Hanfpalme

Hanfpalme pflanzen: Standort, Pflege und Überwinterung

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Treffen Sie in den hiesigen Regionen auf eine ausgepflanzte Palme unter freiem Himmel, handelt zumeist um eine Hanfpalme. Als ein Ausbund an robuster Widerstandkraft und genügsamer Anspruchslosigkeit, hat diese Fächerpalme die Herzen der Gärtner erobert. Beschäftigen Sie sich mit offenen Fragen zur Kultivierung? Dann erhalten Sie eine praxiserprobte Antwort.

Trachycarpus
Die Hanfpalme stammt ursprünglich aus Asien
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man eine Hanfpalme richtig?
Die Hanfpalme (Trachycarpus) ist eine winterharte Fächerpalme, die in sonnigen, windgeschützten Lagen gut gedeiht. Sie benötigt humose, nährstoffreiche, gut durchlässige Erde und regelmäßiges Gießen mit weichem Wasser. Ihre Pflege umfasst das Entfernen von abgestorbenen Blättern und Düngen von April bis September.

Hanfpalme richtig pflanzen

Bevor Sie eine Fächerpalme ins Freiland auspflanzen, sollte sie 3-5 Jahre im Kübel eine umsichtige Pflege erhalten. Pflanzen Sie Ihren exotischen Gartenbewohner ausschließlich im Frühjahr. Kommt die Hanfpalme im April oder Mai in die Erde, hat sie sich bis zum Winteranfang bestens im Boden etabliert. Weisen Sie einer Trachycarpus einen sonnigen, windgeschützten und warmen Standort zu, wo die Erde humos und erstklassig durchlässig ist. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das die lange Pfahlwurzel vollständig aufnimmt. Den Aushub reichern Sie an mit Kompost, Hornspänen, Lavagranulat und Moorbeeterde. So verläuft die Prozedur vorbildlich:

  • An der Sohle der Grube eine Drainage anlegen aus Blähton oder Tonscherben
  • Die Hanfpalme aus dem Topf nehmen und unter Beachtung der bisherigen Pflanztiefe in die Erde setzen
  • Das optimierte Substrat fest andrücken, damit sich keine Hohlräume an den Wurzel bilden
  • Angießen mit weichem Wasser und mulchen mit Laub oder Grasschnitt

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Stellen Sie in den ersten 2 Wochen einen Sonnenschirm über der Palme auf, sofern sie aus dem geschützten Ambiente eines Wohnraumes oder Gewächshauses ins Freie umsiedelt.

Pflegetipps

Eine mustergültige Palmenpflege weist weit weniger Hürden auf, als allgemeinhin vermutet. Kommt der gewählte Standort den Anforderungen weitgehend entgegen, dreht sich in der Pflege alles um folgende Aspekte:

  • Die Hanfpalme durchdringend mit weichem Wasser gießen, wenn die Substratoberfläche antrocknet
  • Von April bis September alle 14 Tage düngen oder im April und Juni einen Langzeitdünger verabreichen
  • Vergilbte, abgestorbene Wedel so abschneiden, dass ein Rest von ca. 20 cm Länge am Stamm verbleibt

Im Beet ist die Fächerpalme bis – 10 Grad winterhart. Bei stärkerem Frost binden Sie die Wedel hoch und umhüllen sie mit atmungsaktivem Vlies. Die Baumscheibe häufeln Sie bis 30 cm hoch an mit Laub, Stroh oder Tannenzweigen.
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Welcher Standort ist geeignet?

Die Hanfpalme bevorzugt einen sonnigen Standort mit einer humosen, nährstoffreichen und gut durchlässigen Erde. Wenngleich die Wedel stabil beschaffen sind, kommt eine windgeschützte Lage dem harmonischen Wachstum bestens zugute. In den Halbschatten können Sie die Pflanze zwar ebenfalls platzieren; hier bleibt die typische Silhouette indes hinter den Erwartungen zurück.
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Welche Erde braucht die Pflanze?

Ihre ersten Lebensjahre sollte eine Hanfpalme im Kübel verbringen, gefüllt mit durchlässigem, humosem Substrat. Wählen Sie eine lockere Erde mit groben Bestandteilen, die einen leicht sauren pH-Wert aufweist, fühlt sich die Pflanze bestens aufgehoben. Ältere Exemplare gedeihen in jeder guten Gartenerde, solange sie nahrhaft und gut durchlässig ist. Der Bodensäurewert rückt im fortgeschrittenen Alter in den Hintergrund. Dennoch ist es von Vorteil, wenn Sie lehmhaltige Gartenerde optimieren mit Laubkompost oder Torf sowie einigen Handvoll Lavagranulat.
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Was ist die beste Pflanzzeit?

