Bleiwurz

Bleiwurz im Garten: So gedeiht die exotische Pflanze

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Öffnet die opulente Bleiwurz im Mai ihr florales Füllhorn, entströmen ihr Kaskaden von Blüten von himmelblau bis leuchtend weiß. Unter welchen Voraussetzungen der exotische Halbstrauch mehrjährig gedeiht, erläutern diese Antworten auf oft gestellte Fragen.

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Bleiwurz bedarf guter Pflege, um viele Blüten zu zeigen
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich eine Bleiwurz-Pflanze?
Um eine Bleiwurz erfolgreich zu kultivieren, wählen Sie einen sonnigen Standort, verwenden strukturstabile Kübelpflanzenerde, halten das Substrat feucht (ohne Staunässe), düngen wöchentlich und schneiden die Pflanze regelmäßig zurück. Die Überwinterung erfolgt bei 6 bis 10 Grad Celsius.

Bleiwurz richtig pflanzen

Die Qualität der Erde bestimmt maßgeblich über den erfolgreichen Verlauf der Kultivierung von Bleiwurz. Investieren Sie daher in eine strukturstabile Kübelpflanzenerde (11,00€ bei Amazon*) auf Kompostbasis, die keinen oder kaum Torf enthält. Geben Sie noch eine Handvoll Quarzsand und Lavagranulat hinzu für beste Durchlässigkeit. Über der Bodenöffnung beugen einige Tonscherben als Drainage unheilvoller Staunässe vor. Füllen Sie eine erste Schicht der Pflanzerde so hoch ein, dass die Pflanztiefe des Anzuchtcontainers beibehalten werden kann. Jetzt topfen Sie die Jungpflanze aus, setzen diese mittig ein und verfüllen den Hohlraum mit Erde. Ein Gießrand von 2-3 cm sorgt dafür, dass später nichts überschwappt. Gießen Sie am Pflanztag selbst und in der Folgezeit regelmäßig, damit die Wurzeln sich zügig ausbreiten.

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Pflegetipps

Ihre Bemühungen um eine üppig blühende Bleiwurz sind von Erfolg gekrönt, wenn Sie das folgende Pflegeprogramm beherzigen:

  • Das Substrat während des Sommers konstant feucht halten
  • Von April bis September wöchentlich düngen
  • Verwelkte (sehr klebrige) Blüten konsequent ausputzen oder herausschneiden
  • Umfassender Rückschnitt im Herbst oder Ende Februar/Anfang März

Verweilte die Bleiwurz auf dem sommerlichen Balkon oder am sonnigen Sitzplatz im Garten, siedelt sie im Herbst um ins Winterquartier. Dort ist es nicht allzu dunkel und vor allem kühl, bei 6 bis 10 Grad. Bis Ende Februar gießen Sie nur noch ab und zu. Gedüngt wird während der Wachstumsruhe nicht.
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Welcher Standort ist geeignet?

Damit die tropische Schönheit ihre florale Power unter Beweis stellen kann, sollte der Standort möglichst sonnig liegen. Im Halbschatten fällt der Blütenflor etwas spärlicher aus. Da die kaskadenartig überhängenden Zweige schnell brechen können, empfehlen wir eine windgeschützte Lage. Wählen Sie als Substrat eine gut durchlässige, nährstoffreiche Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis.

Wann ist Blütezeit?

Die Blütezeit einer Bleiwurz erstreckt sich vom Frühlingsende bis in den Herbst hinein. Freuen Sie sich über dichte Blütenteppiche von Mai bis Oktober, untermalt von kleinen, grünen Blättchen, die sich im Herbst goldgelb verfärben. Um ein gepflegtes Erscheinungsbild zu bewahren und regelmäßig Platz für neue Blüten zu schaffen, putzen Sie Verwelktes und Verblühtes zeitnah aus. Die leicht klebrigen Blüten wirft die Pflanze leider nicht selbsttätig ab.

Bleiwurz richtig schneiden

Die Schere nimmt in der Pflege eine wichtige Position ein. Damit die wüchsige Bleiwurz eine kompakte und buschige Statur bewahrt, schneiden Sie unterjährig zu lange Triebe konsequent ab. Für einen aparten Zierstrauch im Kübel auf dem Balkon kürzen Sie die Zweige bis auf 40 cm Länge ein. Wahlweise vor dem Einräumen oder Ende Februar/Anfang März nehmen Sie einen Form- und Erhaltungsschnitt vor um bis zu zwei Drittel. Im gleichen Zug lichten Sie den Strauch gründlich aus, woraufhin ein kräftiger Austrieb ab April einsetzt. Um das Gehölz zum eleganten Hochstämmchen zu erziehen, bestimmen Sie einen kräftigen Trieb zum Stamm. Alle überflüssigen Seitentriebe werden regelmäßig abgeschnitten bis auf Höhe der Krone.
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Bleiwurz gießen

Halten Sie das Substrat im Verlauf des Sommers gleichmäßig feucht. Vermeiden Sie sowohl Staunässe als auch Trockenstress, denn beides nimmt die Bleiwurz Ihnen übel. Es ist von Vorteil für die florale Vitalität, im Wechsel kalkhaltiges Leitungswasser und weiches Regenwasser zu verwenden. Während der winterlichen Ruhepause reduzieren Sie die Wassergaben, angepasst auf den geringeren Bedarf.

