Poleiminze: Standort, Pflege und Giftigkeit der Pflanze
Die Poleiminze (Mentha pulegium), auch Flohkraut genannt, ist eine vielseitige Pflanze mit aromatischem Duft. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte ihrer Kultivierung, von den Standortansprüchen über die Vermehrung bis hin zu Verwendungsmöglichkeiten und wichtigen Hinweisen zu ihrer Giftigkeit.
Steckbrief
Wuchs
Die Poleiminze ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die je nach Standortbedingungen meist zwischen 20 und 30 Zentimeter hoch wird, aber unter optimalen Bedingungen auch Höhen von bis zu 50 oder sogar 90 Zentimeter erreichen kann. Sie breitet sich vergleichbar in der Breite aus und bildet unter- und oberirdische Ausläufer, die schnell eine dichte Vegetation erzeugen. Diese Ausläufer tragen schuppenförmige Blätter und können kahl bis kurz verteilt behaart sein. Oberirdische Teile nehmen oft eine rötliche Färbung an, während unter Wasser wachsende Teile kahl bleiben.
Der vierkantige Stängel der Poleiminze ist niederliegend oder aufsteigend sowie verzweigt, manchmal kaum behaart. Die Internodien sind typischerweise länger als die Laubblätter, was der Pflanze ein charakteristisches Aussehen verleiht. Die schnellen Ausläufer und ihre Anpassungsfähigkeit machen die Poleiminze ideal für feuchte und halbschattige Gartenecken, etwa an Teichrändern und in feuchten Wiesen.
Blätter
Die Blätter der Poleiminze sind gegenständig angeordnet und haben kurze Blattstiele. Ihre krautigen Blattspreiten sind oft eiförmig bis elliptisch, manchmal auch kreisförmig. Sie sind hellgrün und werden zur Basis hin schmaler. Ein bis drei Paare bogiger Fiedernerven durchziehen die Blattspreite, die an der Unterseite flaumig behaart und mit Öldrüsen versehen ist. Dies sorgt für ein minziges Aroma. Der Blattrand kann gezähnt, gekerbt oder fast glatt sein; nach oben hin werden die Blätter kleiner.
Blüte
Die Poleiminze blüht von Mai bis September, wobei die Hauptblütezeit im Juli bis September liegt. Ihre violetten bis zartlila Blüten stehen in kugelförmigen Scheinquirlen und bilden zwischen 5 und 15 solcher Quirle an den Achseln der oberen Blattpaare. Jede Blüte ist zygomorph und fünfzählig; der Kelch ist röhrig-glockenförmig und zeigt zehn Nerven. Die Blütenkrone variiert von rosa über purpur bis zu weiß und kann bis zu 8 Millimeter lang werden. Vier Staubblätter ragen aus der Blüte heraus und der oberständige Fruchtknoten ist zweikammerig.
Giftigkeit
Die Poleiminze ist in allen Teilen giftig, hauptsächlich wegen des hohen Gehalts an Pulegon im ätherischen Öl. Dieses Öl kann bei Einnahme zu Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, erhöhtem Blutdruck und zentraler Lähmung führen; in größeren Dosen verursacht es Atemlähmung und kann tödlich sein. Aufgrund dieser Toxizität wird von einer innerlichen Anwendung dringend abgeraten, besonders für Schwangere. Eine Verwendung als Gewürz in sehr geringen Mengen gilt als sicher.
Welcher Standort ist geeignet?

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Die Poleiminze bevorzugt feuchte bis nasse, leicht schattige bis sonnige Standorte. Sie gedeiht besonders gut an Teichrändern oder in Uferzonen und verträgt diverse Bodenarten, solange diese nährstoffreich und gut durchlässig sind. Sie kommt mit wintermilden Klimaverhältnissen gut zurecht und ist frosthart.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Poleiminze wächst am besten in humosen, gut durchlässigen Böden, die feucht bis frisch gehalten werden. Es ist wichtig, Staunässe zu vermeiden. Eine gute Bodenvorbereitung beinhaltet das Einbringen von Kompost und Mulch zur Erhaltung der Feuchtigkeit und zur Nährstoffversorgung. Auf mageren Böden sollte organischer Dünger zugegeben werden.
