Nächtliche Schmetterlingsschönheiten
Nachtfalter sind überwiegend in der Dämmerung oder der Nacht aktiv. Sie nutzen den Schutz der Dunkelheit, da zu dieser Zeit deutlich weniger Fressfeinde und Nahrungskonkurrenten unterwegs sind.
Im Gegensatz zu den attraktiv gefärbten Tagfaltern wirken ihre Flügel eher unscheinbar, da sie sich so tagsüber besser vor Feinden verstecken können. Zudem nutzen ihnen farbenfrohe Flügel in der Nacht nichts, da diese dazu dienen, um einen Partner anzulocken. Die Weibchen der Nachtfalter behelfen sich deshalb mit Sexuallockstoffen, die von den Männchen über große Entfernungen wahrgenommen werden.
Viele Nachtschwärmer ernähren sich von faulenden Früchten, die im Hochsommer in den Grünanlagen reichlich vorhanden sind. Möchten Sie die Tiere beobachten, können Sie die Insekten mit Wein, den Sie mit etwas Zucker andicken und auf Baumstämme aufstreichen, anlocken.
Die häufigsten Nachtfalter in unseren Gärten
Falter | Beschreibung |
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Birkenspanner | Sehr schmale, weiße Flügel mit schwarzer Zeichnung. Die Flügelfärbung erinnert an die Rinde der Birke. |
Esparettenwidderchen | Tagaktiver Nachtfalter mit kontrastreicher Flügelfärbung mit roten Flecken, die dem Widderchen im Volksmund den Namen „Blutströpfchen“ einbrachte. Versammeln sich gegen Abend in großer Anzahl auf einzelnen, herausragenden Pflanzen. |
Frostspanner | Bis Ende Dezember unterwegs. Frostspannerweibchen haben keine Flügel, sondern nur kurze Stummel, während die Männchen normal ausgebildete Flügel besitzen. |
Gammaeule | Dieser Nachtschwärmer kommt nahezu überall vor. Der Falter lässt sich sogar häufig an Balkonpflanzen und in städtischen Grünanlagen beobachten. |
Nachtpfauenauge | Einer der schönsten und größten Nachtfalter. Während die Männchen tagaktiv sind, fliegen die Weibchen ausschließlich nachts. Anzutreffen ist das Kleine Nachtpfauenauge vorwiegend im offenen Gelände. |
Schönbär | Einer der wenigen Nachtfalter, die Sie auch tagsüber beobachten können. Die Flügel sind auffällig gefärbt. Entdecken können Sie diesen Schmetterling in lichten und feuchten Waldgebieten. |
Taubenschwänzchen | Dieser flinke Falter ist überall dort anzutreffen, wo es nektarreiche Futterpflanzen, beispielsweise Luzerne oder Klee, gibt. Häufig laben sie sich an Balkonpflanzen wie Fuchsien, Petunien oder Phlox. Charakteristisch ist die graubraune Vorderflügeloberseite sowie die orangebraunen, am Außenrand dunkel gefärbten Hinterflügel. |
Nachtfalter in den Garten locken
Nachtschwärmer werden von fluoreszierenden oder stark duftenden Pflanzenarten angezogen. Die Blütenfarbe ist vorwiegend weiß, gelb, violett oder rötlich, da diese Töne das unsichtbare, kurzwellige Licht reflektieren.
Möchten Sie Nachtfaltern eine Heimat geben, sollten Sie nachfolgende Gewächse in Ihrem Garten ansiedeln:
- Nachtkerze
- Nachtviole
- Weiße Lichtnelke
- Flammenblume
- Fetthenne
- Gartengeißblatt
- Königskerzen
- Seifenkraut
- Borretsch
Tipp
Denken Sie nicht nur an Nektarpflanzen, sondern auch an die Nahrungsgrundlage der Raupen. Räumen Sie Distelarten, der Wilden Möhre, Fenchel und Brennnesseln ein Plätzchen ein, tun Sie viel für den Schutz der immer rarer werdenden Nachtfalter.