Palmen

Palmen überwintern: So gelingt’s in der Wohnung

Palmen bringen exotisches Flair in die eigenen vier Wände. Für ein gesundes Wachstum benötigen sie jedoch auch im Winter die richtige Pflege. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die optimale Überwinterung von Palmen in der Wohnung.

Licht und Temperatur

Ein heller Ort schützt die Palme vor Lichtmangel im Winter

Licht und Temperatur

Während der Wintermonate ist es entscheidend, dass Ihre Palme an einem möglichst hellen Standort steht, um den Lichtmangel auszugleichen. Fenster mit Ost- oder Westausrichtung sind ideal. Ein Südfenster kann auch geeignet sein, sollte jedoch mit einer leichten Verschattung versehen werden, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, die zu Blattverbrennungen führen könnte. Drehen Sie die Palme regelmäßig, sodass sie gleichmäßig Licht erhält und nicht schief wächst.

Die optimale Temperatur während der Winterruhe liegt zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Achten Sie darauf, dass die Temperaturen nicht unter 10 Grad Celsius fallen, da dies zu Schäden führen könnte. Auch zu hohe Temperaturen sollten vermieden werden. Ein kühler, unbeheizter Raum eignet sich am besten. Vermeiden Sie starke Temperaturschwankungen und Zugluft, da diese der Pflanze schaden können. Ein gleichmäßig temperierter Raum, wie ein Wintergarten oder ein helles Treppenhaus, bietet sich hier an.

Gießen und Düngen

Während der Winterruhe sollten Sie die Wasserzufuhr für Ihre Palme erheblich reduzieren. Gießen Sie erst, wenn die oberste Erdschicht gut angetrocknet ist, um Staunässe zu vermeiden, die den Wurzeln schaden könnte. Verwenden Sie kalkarmes Wasser, idealerweise Regenwasser. Einige Palmenarten reagieren empfindlich auf Standortwechsel und Temperaturschwankungen, überprüfen Sie daher regelmäßig die Feuchtigkeit der Erde und passen Sie die Wassermenge den Bedingungen an.

Das Düngen sollte während der gesamten Wintermonate eingestellt werden, da Palmen in dieser Phase einen stark reduzierten Nährstoffbedarf haben. Eine Düngung könnte zu einer unerwünschten Salzanreicherung im Wurzelballen führen, die schädlich für die Pflanze ist. Ab Frühjahr können Sie wieder mit der regelmäßigen Düngung beginnen.

Luftfeuchtigkeit

Eine ausgewogene Luftfeuchtigkeit ist für Zimmerpalmen essenziell, besonders während der Wintermonate. Idealerweise sollte die Luftfeuchtigkeit über 40 Prozent liegen. Einige Arten, wie die Fischschwanzpalme, benötigen sogar eine höhere Feuchtigkeit. Trockene Heizungsluft kann die Blätter austrocknen und zu braunen Spitzen führen. Daher ist es ratsam, Maßnahmen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit zu ergreifen:

  • Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen.
  • Stellen Sie Schalen mit Wasser auf die Heizkörper, um das Mikroklima um die Pflanze zu verbessern.
  • Besprühen Sie die Palmwedel regelmäßig mit zimmerwarmem, kalkfreiem Wasser, um unschöne Flecken zu vermeiden.
  • Platzieren Sie den Topf auf einen Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser, damit die verdunstende Feuchtigkeit die Pflanze erreicht.

Vermeiden Sie jedoch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, da dies Schimmelbildung fördern kann. Kontrollieren und passen Sie die Umgebung regelmäßig an, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten.

Umtopfen

Palmen gedeihen am besten, wenn Sie alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Der ideale Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, wenn die Wachstumsphase beginnt. Wählen Sie einen Topf, der nur wenige Zentimeter größer ist als der bisherige, damit die Palme ihre Energie nicht zu stark auf die Wurzelbildung konzentrieren muss. Wenn die Wurzeln bereits aus den Abflusslöchern herauswachsen, ist dies ein Zeichen dafür, dass es Zeit fürs Umtopfen ist.

Verwenden Sie frisches, gut durchlässiges Substrat, das auf die Bedürfnisse der Palme abgestimmt ist. Eine Mischung aus Kompost, Torf und einem Anteil Kies oder Sand gewährleistet eine gute Belüftung und Wasserabführung. Achten Sie darauf, den Wurzelballen beim Austopfen nicht zu beschädigen. Nach dem Umtopfen sollten Sie die Palme an einen halbschattigen Standort stellen, damit sie sich an die neuen Bedingungen gewöhnen kann. Nach etwa zwei Wochen dürfen Sie die Palme wieder an ihren endgültigen, hellen Standort zurückbringen.

Schädlinge und Krankheiten

Regelmäßige Kontrollen verhindern Schädlingsbefall und sichern die Gesundheit der Palme

Schädlinge und Krankheiten

Während der Wintermonate ist die Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten essentiell, da Palmen in dieser Zeit oft anfälliger sind. Häufige Schädlinge sind Wollläuse, Schildläuse und Spinnmilben, die besonders bei trockener Raumluft auftreten. Untersuchen Sie regelmäßig Blätter und Stämme auf Anzeichen von Befall wie klebrige Ausscheidungen, Gespinste oder kleine bewegliche Punkte.

Um einem Schädlingsbefall vorzubeugen oder diesen zu bekämpfen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit kalkfreiem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und potenzielle Schädlinge abzuspülen.
  • Bei leichtem Befall hilft es, die Palme gründlich abzuduschen.
  • Setzen Sie auf biologische Schädlingsbekämpfungsmittel, um die Umwelt und die Pflanze zu schonen.

Pilzkrankheiten sind bei Palmen eher selten, können aber durch zu hohe Luftfeuchtigkeit oder starkes Gießen gefördert werden. Achten Sie darauf, dass das Substrat gut durchlüftet ist und vermeiden Sie Staunässe. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile umgehend und passen Sie die Pflegebedingungen an.

Indem Sie diese Pflegehinweise beachten, können Sie sicherstellen, dass Ihre Palme auch in den Wintermonaten gesund bleibt und im Frühling wieder kräftig wächst.

Bilder: MiguelMalo / iStockphoto