Nachtkerze

Nachtkerze: Essbar, gesund und dekorativ für die Küche

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Die Nachtkerze ist nicht nur eine Augenweide im Garten, sondern bietet auch essbare Pflanzenteile mit einzigartigem Geschmack. Dieser Artikel informiert umfassend über die Verwendung der Nachtkerze in der Küche.

Nachtkerzenblüten essbar
Aus den Blüten der Nachtkerze lässt sich nicht nur Öl herstellen, sie sind auch eine schöne, essbare Deko für Salate und Co.

Essbarkeit der Nachtkerze

Die Nachtkerze bietet zahlreiche essbare Pflanzenteile, die durch ihren besonderen Geschmack und ihre Nährstoffe überzeugen. Diese Pflanze ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch kulinarisch vielfältig.

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Welche Pflanzenteile sind essbar?

Wurzeln: Besonders begehrt sind die fleischigen Pfahlwurzeln der Nachtkerze, die Sie im ersten Jahr ernten können. Geschmacklich erinnern sie an Schwarzwurzeln und werden beim Kochen aufgrund ihrer Färbung auch „Schinkenwurzel“ genannt. Roh können die Wurzeln in Salate geraspelt, gekocht als Beilage oder in Suppen verwendet werden. Nach der ersten Blüte verholzen sie allerdings und sind dann ungenießbar.

Blätter: Die Blätter der Nachtkerze haben einen leicht nussigen bis pfeffrigen Geschmack. Sie können entweder roh in Salaten verwendet oder wie Spinat als Gemüsebeilage zubereitet werden. Am besten eignen sich die Blätter, wenn sie im Frühjahr und Frühsommer geerntet werden, bevor die Pflanze zu blühen beginnt.

Blüten: Die leuchtend gelben Blüten sind eine optische und geschmackliche Bereicherung vieler Gerichte. Sie haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack und eignen sich hervorragend als essbare Dekoration für Salate und Desserts. Auch zur Teezubereitung sind sie sehr gut geeignet.

Blütenknospen: Geschlossene Blütenknospen sind besonders delikat und können roh, gekocht oder frittiert genossen werden. Sie geben Salaten und Hauptgerichten ein knackiges Extra.

Samen: Die ölhaltigen Samen sind ein wertvoller Nährstofflieferant und können geröstet als Topping für Salate, Müsli oder Gebäck verwendet werden.

Tipps zur Verwendung in der Küche

  • Salate: Verwenden Sie junge Blätter und Blüten, um frischen Salaten eine besondere Note zu verleihen.
  • Gemüsegerichte: Schälen und kochen Sie die Wurzeln ähnlich wie Schwarzwurzeln oder dünsten Sie sie in Butter für eine herzhaft-süßliche Beilage.
  • Tee: Aus den Blüten lässt sich ein milder, aromatischer Tee aufbrühen.
  • Frittiert: Blütenknospen können in einem leichten Teig frittiert und als Snack oder ungewöhnliche Beilage serviert werden.

Durch die vielfältige Nutzung der essbaren Teile können Sie die Nachtkerze das ganze Jahr über in Ihren Speiseplan integrieren und sich gleichzeitig an ihrer Schönheit im Garten erfreuen.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten

Neben kulinarischen und heilkundlichen Anwendungen bietet die Nachtkerze interessante weitere Einsatzmöglichkeiten, ideal für einen naturnahen Garten.

Naturgarten und Biodiversität

Nachtkerzen sind ideale Pflanzen für Naturgärten und fördern die Biodiversität erheblich. Ihre nächtlich geöffneten Blüten ziehen zahlreiche nachtaktive Insekten wie Schwärmer und Nachtfalter an, die wiederum Fledermäusen als Nahrung dienen. Pflanzen Sie die Nachtkerze an sonnigen und trockenen Standorten, um eine natürliche Umgebung zu schaffen, die nützliche Tiere unterstützt und ein gesundes Ökosystem fördert.

Verwendung als Räucherpflanze

Neben ihren kulinarischen und medizinischen Anwendungen kann die Nachtkerze auch als Räucherpflanze verwendet werden. Beim Räuchern entfaltet sie eine beruhigende Wirkung und hilft, den Alltag hinter sich zu lassen. Verwenden Sie getrocknete Blätter oder Samen für Räuchermischungen, um eine entspannende Atmosphäre zu schaffen, die zur inneren Ruhe führt und neue Energie schenkt.

