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Pilzbefall bei Pflanzen: Ursachen, Symptome und Lösungen

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Pilze sind Destruenten und übernehmen wichtige Aufgaben im Ökosystem. Ist eine Pflanze von einer Art befallen, deutet das auf eine geschwächte Pflanzengesundheit hin. Suboptimale Standortbedingungen und fehlerhafte Pflegemaßnahmen sind die Ursachen für dieses Ungleichgewicht.

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Echter Mehltau ist ein Schönwetterpilz, Falscher Mehltau ein Schlechtwetterpilz
AUF EINEN BLICK
Wie bekämpft man Pilzbefall bei Pflanzen?
Natürliche Mittel zur Bekämpfung von Pilzbefall bei Pflanzen sind Rhabarber-, Farn- und Rainfarn-Jauchen oder -Brühen. Richtiges Gießen, pflanzengerechte Düngung und eine Mulchschicht können ebenfalls helfen, Pilzbefall vorzubeugen oder einzuschränken.

Pilzbefall im Garten

Viele Pilzarten haben sich auf keinen Wirt spezialisiert und kommen an allen Gewächsen vor. Doch es gibt auch spezifische Erkrankungen an Obstgehölzen, Ziersträuchern oder krautigen Gemüsepflanzen.

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Häufig auftretende Arten:

  • Echter Mehltau: mehlartiger Rasen, der sich bei schönem Wetter auf den Blätter ausbreitet
  • Falscher Mehltau: weißliche Flecken, die bei feuchter und kühler Witterung das Laub überziehen
  • Kraut- und Braunfäule: befällt Gewächse mit feuchtem Mikroklima im Bestand
  • Grauschimmel: geschwächte Pflanzen weisen gräuliche Schimmelrasen und faulige Stellen auf
  • Welkepilze: dringen in Wurzeln ein und verhindern die Wasser- und Nährstoffversorgung
  • Rostpile: sorgen für gelbliche bis rostbraune Flecken auf der Blattunterseite
  • Blattfleckenerreger: verursachen rote, weiße, gelbe, braune oder schwarze Verfärbungen

Pflanzenjauchen

Bekämpfungsmittel gegen Pilze finden Sie in der Natur, denn bestimmte Pflanzen entwickeln pilzwirksame Pflanzenstoffe. Durch Brühen, Tees und Jauchen gelangen die Wirkstoffe in den Auszug.

Rhabarber

Die Staude ist reich an Oxalsäure, was nicht nur Pilze beseitigt, sondern auch Schadinsekten wie Lauchmotten, die Schwarze Bohnenlaus, Spinnmilben oder Raupen vertreibt. 150 Gramm Blätter werden in einem Liter Wasser für 30 Minuten aufgekocht. Ein wässriger Sud (Verhältnis 1:5) eignet sich zum Spritzen.

Farn

Farnkraut hat wirksame Stoffe gegen Rostpilze und wehrt Schnecken und Blattläuse ab. Ein Kilogramm Farnkraut gärt ein paar Tage in zehn Liter Wasser. Die Jauche wird 1:10 verwässert und gespritzt oder gegossen. Für eine Brühe lassen Sie fünf Kilogramm Kraut in einem großen Topf mit Leitungswasser für 24 Stunden einweichen. Kochen Sie den Sud anschließend für 30 Minuten auf. Diese Flüssigkeit eignet sich 1:5 verdünnt ebenfalls zum Sprühen und Gießen.

Rainfarn

Dieses Gewächs ist reich am giftigen Pflanzenstoff Thujon, der allerdings nicht nur einem Pilzbefall entgegenwirkt. Nützliche Insekten werden zusätzlich geschädigt, sodass Sie den Tee mit Vorsicht einsetzen sollten. 30 Gramm Blüten und ein Liter Trinkwasser reichen aus. Lassen Sie die Flüssigkeit eine halbe Stunde ziehen und besprühen Sie die betroffenen Pflanzenteile.

Die richtige Pflege

Pilzsporen überdauern in der Erde und keimen, wenn die Bedingungen optimal sind. Um die Überdauerungsgrundlage zu verschlechtern, sollten Sie das Substrat rund um die Pflanzen mit Mulchmaterial bedecken, oder Bodendecker pflanzen. Dadurch verhindern Sie, dass die Sporen erneut in die Luft gelangen und Pflanzenteile befallen.

Pilze mögen überwiegend feuchte Bedingungen, sodass eine Bewässerung in den Abendstunden nicht empfehlenswert ist. Durch Gießen am Morgen können Erdoberfläche und Blätter im Tagesverlauf abtrocknen. Eine pflanzengerechte Düngung stellt eine wichtige Maßnahme in der Vorbeugung dar, denn Nährstoffe stärken die Pflanzengesundheit und machen die Gewächse robuster.

Bilder: Paul Maguire / Shutterstock