Lichtnelke

Lichtnelke im Garten: So pflanzt und pflegt man sie richtig

Artikel zitieren

Ihre Verwandtschaft mit Nelken ist unverkennbar. Dennoch besticht die Lichtnelke mit individuellen Attributen, wie wintergrünen, silbrig schimmernden Blättern und intensiven Blütenfarben. Haben Sie noch Fragen zur Kultivierung auf dem Herzen, lesen Sie hier die Antworten.

Silene dioica
Die Lichtnelke blüht von Mai bis Juli
AUF EINEN BLICK
Was sollte man über Lichtnelken wissen?
Lichtnelken (Lychnis) sind attraktive Stauden mit intensiven Blütenfarben und wintergrünen, silbrig schimmernden Blättern. Sie bevorzugen sonnige Standorte und benötigen regelmäßiges Gießen, Düngen und Rückschnitt. Beliebte Sorten sind Brennende Liebe, Kuckucks-Lichtnelke, Alba und Alpen-Lichtnelke.

Lichtnelke richtig pflanzen

Im Hinblick auf die idealen Standortbedingungen mögen sich die verschiedenen Lichtnelken-Arten unterscheiden. Um die Blütenschönheiten richtig zu pflanzen, sind gleichwohl keine gravierenden Abweichungen mehr zu berücksichtigen. So machen Sie es richtig:

  • Die eingetopfte Jungpflanze für 30-60 Minuten mit dem kompletten Wurzelballen in Wasser stellen
  • Derweil das Erdreich tiefgründig auflockern, Unkraut jäten, Steine und Wurzeln entfernen
  • Den Aushub anreichern mit Kompost, Hornspänen, Sand oder speziell Moorbeeterde für die Alpen-Lichtnelke

Lesen Sie auch

Topfen Sie die mit Wasser getränkte Pechnelke aus und pflanzen Sie bis zum unteren Blattpaar in die aufbereitete Erde. Am Pflanztag selbst und in der Folgezeit gießen Sie regelmäßig, damit die Staude sicher anwächst.

Pflegetipps

Der bodenständige Charme einer Lichtnelke kommt überdies in der übersichtlichen Pflege zum Ausdruck. Schenken Sie den folgenden Maßnahmen Ihre Aufmerksamkeit, bleibt Ihnen die Staude über mehrere Jahre hinweg treu:

  • Regelmäßig gießen bei sommerlicher Trockenheit
  • Von Mai bis Juli alle 1-2 Wochen organisch mit Kompost oder flüssig düngen
  • Verwelkte Blütenstängel nach der ersten Blüte abschneiden
  • Vollständiger Rückschnitt im Spätwinter

Im Beet erübrigt sich ein Winterschutz. Lichtnelken im Topf werden vorsichtshalber eingeräumt ins frostfreie, helle Winterquartier. Bitte gießen Sie die Pflanzen im Freiland und Kübel während der kalten Jahreszeit weiterhin, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.
weiterlesen

Welcher Standort ist geeignet?

Die kleine, feine Gattung wartet auf mit dekorativen Spezialisten für unterschiedliche Standortbedingungen in sommerlichen Rabatten von Bauern- und Naturgärten und üppigen Staudenbeeten. Nach einer sonnigen Lage verlangen alle Lichtnelken-Sorten. Folgende Unterschiede gibt es dennoch zu berücksichtigen:

  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi): für Lagen mit frisch-feuchter Erde, ohne pralle Mittagssonne
  • Kronen-Lichtnelke (Lychnis coronaria): für heiße Standorte geeignet, mit sandig-trockenem, magerem Boden
  • Alpen-Lichtnelke (Lychnis alpina): für sonnige Plätze mit saurem bis neutralem Boden, feucht bis sandig-trocken
  • Garten-Lichtnelke – Pechnelke (Lychnis x arkwrightii): für sonnige Beete mit nährstoffreicher, humoser nicht zu trockener Erde

weiterlesen

Der richtige Pflanzabstand

Wählen Sie einen Pflanzabstand in Relation zur erwarteten Wuchsbreite. Damit eine Lichtnelke ihre geballte Blütenpracht entfalten kann, sollte sie nicht beengt stehen. Für den Publikumsliebling „Brennende Liebe“ kommt somit ein Pflanzabstand von 20-30 cm infrage, während die zierlichere Alpen-Lichtnelke mit einer Distanz von 15-20 cm zurecht kommt.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Populäre Arten, wie die Garten-Lichtnelke oder Brennende Liebe, gedeihen in jeder guten Gartenerde, solange es am Standort sonnig genug ist. Um einen sandig-trockenen Steingarten mit dem Blütenflor von Lichtnelken zu bepflanzen, rückt hingegen die üppige Kronen-Lichtnelke in den Fokus. Halten Sie Ausschau nach einer Pechnelke, die in saurer Erde gedeiht, sind Sie mit einer Alpen-Lichtnelke gut beraten. Im feuchten Boden in Teichnähe, fühlt sich die Kuckucks-Lichtnelke heimisch.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Für Lichtnelken im Container beginnt die Pflanzzeit Ende März/Anfang April, sofern die Witterung frostfrei und der Boden vollständig aufgetaut ist. Sofern eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet ist, bleibt dieses Zeitfenster den Sommer hindurch bis in den Frühherbst geöffnet.

