Olivenkraut

Olivenkraut: Pflege, Schneiden & Verwendung des Krauts

Olivenkraut, auch bekannt als Santolina viridis, ist ein aromatischer Halbstrauch mit nadelartigen Blättern und gelben Blüten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung, Pflege und Verwendung des Olivenkrauts im Garten oder auf dem Balkon.

Wuchs

Santolina viridis, auch bekannt als Olivenkraut oder Grünes Zypressenkraut, ist ein immergrüner, verzweigter Halbstrauch. Diese mehrjährige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 50 Zentimetern, gelegentlich sogar bis zu 70 Zentimetern. Der Wuchs ist buschig, und im unteren Bereich verholzt der Halbstrauch, was ihm Stabilität verleiht.

Die verholzten Hauptstängel erreichen Höhen von etwa 5 bis 15 Zentimetern und tragen kahle Blütenstandsschäfte, die zwischen 10 und 35 Zentimeter hoch werden können. Vom gesamten Halbstrauch, einschließlich Blättern, Stängeln und Blüten, geht ein charakteristischer Olivenduft aus. Das Olivenkraut ist pflegeleicht, stellt nur geringe Ansprüche an die Bodenqualität und bevorzugt sonnige Standorte mit durchlässigem Boden.

Blätter

Die Blätter des Olivenkrauts sind wechselständig am Stängel angeordnet und haben eine länglich-linealische Form, die an Rosmarinnadeln erinnert. Die Blattränder sind gezähnt bis kammförmig fiedrig. Farblich variieren die Blätter von olivgrün bis zu einem leuchtenden Grün. Ihre nadelartige Struktur sitzt an hellgrünen, sechskantigen Stängeln und ist dicht beknospung. Die Blätter besitzen optische und strukturelle Einzigartigkeit, was sie besonders ansprechend macht.

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Blüte

Von Juni bis August blüht das Olivenkraut mit kleinen, körbchenförmigen, gelben Blüten, die oft bereits Ende Mai erscheinen. Pro Stängel wird nur eine Blüte gebildet, die knopfartig und kugelförmig ist, was sie zu einem attraktiven Blickfang macht. Die Blüten verströmen, genauso wie die Blätter, einen angenehmen Olivenduft. Besonders in Stein- oder Kiesgärten kommt die dekorative Wirkung der Blüten gut zur Geltung.

Früchte

Nach der Blütezeit entwickelt das Olivenkraut sogenannte Achänen, eine Sonderform der Nussfrüchte, die jeweils nur einen Samen enthalten. Diese Achänen sind bräunlich, glatt und etwa 1,5 bis 2,6 Millimeter lang. Sie haben schwach ausgeprägte Rippen und keinen Pappus, was bedeutet, dass sie keine Haarkranz zur Windverbreitung besitzen.

Welcher Standort ist geeignet?

Für optimales Wachstum benötigt das Olivenkraut einen warmen, sonnigen Standort. Es fühlt sich in Kräuterbeeten, Kräuterspiralen oder in sonnigen Teilen des Blumenbeets wohl. Auch als Beeteinfassung oder als Strukturpflanze zwischen Trockenmauern eignet es sich hervorragend. Ebenso gedeiht es in Töpfen oder Kübeln auf Balkon und Terrasse, solange ein ähnlich helles und sonniges Umfeld gewährleistet ist. Da das Olivenkraut aus dem mediterranen Raum stammt, bevorzugt es durchlässige, eher sandige Böden, die eine Staunässe vermeiden. In einer Kräuterspirale sollte es im oberen Bereich oder in der Normalzone angepflanzt werden, idealerweise neben anderen mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Salbei und Lavendel.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Das Olivenkraut gedeiht am besten in durchlässigen, kalkhaltigen und nährstoffarmen Böden, die seiner natürlichen Umgebung im Mittelmeerraum ähneln. Um die Durchlässigkeit zu fördern, können Sie den Boden mit Sand oder Kies auflockern. Eine Drainageschicht, etwa aus Blähton oder Kies, am Boden des Pflanzgefäßes verhindert Staunässe und sorgt für eine gute Belüftung der Wurzeln. Diese Bodenbeschaffenheit verstärkt die Trockenheitstoleranz und Widerstandsfähigkeit der Pflanze.

Pflanzung

Ideal ist es, das Olivenkraut im Frühjahr zu pflanzen. Verwenden Sie Topfpflanzen direkt im Freiland oder in Pflanzgefäßen auf Terrassen und Balkonen. Halten Sie bei einer Gruppenpflanzung pro Quadratmeter drei bis fünf Pflanzen und einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen ein. Eine Aussaat ist ab März möglich. Als Kaltkeimer braucht das Saatgut Temperaturen zwischen vier und acht Grad Celsius. Eine vorherige Aussaat in Schalen ist erfolgversprechender. Das Olivenkraut ist ein Lichtkeimer, das Saatgut sollte nur leicht auf das Anzuchtsubstrat gedrückt werden.

