Minze

Minze: Welche Sorten sind giftig?

Die Polei-Minze, eine Variante der bekannten Minze, birgt trotz ihrer optischen Attraktivität und Beliebtheit bei Bienen und Schmetterlingen ein verstecktes Risiko. Dieser Artikel beleuchtet die giftigen Eigenschaften der Polei-Minze und gibt wichtige Hinweise für den sicheren Umgang mit Minzpflanzen im Allgemeinen.

Polei-Minze: Vorsicht geboten

Die Polei-Minze, auch Flohkraut genannt, bevorzugt feuchte Standorte und besticht durch ihre kugeligen, hellvioletten Blüten, die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gleichermaßen anziehen. Doch hinter dieser Schönheit verbirgt sich ein Risiko: Der Inhaltsstoff Pulegon, der in allen Pflanzenteilen vorkommt, kann bei Einnahme zu Vergiftungserscheinungen führen.

Pulegon ist der Hauptbestandteil des ätherischen Öls der Polei-Minze. Dieses Öl macht 1 bis 2 % des Pflanzengewichts aus, wobei Pulegon zwischen 80 und 94 % des Öls ausmacht. Weitere Bestandteile sind Piperiton, Limonen und andere Stoffe. Bei übermäßiger Einnahme kann Pulegon zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, darunter:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Blutdruckanstieg
  • Narkoseähnliche Lähmungserscheinungen
  • Im schlimmsten Fall Tod durch Atemlähmung

Aufgrund ihrer Giftigkeit und des sehr intensiven Geschmacks wird die Polei-Minze heutzutage kaum noch in der Küche verwendet. In seltenen Fällen findet sie Anwendung in verdauungsfördernden Tees oder als Mundspülung, jedoch ist hierbei äußerste Vorsicht geboten. Trotz ihres Namens als Flohkraut, der auf ihre historische Verwendung als natürliches Insektizid zurückzuführen ist, und ihrer gelegentlichen Nutzung in der Volksmedizin raten Experten aufgrund der Giftigkeit des Pulegons von einer Verwendung der Pflanze ab.

Anzeichen einer Polei-Minz-Vergiftung

Die Symptome einer Vergiftung durch Polei-Minze können vielfältig und ernst sein. Zu den wichtigsten Anzeichen zählen:

  • Übelkeit und starkes Erbrechen
  • Erhöhung des Blutdrucks
  • Zentral bedingte, narkoseähnliche Lähmung
  • Im Extremfall Atemstillstand durch Lähmung der Atemmuskulatur

Bei Verdacht auf eine Vergiftung durch Polei-Minze sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Sicherer Umgang mit Minze

Die meisten Minzarten sind harmlos und bereichern sowohl den Garten als auch die Küche. Dennoch gibt es auch hier potenzielle Gefahren, insbesondere im Umgang mit der Polei-Minze. Folgende Punkte sollten Sie beachten:

  • Artenkenntnis: Es ist wichtig, Minzarten sorgfältig zu bestimmen und die Polei-Minze aufgrund ihrer giftigen Inhaltsstoffe sicher von anderen Minzarten zu unterscheiden.
  • Mäßigung: Auch bei ungiftigen Minzarten ist ein maßvoller Verzehr empfehlenswert. Zu große Mengen können zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
  • Ätherische Öle: Seien Sie vorsichtig bei der Verwendung ätherischer Minzöle. Diese Öle können, besonders bei Haustieren, Übelkeit und Erbrechen auslösen. Bei Babys und Kleinkindern sollte der Einsatz von Minzöl aufgrund möglicher Atembeschwerden vermieden werden.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere und stillende Frauen sollten vor der Verwendung von Minze und Minzprodukten ärztlichen Rat einholen, um mögliche Risiken auszuschließen.

Historische Anwendungen der Polei-Minze

Historische Anwendungen der Polei-Minze

Die Polei-Minze wurde früher als Abtreibungsmittel eingesetzt

Trotz bekannter Risiken fand die Polei-Minze in der Vergangenheit vielfältige Anwendungen:

  • Abtreibungsmittel: Aufgrund ihrer abtreibenden Wirkung wurde die Polei-Minze historisch als Abtreibungsmittel eingesetzt, was jedoch zu schweren Vergiftungen führen konnte.
  • Insektizid: Das ätherische Öl der Polei-Minze wirkt insektizid und wurde zur Abwehr von Flöhen verwendet.
  • Medizinische Anwendungen: In der Vergangenheit diente die Polei-Minze zur Behandlung verschiedener Beschwerden. Aufgrund ihrer inhärenten Giftigkeit wird von einer medizinischen Anwendung heute jedoch abgeraten.
Bilder: apsimo1 / iStockphoto