Gewinnung von Pigmenten

Historisch nutzte man die Nachtkerze zur Herstellung von Pflanzenfarben. Die Blütenblätter können zur Gewinnung natürlicher Pigmente verwendet werden, ideal zum Färben von Stoffen oder für künstlerische Projekte.

Gartenwert und Ästhetik

Neben ihrem Nutzen als Nahrungs- und Heilpflanze hat die Nachtkerze auch einen hohen Zierwert. Die leuchtend gelben Blüten verschönern Blumen- und Staudenbeete und passen besonders gut in Kiesgärten und insektenfreundliche Naturgärten. Viele Nachtkerzenarten sind winterhart und pflegeleicht, was sie zu einer attraktiven Wahl für nachhaltige Gartenprojekte macht.

Diese vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten machen die Nachtkerze zu einer wertvollen Ergänzung für jeden naturnahen Garten.

Ernte und Sammelzeitpunkte

Der richtige Zeitpunkt für die Ernte der verschiedenen Pflanzenteile der Nachtkerze ist entscheidend für die beste Qualität und den höchsten Nährstoffgehalt.

  • Blätter: Die jungen Blätter am Stängel und die Rosettenblätter können von April bis November gesammelt werden. Ideal ist die Ernte im Frühjahr und Frühsommer, bevor die Pflanze zu blühen beginnt.
  • Blüten: Die leuchtend gelben Blüten blühen von Juni bis September und sollten in dieser Zeit gepflückt werden, um ihre frische Süße optimal zu nutzen.
  • Blütenknospen: Die geschlossenen Blütenknospen können vor dem Aufblühen geerntet werden. Sie sind jung und frisch am besten.
  • Samen: Die ölhaltigen Samen reifen von August bis Oktober. Sobald die Samenkapseln dunkelbraun und trocken sind, können die Samen geerntet werden, indem die Stängel abgeschnitten und die Kapseln über einem Blech ausgeschüttelt werden.
  • Wurzeln: Graben Sie die fleischigen Pfahlwurzeln im Herbst des ersten Jahres bis zum Frühjahr des zweiten Jahres aus. Während der Winterruhe, von November bis März, sind die Wurzeln am zartesten. Achten Sie darauf, dass die Nachtkerze noch keine Blütenstände entwickelt hat, da die Wurzeln nach der Blüte verholzen und ungenießbar werden.

Achten Sie darauf, nur gesunde und frische Pflanzenteile zu sammeln, um die bestmögliche Qualität für Ihre Küche oder andere Verwendungen zu gewährleisten.

Verwechslungsgefahr

Beim Sammeln von Wildpflanzen sollten Sie Verwechslungen mit gesundheitsschädlichen oder giftigen Pflanzen vermeiden. Auch bei der Nachtkerze besteht diese Gefahr.

  • Königskerze (Verbascum sp.): Die Königskerze weist eine ähnliche Wuchsform und Blütenfärbung auf. Achten Sie auf die Anzahl der Blütenblätter: Nachtkerzen haben vier, Königskerzen fünf Blütenblätter. Die Blütenknospen und Fruchtkapseln der Nachtkerze sind länglich, bei der Königskerze hingegen kugelig-rund.
  • Fingerhut (Digitalis sp.): Der Fingerhut ist eine hochgiftige Pflanze, die besonders gefährlich ist, wenn sie mit der Nachtkerze verwechselt wird. Vor allem zu Beginn ihrer Entwicklung besteht Verwechslungsgefahr. Die Blätter des Fingerhuts sind rundlicher und behaart, während die Rosettenblätter der Nachtkerze länglich und überwiegend kahl sind. Adulte Fingerhüte haben charakteristische rosa oder purpurfarbene, trompetenförmige Blüten, während die Blüten der Nachtkerze gelb und weit geöffnet sind.

Um Verwechslungen sicher zu vermeiden, nutzen Sie ein Pflanzenbestimmungsbuch oder nehmen an geführten Kräuterwanderungen teil. Sammeln Sie Pflanzen nur dann, wenn Sie sich ihrer Identität absolut sicher sind.

Bilder: Tuned_In / iStockphoto