Oliven zählen zum Steinobst
Ebenso wie Pflaume, Kirsche, Pfirsich oder Nektarine zählt auch die Olive zu den Steinobstarten. Steinfrüchte enthalten typischerweise einen harten, stark verholzten Samenkern, der von weichem Fruchtfleisch umgeben ist. Derartige Früchte werden in der Regel von Vögeln oder anderen Tieren gefressen, wobei die Samen meist ebenfalls verschluckt und an einer anderen Stelle wieder ausgeschieden werden. Auf diese Weise vermehren sich die Steinfrucht tragenden Bäume bzw. Sträucher, was natürlich auch auf die Olive zutrifft.
Auswahl des Saatgutes
An passendes Saatgut zu kommen, ist bei Oliven gar nicht so einfach. Zwar sind Oliven mit Kern durchaus in deutschen Supermärkten erhältlich, allerdings fast ausschließlich in verarbeiteter Form. Die Samen eingelegter oder sonst verarbeiteter Oliven sind allerdings nicht mehr keimfähig. Doch auch frische Oliven, die manchmal bei italienischen oder türkischen Spezialgeschäften erhältlich sind, eignen sich nur bedingt zur Olivenzucht – diese sind nämlich meist grün, also unreif und damit noch nicht keimfähig.
Wie müssen geeignete Oliven beschaffen sein?
Für das Ziehen junger Oliven geeignete Samenkerne weisen folgende Eigenschaften auf:
- sie sind reif, d. h. haben ein möglichst dunkles und weiches Fruchtfleisch
- je reifer desto besser
- sie sind nicht verarbeitet, sondern frisch
- je frischer, desto besser
- weder Olive noch Kern dürfen Beschädigungen aufweisen (z. B. aufgeplatzte Stellen)
Solche Oliven sind jedoch in Deutschland kaum zu bekommen, weshalb Ihnen eigentlich nur diese Möglichkeiten bleiben:
- Ernte vom eigenen Baum
- Samen aus dem Urlaub mitbringen
- Samen im Fachhandel kaufen
Vorbereitung des Samens zum Einpflanzen
Vor dem Einpflanzen sollten Sie den Samen jedoch entsprechend vorbereiten, d. h. Sie sollten den Samenkern vorsichtig von dem ihn umgebenden Fruchtfleisch befreien – achten Sie jedoch darauf, den Kern dabei nicht zu verletzen. Waschen Sie den Samen sanft unter fließendem, warmem Wasser ab und reiben Sie dabei das restliche Fruchtfleisch ab. Lassen Sie den Kern anschließend 24 Stunden lang in zimmerwarmem Wasser quellen (dabei häufiger das Wasser wechseln) – dies gilt besonders für gekaufte, d. h. getrocknete Samen. Nun können Sie den Kern mit der Spitze nach oben etwa einen Zentimeter tief in Anzuchterde setzen.
Tipps & Tricks
Aus Samen gezogene Olivenbäumchen sind in der Regel keine Edeloliven, sondern zählen zur Gattung der Wildoliven. Sobald Ihr Bäumchen etwas älter ist, könnten Sie es als Unterlage für eine Edelolive verwenden. Dafür bräuchten Sie allerdings einen entsprechenden Steckling, den Sie sich aus dem Urlaub mitbringen können.