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Palmen rausstellen: So gelingt die Überwinterung

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Palmen bringen mit ihrem exotischen Flair einen Hauch von Urlaub in heimische Gärten und Wohnungen. Damit sie gut gedeihen, benötigen sie jedoch spezielle Pflege und einen geeigneten Standort. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Haltung und Pflege von Palmen, von der Standortwahl bis zur Überwinterung.

Palme im Sommer rausstellen
Palmen fühlen sich im Freien wohler als in der Wohnung

Der richtige Platz für Ihre Palme

Damit sich Ihre Palmen optimal entwickeln, sollten Sie bei der Wahl des Standorts einige Faktoren berücksichtigen:

  • Lichtverhältnisse: Die meisten Palmenarten bevorzugen helle bis halbschattige Plätze. Ein Standort an der Süd- oder Südwestseite Ihres Hauses oder Gartens bietet in der Regel optimale Lichtbedingungen. Arten, die weniger Sonne vertragen, gedeihen an Ost- oder Westseiten mit gefiltertem Licht besser. Vermeiden Sie schattige Standorte, da diese zu einem schwachen Wachstum führen können.
  • Windschutz: Schützen Sie Ihre Palmen vor starkem Wind, um Schäden an den Blättern und Austrocknung zu vermeiden. Hauswände, Hecken oder andere Gartenstrukturen bieten einen natürlichen Windschutz.
  • Wetterschutz: Ein überdachter oder zumindest teilgeschützter Bereich schützt Ihre Palmen vor übermäßigem Regen und Hagel. Für nicht winterharte Arten empfiehlt sich ein Standort, der ein einfaches Umstellen oder Überwintern ermöglicht.
  • Bodenbeschaffenheit: Palmen benötigen einen gut durchlässigen Boden. Bei schweren oder lehmigen Böden kann eine Drainageschicht aus Sand oder Kies Staunässe verhindern.
  • Platzbedarf: Berücksichtigen Sie das Wachstumspotenzial Ihrer Palme und wählen Sie einen Standort, der ausreichend Platz für die Entwicklung des Stammes und der Wedel bietet.

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Eine behutsame Gewöhnung verhindert Sonnenbrand

Nach der Winterpause sollten Sie Ihre Palmen behutsam an die intensivere Sonneneinstrahlung gewöhnen, um Sonnenbrand zu vermeiden. Gehen Sie dabei schrittweise vor:

  1. Erste Woche: Wählen Sie einen schattigen Platz im Freien, um Ihre Palme an die neue Umgebung zu gewöhnen und sie vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
  2. Zweite Woche: Gewähren Sie Ihrer Palme morgens und nachmittags, wenn die Sonne weniger intensiv ist, etwas Sonnenlicht.
  3. Ab der dritten Woche: Stellen Sie Ihre Palme an ihren endgültigen, sonnigeren Standort.

Die richtige Wassermenge finden

Die richtige Wassermenge finden

Palmen benötigen gleichmäßige Bodenfeuchte, um gesund zu wachsen und zu gedeihen

Palmen bevorzugen eine gleichmäßige Bodenfeuchte, wobei sowohl Staunässe als auch Trockenheit vermieden werden sollten.

  • Feuchtigkeitskontrolle: Prüfen Sie vor dem Gießen die Erde. Die obersten 2-3 cm des Substrats sollten trocken sein, bevor Sie erneut wässern.
  • Gleichmässiges Wässern: Durchfeuchten Sie den Wurzelballen gleichmäßig und stellen Sie sicher, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Gießen Sie lieber selten und dafür gründlich.
  • Wasserqualität: Verwenden Sie möglichst Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, um Kalkablagerungen auf den Blättern zu vermeiden.
  • Saisonale Anpassung: Passen Sie die Wassermenge an die Jahreszeit an. In den warmen Monaten benötigen Palmen mehr Wasser als im Herbst und Winter.
  • Luftfeuchtigkeit: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit, indem Sie Ihre Palmen regelmässig mit zimmerwarmem, kalkarmem Wasser besprühen.

Nährstoffe für ein gesundes Wachstum

Düngen Sie Ihre Palmen regelmässig, um sie mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

  • Dünger: Verwenden Sie von April bis September alle zwei Wochen einen speziellen Palmendünger oder einen Flüssigdünger für Grünpflanzen.
  • Dosierung: Beachten Sie die Dosierungsanleitung des Düngers und vermeiden Sie Überdüngung.
  • Langzeitdünger: Alternativ können Sie beim Umtopfen im Frühjahr einen Langzeitdünger in die Erde einarbeiten.

Ein neues Zuhause für Ihre Palme

Umtopfen Sie Ihre Palmen regelmässig in einen grösseren Topf, um ausreichend Platz für das Wurzelwachstum zu gewährleisten.

  • Zeitpunkt: Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist zwischen Ende April und Mitte Mai. Junge Palmen sollten jährlich, ältere alle drei bis fünf Jahre umgetopft werden.
  • Topfgrösse: Wählen Sie einen Topf, der etwa 2 cm grösser im Durchmesser ist als der alte.
  • Substrat: Verwenden Sie spezielles Palmensubstrat, das die Bedürfnisse der Palme an Wasser- und Luftführung sowie Nährstoffverfügbarkeit erfüllt.
  • Schritte: Entfernen Sie die Palme vorsichtig aus dem alten Topf, lockern Sie den Wurzelballen leicht auf und setzen Sie die Palme in den neuen Topf. Füllen Sie den Topf mit frischem Substrat auf und giessen Sie die Pflanze gründlich.

Gut geschützt durch den Winter

Winterharte Palmen benötigen Schutzmassnahmen, um Frostschäden zu vermeiden. Decken Sie den Wurzelbereich mit einer dicken Schicht aus Laub oder Reisig ab und schützen Sie das Palmherz mit Vlies vor Nässe.

Nicht winterharte Palmen sollten vor dem ersten Frost in ein geeignetes Winterquartier gebracht werden. Ein heller und kühler Raum mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius bietet ideale Bedingungen. Reduzieren Sie die Wassergaben und verzichten Sie während der Wintermonate auf Dünger.

Besondere Ansprüche verschiedener Palmenarten

  • Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei): Diese winterharte Palme bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und übersteht Temperaturen bis zu -17 °C.
  • Wagners Hanfpalme (Trachycarpus wagnerianus): Ähnlich winterhart wie die Chinesische Hanfpalme, bevorzugt diese Art einen sonnigen Standort mit gut drainiertem Boden.
  • Palmetto-Palme (Sabal palmetto): Diese Palme gedeiht am besten an sonnigen Standorten mit sandigem Boden und benötigt ausreichend Wasser. Sie ist bis -12 °C winterhart.
  • Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis): Diese nicht winterharte Palme benötigt einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden und sollte vor dem ersten Frost in ein geschütztes Winterquartier gebracht werden.
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