Nektarine

Nektarinenbaum schneiden: So gelingt der perfekte Schnitt

Regelmäßiger Schnitt ist essenziell für die Gesundheit und Ertragsfähigkeit von Nektarinenbäumen. Dieser Artikel erklärt die Bedeutung des Schnitts, den richtigen Zeitpunkt und die wichtigsten Schnitttechniken.

Warum das Schneiden von Nektarinenbäumen wichtig ist

Ein regelmäßiger Schnitt fördert die langfristige Gesundheit von Nektarinenbäumen

Warum das Schneiden von Nektarinenbäumen wichtig ist

Das regelmäßige Schneiden von Nektarinenbäumen fördert die Gesundheit und Produktivität der Pflanze. Dadurch wird die Bildung von neuem Fruchtholz angeregt, was zu einer reicheren Ernte führt, da Nektarinen am vorjährigen Holz fruchten. Ohne regelmäßigen Schnitt neigen Nektarinenbäume dazu, zu vergreisen und weniger Früchte zu tragen.

Ein gut geplanter Schnitt verbessert die Luftzirkulation und den Lichteinfall in der Baumkrone. Dies verringert das Risiko von Pilzkrankheiten wie der Kräuselkrankheit, Schorf und Schrotschuss. Gut durchlüftete Bäume sind zudem weniger anfällig für Schädlinge und Pilzkrankheiten, da feuchte Bedingungen, die diese Probleme fördern, vermieden werden.

Zusätzlich sorgt der Schnitt für eine stabile Baumstruktur, die das Gewicht der Früchte tragen kann. Schwache oder in ungünstige Richtungen wachsende Äste werden dabei entfernt, wodurch die mechanische Festigkeit des Baumes verbessert wird, was insbesondere bei starken Winden von Vorteil ist.

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Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt

Der optimale Zeitpunkt für den Schnitt eines Nektarinenbaums variiert je nach Alter des Baumes und dem Ziel des Schnitts. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem Sommerschnitt und dem Winterschnitt.

  • Sommerschnitt: Dieser erfolgt während der Blüte im Frühjahr (April bis Mai) und wird vor allem bei reiferen Bäumen angewendet. Dabei wird der Baum ausgelichtet, um die Luftzirkulation und den Lichteinfall zu verbessern. Dies fördert die Blütenbildung und die Polination. Schneiden Sie dabei direkt über dem vierten Blatt ab, wenn sich mindestens acht Blätter gebildet haben, um die Entwicklung von jungen, kräftigen Trieben zu fördern.
  • Winterschnitt: Dieser wird nach der Ernte im Spätsommer oder Frühherbst (August bis September) durchgeführt. Hierbei werden alte, bereits fruchttragende Triebe entfernt, um das Wachstum neuer, starker Triebe zu fördern. Schneiden Sie hierzu hängende und schwache Äste sowie alle Triebe, die nach innen wachsen oder sich kreuzen. Achten Sie darauf, stets zwei Augen übrig zu lassen, um die natürliche Wundheilung des Baumes zu unterstützen.

Diese regelmäßige Pflege trägt wesentlich zur Gesundheit und Produktivität Ihres Nektarinenbaumes bei.

Unterschiedliche Triebarten erkennen

Um Nektarinenbäume effektiv zu schneiden, ist es wichtig, die verschiedenen Triebarten richtig zu identifizieren. Es gibt drei Hauptkategorien:

  • Holztriebe: Diese Triebe tragen ausschließlich spitze Blattknospen und sind primär für das Wachstum des Baumes zuständig. Sie sollten entfernt oder auf zwei Augen zurückgeschnitten werden, um die Bildung neuer Fruchttriebe anzuregen.
  • Wahre Fruchttriebe: Diese sind entscheidend für die Fruchtbildung und lassen sich an ihren Knospendrillingen erkennen. Gute, starke Fruchttriebe zeigen mehrere Drillingsknospen. Für eine reiche Ernte sollten gut entwickelte Fruchttriebe auf etwa acht Knospendrillinge, schwächer entwickelte auf drei bis vier Knospendrillinge zurückgeschnitten werden.
  • Falsche Fruchttriebe: Diese tragen zwar Blütenknospen, aber keine oder nur sehr wenige Früchte. Sie werden an ihrer länglichen Form und daran erkannt, dass sie höchstens zwei Knospen nebeneinander tragen. Es empfiehlt sich, falsche Fruchttriebe vollständig zu entfernen oder auf einen kurzen Zapfen mit ein bis zwei Augen zurückzuschneiden.

Durch das sorgfältige Erkennen und Differenzieren dieser Triebarten wird sichergestellt, dass Ihr Nektarinenbaum optimal geschnitten wird.

