Heiligenkraut

Heiligenkraut im Garten: Anbau, Pflege & Verwendung

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Als Zier-, Heil- und Kräuterpflanze rangiert Heiligenkraut auf Augenhöhe mit bewährten Klassikern wie Salbei oder Lavendel. Wenngleich der immergrüne Halbstrauch mit den leuchtend gelben Blüten dem Mittelmeerraum entstammt, gedeiht er bei uns als winterharte Staude. Wie mühelos das Zypressenkraut zu pflanzen und zu pflegen ist, verraten die folgenden Antworten auf häufige Fragen.

Santolina
Heiligenkraut mag es warm und sonnig, kommt aber auch mit Frost zurecht
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man Heiligenkraut im Garten?
Heiligenkraut, auch Zypressenkraut genannt, ist eine Zier-, Heil- und Kräuterpflanze. Es bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässiger, sandig-lehmiger Erde. Die Pflege beinhaltet mäßiges Gießen, organischen Dünger und regelmäßigen Rückschnitt, um kompaktes Wachstum zu fördern.

Heiligenkraut richtig pflanzen

Für die mediterrane Staude gilt das Frühjahr als ideale Pflanzzeit. Am sonnigen Standort mit sandig-lehmiger und gut durchlässiger Erde legen Sie eine kleine Grube an mit dem 1,5-fachen Durchmesser des Wurzelballens. Setzen Sie die ausgetopfte Jungpflanze nicht tiefer, als sie sich zuvor im Anzuchttopf befand. Nachdem Sie das Heiligenkraut angegossen haben, nimmt es eine anorganische Mulchschicht aus Kies oder Splitt dankbar an.

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Pflegetipps

Mit diesem kompakten Pflegeprogramm verwandelt sich junges Heiligenkraut im Handumdrehen in ein duftendes, prachtvoll blühendes Kraftpaket für das Kiesbeet, den Dachgarten und alle sonnigen, mageren und kalkhaltigen Lagen Ihres Gartens:

  • Zypressenkraut erst gießen, wenn die Erde gut angetrocknet ist
  • Als Beetpflanze organisch düngen im April und Juni
  • Im Topf bis zum Ende der Blütezeit alle 14 Tage flüssig düngen
  • Regelmäßig beernten, um ein kompaktes Wachstum zu fördern
  • Rückschnitt um zwei Drittel nach der Blüte oder im Spätwinter

In rauen Lagen sowie in Topfkultur wirkt sich ein leichter Winterschutz vorteilhaft auf die Gesunderhaltung aus. Im Beet hält eine Lage aus Reisig oder Laub frostige Temperaturen auf Abstand. Töpfe erhalten einen Wintermantel aus Jute oder Folie und werden auf Holz gestellt.

Welcher Standort ist geeignet?

Beheimatet in den sonnenverwöhnten Regionen des Mittelmeerraumes, favorisiert Heiligenkraut einen Standort mit diesen Bedingungen:

  • Sonnig, warm und windgeschützt
  • Idealerweise unter einem Dachvorsprung als Regenschutz
  • Gut durchlässiger, sandig-lehmiger Boden

Im Topfgarten auf dem sonnendurchfluteten Balkon fühlt sich die mediterrane Pflanze bestens aufgehoben und hält im gleichen Zug mit ihrem Duft lästige Mücken auf Abstand.

Welche Erde braucht die Pflanze?

In sandig-lehmiger, mäßig trockener Steingartenerde fühlt mediterranes Heiligenkraut sich heimisch. Gängiger Gartenboden sollte abgemagert werden mit feinem Splitt und Sand, um den Anforderungen zu genügen. Als Topfsubstrat empfehlen wir handelsübliche Kräutererde, optimiert mit Lavagranulat oder Perlite.

Wann ist Blütezeit?

Leuchtend gelbe Körbchenblüten fangen die Blicke ein von Juni bis August. Je weiter die Blütezeit fortschreitet, desto intensiver verströmt Heiligenkraut einen angenehmen, würzigen Duft. Steht das Zypressenkraut in voller Blüte, ist die beste Zeit gekommen für einen Schnitt als Trockenblume.

Heiligenkraut richtig schneiden

Im Pflegeprogramm nimmt fachgerechtes Schneiden eine tragende Rolle ein. Zum Einsatz kommt die Schere gleich mehrfach, wie der folgende Überblick vermittelt:

  • Voll erblühte Stängel bodennah schneiden für die Verwendung als Trockenblume
  • Während des Wachstums regelmäßig Blätter abschneiden als Küchen-, Tee- oder Heilkraut
  • Im Mai junge Triebe wiederholt entspitzen für eine buschige Verzweigung
  • Im Juni Kopfstecklinge schneiden für die vegetative Vermehrung

Im Anschluss an die Blütezeit schneiden Sie Heiligenkraut um bis zu zwei Drittel zurück. Sofern im Beet eine Aussamung erwünscht ist, warten Sie mit dem Erhaltungsschnitt bis zum zeitigen Frühjahr.
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Heiligenkraut gießen

Mit der Gießkanne in der Hand werden Sie sich nur selten auf den Weg zu Ihrem Heiligenkraut im Garten begeben. Erfahrungsgemäß deckt für Beetpflanzen der Regen den Bedarf ab. Kultiviert im Topf, trocknet das Substrat hingegen rascher an. Prüfen Sie daher alle 2-3 Tage mit dem Finger den Feuchtigkeitsgehalt. Fühlt sich die Erde bis 2 cm Tiefe trocken an, wird gewässert.

