Fächerpalme: Pflege, Standort & Überwinterung der Palme
Fächerpalmen bestechen durch ihre charakteristischen Blätter und verleihen Gärten und Innenräumen eine exotische Note. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von den Bedürfnissen an Standort und Pflege bis hin zur Überwinterung.
Blätter
Das auffälligste Merkmal der Fächerpalmen sind ihre fächerförmigen Blätter. Diese „palmaten“ Blätter unterscheiden sich stark von den gefiederten Blättern der Fiederpalmen. Der Umriss eines solchen Blattes ist fächerförmig, wobei die Blattrippen strahlenförmig vom Ansatz des Blattstiels bis zum Blattrand verlaufen.
Die induplicat gefalteten Blätter bleiben nach dem Absterben an der Pflanze haften (Marzeszenz). Die Blattstiele sind lang und schmal und können an den Rändern Zähnchen aufweisen. Der Stiel besitzt entweder eine verstreute, abfallende Behaarung oder ist kahl. Eine deutlich ausgeprägte adaxiale Hastula (eine kleine Struktur am Blattstiel) ist vorhanden, während die abaxiale Hastula fehlt.
Die Blattgrößen variieren stark je nach Art und Alter der Pflanze:
- Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei): Blätter erreichen Längen von 50 bis 90 cm, dunkelgrüne Oberseite und bläulich-weiße Unterseite.
- Washingtonia: Washingtonia filifera hat Blätter mit einem Durchmesser von bis zu 150 cm, während Washingtonia robusta hellgrüne Blätter mit ähnlichem Durchmesser besitzt.
Die Blattspreite ist entweder gleich oder ungleich in einfache Segmente unterteilt, die an der Spitze seicht zweiteilig sind. Die Segmente sind etwa 3 cm breit. Bei der Washingtonia neigen sich abgestorbene Wedel nach unten und bilden einen „Petticoat“ um den Stamm, was dieser Palme den Namen „Priesterpalme“ eingebracht hat.
Wuchs
Fächerpalmen wachsen aufrecht mit einem schlanken, unverzweigten Stamm, der oft dicht behaart und von abgestorbenen Blattansätzen besetzt ist. Die Krone besteht aus den charakteristischen Fächerblättern. Die Wuchshöhe variiert je nach Art und Umgebungsbedingungen. So erreicht die Washingtonia-Palme in ihrer natürlichen Umgebung Höhen von bis zu 30 Metern, während die Chinesische Fächerpalme bis zu 12 bis 15 Meter hoch wird. In Kübeln bleiben beide Arten deutlich kleiner.
Das Wachstumstempo ist eher langsam. Die Trachycarpus fortunei legt in der Anfangszeit etwa 15 Zentimeter pro Jahr zu und bildet sechs bis acht neue Blätter aus. Nach Erreichen einer gewissen Stammhöhe kann der jährliche Zuwachs bis zu 50 Zentimeter betragen.
Der Stammumfang kann bei älteren Exemplaren bis zu 70 bis 110 Zentimeter erreichen. Der Stamm ist meist von einer lockeren Matte aus groben Fasern bedeckt, die bei älteren Pflanzen abfallen und eine glatte, beringte Oberfläche hinterlassen. Blütenstände werden ab einer Stammhöhe von etwa einem Meter gebildet.
Welcher Standort ist geeignet?
Fächerpalmen bevorzugen ganzjährig einen hellen Standort. Idealerweise sollte dieser Bereich sonnig bis leicht halbschattig sein. Eine gute Sonneneinstrahlung fördert die Bildung neuer Wedel und sorgt für ein gesundes Wachstum.
Sommerstandort
Von Mai bis September eignet sich ein Platz im Freien, wie auf einer Terrasse oder einem großen Balkon. Schützen Sie die Palme vor starkem Wind, da die langen Blattstiele leicht knicken können. Ein Standort neben einer Mauer oder einem Zaun bietet guten Schutz.
Winterstandort
Frostempfindliche Arten sollten in strengen Wintern geschützt werden. Ein kühler, heller Platz bei Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius ist ideal. Ältere, winterharte Exemplare können im Freien überwintern, jedoch empfiehlt sich ein Winterschutz bei Temperaturen unter -10 Grad Celsius.
Im Innenbereich sollte die Fächerpalme täglich mindestens fünf Stunden direkte Sonneneinstrahlung erhalten. Ein Standort in der Nähe eines nach Süden orientierten Fensters ist optimal. Gewöhnen Sie die Pflanze nach einer schattigen Standzeit langsam wieder an die Sonne, um Sonnenbrand zu vermeiden.
