Minze

Minze vermehren: Einfache Anleitungen für Jeden

Minze zählt zu den beliebtesten und vielseitigsten Kräutern im Garten. Dieser Artikel stellt verschiedene Vermehrungsmethoden für Minze vor, von Stecklingen und Ablegern bis hin zur Teilung und Aussaat.

Minze vermehren mit Stecklingen: So einfach geht's

Die Stecklingsvermehrung bewahrt die einzigartigen Merkmale der Mutterpflanze zuverlässig

Minze vermehren mit Stecklingen: So einfach geht’s

Besonders bei Hybridsorten wie der Pfefferminze, die keine Samen ausbilden, ist die Stecklingsvermehrung eine bewährte Methode. Sie ermöglicht es Ihnen, die spezifischen Eigenschaften der Mutterpflanze präzise zu erhalten. Die beste Zeit für die Stecklingsvermehrung ist während der Vegetationsperiode, wobei die Sommermonate besonders gute Erfolgsaussichten bieten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Stecklingsvermehrung

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Stecklingsvermehrung

Die Stecklingsvermehrung ermöglicht eine präzise Erhaltung der Mutterpflanzenmerkmale

  1. Stecklinge gewinnen: Wählen Sie gesunde Triebspitzen mit einer Länge von 5 bis 10 Zentimetern aus. Achten Sie darauf, dass diese keine Blütenstände tragen. Verwenden Sie ein scharfes Messer oder eine Schere, um die Triebe sauber abzutrennen und die Pflanze nicht zu verletzen.
  2. Blätter entfernen: Entfernen Sie die Blätter am unteren Teil des Stecklings. So kann die Pflanze ihre Energie auf die Wurzelbildung konzentrieren.
  3. Bewurzelung anregen: Stellen Sie die vorbereiteten Stecklinge in ein Glas mit frischem Wasser. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, um Fäulnis vorzubeugen. Alternativ können Sie die Stecklinge direkt in Anzuchterde oder ein nährstoffarmes Substrat stecken. Innerhalb von ein bis zwei Wochen sollten sich erste Wurzeln zeigen.
  4. Einpflanzen: Sobald sich die Wurzeln ausreichend entwickelt haben (einige Zentimeter Länge), können Sie die Stecklinge in Töpfe mit geeigneter Kräutererde einpflanzen. Achten Sie darauf, dass die Erde feucht ist, um ein optimales Anwachsen zu gewährleisten.
  5. Jungpflanzen pflegen: Stellen Sie die jungen Minzpflanzen an einen hellen, vor direkter Sonneneinstrahlung geschützten Standort. Gießen Sie sie regelmäßig, um die Erde feucht zu halten. Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert das Wachstum.
Minze vermehren mit Ablegern

Die waagerechten Ausläufer der Minze eignen sich gut zur Vermehrung im Spätsommer

Minze vermehren mit Ablegern

Die natürliche Ausbreitung der Minze durch Ausläufer bietet eine weitere einfache Möglichkeit der Vermehrung. Diese waagerecht wachsenden Triebe, die bereits kleine Wurzelansätze besitzen, eignen sich hervorragend für die Vermehrung im Spätsommer.

So vermehren Sie Minze mit Ablegern

So vermehren Sie Minze mit Ablegern

Abtrennen und Pflanzen der Minze-Ableger fördert ein kräftiges Wachstum von Anfang an

  1. Ableger finden: Suchen Sie nach bewurzelten Trieben, die sich knapp unter oder über der Erdoberfläche gebildet haben. Oftmals sind bereits kleine Wurzelansätze erkennbar.
  2. Ableger abtrennen: Trennen Sie die Ableger vorsichtig vom Hauptwurzelstock ab. Verwenden Sie hierfür eine Schaufel oder ein scharfes Messer. Gehen Sie dabei behutsam vor, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.
  3. Ableger einpflanzen: Pflanzen Sie die abgetrennten Ableger direkt in Töpfe mit leicht vorgedüngtem Substrat ein. So erhalten die jungen Pflanzen von Anfang an wichtige Nährstoffe und können kräftig wachsen.
  4. Jungpflanzen pflegen: Sorgen Sie für eine ausreichende Wasserversorgung, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Wählen Sie einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Um ein optimales Mikroklima zu schaffen, können Sie die Jungpflanzen in einem Zimmergewächshaus unterbringen oder sie regelmäßig mit destilliertem Wasser besprühen.
Minze vermehren durch Teilung