Heiligenkraut richtig düngen

Gedeiht Zypressenkraut als Kübelpflanze, düngen Sie von April bis September alle 14 Tage mit einem flüssigen Präparat. Ausgepflanztes Heiligenkraut gibt sich mit einer organischen Startdüngung im April zufrieden, die im Juni wiederholt wird. Sofern die mediterrane Pflanze nicht nur der Zierde dient, sondern zugleich als Heil- und Kräuterpflanze fungiert, empfehlen wir die ausschließliche Verwendung von organischem Dünger. Im Beet sind das Kompost und Hornspäne. Im Topf erfüllen Präparate, wie BioTrissol Kräuterdünger (8,00€ bei Amazon*) von Neudorff die Anforderungen.

Überwintern

Gut etablierte Pflanzen ertragen frostige Temperaturen bis – 18 Grad Celsius. In den ersten beiden Jahren, in winterrauen Lagen sowie in Topfkultur empfehlen wir dennoch folgende Vorkehrungen:

  • Heiligenkraut im Beet vor dem ersten Frost abdecken mit Laub, Reisig oder Tannenwedeln
  • Große Töpfe auf Holz stellen vor die Südwand des Hauses und mit Folie umwickeln
  • Töpfe mit einem Durchmesser kleiner 30 cm idealerweise einräumen ins helle, frostfreie Winterquartier

Da Zypressenkraut immergrün gedeiht, gießen Sie die Pflanze weiterhin, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.

Heiligenkraut vermehren

Steht Gartenfreunden der Sinn nach weiteren Exemplaren, bietet Heiligenkraut gleich 3 Vermehrungsmethoden. Die Teilung im Frühjahr gelingt selbst der unerfahrenen Hand. Einfach den Wurzelballen ausgraben, zerteilen und am neuen Standort in die Erde pflanzen. Im Frühsommer liefert die Pflanze Kopfstecklinge in Hülle und Fülle, die im Töpfchen mit magerem Substrat zu prächtigen Jungpflanzen herangezogen werden. Wer die gärtnerische Herausforderung sucht, entscheidet sich für die Aussaat der Samen. Da Sie es hier mit Kaltkeimern zu tun haben, ist eine mehrwöchige Stratifikation erforderlich.

Heiligenkraut im Topf

Um Heiligenkraut für die Küche stets griffbereit zu haben, spricht nichts gegen eine Kultivierung im Topf auf der sonnigen Fensterbank. Als Substrat bietet sich handelsübliche Kräutererde an, angereichert mit ein wenig Sand für beste Durchlässigkeit. Eine Tonscherbe über dem Wasserablauf beugt zusätzlich schädlicher Staunässe vor. Kurz und knapp verläuft die Pflege im Topf. Gießen Sie erst dann, wenn das Substrat angetrocknet ist. Von Mai bis September verabreichen Sie wöchentlich einen Flüssigdünger in verdünnter Konzentration. Nach Beendigung der Blütezeit schneiden Sie die Pflanze beherzt in Form. Den Winter hindurch verweilt das Zypressenkraut hell und kühl, um Kräfte zu sammeln für die nächste Saison.

Ist Heiligenkraut giftig?

Heiligenkraut ist prall gefüllt mit wertvollen Inhaltsstoffen, wie ätherischen Ölen, Gerb- und Bitterstoffen. Seit der Antike hat sich insbesondere das Graue Heiligenkraut einen Namen gemacht als wirksame Heilpflanze. Im 17. Jahrhundert wurde das Zypressenkraut als würzige Zutat für leckere Speisen entdeckt und gilt bis heute unter Gourmets als Geheimtipp. Von Giftgehalt ist bei dieser Pflanze somit weit und breit keine Spur.

Welche Verwendungsmöglichkeiten gibt es?

Die hübschen gelben Blüten sind längst nicht die einzige Motivation für den Anbau von Heiligenkraut. Die wertvollen Inhaltsstoffe qualifizieren die Pflanze zu diesen facettenreichen Verwendungsmöglichkeiten:

  • Als würzige Beilage zu frischen und gekochten Speisen
  • Frische oder getrocknete Blätter zubereitet zu einem aromatischen Tee
  • Wohltuend bei Erkältungen, Magen- und Darmbeschwerden
  • Getrocknete Blüten als Tischdekoration während des ganzen Jahres
  • Frische Blüten als Repellent für Mücken
  • Getrocknete Blüten im Säckchen als Bekämpfungsmittel gegen Motten

Kurz vor Beginn der Blütezeit befindet sich der Gehalt der Inhaltsstoffe in seinem Zenit. Während und nach der Blüte bleibt der Duft zwar erhalten, wobei der Geschmack von Blättern und Samen eine scharfe, bittere Note annimmt.
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