Zierpflanzen

Kübelpflanzen umsiedeln: Schritt für Schritt ins Freie

Kübelpflanzen freuen sich nach dem Winter auf frische Luft. Der richtige Zeitpunkt zum Ausräumen hängt von der Art der Pflanze und den Temperaturen ab.

Zeitpunkt zum Ausräumen von Kübelpflanzen

Bevor Kübelpflanzen nach draußen gestellt werden, sollten Sie den dafür optimalen Zeitpunkt je nach Pflanzenart und aktuellen Wetterbedingungen berücksichtigen. Prinzipiell ist der Zeitraum um die Eisheiligen Mitte Mai eine gute Orientierung für empfindlichere Kübelpflanzenarten, da bis dahin noch mit Spätfrösten zu rechnen ist.

Mittel- bis unempfindliche Pflanzen

Bereits Anfang April können Sie damit beginnen, unempfindlichere Kübelpflanzen schrittweise ins Freie zu stellen. Diese Pflanzenarten kommen in der Regel auch mit leichten Frösten gut zurecht:

  • Oleander
  • Lorbeer
  • Olive
  • Feige
  • Kamelie
  • Bleiwurz (Plumbago)
  • Aukube
  • Palmen

Bei diesen Pflanzen sollten Sie jedoch immer noch Wettervorhersagen überprüfen und Vlies oder Decken bereithalten, falls unerwartet kalte Nächte auftreten.

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Empfindliche Pflanzen

Empfindlichere Kübelpflanzen, besonders jene tropischen Ursprungs, sollten erst nach den Eisheiligen sicher nach draußen gebracht werden. Dies umfasst etwa Mitte Mai. Zu diesen Pflanzenarten gehören:

  • Zitronen- und Orangenbäumchen
  • Engelstrompete
  • Bougainvillea
  • Wandelröschen
  • Hibiskus
  • Schönmalve (Abutilon)
  • Mandevilla (Dipladenia)
  • Enzianstrauch

Diese Pflanzen reagieren empfindlich auf niedrige Temperaturen und könnten durch Spätfröste stark geschädigt werden. Es empfiehlt sich, sie bei starkem Temperaturrückgang vorübergehend ins Haus zu holen oder mit Schutzabdeckungen zu versehen.

Schrittweise Gewöhnung

Um Kübelpflanzen nach dem Überwintern an die Außenbedingungen zu gewöhnen, stellen Sie sie zunächst an einen schattigen bis halbschattigen Platz und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung in den ersten Tagen. Dies hilft, Sonnenbrand oder Stress durch die Umstellung zu vermeiden.

Vorsichtsmaßnahmen beim Ausräumen

Beim Ausräumen der Kübelpflanzen sollten einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, um den Pflanzen einen möglichst stressfreien Übergang ins Freie zu ermöglichen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, Ihre Pflanzen optimal auf die Freiluftsaison vorzubereiten.

Überprüfung der Pflanzen auf Schädlinge

Bevor Sie Ihre Kübelpflanzen nach draußen bringen, ist es unerlässlich, sie gründlich auf Schädlingsbefall zu überprüfen. Besonders häufig betroffen sind die dünnen, fast weißlichen Triebe, die infolge des Lichtmangels im Winterquartier entstehen. Diese Triebe, auch Geiltriebe genannt, sind besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben und Weiße Fliegen. Schneiden Sie diese Triebe zurück und entfernen Sie dabei alle sichtbaren Schädlinge, um einen Befall im Freien zu vermeiden.

Schutz vor Temperaturschwankungen

Obwohl die Eisheiligen Mitte Mai eine gute Orientierung bieten, können auch danach noch späte Fröste auftreten. Um empfindliche Kübelpflanzen vor Frostschäden zu schützen, sollten Sie bereit sein, sie bei niedrigen Nachttemperaturen mit Vlies oder anderen Schutzmaterialien abzudecken. Für besonders kritische Nächte kann es sinnvoll sein, die Pflanzen vorübergehend ins Haus zu holen.

Umtopfen und Pflege

Der Frühling ist auch die ideale Zeit, um Kübelpflanzen umzutopfen. Wenn Ihre Pflanze zu groß für ihren aktuellen Topf geworden ist oder die Erde verbraucht ist, wählen Sie einen etwas größeren Topf und frische Erde. Achten Sie dabei darauf, dass der neue Topf über ausreichende Abzugslöcher verfügt, um Staunässe zu vermeiden. Nach dem Umtopfen sollten Sie die Pflanzen gut wässern und in den ersten Wochen häufiger auf ihren Wasserbedarf achten.

Pflege nach dem Ausräumen

Nachdem Ihre Kübelpflanzen ins Freie gestellt wurden, benötigen sie besondere Aufmerksamkeit, um gut zu gedeihen. Hier sind einige wichtige Pflegetipps:

Standort und Sonnenschutz

Direkte Sonneneinstrahlung kann den Pflanzen nach dem langen Winterquartier schaden. Stellen Sie die Kübelpflanzen zunächst an einen schattigen oder halbschattigen Platz und gewöhnen Sie sie Schritt für Schritt an mehr Sonnenlicht. Ein bewölkter Tag eignet sich ideal für den Anfang.

Regelmäßiges Gießen

Kübelpflanzen trocknen schneller aus als Pflanzen im Gartenboden. Prüfen Sie täglich die Erde und gießen Sie, sobald die oberste Schicht trocken ist. Es ist wichtig, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt, aber Staunässe vermieden wird, um Wurzelfäule zu verhindern.

Düngen

Nach der überwinterungsbedingten Nährstoffpause benötigen Kübelpflanzen frische Nährstoffe. Beginnen Sie etwa vier bis sechs Wochen nach dem Umtopfen mit der Düngung. Verwenden Sie einen Langzeitdünger oder einen Flüssigdünger, der mit dem Gießwasser verabreicht wird. Dies unterstützt ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte.

Schädlingskontrolle

Auch nach dem Ausräumen sollten Sie Ihre Kübelpflanzen weiterhin regelmäßig auf Schädlingsbefall überprüfen. Insbesondere Blattläuse, Spinnmilben und Weiße Fliegen können sich schnell ausbreiten. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort und setzen Sie bei Bedarf umweltfreundliche Pflanzenschutzmittel ein.

Rückschnitt und Pflege

Ein Rückschnitt nach dem Winter hilft den Pflanzen, kräftige neue Triebe zu entwickeln. Entfernen Sie abgestorbene oder schwache Triebe und lichten Sie die Pflanzen nach Bedarf aus. Dies fördert die Luftzirkulation und minimiert das Risiko von Krankheiten.

Zusätzlich Umtopfen bei Bedarf

Sollten Ihre Kübelpflanzen nach dem Ausräumen noch nicht umgetopft worden sein und bereits Anzeichen von Platzmangel zeigen, ist ein Umtopfen in frische Erde ratsam. Wählen Sie einen neuen Topf, der etwa zwei bis fünf Zentimeter größer ist, und sorgen Sie für gut durchlässige Erde, um Staunässe zu vermeiden.

Indem Sie diese Pflegeschritte befolgen, bereiten Sie Ihren Kübelpflanzen den besten Start in die neue Gartensaison und fördern ein gesundes Wachstum.

Bilder: Ania K / Shutterstock