Die Teilung verjüngt ältere Minzpflanzen und fördert ein kräftiges Wachstum

Minze vermehren durch Teilung

Die Teilung ist eine bewährte Methode, um ältere Minzpflanzen zu verjüngen und zu vermehren. Diese Technik eignet sich besonders gut im Frühjahr oder Frühsommer.

Lesen Sie auch

Anleitung zur Teilung von Minzpflanzen

  1. Wurzelballen ausgraben: Graben Sie eine gesunde, gut entwickelte Minzpflanze vorsichtig aus. Verwenden Sie hierfür einen Spaten oder eine Grabegabel. Entfernen Sie überschüssige Erde, um das Wurzelsystem besser sichtbar zu machen.
  2. Wurzelballen teilen: Teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder Spaten in zwei oder mehrere Segmente. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück ausreichend Wurzelmasse besitzt, um gut anwachsen zu können.
  3. Teile einpflanzen: Setzen Sie die geteilten Pflanzen in vorbereitete Pflanzlöcher im Garten oder in Töpfe mit geeigneter Erde. Die Pflanztiefe sollte so gewählt werden, dass die Wurzeln bedeckt sind, die Pflanze aber nicht zu tief sitzt.
  4. Geteilte Pflanzen pflegen: Drücken Sie die Erde um die neu gepflanzten Teile fest an und gießen Sie sie gründlich. Wählen Sie einen schattigen bis halbschattigen Standort, um die Pflanzen nach der Teilung zu schonen. Achten Sie in den folgenden Tagen auf eine regelmäßige Wasserversorgung, um die Bildung neuer Wurzeln und Triebe zu fördern.

Minze aussäen

Auch die Aussaat von Minze ist möglich, erfordert jedoch etwas Geduld und die richtige Vorbereitung.

Schritt für Schritt zur Minze-Aussaat

Schritt für Schritt zur Minze-Aussaat

Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Minze ist im März

  1. Samen gewinnen: Warten Sie, bis die Samenstände im Herbst natürlich ausgereift sind. Ernten Sie die Samenstände und lassen Sie sie ein bis zwei Tage trocknen. Trennen Sie anschließend die Samen vorsichtig von den getrockneten Blütenständen.
  2. Samen aussäen: Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat ist im März. Mischen Sie die feinen Minz-Samen mit etwas Vogelsand, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten. Säen Sie das Gemisch in Anzuchtschalen oder Töpfe mit nährstoffarmem Substrat aus. Da Minze ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nur leicht angedrückt oder mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt werden.
  3. Keimbedingungen schaffen: Halten Sie das Substrat konstant feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Stellen Sie die Anzuchtschalen an einen warmen Ort mit Temperaturen über 20°C und sorgen Sie für ausreichend Licht. Eine Abdeckung mit Glas oder Klarsichtfolie kann helfen, die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten und ein ideales Mikroklima für die Keimung zu schaffen.
  4. Jungpflanzen pikieren: Sobald die Sämlinge ihr zweites Blattpaar entwickelt haben und etwa 2 cm groß sind, können Sie sie vorsichtig in eigene Töpfe oder Multitopfplatten mit gut gedüngtem Topfsubstrat pikieren. Gewöhnen Sie die jungen Pflanzen langsam an die Außenbedingungen, bevor Sie sie endgültig ins Freiland pflanzen.
Bilder: ernestvr / iStockphoto