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Wunderbaum-Samen: Was Sie unbedingt wissen müssen

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Der Wunderbaum besticht durch schnelles Wachstum und exotisches Aussehen. Dieser Artikel gibt Auskunft über Aussaat, Pflanzung, Pflege und Überwinterung sowie die Giftigkeit der Pflanze.

Rizinus Samen
So schön die Samen auch aussehen, so giftig sind sie auch

Wunderbaum Samen Aussaat

Die Aussaat von Wunderbaum Samen erfolgt von Februar bis April, idealerweise auf der Fensterbank. Weichen Sie die Samen zunächst 24 Stunden in warmem Wasser ein, um die harte Samenschale aufzuweichen und die Keimzeit zu verkürzen.

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Befüllen Sie kleine Töpfe mit Anzuchterde, einem Torf-Sand-Gemisch oder Kokoshumus. Setzen Sie jeweils einen Samen etwa einen Zentimeter tief in das Substrat und bedecken Sie ihn leicht mit Sand oder Vermiculite. Befeuchten Sie die Erde mit einer Sprühflasche und decken Sie die Töpfe mit Klarsichtfolie ab, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu erzielen.

Wählen Sie einen warmen Standort mit etwa 20 °C für die Keimung. Achten Sie darauf, die Abdeckung täglich zu lüften und die Erde feucht zu halten. Nach zwei bis drei Wochen sollten die ersten Keimlinge erscheinen. Entfernen Sie die Abdeckung und platzieren Sie die Töpfe an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort.

Sobald die Keimlinge kräftig genug sind und die Eisheiligen vorüber sind, setzen Sie die jungen Pflanzen ins Freiland. Halten Sie dabei einen Pflanzabstand von mindestens einem Meter ein. Beachten Sie, dass die Samen und Keimlinge giftig sind. Tragen Sie Handschuhe und bewahren Sie die Samen außer Reichweite von Kindern und Haustieren auf.

Pflanzung im Freiland

Vor dem Pflanzen der Wunderbaum-Sämlinge ins Freiland, stellen Sie sicher, dass keine Frostgefahr besteht. Idealerweise erfolgt die Pflanzung nach den Eisheiligen Mitte Mai. Wählen Sie einen vollsonnigen, windgeschützten Standort, um die großen Blätter zu schützen.

Bereiten Sie den Boden gründlich vor, indem Sie ihn tiefgründig lockern und mit reichlich reifem Kompost oder gut verrottetem Mist anreichern. Der Boden sollte gut durchlässig, humos und nährstoffreich sein.

Setzen Sie die Pflanzen mit einem Pflanzabstand von einem Meter ein. Heben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch aus, setzen Sie die Jungpflanze vorsichtig hinein und füllen Sie es mit Erde auf. Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie die Pflanzen gründlich an.

Beachten Sie, dass der Wunderbaum empfindlich gegenüber Staunässe ist. Ein gut durchlässiger Boden ist daher essenziell.

Wuchseigenschaften und Aussehen

Der Wunderbaum (Ricinus communis) ist eine imposante Zierpflanze. Ursprünglich aus Nordost-Afrika und dem Nahen Osten stammend, erreicht die Pflanze in tropischen Regionen Höhen von bis zu 13 Metern. In Mitteleuropa wächst der Wunderbaum einjährig und erreicht etwa zwei bis drei Meter Höhe.

Blätter

Die Laubblätter sind eindrucksvoll groß und handförmig mit einer Spannweite von 30 bis 70 Zentimetern. Die Blätter variieren je nach Sorte in Farbe und Form. Zum Beispiel zeigt die Sorte ‚Impala‘ dunkelrotes Laub, während ‚Zanzibariensis‘ durch große grüne Blätter und scharlachfarbene Fruchtstände auffällt.

Blüten und Früchte

Von August bis Oktober blüht der Wunderbaum mit rispenartigen Blütenständen, die eine Länge von etwa 40 Zentimetern erreichen. Die Blüten sind zweigeschlechtlich: Männliche Blüten sitzen im unteren Teil der Rispe und weibliche im oberen Teil. Aus den Blüten entwickeln sich stachelige, dreifächrige Fruchtkapseln mit auffälliger roter bis rotbrauner Farbe.