Poleiminze richtig pflanzen
Pflanzen Sie die Poleiminze im Frühjahr oder Herbst. Ideale Pflanzorte sind Töpfe oder Kübel, um die Ausbreitung zu kontrollieren. Lockern Sie den Boden gründlich auf und arbeiten Sie Kompost oder organischen Dünger ein. Pflanzen Sie die Minze im Abstand von etwa 30 cm und gießen Sie sie gut an. Achten Sie darauf, dass der Boden stets feucht bleibt.
Poleiminze pflegen

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Die Poleiminze verlangt nach regelmäßiger Bewässerung, besonders in Trockenperioden. Verwenden Sie Kompost oder organischen Dünger im Frühjahr zur Nährstoffversorgung. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Rückschnitte nach der Blüte fördern das Wachstum neuer Triebe. Ein leichter Winterschutz kann in besonders kalten Wintern nötig sein.
Poleiminze vermehren
Die Vermehrung der Poleiminze kann durch Teilung, Stecklinge oder Aussaat erfolgen. Teilen Sie die Pflanzen im Frühjahr oder Herbst, setzen Sie Stecklinge im Frühjahr in feuchte Erde oder säen Sie die Samen im Frühjahr aus. Achten Sie darauf, dass die jungen Pflanzen ausreichend Wasser und einen geeigneten Standort erhalten.
Krankheiten & Schädlinge
Poleiminze kann von Pfefferminzrost und Wurzelfäule befallen werden, wobei ersterer sich durch rostartige Flecken auf den Blättern zeigt. Schädlinge wie Blattläuse und Minzen-Blattkäfer können die Pflanze ebenfalls befallen. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge und nutzen Sie pflanzenstärkende Mittel zur Vorbeugung.
Verwendung
Die Poleiminze wurde historisch hauptsächlich in der Volksheilkunde und als Insektenschutz genutzt. Aufgrund der Giftigkeit wird von einer inneren Anwendung abgeraten. Ihr Duft macht sie jedoch ideal für Duftgärten und Potpourris. Im Garten dient sie als Zierpflanze und bietet wertvolle Nahrung für Bienen und Hummeln. Auch in Portugal findet sie als Gewürz unter dem Namen „Poejo“ Verwendung.
Häufig gestellte Fragen
Warum wird die Poleiminze auch Flohkraut genannt?
Der Name „Flohkraut“ leitet sich von der historischen Verwendung der Poleiminze als Mittel gegen Schädlinge wie Flöhe ab. Der lateinische Name „pulegium“ stammt ebenfalls vom lateinischen Wort „pulex“ für Floh ab.
Welche besonderen Inhalte hat das ätherische Öl der Poleiminze?
Das ätherische Öl der Poleiminze enthält 15 bis 90 % Pulegon, was es giftig macht. Weitere Bestandteile sind Menthon und Piperiton Menthol, Lamiaceen-Gerbstoffe und Flavonoide. Aufgrund des Pulegon-Gehalts sollte das Öl nicht innerlich verwendet werden.
Gibt es spezielle Sorten der Poleiminze und wie unterscheiden sie sich?
Ja, zum Beispiel die Variante „Teppichpoleiminze“ (Mentha pulegium „Nanum“), die deutlich niedriger bleibt als die Wildform und nur wenige Zentimeter hoch wächst. Sie kann leicht mit Thymian verwechselt werden und lässt sich gut in hohen Blumentöpfen kultivieren, aus denen sie herabhängt.
Welche historischen Anwendungen hatte die Poleiminze?
Historisch wurde die Poleiminze als Insektenschutzmittel, Desinfektionsmittel und sogar auf Seereisen verwendet, um fauliges Wasser wieder trinkbar zu machen. In der Volksheilkunde wurde sie zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Leber- und Gallenproblemen und Menstruationsstörungen genutzt. Allerdings wird aufgrund ihrer Giftigkeit heutzutage von solchen Anwendungen weitgehend abgeraten.