So sehen die Samen aus!
Die Samen, die nach der Blütezeit, die von August bis Oktober andauert, ausreifen, weisen die folgenden Merkmale auf:
- befinden sich in Kapselfrüchten
- rötlichbraun bis dunkelbraun oder schwarzbraun gefärbt
- marmoriert
- bohnenförmig bzw. oval
- 1 bis 2 cm groß
- glattschalig
- hartschalig
Rizinusöl – ein bewährtes Abführmittel
Das in den Samen des Rizinus enthaltene Öl ist in der Medizin ein bewährtes Mittel. Das Rizinusöl wird gewonnen, indem die Samen ausgepresst werden. Es ist gelblich gefärbt und aufgrund des Herstellungsprozesses frei von Giftstoffen.
Der Geschmack des Öles ist mild, aber brennend und unangenehm. Das ist auch richtig so. Damit wird dem Körper der Hinweis gegeben, dass man keine großen Mengen vom Öl einnehmen sollte.
Nach der Einnahme einer geringen Dosis vom Rizinusöl, kommt es nach 2 bis 4 Stunden zur Darmentleerung. Außerdem wirkt das Öl entwässernd. Die Wirkung als Abführmittel ist in vielen Ländern bekannt.
Ein Eiweiß, das zum Tod führen kann
Doch von einem Verzehr der bloßen Samen ist konsequent abzuraten! Die Samen sind hochgiftig! In der Samenschale befindet sich ein Wirkstoff, der sich Rizin nennt. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß. Es führt bei Verzehr zum Verklumpen der roten Blutkörperchen und lähmt das Atemzentrum. Innerhalb von 2 Tagen kann der Tod eintreten.
Die Samen schmecken angenehm
Das Heimtückische an den Samen ist insbesondere, dass sie nicht unangenehm schmecken. Sie schmecken sogar gut. Daher sollten Sie ganz besonders aufpassen, wenn Sie eine Rizinuspflanze besitzen und bei Ihnen Kinder und Haustiere im Haushalt leben! Für Rizin ist bislang kein Gegengift bekannt.
Symptome einer Vergiftung
Im Durchschnitt sind 20 Samen für einen Erwachsenen tödlich. Für Kinder kann je nach Körpergewicht schon 1 Samen tödlich sein. Folgende Symptome treten bei einer Vergiftung durch Rizin auf:
- blutiger Durchfall
- Nierenschmerzen
- Leberschädigung bis Leberversagen
- Erbrechen
- Übelkeit
- Schleimhautreizungen
- Krämpfe
Die Samen ernten und aufbewahren
Wenn die Samen im Herbst ausgereift sind, platzen die dreifächrigen Kapselfrüchte auf. Dann können Sie die Samen ernten. Sie sollten sicher aufbewahrt werden, wenn Sie sie säen wollen. Bis zu drei Jahre lang sind diese Samen gut keimfähig.
Die Samen säen
Die Aussaat dieser Samen ist kinderleicht. Sie können das Ganze zwischen Januar und Juli in Angriff nehmen:
- 1 Tag quellen lassen
- 1 cm tief säen
- feucht halten
- an hellen, warmen Platz stellen
- Keimzeit: 1 bis 2 Wochen
Tipp
Wenn Sie den Wunderbaum pflanzen oder säen sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen. Ansonsten könnten Sie sich aufgrund der enthaltenen Giftstoffe Hautreizungen zuziehen.