Pfirsich

Nektarinenbaum: Anbau & Pflege für reiche Ernten

Nektarinenbäume verwöhnen Hobbygärtner mit saftig-süßen Früchten. Von der Standortwahl über die richtige Pflege bis hin zur Ernte erfahren Sie in diesem Artikel alles Wissenswerte für eine reiche Ernte.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Baum
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
1 m bis 4 m
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Weiß bis zartrosa
Blütezeit icon
Blütezeit
März bis April
Fruchteigenschaften icon
Fruchteigenschaften
Saftig, süß, intensives Aroma, festes Fruchtfleisch
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Welcher Standort ist geeignet?

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Saftige Nektarinen aus Maui, fotografiert bei Foodland Pukalani.
Foto: Forest & Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Ein Nektarinenbaum (auch als glatter Pfirsich bekannt) benötigt einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Idealerweise sollte die Ausrichtung zur Süd- oder Südwestseite erfolgen, etwa vor einer Hauswand, die Wärme speichert und Schutz vor Wind bietet.

Vermeiden Sie schattige Bereiche für den Stamm und den Wurzelbereich, damit sich der Boden im Frühjahr gut erwärmen kann. Halbschatten wird besser vertragen als kalter Wind, daher sollte ein windgeschützter Standort bevorzugt werden. Besonders wichtig ist auch der Boden: Er sollte locker, humus- und nährstoffreich sowie gut wasserdurchlässig sein. Wenn der Boden zu schwer und lehmig ist, kann die Zugabe von Sand oder Kies die Durchlässigkeit erhöhen.

Wuchs

Nektarinenbäume können je nach Sorte und Wuchsform eine Höhe von 2 bis 4 Metern erreichen. Während Zwergsorten nur 1 bis 1,5 Meter hoch werden und sich für die Topfkultur eignen, bilden größere Bäume dichte Kronen. Ein regelmäßiger Schnitt ist entscheidend, um den Baum gesund zu halten und die Fruchterträge zu maximieren.

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Das Schneiden umfasst folgende Maßnahmen:

  • Entfernen senkrecht wachsender und sich kreuzender Äste
  • Einkürzen alter, fruchttragender Triebe
  • Belassen gesunder Leitäste

Eine offene und gut belüftete Krone wird durch eine regelmäßige Erneuerung des Fruchtholzes gefördert, was wiederum gesunde Blüten und reiche Ernten ermöglicht.

Blüte

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Nektarinenblüte in zartem Rosa in Olinda, Maui.
Foto: Forest and Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 us | Quelle: Wikimedia

Die Blütezeit der Nektarinenbäume erstreckt sich von März bis April und dauert etwa eine Woche. Die zarten Blüten sind weiß bis zartrosa und ähneln den Blüten des Pfirsichbaums. Besonders auffällig sind die Drillingsknospen, bei denen eine Blütenknospe von zwei vegetativen Beiknospen begleitet wird. Dies optimiert die Nährstoffversorgung der Früchte.

Wählen Sie einen windgeschützten Standort, um die frostempfindlichen Blüten vor Spätfrösten zu schützen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Nektarinenbäume bevorzugen durchlässigen, nährstoffreichen und humushaltigen Boden. Der Boden sollte leicht sauer bis neutral sein und gut wasserdurchlässig, um Staunässe zu vermeiden. Sand oder Kies können bei schweren, lehmigen Böden die Durchlässigkeit verbessern.

Zur Bodenpflege empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßiges Einarbeiten von Kompost oder humusreicher Pflanzerde
  • Verwendung von Sand oder Kies zur Verbesserung schwerer Böden
  • Anwendung einer Mulchschicht aus organischen Materialien wie Rasenschnitt oder Rinde zur Feuchtigkeitsspeicherung und Humusbildung

Eine regelmäßige Bodenanalyse hilft, notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Früchte

Die glatten Früchte der Nektarinen zeichnen sich durch Süße, Saftigkeit und ein intensives Aroma aus. Sie sind je nach Sorte von Gelb über Orange bis zu kräftigem Rot gefärbt und haben festes, saftiges Fruchtfleisch, das sich leicht vom Stein lösen lässt.

