Hanfpalme

Winterharte Hanfpalmen: Pflege und Überwinterungstipps

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Die Hanfpalme, bekannt für ihre exotische Optik, ist erstaunlich robust und übersteht mit etwas Schutz auch frostige Temperaturen. Dieser Artikel beleuchtet die Winterhärte der Hanfpalme und gibt Tipps zur optimalen Überwinterung im Beet und im Topf.

Hanfpalme frostempfindlich
Die Hanfpalme ist bis zu -17 Grad winterhart

Herkunft und Winterhärte der Hanfpalme

Die Hanfpalme, botanisch als Trachycarpus fortunei bekannt, stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum, insbesondere aus hochgelegenen Regionen des Himalayas. In diesen Gebieten wächst sie in Höhenlagen von bis zu 2.500 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Umgebung prägt ihre ausgeprägte Kältetoleranz.

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In Mitteleuropa, speziell in Deutschland, erfreut sich die Hanfpalme großer Beliebtheit. Sie kann Temperaturen von bis zu -15 °C kurzfristig standhalten. Bei längeren Frostperioden sind jedoch Schutzmaßnahmen ratsam, um die Pflanze vor Schäden zu bewahren.

Einige Faktoren beeinflussen die Winterhärte der Hanfpalme:

  • Alter der Palme: Jüngere Palmen sind empfindlicher gegenüber Frost und sollten in den ersten Jahren frostfrei gehalten werden.
  • Art der Palme: Neben der verbreiteten Trachycarpus fortunei gibt es auch andere Varianten wie Trachycarpus wagnerianus, die leicht abweichende Frosttoleranzen aufweisen.
  • Standort: Ein möglichst sonniger, windgeschützter Standort schützt die Pflanzen vor extremen Wetterbedingungen.
  • Schutzmaßnahmen: Bei längerem Frost sollten die Wurzeln durch Mulchen und schützende Abdeckungen geschützt werden. Der Vegetationspunkt der Pflanze, das Herz, ist besonders empfindlich und sollte sorgfältig geschützt werden.

Durch die richtige Pflege und einen geschützten Standort können Hanfpalmen auch in Deutschland gut überwintern und viele Jahre Freude bereiten.

Überwinterung der Hanfpalme im Beet

Um eine Hanfpalme erfolgreich im Beet zu überwintern, sollten Sie sorgfältige Schutzmaßnahmen ergreifen. Vor allem zwei empfindliche Bereiche der Pflanze – die Wurzeln und das Herz – benötigen besondere Aufmerksamkeit.

  • Schutz der Wurzeln: Bedecken Sie den Boden rund um den Stamm mit einer 20 bis 30 Zentimeter dicken Schicht aus Mulch. Geeignet sind Materialien wie Stroh, Tannenzweige oder Laub. Diese Schicht schützt die Wurzeln vor Frost und hält die Bodentemperatur stabil.
  • Schutz des Palmenherzens: Binden Sie die Blätter der Palme locker zusammen, um das Herz, den Vegetationspunkt, vor Kälte und eindringender Feuchtigkeit zu schützen. Füllen Sie den Hohlraum über dem Herz mit Stroh und umwickeln Sie ihn anschließend mit hellem Wintervlies.
  • Schutz vor Feuchtigkeit: Bei längeren Regenperioden empfiehlt es sich, eine durchsichtige Tüte über die Krone der Palme zu stülpen. Achten Sie darauf, dass Kondenswasser abfließen kann, und entfernen Sie die Tüte nach dem Regen.
  • Schutz des Stammes: Bei extremer Kälte können Sie den Stamm zusätzlich mit Vlies, Hanfmatten oder einem Lichtschlauch umwickeln, um Frostschäden zu verhindern und gleichzeitig eine dekorative Winterbeleuchtung zu schaffen.
  • Bewässerung im Winter: Auch im Winter benötigt die Hanfpalme Wasser. Gießen Sie sie an frostfreien Tagen sparsam, um Staunässe zu vermeiden, aber die Pflanze ausreichend zu versorgen.

Achten Sie darauf, die Schutzhüllen und Abdeckungen nach dem Winter rechtzeitig zu entfernen, damit die Pflanze gut belüftet bleibt und sich an die steigenden Temperaturen gewöhnen kann.