Standort und Pflege

Wählen Sie für den Wunderbaum einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Dies schützt die großen Blätter vor Bruch und verlängert die Vegetationszeit.

Bodenanforderungen

Ein nährstoffreicher, humoser und gut durchlässiger Boden ist ideal. Verbessern Sie den Boden tiefgründig mit reifem Kompost oder gut verrottetem Mist.

Gießen und Düngen

Gießen Sie regelmäßig, um die Erde gleichmäßig feucht zu halten, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Während der Sommermonate hat die Pflanze einen hohen Wasserbedarf. Düngen Sie im Freiland monatlich und bei Kübelpflanzen wöchentlich mit organischem Dünger wie Kompost oder Hornspänen.

Überwinterung

Der Wunderbaum kann in unseren Breitengraden nicht ohne Schutz überwintern.

Überwinterung im Kübel

Im Kübel können Wunderbäume in einem frostfreien und hellen Raum bei 10 bis 15 °C überwintert werden. Gießen Sie sparsam und lassen Sie das Substrat zwischen den Wassergaben leicht antrocknen.

Überwinterung im Freiland

Anhäufeln Sie die Pflanzstelle mit Lauberde, Kompost, Reisig oder Stroh, um das Wurzelsystem vor Frost zu schützen. Bedecken Sie die Erde zusätzlich mit Laub, Reisig oder Tannenwedeln.

Rückschnitt und Pflege

Im Herbst zieht der Wunderbaum seine oberirdischen Pflanzenteile ein. Entfernen Sie die verdorrten Teile erst, nachdem die Pflanze die Nährstoffe vollständig aufgenommen hat.

Giftigkeit

Der Wunderbaum (Ricinus communis) enthält Giftstoffe, insbesondere in den Samen, die das hochgiftige Ricin enthalten. Der Verzehr weniger Samen kann tödlich sein.

Symptome einer Vergiftung

Nach Hautkontakt oder dem Verzehr von Pflanzenteilen können Symptome wie Rötung, Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und schwere Symptome wie Krampfanfälle oder Organversagen auftreten.

Sicherheitsvorkehrungen

Pflanzen Sie den Wunderbaum außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren. Tragen Sie bei Pflegearbeiten Handschuhe und vermeiden Sie den Hautkontakt mit dem Pflanzensaft. Entfernen Sie die Fruchtstände rechtzeitig und entsorgen Sie Pflanzenteile nicht auf dem Kompost, um die Aufnahme durch Tiere zu verhindern.

Wunderbaum im Garten

Der Wunderbaum (Ricinus communis) verleiht Ihrem Garten eine exotische Atmosphäre. Mit seinen großen, handförmigen Blättern und dekorativen Fruchtständen zieht er alle Blicke auf sich.

Gestaltungs- und Verwendungsmöglichkeiten

  • Solitärpflanze: Der Wunderbaum wirkt besonders imposant als Einzelpflanze und kann als Blickfang genutzt werden.
  • Blumenrabatten: Er schließt Lücken in Blumenrabatten und setzt Akzente.
  • Sichtschutz: Dank des dichten Blattwuchses eignet sich der Wunderbaum auch als Sichtschutz.
  • Pflanzgefäße: Der Wunderbaum kann auch in großen Töpfen oder Kübeln gepflanzt werden, was die Überwinterung erleichtert.

Wählen Sie einen sonnigen und windgeschützten Standort. Der Boden muss gut durchlässig und nährstoffreich sein. Mischen Sie reichlich Kompost oder gut verrotteten Mist unter den Boden.

  • Gießen: Gießen Sie regelmäßig und reichlich, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  • Düngen: Regelmäßige Düngung mit organischen Düngern wie Kompost oder Hornspänen ist wichtig.

Durch diese Maßnahmen wird Ihr Wunderbaum prächtig gedeihen. Denken Sie daran, bei der Pflege Handschuhe zu tragen, da die Pflanze giftig ist.

Bilder: Dimijana / iStockphoto