Wann ist Blütezeit?

Die Blütezeit einer Lichtnelke dauert an von Mai bis Juli. Nach einem Rückschnitt der verwelkten Stängel erscheinen die gefälligen Blüten ein weiteres Mal von August bis September/Oktober.

Lichtnelke richtig schneiden

Ein Rückschnitt nach der ersten Blütezeit, zaubert bei der Lichtnelke eine spätsommerliche Nachblüte hervor. Inwiefern im Anschluss eine Selbstaussaat erwünscht ist, bestimmt den Termin für den bodennahen Rückschnitt vor dem Winter. Kappen Sie die Blütenstängel vor der Bildung von Samenständen, spart die Blume reichlich Energie. Damit am Standort weiterhin Lichtnelken gedeihen, genügt es, einige wenige Blüten mit Fruchtständen stehen zu lassen. Belassen Sie an wintergrünen Lichtnelken, wie der Kronen-Lichtnelke, idealerweise die hübschen Blätter bis zum Frühjahr an der Staude, profitiert das ansonsten so triste Erscheinungsbild des Gartens von dieser Umsicht. Laubabwerfende Sorten, wie Brennende Liebe, schneiden Sie zurück, wenn alle Blätter vollständig verdorrt ist.

Lichtnelke gießen

Stimmen Sie die Wasserversorgung auf die Standortanforderungen einer Lichtnelke ab, kann nichts schiefgehen. Die zentralen Vorgaben im Überblick:

  • Alpen-Lichtnelke gießen mit kalkfreiem Wasser
  • Kuckucks-Lichtnelke regelmäßig gießen, wenn die Erde angetrocknet ist
  • Kronen-Lichtnelke nur bei sommerlicher Dürre wässern, wenn der Regen längere Zeit ausbleibt
  • Alle anderen Arten und Sorten immer dann wässern, wenn sich das Substrat trocken anfühlt

Allen Pechnelken ist gemein, dass sie keine Staunässe vertragen. Das gilt selbst für die eher durstige Kuckucks-Lichtnelke.

Lichtnelke richtig düngen

Mit einer Portion Kompost alle 2 Wochen von Mai bis Juli gibt sich die Lichtnelke im Beet zufrieden. Im Pflanzgefäß deckt flüssiger Dünger für Blühpflanzen den Sommer hindurch den geringen Nährstoffbedarf. Lychnis coronaria verzichten sogar gänzlich auf die Gabe von Dünger, da sie am liebsten im mageren, sandig-lehmigen Boden von Steingarten und Kiesbeet ihre Wurzeln ausstrecken.

Krankheiten

Ist eine Lichtnelke geschwächt infolge von Staunässe, wird sie anfällig für Pilzerkrankungen. Allen voran die Erreger von Mehltau besiedeln die silbrig-behaarten Blätter mit einem unansehnlichen mehlig-grauen Belag. Im weiteren Verlauf verfärben sich die Blätter gelb-braun und sterben ab. Soweit muss es nicht kommen, solange Sie frische Milch im Kühlschrank vorrätig haben. Stellen Sie einen Mix aus 100 ml Milch und 900 ml Wasser her, um die erkrankte Lichtnelke wiederholt einzusprühen.

Schädlinge

Während gefräßige Schnecken einen Bogen um die Pechnelke machen, haben Blattläuse keine Skrupel, sich auf dem dekorativen Laub niederzulassen. Kontrollieren Sie daher regelmäßig auch die Blattunterseiten auf einen Befall hin. Im frühen Stadium werden Sie die Plage wieder los mit einer Mischung aus 1 Liter Wasser und je 1 Esslöffel reine Schmierseife und Spiritus.

Überwintern

Die Lichtnelke ist vollkommen winterhart. Im Beet sind keine Vorkehrungen für die kalte Jahreszeit zu treffen. Kultivieren Sie hingegen die Staude im Topf, empfehlen wir einen Umzug ins frostfreie, helle Winterquartier. Gießen Sie die Pflanze weiterhin so wohldosiert, dass sie nicht austrocknet. Gleiches gilt für Pechnelken im Freiland während eines trockenen Winters.