Die Reifezeit variiert je nach Sorte und Standort von Ende Juni bis September.

Zur Ernte sollten Sie auf folgende Merkmale achten:

  • Leichter Druck auf die Schale sollte nachgeben
  • Kontinuierliche Ernte, da die Früchte über mehrere Wochen hinweg reifen

Nektarinenbaum pflegen

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Reife Nektarinen am Baum, bereit zur Ernte im Sommer.
Lizenz: GFDL 1.2 | Quelle: Wikimedia

Nektarinenbäume benötigen regelmäßige Pflege, um gesund zu wachsen und reiche Ernten zu produzieren.

Gießen

Obwohl Nektarinen trockenheitsverträglich sind, benötigen sie während der Wachstums- und Fruchtbildungsperiode ausreichend Wasser. Vermeiden Sie Staunässe durch eine Mulchschicht, die die Feuchtigkeit im Boden hält.

Düngen

Düngen Sie im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger und im Sommer mit kaliumbetontem Dünger, um die Holzhärte und Winterhärte zu verbessern. Topfpflanzen sollten im Frühjahr eine neue Erdschicht aus nährstoffreicher Pflanzerde und ggf. organischen Langzeitdünger erhalten.

Schneiden

Schneiden Sie den Baum im Frühjahr vor dem Austrieb und im Spätsommer nach der Ernte, um tote, kranke oder kreuzende Äste zu entfernen und die Erneuerung des Fruchtholzes zu fördern. Größere Schnittwunden sollten Sie mit einem Wundverschlussmittel (8,00€ bei Amazon*) behandeln.

Umtopfen

Umtopfen ist nach dem Kauf und dann alle paar Jahre notwendig, wenn der Topf vollständig durchwurzelt ist. Der ideale Zeitraum dafür liegt zwischen September und November.

Ausdünnen

Das Ausdünnen der Früchte ist wichtig, um große und qualitativ hochwertige Früchte zu erzielen und die Belastung der Äste zu reduzieren.

Durch diese Maßnahmen sichern Sie die Gesundheit und Produktivität Ihres Nektarinenbaums.

Nektarinenbaum richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Nektarinenbäume ist im Frühjahr zwischen März und April. Bereiten Sie das Pflanzloch vor, indem Sie es doppelt so groß und tief wie der Wurzelballen ausheben und den Boden auflockern. Füllen Sie das Loch mit einer Mischung aus Boden und Kompost oder hochwertiger Pflanzerde und setzen Sie den Baum so ein, dass die Veredlungsstelle etwa 5-10 cm über dem Boden bleibt.

Bei der Pflanzung in Kübeln sollte der Topf mit einer Drainageschicht aus Kies oder Blähton versehen und mit humusreicher Pflanzerde gefüllt werden.

Regelmäßiges Gießen im ersten Jahr nach der Pflanzung und eine Mulchschicht sind wichtig, um das Anwachsen des Baumes zu sichern.

Sorten & Arten

Die Sortenvielfalt der Nektarinen ist groß und bietet für jeden Garten und Geschmack die passende Option:

  • ‚Fantasia‘: Gelb-rotes Fruchtfleisch, reift im August
  • ‚Super Crimson‘: Gelbes Fruchtfleisch, reift Ende Juli, winterhart
  • ‚Silver Gem‘: Weißfleischig, mittelfrüh, geringe Frostanfälligkeit
  • ‚Ruby Gem‘: Weiße Früchte, reift im September
  • ‚Nectarella‘: Zwergsorte, gelbes Fruchtfleisch, winterhart bis -20 °C
  • ‚Nectapersica‘: Zwergsorte, orange-rote Früchte, selbstbestäubend
  • ‚Kernechter vom Vorgebirge‘: Spätreifend, aromatisches Fruchtfleisch
  • ‚Alice Col‘: Säulennektarine, mittelfrüh
  • ‚Rubis® Necta Zee‘: Dunkelrote Schale, gelbes Fruchtfleisch, hohe Erträge
  • ‚Snow Queen‘: Großfruchtig, weißes Fruchtfleisch, robust
  • ‚Rhonegold‘: Große, süße Früchte, reift im August bis September
  • ‚Teller-Nektarine‘: Flache, sehr süße Früchte, dunkelrosa Blüten