Pflanzen Sie eine Hanfpalme einzig im Frühjahr ins Freiland. Während der Monate April und Mai kommt ein Termin mit milder, trockener Witterung infrage. Auf diese Weise steht dem Palmengewächs eine ausreichend lange Phase zur Verfügung, um bis zum Winter im Boden vital zu verwurzeln. Sofern Sie die Fächerpalme im Kübel kultivieren und im Haus überwintern, ist während der Vegetationsperiode eine Pflanzung jederzeit möglich.

Wann ist Blütezeit?

Von April bis Juni erscheinen an älteren Hanfpalmen gelbe bis gelblich-grüne Rispenblüten. Eine Bestäubung erfolgt nur dann, wenn sich sowohl eine Palme mit männlichen Blüten als auch ein Exemplar mit weiblichen Blüten in unmittelbarer Nachbarschaft befinden oder sich neben den weiblichen einige zwittrige Blüten bilden. Findet eine Befruchtung statt, entwickelt die Pflanze im Herbst dunkelblaue, nierenförmige Beerenfrüchte.

Hanfpalme richtig schneiden

Einzig die abgestorbenen, gelb oder braun verfärbten Blätter schneiden Sie mit einem scharfen Messer ab. Warten Sie mit dem Schnitt, bis ein Wedel vollkommen abgestorben ist. Bis dahin gibt er noch wertvolle Nährstoffe an die Palme ab. Schneiden Sie nicht in gesundes Gewebe und belassen ein 10-20 cm langes Reststück der Blattscheide am Stamm. Dieses neigt sich in der Folge abwärts und löst sich in unzählige Fasern auf. So entsteht das typische, behaarte Erscheinungsbild des Palmenstammes. Bitte beachten Sie, dass eine Hanfpalme niemals in der Spitze abgeschnitten wird. Hier befindet sich der einzige Vegetationspunkt.
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Hanfpalme gießen

Gießen Sie eine Fächerpalme regelmäßig und durchdringend, ohne dass Staunässe entsteht. Insbesondere während trockener Sommerwitterung treiben Sie mit regelmäßigen Wassergaben das Wachstum voran. Mit hartem Leitungswasser sollte die exotische Pflanze nicht behelligt werden. Verwenden Sie stattdessen gesammeltes Regenwasser oder weiches Teichwasser, damit der Kalkgehalt im Substrat keine schädlichen Werte auf alkalischem Niveau erreicht.
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Hanfpalme richtig düngen

Düngen Sie eine Hanfpalme von April bis September alle 14 Tage mit einem Stickstoff-betonten Palmendünger (8,00€ bei Amazon*). Alternativ verabreichen Sie im April und Juni jeweils ein Langzeit-Präparat. Für die Kübelhaltung empfiehlt sich praktischerweise ein Flüssigdünger, da dieser einfacher zu dosieren und zu applizieren ist. Im Beet kommt überdies eine kombinierte Nährstoffversorgung in Betracht. Nach einer mineralischen Startdüngung im April übernimmt eine Portion Kompost mit Hornspänen alle 2 Wochen die Nahrungszufuhr.
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Überwintern

Eine schneebedeckte Palme ruft in den hiesigen Regionen erstaunte Blicke über den Gartenzaun hervor. Dank einer winterharten Hanfpalme vollbringen Sie das gärtnerische Kunststück ohne umfangreiche Vorkenntnisse. So überwintern Sie eine Fächerpalme mit Erfolg:

  • Ab – 10 Grad Celsius die Wedel aufrecht zusammenbinden
  • Zum Schutz des empfindlichen Palmenherzens ein atmungsaktives Vlies überstülpen
  • Die Baumscheibe bedecken mit Laub, Stroh und Nadelreisig
  • Bei Kahlfrost hin und wieder gießen an einem milden Tag

Im Kübel endet hingegen die Freiluftsaison für eine Fächerpalme bei – 5 Grad Celsius. Infolge der exponierten Lage des Wurzelballens, friert dieser innerhalb kurzer Zeit durch. Räumen Sie die Pflanze daher rechtzeitig ein. Im Hinblick auf die Licht- und Temperaturverhältnisse erweist sich die Hanfpalme als flexibel. Eine Überwinterung im hellen, frostfreien Raum bei 5-8 Grad Celsius wird ebenso toleriert, wie ein Aufenthalt im geheizten, sonnigen Wohnraum bei 20 Grad. Passen Sie die Wasserversorgung auf die Temperaturverhältnisse entsprechend an.
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Hanfpalme vermehren

Für die Vermehrung kommt einzig die Aussaat von Samen infrage. Angesichts des hohen Aufwandes aufgrund einer Keimzeit von 12-14 Monaten, wird dieses Projekt nur selten von Hobbygärtnern in Angriff genommen.
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Hanfpalme im Topf

Kultivieren Sie eine junge Hanfpalme während der ersten Jahre im Topf, bereitet sich die Pflanze in dieser geschützten Umgebung ausgezeichnet vor für eine spätere Auspflanzung ins Freiland. Da die Fächerpalme stets mehrere Jahre im gleichen Gefäß und Substrat verbringt, ist folgender Ablauf bei der Pflanzung von höchster Relevanz:

  • Über dem Wasserablauf im tiefen Palmenkübel eine Drainage anlegen aus Tonscherben oder Blähton (kein Splitt oder Kies)
  • Darüber ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies ausbreiten, damit sich keine Erdkrümel dazwischensetzen
  • Bis auf halbe Höhe eine hochwertige, durchlässige und leicht saure Palmenerde einfüllen
  • Die junge Hanfpalme austopfen und unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe in das Substrat einsetzen

Gießen Sie die Jungpflanze durchdringend an mit weichem Wasser und stellen sie für einige Tage am halbschattigen Standort auf, bis sie nach 8-10 Tagen an einen sonnigen Platz wechselt. Gedüngt wird zum ersten Mal nach 6 Wochen.

Hanfpalme blüht nicht

Zu einer Blüte entschließt sich die Hanfpalme einzig unter optimalen Bedingungen im fortgeschrittenen Alter. Üben Sie sich während der ersten 5-8 Jahre in Geduld. Blüht ein älteres Exemplar nicht, überprüfen Sie die Standortbedingungen. So entschließt sich eine Hanfpalme einzig in sonnendurchfluteten, geschützten Lagen, ihre Blüten sprießen zu lassen. Mangelt es der Palme an Nährstoffen oder leidet sie unter Trockenstress, bleibt die Blüte ebenfalls aus.

Gelbe Blätter

Färben sich die Fächerblätter von den Spitzen her allmählich gelb, handelt es sich um einen vollkommen natürlichen Vorgang. Der Wedel nähert sich dem Ende seiner Lebenszeit und gibt seine restlichen Nährstoffe an die Palme ab. Da ein gelbes Blatt in der Regel nicht abgeworfen wird, schneiden Sie es ab. Ein Rest von 20 cm Länge verbleibt am Stamm. Erfährt eine Hanfpalme nicht diesen gärtnerischen Eingriff, sammeln sich im Laufe der Jahre die gelben Blätter unter den grünen Wedeln, sodass die Krone eine längliche Form annimmt.
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Wie behandle ich braune Spitzen an einer Hanfpalme?

Infolge trockener Heizungsluft oder leichter Erfrierungen, können sich die Spitzen eines Palmenwedels braun färben. Schneiden Sie die verfärbten Stellen mit einer scharfen Schere ab, sodass eine kleine Kante braunen Gewebes von 1 mm am Blatt verbleibt. Resultiert das Schadbild aus Lufttrockenheit, sprühen Sie die Hanfpalme alle 2 Tage mit weichem Wasser ein. Gegen eine erneute Erfrierung schützen Sie die Pflanze, indem die Wedel bei starkem Frost aufrecht zusammengebunden und mit einem Gartenvlies geschützt werden.

Sollte ich die Blüte einer Hanfpalme abschneiden?

Das Wachstum von männlichen und weiblichen Blüten kostet eine Hanfpalme enorm viel Kraft. In der Regel verlangsamt sich daraufhin das ohnehin gemächliche Wachstum zusätzlich. Darüber hinaus fallen verwelkte Blüten nicht ab, sondern hängen an Handgelenk-dicken Stielen traurig am Stamm herab. Schneiden Sie daher eine Hanfpalmen-Blüte ab, sofern Sie nicht die Ernte der Samen anstreben.
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Trivia

Aufgrund ihrer robusten Wüchsigkeit und Winterhärte, fand die Hanfpalme mittlerweile einen Platz auf der Schwarzen Liste invasiver Pflanzen. In der Schweiz schlagen Fachleute sogar Alarm, da sich die Fächerpalme in den Bergwäldern zunehmend ausbreitet und die einheimische Pflanzen- und Tierwelt bedroht. Für den Hobbygärtner gilt dieser Aspekt einerseits als Bestätigung, dass die Palme einen mitteleuropäischen Winter im Garten problemlos übersteht. Andererseits ist besondere Umsicht gefordert, einer Palmen-Invasion vorzubeugen. Hierzu zählt, dass Schnittgut nicht im Wald entsorgt werden sollte. Die ohnehin nicht sonderlich dekorativen Blüten werden vor der Samenbildung abgeschnitten. Früchtetragendes Schnittgut wird idealerweise in der örtlichen Verbrennungsanlage entsorgt.

Schöne Sorten

  • Chinesische Hanfpalme: Beliebteste Fächerpalme für Garten, Balkon und Wohnzimmer mit einer Wuchshöhe von 200-400 cm
  • Darjeeling: Besticht mit tannengrünen Wedeln bis 1 m Durchmesser und robuster Winterhärte
  • Double trunks: Premium-Sorte unter den Hanfpalmen mit schlankem Stamm und halbrunden Fächern
  • Wagner’s Hanfpalme: Kleinwüchsige Sorte, ideal für die Kübelhaltung und den kleinen Garten