch in Deutschland von Ihrem eigenen Olivenbaum Früchte ernten können. Viele Menschen glauben, dass grüne und schwarze Oliven zu unterschiedlichen Sorten gehören – dabei handelt es sich lediglich um verschiedene Reifegrade. Je dunkler eine Olive ist, desto reifer ist sie. Sie können Oliven demzufolge auch unreif – also grün – ernten. Grüne Oliven enthalten deutlich weniger Öl als schwarze und somit auch weniger Kalorien. Dafür jedoch schmecken sie herber. In diesem Fall hängt der optimale Erntezeitpunkt also von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Oliven können jedoch nicht frisch gegessen, sondern müssen eingelegt werden.

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Traditionelle Olivenernte in den Anbauländern

Wenn Sie nicht gerade einen Olivenhain in der Toskana Ihr Eigen nennen, werden Sie vermutlich nicht allzu viele Früchte von Ihrem Olivenbaum ernten können. Oliven werden traditionell per Hand geerntet, wobei sich die Früchte umso leichter lösen lassen je reifer sie sind. Sie können die Oliven also einfach vom Baum pflücken. Ebenso handhaben dies die Olivenbauern in den Anbauländern, die die Früchte oft mit Rechen oder Stöcken von den Zweigen schlagen. Dabei werden die herunterfallenden Oliven von einem dichtmaschigen Netz aufgefangen. Ebenfalls weit verbreitet ist eine sehr brachial anmutende Methode, die allerdings sinnvoll Zeit spart: Hierbei sägen die Bauern ganze fruchttragende Äste und Zweige ab, um die Früchte später zu lösen. Da die Olivenbäume nach der Ernte beschnitten werden, erledigen die Bauern auf diese Weise gleich zwei Arbeitsschritte auf einmal.

Moderne Erntemethoden

Vielerorts kommen jedoch so genannte Rüttelmaschinen zum Einsatz, die die Bäume kurz durchrütteln. Daraufhin fallen die Oliven zu Boden, wobei sie auch hier wieder von einem Netz aufgefangen werden. Der Nachteil der ansonsten effektiveren Maschinen besteht jedoch darin, dass sie sich lediglich in ebenem Gelände einsetzen lassen. Ansonsten sind sie jedoch ebenso schonend für Baum und Frucht wie die Ernte per Hand. Entscheidend für die Qualität der Tafeloliven bzw. des Olivenöls ist letztendlich nur der Erntezeitpunkt, die Oliven sollten reif, aber nicht überreif sein. Reife Oliven, die allein zu Boden fallen, ergeben ein Öl von minderer Qualität.

Tipps & Tricks

Um einmal selbst Oliven pflücken zu können, sollten Sie mindestens zwei Olivenbäume besitzen. Zwar sind viele Oliven selbstbestäubend, doch entwickeln sich per Fremdbestäubung deutlich mehr Früchte.