Krankheiten & Schädlinge

Nektarinenbäume sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge wie Kräuselkrankheit, Schorf, Schrotschusskrankheit, Monilia-Spitzendürre und Blattläuse. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle und Pflege der Bäume. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile und fördern Sie Nützlinge zur natürlichen Schädlingsbekämpfung. Vorbeugende Maßnahmen wie ein luftiger Standort und biologische Pflanzenschutzmittel können das Risiko verringern.

So kommt die Pflanze über den Winter

Junge Nektarinenbäume sind frostempfindlich und benötigen einen Winterschutz. Wickeln Sie den Stamm mit Jutebändern ein und decken Sie den Wurzelbereich mit Laub oder Mulch ab. In Topfkultur sollten die Pflanzen an einem geschützten, kühlen und hellen Ort überwintert werden, idealerweise bei Temperaturen zwischen 0 und 10 °C. Vermeiden Sie Staunässe durch reduzierte Bewässerung und zusätzlichen Schutz wie Luftpolsterfolie oder Jutesäcke.

Verwendung

Nektarinen sind vielseitig verwendbar:

  • Frischverzehr: Pur genossen sind sie eine erfrischende Sommerfrucht.
  • Marmelade: Sie eignen sich hervorragend zur Marmeladeherstellung.
  • Kuchen und Desserts: Ideal für Kuchen, Torten und andere Desserts wie Crumbles oder Obstsalate.
  • Saft und Smoothies: Nektarinen lassen sich zu Saft oder Smoothies verarbeiten.
  • Kompost und Mulch: Das Herbstlaub kann kompostiert oder als Mulch verwendet werden, um den Boden zu bereichern und vor Erosion und Frost zu schützen.

Genießen Sie die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile Ihres Nektarinenbaums im Garten.

Häufig gestellte Fragen

Kann man Nektarinenbäume aus Samen ziehen?

Ja, Nektarinenbäume können aus Samen gezogen werden, jedoch sollten die Samen aus regionalen Früchten stammen, da diese besser an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst sind. Kerne von Supermarktfrüchten eignen sich oft nicht, da sie aus subtropischen Ländern stammen und ein hohes Wärmebedürfnis haben. Geeignete Samen sollten im Oktober ausgesät werden und die Keimlinge sind frostempfindlich, weshalb sie vor Winterkälte geschützt werden sollten.

Welche Schmetterlinge nutzen Nektarinenbäume als Futterpflanze?

Das Laub von Nektarinenbäumen wird von den Raupen mehrerer Schmetterlingsarten genutzt, darunter der Graue Lappenspanner (Lobophora halterata), die Ampfer-Rindeneule (Acronicta rumicis) und das Hecken-Grauspinnerchen (Nola cucullatella).

Wie kann man den Boden für Nektarinenbäume im Topf verbessern?

Für Nektarinenbäume im Topf empfiehlt es sich, nährstoffreiche, strukturstabile, gut durchlässige und schwach saure Erde zu verwenden. Die Erde sollte mit einem Drittel gebrochenem Blähton gemischt werden, um Sauerstoffmangel an der Wurzel zu vermeiden. Eine Drainageschicht aus Kies, Blähton oder Bims im Kübel verhindert Staunässe.

Können Nektarinenbäume ohne zusätzliche Bestäubungspartner Früchte tragen?

Ja, Nektarinenbäume sind selbstfruchtbar und können ohne zusätzliche Bestäubungspartner Früchte tragen. Dennoch kann die Pflanzung eines weiteren Nektarinen-, Pfirsich- oder Aprikosenbaums die Bestäubung und somit den Fruchtertrag verbessern.

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