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Olivenbaum-Befruchtung: So klappt’s!

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Die Befruchtung ist ein entscheidender Schritt für eine erfolgreiche Olivenernte. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Mechanismen der Befruchtung bei Olivenbäumen, von der Windbestäubung bis zur unterstützenden Rolle von Insekten. Darüber hinaus werden wichtige Einflussfaktoren und hilfreiche Tipps zur Optimierung der Befruchtung vorgestellt.

Olivenbaum Befruchtung

Der Wind als Bestäuber

Olivenbäume werden hauptsächlich durch den Wind bestäubt. Dabei trägt der Wind den Blütenstaub von den männlichen Blüten zu den weiblichen Blüten anderer Bäume. Diese natürliche und effiziente Methode spielt eine entscheidende Rolle für die Verbreitung der Olivenbäume. Um eine optimale Windbestäubung zu gewährleisten, sollten Sie einige Faktoren berücksichtigen:

  • Ausreichend Platz: Sorgen Sie für genügend Abstand zwischen Ihren Olivenbäumen, damit der Wind ungehindert den Pollen transportieren kann.
  • Standortwahl: Wählen Sie einen Standort, der nicht durch Mauern oder andere Bäume windgeschützt ist, um eine ausreichende Luftzirkulation zu ermöglichen.
  • Unterstützung bei Windstille: In windarmen Perioden oder an geschützten Standorten können Sie die Bestäubung unterstützen, indem Sie die Zweige Ihrer Olivenbäume sanft schütteln oder den Pollen mit einem weichen Pinsel von Blüte zu Blüte übertragen.

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Selbstbefruchtende Olivenbaumsorten

Einige Olivenbaumsorten sind selbstbefruchtend, d. h. sie benötigen keinen weiteren Baum zur Bestäubung, um Früchte zu tragen. Dies ist besonders vorteilhaft für Gärten mit begrenztem Platzangebot oder für die Kübelhaltung. Zu den beliebten selbstfruchtenden Sorten zählen:

  • ‚Leccino‘: Diese italienische Sorte ist bekannt für ihre Frostverträglichkeit und eignet sich daher gut für kühlere Regionen.
  • ‚Frantoio‘: Eine weitere robuste und frostharte Sorte aus Norditalien, die sich durch ihre hohe Ölqualität auszeichnet.
  • ‚Cailletier‘: Diese französische Sorte ist nicht nur selbstbefruchtend, sondern auch sehr ertragreich.
  • ‚Aglandou‘: Eine weitere französische Sorte mit guter Kältetoleranz und Selbstbefruchtungsfähigkeit.

Obwohl selbstbefruchtende Sorten ohne Fremdbestäubung Früchte tragen können, ist der Ertrag in der Regel höher, wenn Pollen von einem anderen Olivenbaum derselben Sorte in der Nähe vorhanden ist.

Die Rolle der Insekten

Obwohl der Wind der Hauptbestäuber von Olivenbäumen ist, spielen auch Insekten eine unterstützende Rolle. Insbesondere die Olivenfliege und der Olivenbaumspinner können zur Pollenübertragung beitragen.

  • Olivenfliege (Bactrocera oleae): Dieses Insekt ist zwar ein Schädling, der die Olivenfrüchte befällt, kann aber während seines Lebenszyklus auch zur Bestäubung beitragen.
  • Olivenbaumspinner (Prays oleae): Ähnlich wie die Olivenfliege ernährt sich der Olivenbaumspinner von verschiedenen Teilen des Olivenbaums, einschließlich der Blüten, und kann so zur Pollenverbreitung beitragen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Bestäubung durch Insekten nur eine ergänzende Rolle spielt und der Wind der Hauptfaktor für eine erfolgreiche Befruchtung bleibt.

Faktoren, die die Befruchtung beeinflussen

Die erfolgreiche Befruchtung von Olivenbäumen wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst:

  • Witterungsbedingungen: Wind und warme Temperaturen sind entscheidend für die Blütenentwicklung und die Pollenverbreitung. Regen kann die Bestäubung beeinträchtigen, indem er den Pollen von den Blüten wäscht.
  • Sortenwahl: Die Wahl der richtigen Olivenbaumsorte ist wichtig, da einige Sorten selbstbefruchtend sind, während andere eine Fremdbestäubung benötigen.
  • Nährstoff- und Wasserversorgung: Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Wasser ist für die Gesundheit der Olivenbäume und ihre Fähigkeit zur Blüten- und Fruchtbildung unerlässlich.
  • Pflanzabstand: Der richtige Pflanzabstand ermöglicht eine optimale Windbestäubung und verhindert, dass sich die Bäume gegenseitig beschatten.
  • Manuelle Bestäubung: In bestimmten Fällen, z. B. bei Windstille oder bei der Kübelhaltung, kann eine manuelle Bestäubung mit einem Pinsel hilfreich sein.
  • Standortbedingungen: Wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden, um optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Olivenbäume zu schaffen.

Anzeichen für eine erfolgreiche Befruchtung

Nach der Bestäubung können Sie verschiedene Anzeichen beobachten, die auf eine erfolgreiche Befruchtung hindeuten:

  • Fruchtansatz: Die Bildung kleiner, grüner Früchte an den Zweigen ist das erste sichtbare Zeichen für eine erfolgreiche Befruchtung.
  • Fruchtentwicklung: Die Früchte wachsen und entwickeln sich im Laufe des Sommers weiter.
  • Farbveränderung: Im Herbst beginnen die Früchte, ihre Farbe von grün zu rot und schließlich zu schwarz zu ändern.
  • Größe und Festigkeit: Reife Oliven erreichen eine Größe von 1 bis 2 cm im Durchmesser und bis zu 4 cm in der Länge und haben eine feste, runde Form.

Tipps zur Verbesserung der Befruchtung

Um die Befruchtung Ihrer Olivenbäume zu verbessern, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Sortenwahl: Pflanzen Sie verschiedene, miteinander kompatible Olivenbaumsorten in der Nähe voneinander, um die Fremdbestäubung zu fördern.
  • Pflanzabstand: Achten Sie auf ausreichenden Abstand zwischen den Bäumen, um eine optimale Windbestäubung zu gewährleisten.
  • Manuelle Bestäubung: Unterstützen Sie die Bestäubung bei Bedarf manuell mit einem Pinsel.
  • Optimale Wachstumsbedingungen: Sorgen Sie für eine ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung und schneiden Sie Ihre Olivenbäume regelmäßig, um eine gute Luftzirkulation und Lichtdurchlässigkeit zu gewährleisten.
  • Schutz vor extremen Wetterbedingungen: Schützen Sie Ihre Olivenbäume vor starkem Wind und Regen, um Schäden an den Blüten zu vermeiden.

Indem Sie diese Tipps befolgen, können Sie die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Befruchtung und eine reiche Olivenernte schaffen.