Pfirsich

Kräuselkrankheit am Pfirsichbaum: Was tun gegen den Pilz?

Artikel zitieren

Die von dem Schlauchpilz Taphrina deformans verursachte Kräuselkrankheit tritt sehr häufig bei Pfirsichen auf. Die Erkrankung schwächt die Pflanze, führt zu einem verringerten Wachstum und Ernteverlust. Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, lässt sie sich in der laufenden Saison nicht mehr bekämpfen. Nur vorbeugende Maßnahmen sind wirksam.

Kräuselkrankheit Pfirsich
AUF EINEN BLICK
Wie beugt man der Kräuselkrankheit bei Pfirsichen vor?
Die Kräuselkrankheit bei Pfirsichen wird durch den Pilz Taphrina deformans verursacht und äußert sich in gekräuselten Blättern und einem geschwächten Wachstum. Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Wahl eines sonnigen Standortes, regelmäßiges Beschneiden, vorbeugendes Spritzen und die Auswahl resistenter Pfirsichsorten.

Kräuselkrankheit führt zu Blattverlust

Meist nistet sich der Erregerpilz in nassen Wintermonaten in den Blatt- und Blütenknospen von Pfirsichen, Nektarinen, Aprikosen und Mandelbäumen ein. Beim Austrieb kräuseln sich die Blätter – in diesem Stadium sind sie leicht mit einem Befall durch Blattläuse zu verwechseln – und entwickeln schließlich gelbgrüne bis rötliche Verfärbungen und Blasen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wirft der Pfirsichbaum die erkrankten Blätter ab und schwächt sich somit, da keine ausreichende Photosynthese mehr möglich ist. In manchen Fällen sind auch Zweige betroffen, die dann absterben und ausgeschnitten werden müssen. Früchte werden dagegen nur selten befallen.

Lesen Sie auch

Kräuselkrankheit hat gravierende Folgen im Folgejahr

Die Folgen dieser Pilzinfektion sind jedoch im folgenden Jahr viel gravierender: Neu gewachsene Triebe wirken gestaucht, Blätter entwickeln sich kaum und wenn, dann nur verkrüppelt. Blüten und Früchte werden ebenfalls kaum angesetzt und falls doch, fallen sie nach kurzer Zeit wieder ab. Der verursachende Pilz Taphrina deformans, genetisch mit dem Erreger der Narren- oder Taschenkrankheit bei Pflaumen verwandt, überwintert als Pilzgeflecht (Myzel) auf den Ästen, Zweigen und Knospen der Pfirsichbäume. Sobald es wärmer wird (etwa ab 10 °C) zerfällt das Myzel in winzige Zellen, die durch Regen in die Knospen gespült werden und sie so infizieren. Im weiteren Verlauf werden schließlich auch die neuen Triebe befallen.

Vorbeugung durch richtigen Standort

Zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gehört die Auswahl des richtigen Standortes. Pfirsiche sind Sonnenanbeter, benötigen also einen sonnigen und windgeschützten Platz im Garten. Da der Pilz vor allem durch eindringendes Regenwasser verbreitet wird, sollte der Pfirsichbaum möglichst an einer regengeschützten Stelle – z. B. unter einer Überdachung – stehen. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass diese keinen Schatten werfen darf. Außerdem ist die Krone durch regelmäßiges Beschneiden möglichst licht zu halten, damit die Blätter nach einem Regenguss schneller wieder abtrocknen. Regelmäßiges, aber maßvolles Düngen stärkt die Widerstandskräfte des Pfirsichbaumes.

Im Frühjahr vorbeugend spritzen

Die Kräuselkrankheit ist nur so lange behandelbar, wie die Knospen noch nicht aufgebrochen sind – ergo sind Maßnahmen nach der Blüte bzw. dem Auftreten der ersten Symptome schlicht wirkungslos. Stattdessen sollte eine vorbeugende Behandlung bereits ab Mitte bis Ende Januar, spätestens aber ab Februar (je nach Witterung) erfolgen. Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  • Entfernen Sie so genannte Fruchtmumien sowie befallene Blätter und Triebspitzen
  • Spritzen Sie die gesamte Baumkrone mit Pilzbekämpfungsmitteln ein
  • wiederholen Sie dies mindestens drei Mal im Abstand von jeweils ca. 10 Tagen
  • empfehlenswerte Mittel sind Compo Duaxo Universal Pilz-frei (11,00€ bei Amazon*) sowie Neudo Vital Obst-Spritzmittel

Vorbeugung durch resistente Pfirsichsorten

Da Vorbeugung besser als heilen ist, sollten Sie möglichst Pfirsichsorten pflanzen, die von Natur aus eine höhere Widerstandskraft gegen die Kräuselkrankheit mitbringen. Grundsätzlich sind alle weißfleischigen Sorten weniger krankheitsanfällig, wurden sie doch zumeist für einen Anbau in unseren Breitengraden gezüchtet. Geeignete Sorten sind u. a.

  • Benedicte
  • Amsden
  • Revita
  • Roter Weinbergpfirsich
  • Saturn
  • Alexandra Zainara

Tipps & Tricks

Richtiges Gießen beugt Krankheiten vor, Blätter nicht mit Wasser besprühen, sondern nur den Boden wässern.