Lichtnelke vermehren

Um von einer Lichtnelke weitere Exemplare heranzuziehen, eignet sich die Teilung für eine unkomplizierte Vermehrung. Nach dem Rückschnitt im Frühjahr graben Sie die Staude aus und zerteilen sie mit dem Spaten oder Messer in mehrere Segmente. Ein geeignetes Teilstück verfügt über mindestens 2 Knospen. Behalten Sie am neuen Standort die bisherige Pflanztiefe bei, geben ein wenig Kompost der Erde hinzu und gießen großzügig bemessen an.

Da die Samen von Pechnelken zu den Normalkeimern zählen, verläuft die Vermehrung per Aussaat ebenfalls im überschaubaren Rahmen. Wahlweise säen Sie im März hinter Glas aus oder ab Mai unmittelbar im Beet. Mit der ersten Blüte nehmen sich ausgesäte Lichtnelken indes häufig Zeit bis zum nächsten Jahr.

Lichtnelke im Topf

Im Topf zieren vorrangig die kleine Alpen-Lichtnelke und die beliebte Kuckucks-Lichtnelke den sonnigen Balkon oder Sitzplatz im Garten mit ihren farbenfrohen Blüten. Als Zimmerpflanze sind Pechnelken aufgrund ihres Sonnenhungers weniger geeignet und neigen hinter Glas zur Bildung von langen Geiltrieben. Verwenden Sie für die kalkempfindliche Alpenpechnelke eine saure Moorbeeterde als Substrat, während die Kuckucks-Lichtnelke in normaler Blumenerde auf Kompostbasis gedeiht. Über dem Wasserablauf im Boden legen Sie idealerweise eine Tonscherbe als Drainage gegen Staunässe. So gelingt die Pflege:

  • Regelmäßig gießen, bei der Alpen-Lichtnelke mit gesammeltem Regenwasser
  • Von Mai bis Juli alle 2-3 Wochen flüssig düngen
  • Nach der ersten Blüte die Stängel abschneiden für eine Nachblüte
  • Spätestens vor dem neuen Austrieb die Staude bodennah abschneiden

Obgleich Pechnelken im Beet winterhart sind, gilt dieser Umstand nicht im kleinen Topf. Räumen Sie daher Kübelpflanzen vor dem ersten Frost ein ins helle, frostfreie Winterquartier. Stellen Sie das Düngen ein und gießen ab und zu, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.

Lichtnelke blüht nicht

Lässt die Lichtnelke im Pflanzjahr eine Blüte vermissen, haben Sie eine zweijährige Sorte vor sich. Diese Blumen konzentrieren sich in ihrer ersten Saison darauf, ein vitales Wurzelwerk und reichlich Blattmasse zu entwickeln. Pünktlich zu Beginn der darauf folgenden Vegetationsperiode können Sie sich an einem ersten Blütenflor erfreuen. Das gilt insbesondere nach einer Aussaat.

Tritt das Manko an einer etablierten Staude auf, untersuchen Sie die Pechnelke auf Krankheiten und Schädlingen. Gesundheitliche Probleme können einer Blume die Kraft zur Blüte rauben.

Sind Lichtnelken und Leimkräuter identisch?

Nach traditioneller Auffassung, zählen Botaniker die Lichtnelke zur Gattung der Pechnelken mit dem wissenschaftlichen Namen Lychnis. Aufgrund neuer Erkenntnisse sind einige Wissenschaftler damit nicht mehr einverstanden und ordnen die Pechnelke mitsamt ihren Arten den Leimkräutern unter, mit dem wissenschaftlichen Namen Silene. Da es bislang zu keiner Einigung der divergenten Auffassungen kam, kursieren für die Lichtnelke zwei Oberbegriffe: Pechnelke (Lychnis) und Leimkraut (Seline). Auf die Kultivierung im Garten hat dieses Wirrwarr keinen Einfluss.

Schöne Sorten

  • Brennende Liebe Plena: eindrucksvolle Lichtnelke mit scharlachroten Blütenköpfen, bestehend aus bis zu 50 Einzelblüten
  • Kuckucks-Lichtnelke: rote, fünfzählige Blüten, doppelt bis fünffach geschlitzt von Juni bis in den August, Wuchshöhe bis 90 cm
  • Alba: weiße Lichtnelke mit silbrig behaarten Trieben und einer Wuchshöhe von 60-80 cm; leider sehr kurzlebig
  • Alpen-Lichtnelke: Zwerg-Polsterstaude mit purpurroten Blüten ab Mai und einer Höhe von 10-15 cm
  • Abbotswood Rose: empfehlenswerte Kronen-Lichtnelke für den Garten, rote Blüten, wintergrün und polsterbildend