Schnittmaßnahmen im Detail

Ein strukturierter Baumschnitt fördert Gesundheit und optimiert die Ernteerträge

Schnittmaßnahmen im Detail

Beim Schneiden Ihres Nektarinenbaums gehen Sie strukturiert vor, um die Gesundheit des Baumes zu fördern und eine reiche Ernte zu sichern:

1. Überprüfung und Planung: Beurteilen Sie zunächst den Zustand des Baumes und planen Sie die Schnittstrategie.

2. Entfernung von Totholz und kranken Ästen: Schneiden Sie abgestorbene, kranke oder beschädigte Äste bis ins gesunde Holz zurück.

3. Auslichten der Krone: Fördern Sie eine gute Luftzirkulation und Lichtverhältnisse, indem Sie dicht stehende, sich kreuzende oder nach innen wachsende Äste entfernen.

4. Schnitt der verschiedenen Triebe:

  • Holztriebe: Schneiden Sie diese auf die Basisknospe zurück, um das Wachstum von Fruchttrieben anzuregen.
  • Falsche Fruchttriebe: Entfernen Sie diese vollständig oder schneiden Sie sie auf einen kurzen Zapfen mit ein bis zwei Augen zurück.
  • Wahre Fruchttriebe: Kürzen Sie diese so, dass etwa vier bis acht Drillingsgruppen verbleiben.

5. Formieren der Krone: Arbeiten Sie auf eine busch- oder trichterförmige Krone hin, indem Sie ältere fruchttragende Triebe auf einen etwa 20 cm langen Stummel zurückschneiden (Wechselschnitt). Entfernen Sie starke, senkrecht wachsende Zweige.

6. Sicherstellung der Wundheilung: Lassen Sie stets einen kleinen Stummel oder Zapfen stehen, um das Risiko von Austrocknung oder Krankheitsbefall zu minimieren.

Spezielle Schnitttechniken

Die speziellen Schnitttechniken fördern das Wachstum und die Ernteerträge.

Spezielle Schnitttechniken

Um optimale Ergebnisse zu erzielen, können verschiedene spezielle Schnitttechniken angewendet werden:

  • Fruchtholzschnitt: Schneiden Sie ältere Triebe, die im letzten Jahr Früchte getragen haben, bis auf etwa 20 cm Länge zurück, um das Wachstum neuer fruchttragender Zweige zu fördern.
  • Auslichtungsschnitt: Entfernen Sie Totholz, sich kreuzende und nach innen wachsende Äste, um die Baumkrone zu durchlüften und den Lichteinfall zu verbessern.
  • Zapfenschnitt: Schneiden Sie einen Ast auf einen kurzen Zapfen mit ein bis zwei Augen zurück, um die Bildung neuer Triebe zu fördern und die Wundheilung zu unterstützen.
  • Verjüngungsschnitt: Entfernen Sie älteres Fruchtholz vollständig, um die Ressourcen des Baumes auf jüngere, kräftige Triebe zu konzentrieren.
  • Formschnitt: Schneiden Sie die Haupttriebe gleichmäßig zurück, um eine symmetrische Kronenform zu fördern und die Last der Früchte gleichmäßig zu verteilen.

Durch die Anwendung dieser speziellen Schnitttechniken können Sie die Gesundheit und Produktivität Ihres Nektarinenbaums nachhaltig verbessern.

Tipps für den Schnitt

  1. Werkzeuge vorbereiten: Verwenden Sie stets scharfe und saubere Schneidwerkzeuge, um präzise Schnitte auszuführen und die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden.
  2. Schnitttechniken: Führen Sie Schnitte leicht schräg über einer Knospe oder einem Seitenzweig durch, um das Abfließen von Wasser zu fördern und das Risiko von Fäulnis zu minimieren. Schneiden Sie stets so, dass ein kleiner Stummel stehen bleibt, um die Heilung und das Austreiben neuer Triebe zu unterstützen.
  3. Schnittziele: Entfernen Sie abgetragene Fruchttriebe und schwach wachsende Äste regelmäßig, um Platz für junge, kräftige Triebe zu schaffen. Fördern Sie eine luftige und lichtdurchlässige Krone, um Pilzkrankheiten vorzubeugen und die Fruchtqualität zu verbessern.
  4. Regelmäßige Kontrollen: Überprüfen Sie den Baum während der Wachstumsperiode regelmäßig und schneiden Sie bei Bedarf nach, um eine gleichmäßige Verteilung der Triebe und eine gesunde Baumstruktur zu gewährleisten.
  5. Vermeidung von Überlastung: Reduzieren Sie die Anzahl der Früchte durch das Ausdünnen der Fruchtansätze, um eine optimale Fruchtgröße und Qualität zu fördern. Entfernen Sie senkrecht wachsende Triebe und solche, die in die Krone hineinwachsen, um das Gleichgewicht und die Stabilität des Baums zu wahren.

Durch sorgfältige und regelmäßige Schnittmaßnahmen sichern Sie die langfristige Gesundheit und Produktivität Ihres Nektarinenbaums.

Bilder: Skystorm / iStockphoto