Bleiwurz richtig düngen

Eine reichlich bemessene Nährstoffversorgung zählt zu den tragenden Säulen einer fachgerechten Pflege von Bleiwurz. Von April bis September geben Sie wöchentlich einen Flüssigdünger ins Gießwasser. Wem das zu aufwändig ist, verwendet Düngestäbchen mit Langzeitwirkung. Diese werden alle 3 Monate ins Substrat gedrückt, wo sie sukzessive die Nährstoffe abgeben.

Überwintern

Fällt im Herbst die Quecksilbersäule dauerhaft unter 10 Grad Celsius, ist es an der Zeit, die Bleiwurz einzuräumen. So gelingt die Überwinterung ohne Wenn und Aber:

  • In einen nicht zu dunklen Raum stellen bei 6 bis 10 Grad
  • Ab und zu gießen, damit der Wurzelballen nicht austrocknet
  • Von Oktober bis März keinen Dünger verabreichen
  • Im zeitigen Frühjahr umtopfen in frisches Substrat

Ist die Platzkapazität im Winterquartier knapp bemessen, schneiden Sie den Zierstrauch vor dem Einräumen kräftig zurück. Andernfalls ist Ende Februar/Anfang März der ideale Termin gekommen für einen umfassenden Form- und Erhaltungsschnitt. Scheuen Sie sich nicht, beherzt vorzugehen, denn die tropische Schönheit blüht ausschließlich an den diesjährigen Trieben. Im Anschluss an den Rückschnitt siedelt die Plumbago um an einen helleren und wärmeren Standort, um sich auf die nächste Saison vorzubereiten.
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Bleiwurz vermehren

Haben Sie Ihre Freude an der verschwenderisch blühenden Bleiwurz entdeckt, gelingt die Nachzucht weiterer Exemplare mit Stecklingen. Hierzu schneiden Sie im Sommer nicht blühende Kopfstecklinge mit einer Länge von 10 bis 15 cm. Diese werden in der unteren Hälfte entlaubt und in Töpfchen mit magerem Substrat eingepflanzt. Stülpen Sie noch eine transparente Haube über und platzieren Ihre Zöglinge am halbschattigen Fensterplatz bei 20 Grad Celsius. Während Sie die Anzuchterde konstant feucht halten, schreitet die Bewurzelung zügig voran. Sprießt ein erster Austrieb, kann die Haube entfernt werden. Bis zum nächsten Frühling haben sich die Stecklinge in kräftige Jungpflanzen verwandelt, fit genug für die Pflanzung im Kübel auf dem sommerlichen Balkon.
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Ist Bleiwurz giftig?

Die tropische Bleiwurz birgt Plumbagin, das als klebriger Blütensaft austritt. Wer auf diesen Inhaltsstoff allergisch reagiert, sollte sich bei Pflanz- und Pflegearbeiten mit Handschuhen vor Hautreizungen schützen. Ansonsten geht von der exotischen Zierpflanze keine gesundheitliche Bedrohung aus, sodass einer Kultivierung im Familiengarten nichts widerspricht.
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Trivia

Ihren schwerfällig anmutenden Namen verdankt die Bleiwurz weder ihrer filigranen Blütenpracht noch der kinderleichten Pflege. Tatsächlich färbt der Pflanzensaft die menschliche Haut bleigrau, was in früherer Zeit für Körperbemalungen und Tatoos genutzt wurde. Die lateinische Bezeichnung für Blei lautet auf Plumbum, woraus sich der botanische Gattungsname Plumbago ergibt – zu Deutsch Bleiwurz.

Schöne Sorten

  • Caerulia: Wunderschöner Bleiwurz mit himmelblauen Blüten von Mai bis in den Herbst hinein; perfekter Bodendecker
  • Burma Bleiwurz: Gedeiht als kniehoher Zierstrauch mit leuchtend blauen Blüten den ganzen Sommer hindurch
  • Alba: Kap-Bleiwurz mit hängenden Zweigen, übersät mit weißen Blüten; die ideale Sorte für die sommerliche Blumenampel
  • Royal Cape: Eleganter Kap-Bleiwurz, der sich mit dunkelblauen Blüten in Szene setzt und bis zu 200 cm als Hochstamm erreicht
Bilder: aimpol buranet / Shutterstock