Olivenkraut vermehren

Die Vermehrung von Olivenkraut kann durch Aussaat, Stecklinge, Absenker oder Wurzelstockteilung erfolgen:

  • Aussaat: Im Frühjahr bei 4 bis 8 Grad Celsius aussäen. Vorher eventuell einen Tag in Wasser einweichen.
  • Stecklinge: Triebspitzen im Frühsommer abschneiden, Blätter im unteren Bereich entfernen und in ein Sand-Erde-Gemisch pflanzen. Stecklinge konstant feucht halten und nach der Bewurzelung in größere Töpfe pikieren.
  • Absenker: Einen Trieb zu Boden biegen, mit Erde bedecken und warten, bis er Wurzeln bildet. Jungpflanzen dann umpflanzen.
  • Wurzelstockteilung: Im Frühjahr oder Herbst den Wurzelballen teilen und wieder einpflanzen.

Olivenkraut richtig schneiden

Ein Rückschnitt fördert einen buschigen Wuchs und verhindert das Verkahlen. Schneiden Sie das Olivenkraut um etwa ein Drittel der Gesamthöhe zurück, jedoch nicht in altes Holz. Entfernen Sie verholzte Stängel, damit die Pflanze neue Triebe bildet. Der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist nach der Blütezeit, spätestens ab dem zweiten Jahr.

Olivenkraut pflegen

Das Olivenkraut ist pflegeleicht und kommt mit wenig Wasser aus. Vermeiden Sie Staunässe durch geeignete Drainage. Düngen Sie die Pflanze einmal im Monat mit organischem Dünger für gesundes Wachstum. Während der Wintermonate sollte im Freiland stehendes Olivenkraut trocken stehen und bei Kahlfrost abgedeckt werden. Kübelpflanzen sind frostfrei und hell zu überwintern. Schützen Sie Wurzelballen im Kübel durch Umwickeln mit Luftpolsterfolie und stellen Sie den Kübel auf eine isolierende Unterlage.

So kommt die Pflanze über den Winter

Olivenkraut benötigt im Winter besonderen Schutz. Im Freiland ausgepflanzte Pflanzen sollten trocken stehen und mit Tannenzweigen oder Reisig abgedeckt werden. Ein zusätzliches Gartenvlies schützt vor direkter Sonneneinstrahlung im Winter. Kübelpflanzen sollten an einem frostfreien, hellen Ort überwintern. Wickeln Sie den Topf mit Luftpolsterfolie und stellen Sie ihn auf eine isolierende Unterlage, um die Wurzeln vor Frost zu schützen.

Verwendung

Die Blätter des Olivenkrauts haben ein intensives, harziges Aroma, das an eingelegte Oliven erinnert. Sie können frisch oder getrocknet verwendet werden und eignen sich für Marinaden, Soßen, Dips, Pesto, Salate, Kräuterquark, Butter und mediterrane Fleisch- und Fischgerichte. Um das volle Aroma zu erhalten, sollten Sie das Kraut erst kurz vor Ende der Garzeit hinzufügen. Zur Konservierung bieten sich Einlegen in Öl oder Essig sowie Einfrieren in Eiswürfelbehältern an. Als Heilkraut wird Olivenkraut für seine antibakteriellen und krampflösenden Eigenschaften geschätzt. Es kann bei Verdauungsproblemen und Hautentzündungen helfen, indem die Blätter und Blüten zu Tee oder Extrakten verarbeitet werden.

Krankheiten & Schädlinge

Olivenkraut ist robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Staunässe kann jedoch zu Wurzelfäule führen. Vermeiden Sie übermäßiges Gießen und stellen Sie eine gute Drainage sicher. Pilzbefall wie Phytophthora tentaculata ist selten und zeigt sich durch gelbliche Verfärbung und langsames Absterben der Blätter. Die ätherischen Öle im Olivenkraut halten viele Schädlinge fern, und Schnecken meiden die Pflanze. Ein trockener, sonniger Standort und durchlässiger, kalkhaltiger Boden sind die besten vorbeugenden Maßnahmen.

Häufig gestellte Fragen

1. Wie unterscheidet sich Olivenkraut von anderen Heiligenkraut-Arten?

Das Olivenkraut (Santolina viridis) unterscheidet sich von anderen Heiligenkraut-Arten durch seine Blattform, die immer kammförmig-gezähnt ist, im Gegensatz zu Arten wie Santolina rosmarinifolia, deren Blätter teils nur flach gekerbt-gezähnt und meist ganzrandig sind.

2. Welche historischen Anwendungen hatte Olivenkraut?

Im Mittelalter wurde Olivenkraut neben seiner heutigen Nutzung als Heilkraut auch zur Entwurmung und gegen Haarausfall verwendet, aufgrund seiner wurmtötenden, antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften.

3. Gibt es spezielle Standortanforderungen für Olivenkraut?

Olivenkraut bevorzugt sonnige, warme Standorte mit durchlässigem, eher sandigem und kalkhaltigem Boden. Es verträgt Trockenheit gut und verkümmert in zu nassen oder schattigen Bereichen.

4. Was sind Achänen und warum sind sie für Olivenkraut typisch?

Achänen sind eine Sonderform der Nussfrüchte, die aus den Blüten des Olivenkrauts hervorgehen. Diese länglichen Früchte sind glatt und enthalten jeweils nur einen Samen, was sie einzigartig macht, da sie keine Flugorgane wie Pappus besitzen.

Bilder: Martina Simonazzi / stock.adobe.com