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Palmen schneiden: Wann und wie Sie vorgehen sollten

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Palmen gehören zu jenen Gewächsen, die am besten und schönsten gedeihen wenn man sie nur sehr selten zurückschneidet. Damit die südländischen Pflanzenbotschafter bei dieser Pflegemaßnahme nicht geschädigt werden gilt es, verschiedene Punkte zu beachten.

Palme Rückschnitt
Kranke oder vertrocknete Wedel können das ganze Jahr über geschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Wie schneidet man Palmen richtig?
Beim Schneiden von Palmen sollten Sie vertrocknete Blattspitzen und abgestorbene Wedel entfernen, jedoch nicht ins gesunde Grün schneiden. Der ideale Zeitpunkt ist der Spätherbst oder vor der Winterruhe bei Zimmerpalmen. Verwenden Sie scharfe und desinfizierte Werkzeuge für einen sauberen Schnitt.

Wann darf geschnitten werden?

Die einzigartige Raumwirkung von Palmen beruht auf ihren attraktiv geformten, sattgrünen Blättern. Auch wenn sie niemals komplett zurückgeschnitten werden sind gelegentliche Schnittmaßnahmen erforderlich. In diesem Artikel möchten wir ausführlich auf folgende Aspekte eingehen:

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Unansehnliche Blattspitzen stutzen

Bei vielen Palmenarten verfärben sich die Blattspitzen durch den Alterungsprozess. Sie werden braun und trocknen ein, was die Optik der Palme empfindlich stören kann. Diese unschönen Spitzen können Sie jederzeit kürzen. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, nicht ins gesunde Grün zu schneiden um die Pflanze nicht unnötig zu schwächen.

Vertrocknetes Blattwerk entfernen

Palmen verzweigen sich nicht, die Blätter wachsen nur aus der Mitte nach und die Basis der eingetrockneten Wedel formt im Laufe der Zeit den immer dicker werdenden Stamm. In der Natur senken sich die Blätter langsam zum Boden und brechen irgendwann ab. Dadurch bildet sich die charakteristische Krone und ein gesunder Stamm.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um die Wedel richtig zu schneiden?

Stutzen Sie die Palme bevorzugt im Spätherbst kurz bevor Sie diese zur Überwinterung ins Haus holen oder bei Zimmerpalmen die Winterruhe einleiten. Dadurch kann sich die Pflanze in Ruhe von den Strapazen der Pflegemaßnahe erholen und treibt im Frühjahr rasch neue, kräftige Wedel aus.

Was dürfen Sie zurückschneiden?

Das Blattwerk wird nach Möglichkeit erst dann abgeschnitten, wenn es völlig vertrocknet ist. Dadurch kann die Palme alle verwertbaren Nährstoffe abziehen und zur Bildung von frischem Grün verwenden.

Häufig lassen sich die braunen Blätter problemlos mit der Hand abzupfen. Alternativ eignen sich

  • ein Messer mit glatter oder gezahnter Klinge
  • eine scharfe Gartenschere

für den fachgerechten Rückschnitt. Das Schneiderwerkzeug muss in jedem Fall sehr scharf sein, damit Sie das Gewächs durch diese Pflegemaßnahme nicht verletzten. Es empfiehlt sich zudem, Messer oder Scheren gründlich zu desinfizieren. So stellen Sie sicher, dass keine Krankheitserreger oder Pilze von anderen Pflanzen auf die Palme übertragen werden.

Vorgehensweise

  • Blätter dicht am Stamm abschneiden.
  • Alternativ vorsichtig mit der Hand abbrechen.
  • Blattreste am Stamm glatt zurückschneiden.

Dies ist sehr wichtig, da sich in den kleinen Taschen der verbleibenden Blattachseln Pilze und Schädlinge festsetzen können. Gut geschützt vor Umwelteinflüssen können sich Krankheiten und Insekten hier sprunghaft vermehren und die Pflanze innerhalb kürzester Zeit massiv schädigen.

Ausnahme:

Zeigt eine ins Freiland verpflanzte Palme nach dem Winter Frostschäden werden diese Wedel sofort abgeschnitten. Die geschädigten Pflanzenteile bilden eine offene Eintrittspforte für Pilze und andere Pflanzenkrankheiten und können schlimmstenfalls ein Absterben des Gewächses zur Folge haben.

Die Palme wird zu groß

Die Krone der Palme ist ihr Vegetationspunkt der Pflanze. Wenn Sie das Gewächs hier stutzen riskieren Sie, dass es abstirbt. Auch hier werden die Blätter deshalb nur entfernt, wenn sie vollständig eingetrocknet sind.

Bei großen Palmen hilft nur, ihnen einen Standort zu geben, an dem sie sich frei entfalten können. Freuen Sie sich, denn ein so prächtiges Palmengewächs in Wohnräumen oder im Garten ist nicht nur selten, es ist zudem ein äußerst attraktiver Raumschmuck, den nicht jeder hat.

Sonderfall Yucca-Palme

Die in unseren Wohnungen häufig anzutreffende Yucca ist gar keine richtige Palme, sondern gehört zur Familie der Spargelgewächse. Die korrekter als Palmlilie bezeichnete Pflanze ist äußerst robust und wächst in der Regel kräftig und rasch in die Höhe. Sie sprengt dann bereits nach einigen Jahren das Platzangebot und muss zurückgeschnitten werden.

Im Gegensatz zu Palmen dürfen Sie die Yucca kräftig einkürzen, die abgetrennten Stammabschnitte lassen sich sogar für die Vermehrung verwenden.

Tipp

Möchten Sie die Palme schneiden weil sie viele braune oder gelbe Blätter bekommt, so sollten Sie die Pflanze genau unter die Lupe nehmen. Bestenfalls ist nur natürliche Alterung oder Lufttrockenheit die Ursache für die Verfärbungen. Manchmal haben sich jedoch Schadinsekten auf dem Gewächs niedergelassen und die attraktiven Wedel sterben aus diesem Grund ab. Dann zunächst ein Pflanzenschutzmittel anwenden und erst im Anschluss zurückschneiden.