Boden
Ein gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden ist ideal. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Eine Mischung aus hochwertiger Pflanzerde, Sand und Tongranulat bietet optimale Bedingungen.
Faecherpalme pflegen
Fächerpalmen sind relativ pflegeleicht und gelten als anspruchslos. Dennoch ist eine sorgfältige Pflege wichtig, um optimales Wachstum zu gewährleisten.
Gießen
Während der Hauptwachstumsphase von Frühjahr bis Herbst sollte die Fächerpalme regelmäßig gegossen werden. Der Wurzelballen sollte stets leicht feucht bleiben, aber niemals komplett durchnässt sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Im Winter wird das Gießen reduziert.
Düngen
Von April bis September wird eine regelmäßige Düngung empfohlen. Hierfür eignet sich ein spezieller Grünpflanzen- oder Palmendünger. Im Winter wird das Düngen eingestellt.
Boden und Topf
Ein durchlässiger, nährstoffreicher Boden ist wichtig. Eine gute Drainage im Pflanzgefäß verhindert Staunässe. Für Kübelpflanzen sind hohe, stabile Töpfe aufgrund der langen Pfahlwurzel der Palmen vorzuziehen. Ersetzen Sie alle paar Jahre im Frühjahr die oberste Erdschicht durch frisches Substrat.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Winterhärte variiert je nach Art. Die Trachycarpus fortunei verträgt Temperaturen bis zu -18 Grad Celsius, während die Washingtonia-Palme nur leichte Fröste bis -5 Grad Celsius übersteht.
Überwintern frostempfindlicher Arten
Frostempfindliche Arten wie die Washingtonia-Palme sollten in einem hellen und kühlen Raum bei Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius überwintert werden. Reduzieren Sie die Bewässerung, sodass der Wurzelballen leicht feucht bleibt. Besprühen Sie die Pflanze gelegentlich mit Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Bringen Sie frostempfindliche Pflanzen Ende September/Anfang Oktober ins Winterquartier und stellen Sie sie ab April/Mai wieder ins Freie.
Überwintern winterharter Arten
Winterharte Arten wie die Trachycarpus fortunei können auch draußen überwintern, benötigen aber zusätzlichen Schutz vor Nässe und extremer Kälte. Ein atmungsaktives Winterschutzvlies schützt die Wurzeln und die Krone vor Frost sowie übermäßiger Feuchtigkeit. Der Schutz wird rechtzeitig vor dem ersten Bodenfrost angebracht und bei milden Temperaturen oder anhaltendem Niederschlag entfernt.
Faecherpalme richtig schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist bei Fächerpalmen nicht notwendig. Abgestorbene oder beschädigte Wedel sollten jedoch entfernt werden, um die Optik der Palme zu erhalten. Schneiden Sie nur absterbende und braune Wedel wenige Zentimeter vom Stamm entfernt ab. Vertrocknete Spitzen können mit einer Schere entfernt werden, ohne in das gesunde Blattgewebe zu schneiden.
Das Schneiden sollte vorzugsweise im Frühjahr erfolgen, da sich die Pflanzen zu dieser Jahreszeit schneller erholen. Achten Sie darauf, das Palmenherz, das Zentrum der Pflanze, nicht zu beschädigen, da dies zum Absterben der Palme führen kann.
Häufig gestellte Fragen
Warum sollte man das Palmenherz beim Schneiden nicht beschädigen?
Das Palmenherz ist das Wachstumspunkt der Fächerpalme, aus dem alle neuen Blätter entspringen. Eine Beschädigung kann das Absterben der Palme zur Folge haben.
Was ist der Unterschied zwischen palmate und costapalmate Blättern?
Palmate Blätter sind vollständig handförmig geteilt und eher selten. Costapalmate Blätter, häufiger bei Fächerpalmen, sind handförmig geteilt mit einer ausgeprägten Mittelrippe, die in die Blattspreite hineinreicht.
Warum bleiben bei Fächerpalmen oft die abgestorbenen Blätter am Stamm haften?
Dieses Phänomen nennt man Marzeszenz. Es trägt zum typischen Erscheinungsbild der Palmen bei und bietet einen gewissen Schutz für den Stamm.
Was bedeutet es, wenn eine Fächerpalme als „Priesterpalme“ bezeichnet wird?
Dieser Name rührt von der Washingtonia-Palme, deren abgestorbene Wedel nach unten hängen und einen „Petticoat“ oder „Rock“ um den Stamm bilden, was an die Kleidung von Priestern erinnert.