Nachtkerze

Nachtkerze im Garten: Aussaat, Pflege und Überwinterung

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Nachtkerzen (Oenothera) lassen sich durch Direktsaat oder Vorzucht vermehren. Dieser Artikel erläutert beide Methoden mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern.

Nachtkerze säen
Die Nachtkerze kann im Frühsommer direkt ins Beet gesät werden

Direktsaat vs. Vorzucht: Die passende Methode wählen

Nachtkerzen lassen sich sowohl durch Direktsaat im Freiland als auch durch Vorzucht in Töpfen vermehren. Beide Methoden haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile, je nach Ihren Gartenbedingungen und Zielen.

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Direktsaat: Die unkomplizierte Methode

Die Direktsaat von Nachtkerzen eignet sich besonders für größere Flächen und naturnah angelegte Gärten. Diese Methode spart Zeit und Aufwand und ist ideal, wenn Sie den Pflanzen eine ungestörte Entwicklung ermöglichen möchten.

Aussaatzeitpunkt

Der optimale Zeitpunkt für die Direktsaat liegt zwischen Ende März und Anfang Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht und die Bodentemperaturen ausreichend warm sind.

Standortwahl

Nachtkerzen bevorzugen sonnige, gut durchlässige Standorte. Ideal sind sandige bis sandig-lehmige Böden, die keine Staunässe zulassen, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Aussaattiefe

Nachtkerzen sind Lichtkeimer. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde; eine Aussaattiefe von etwa 0,5 bis 1 cm ist ideal.

Aussaatabstand

Säen Sie die Samen in einem Abstand von rund 20 bis 30 cm aus. Dies ermöglicht den Pflanzen eine ausreichende Entwicklung und vermeidet Konkurrenz um Ressourcen.

Pflege nach der Aussaat

Halten Sie den Boden nach der Aussaat feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Die ersten Keimlinge sollten nach etwa drei bis vier Wochen erscheinen.

Vorzucht: Die kontrollierte Methode

Die Vorzucht in Töpfen bietet eine präzisere Kontrolle über die Keimbedingungen und ist besonders vorteilhaft, wenn die Bodenbedingungen im Garten suboptimal sind oder Sie frühe Blüten fördern möchten.

Aussaatzeitpunkt

Beginnen Sie mit der Vorzucht bereits ab Februar in Innenräumen oder Gewächshäusern, um einen Vorsprung gegenüber der Direktsaat zu haben.

Substratwahl

Verwenden Sie für die Vorzucht ein durchlässiges Substrat, wie Anzuchterde oder eine Mischung aus Sand und Torf, um optimale Keimbedingungen zu gewährleisten.

Aussaattiefe

Decken Sie die Samen bei der Vorzucht nur leicht mit Erde ab, um den Anforderungen als Lichtkeimer gerecht zu werden.

Keimbedingungen

Platzieren Sie die Töpfe an einem hellen, warmen Ort mit Temperaturen um 20 °C, um das Keimen zu fördern.

Pikieren

Sobald die Jungpflanzen zwei bis drei Blattpaare entwickelt haben, sollten sie in größere Töpfe umgepflanzt werden, damit sie mehr Platz und Nährstoffe zur Verfügung haben.

Abhärtung

Härten Sie die Jungpflanzen vor dem Auspflanzen ab, indem Sie sie schrittweise an die Außentemperaturen gewöhnen. Dies bereitet sie auf die Bedingungen im Freiland vor.

Auspflanzen

Pflanzen Sie die Jungpflanzen ab Mitte Mai ins Freiland, wenn keine Gefahr von Spätfrösten mehr besteht.

Pflege nach der Aussaat: Die Pflanzen unterstützen

Nachdem Sie die Nachtkerzen ausgesät haben, ist es wichtig, einige Pflegemaßnahmen zu berücksichtigen, um die optimale Entwicklung der Pflanzen sicherzustellen.

Gießen

Nachtkerzen sind trockenheitsverträgliche Pflanzen und holen sich durch ihre tiefen Pfahlwurzeln Wasser aus den unteren Bodenschichten. Dennoch sollte vor allem im ersten Jahr nach der Aussaat regelmäßig gegossen werden, insbesondere bei ausbleibendem Regen und großer Hitze. Achten Sie darauf, dass der Boden zwischen den Gießvorgängen gut abtrocknet, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann. Ein gründliches Gießen am Abend während langer Trockenperioden ist empfehlenswert.

Düngen

Auf magere Böden spezialisiert, benötigen Nachtkerzen in der Regel keine zusätzliche Düngung. Das Einbringen von etwas Kompost im zeitigen Frühjahr kann jedoch förderlich sein. Sollte die Pflanze in einem Topf kultiviert werden, kann eine schwache Düngergabe zwei bis vier Wochen vor der Blüte die Nährstoffversorgung verbessern.

Rückschnitt

Um eine ungeplante Selbstaussaat zu vermeiden, sollten die Blütenstände nach der Blüte, spätestens im Herbst, entfernt werden. Dies verhindert die Bildung von Samenkapseln, die sich sonst im Garten verbreiten. Ein Rückschnitt kann zudem zu einer Verjüngung der Pflanze und einer möglichen zweiten Blüte im Spätsommer führen.

Überwintern

Nachtkerzen sind in der Regel winterhart und benötigen keinen zusätzlichen Frostschutz. Das alte Laub kann als natürlicher Schutz im Winter stehen bleiben und sollte erst im Frühjahr entfernt werden. Bei besonders jungen oder empfindlichen Pflanzen kann eine leichte Abdeckung mit Reisig nützlich sein.

Durch diese einfachen, aber wichtigen Pflegemaßnahmen unterstützen Sie Ihre Nachtkerzen optimal und können sich an ihrer Blütenpracht erfreuen.

Bilder: audriusmerfeldas / iStockphoto