Überwinterung der Hanfpalme im Topf

Hanfpalmen, die im Topf gehalten werden, sind anfälliger für Frostschäden, da die Wurzeln schneller durchfrieren können. Um Ihre Hanfpalme im Topf sicher zu überwintern, haben Sie die Wahl zwischen einer Überwinterung im Freien oder im Haus.

Überwinterung im Freien

  • Schutz des Topfes: Wickeln Sie den Topf großzügig mit Strohmatten, Jutematten oder Frostschutzvlies ein. Stellen Sie sicher, dass das Pflanzgefäß dick eingepackt ist, um es vor Kälte zu schützen.
  • Standortwahl: Platzieren Sie den Topf an einer geschützten Stelle, beispielsweise in der Nähe einer Hauswand, die Wärme reflektiert. Ein sonniger, windgeschützter Standort bietet zusätzlichen Schutz.
  • Zusätzliche Isolation: Nutzen Sie Holz- oder Styroporblöcke, um den Topf vom kalten Boden zu isolieren. Alternativ kann der Topf auch direkt auf die Erde gestellt werden.

Überwinterung im Haus

  • Standortwahl: Wählen Sie einen kühlen, aber hellen Standort mit Temperaturen zwischen 6 °C und 10 °C. Ein Kellerraum oder ein unbeheiztes Treppenhaus können geeignete Plätze sein.
  • Bewässerung: Gießen Sie die Hanfpalme sparsam, um das Austrocknen des Wurzelballens zu verhindern. Vermeiden Sie Staunässe, da sie zu Wurzelfäule führen kann.
  • Luftfeuchtigkeit: Sorgen Sie für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit, indem Sie die Hanfpalme regelmäßig mit Wasser besprühen. Dies verhindert einen Befall durch Spinnmilben, die bei trockener Luft ein Problem darstellen können.

Zusätzlich sollten Sie an frostfreien Tagen gelegentlich die Feuchtigkeit des Substrats überprüfen und gegebenenfalls leicht gießen. Auch das Umtopfen in ein durchlässiges Substrat vor dem Winter kann der Pflanze helfen, Frost besser zu überstehen.

Pflege der Hanfpalme nach dem Winter

Nachdem die kalte Jahreszeit überstanden ist und die Temperaturen im Frühjahr wieder steigen, ist es an der Zeit, die Schutzmaßnahmen der Hanfpalme zu entfernen. Achten Sie darauf, dies erst zu tun, wenn keine Frostgefahr mehr besteht und die Nächte durchgehend im positiven Temperaturbereich bleiben.

Hier einige Schritte zur optimalen Pflege der Hanfpalme nach dem Winter:

  • Winterschutz entfernen: Entfernen Sie vorsichtig Mulch, Vlies oder andere Schutzmaterialien. Binden Sie die Blätter der Palme wieder locker auseinander, falls diese zusammengebunden wurden.
  • Bewässerung: Beginnen Sie damit, die Palme regelmäßig zu gießen, sobald das Wetter wärmer wird. Achten Sie darauf, dass die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist, um Staunässe zu vermeiden.
  • Düngung: Starten Sie mit der Düngung ab Mitte März bis September. Verwenden Sie alle zwei Wochen einen Volldünger, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen und das Wachstum anzuregen.
  • Standortwechsel bei Topfpflanzen: Stellen Sie Topfpalmen wieder nach draußen, sobald die Temperaturen konstant bleiben. Wählen Sie einen hellen und windgeschützten Standort.
  • Schneiden: Entfernen Sie abgestorbene oder beschädigte Wedel erst, wenn sie vollständig ausgetrocknet sind. Schneiden Sie diese am Blattstiel einige Zentimeter vom Stamm entfernt ab.
  • Umtopfen bei Bedarf: Überprüfen Sie den Zustand der Wurzeln und das Platzangebot im Topf. Umtopfen ist besonders bei starkem Wurzelwachstum ratsam, um der Palme genügend Raum zur Entwicklung zu geben.

Durch diese Pflegemaßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihre Hanfpalme nach dem Winter schnell wieder zu Kräften kommt und gesund weiterwächst. Mit regelmäßigem Gießen, Düngen und der richtigen Pflege wird sie Ihnen lange Freude bereiten.

Bilder: ideeone / iStockphoto