Rizinus

Rizinus überwintern: So gelingt’s im Kübel & Freiland

Der Rizinus (Wunderbaum) ist ein Blickfang im Garten, benötigt aber für ein erfolgreiches Gedeihen spezielle Pflege im Hinblick auf die Überwinterung und Vermehrung. Dieser Artikel erläutert die notwendigen Schritte für beide Verfahren, sowohl im Kübel als auch im Freiland.

Überwinterung im Kübel

Das Überwintern im Kübel schützt den Rizinus vor Frostschäden

Überwinterung im Kübel

Das Überwintern des Rizinus im Kübel bietet den Vorteil, die Pflanze einfach vor Frost schützen zu können. Hier sind die wesentlichen Schritte für eine erfolgreiche Überwinterung:

Vorbereitung:

  1. Einkürzen der Triebe: Schneiden Sie die Triebe um etwa ein Drittel zurück, um das Wachstum im kommenden Jahr zu fördern. Entfernen Sie dabei auch schadhafte und überschüssige Blätter.
  2. Geeigneter Standort: Platzieren Sie den Kübel in einem hellen und kühlen Winterquartier, idealerweise bei Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad Celsius. Ein Wintergarten bietet ausreichend Licht.

Pflege im Winterquartier:

  1. Wasserversorgung: Gießen Sie die Pflanze regelmäßig, aber sparsam. Lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben antrocknen, um Staunässe zu vermeiden, die Wurzelfäule fördern könnte.
  2. Platzbedarf: Stellen Sie sicher, dass der Kübel ausreichend groß ist und der Rizinus genügend Platz hat, um sich auszubreiten. Gegebenenfalls kann ein Umsetzen in einen größeren Kübel im zeitigen Frühjahr sinnvoll sein.
  3. Pflanzenkontrolle: Überwachen Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge, besonders auf Spinnmilben, die bei trockener Heizungsluft auftreten können.

Frühjahrsvorbereitung:

  1. Akklimatisierung: Gewöhnen Sie die Pflanze im Frühjahr langsam an die Außentemperaturen. Stellen Sie den Rizinus zunächst an milden Tagen für einige Stunden ins Freie, bevor er dauerhaft draußen bleibt.
  2. Rückkehr ins Freiland: Nach den Eisheiligen im Mai kann der Rizinus wieder dauerhaft ins Freie oder in einen größeren Kübel umgesetzt werden. Stellen Sie sicher, dass keine Frostgefahr mehr besteht.

Überwinterung im Freien

Die Überwinterung von Rizinus im Freien ist in kälteren Klimazonen nur mit erheblichem Aufwand und gewissen Risiken möglich. Diese Pflanze verliert bei Frost ihre oberirdischen Teile, während die Wurzel im Boden überwintert und bei milder Witterung im nächsten Frühjahr wieder austreiben kann. Damit dies gelingt, sollten Sie diese Schritte befolgen:

Vorbereitung im Herbst:

  1. Schutz vor tiefem Frost: Schützen Sie den Wurzelbereich, indem Sie über dem Wurzelstock lockeres Material wie Laub, Stroh oder Reisig anhäufeln. Eine Erdschicht dient zusätzlich als Schutz.
  2. Bodennaher Rückschnitt: Schneiden Sie die Pflanze bodennah zurück, um einen ordentlichen Winterabschluss zu schaffen und die Basis zur neuen Saison gut vorzubereiten.

Winterpflege:

  1. Kontinuierliche Prüfung: Kontrollieren Sie regelmäßig, ob der Winterschutz an Ort und Stelle bleibt und nicht durch Wind oder Feuchtigkeit beeinträchtigt wird. Gegebenenfalls muss eine weitere Schicht oder eine Beschwerung hinzugefügt werden.
  2. Bewässerung an frostfreien Tagen: Gießen Sie die Wurzeln an frostfreien Tagen leicht, damit der Boden nicht völlig austrocknet, ohne Staunässe zu verursachen.

Frühjahrsmaßnahmen:

  1. Schrittweises Entfernen des Winterschutzes: Entfernen Sie im Frühjahr den schützenden Mulch und das organische Material schrittweise, sobald keine harten Fröste mehr zu erwarten sind und die Erde sich erwärmt hat.
  2. Überwachung des Neuaustriebs: Überprüfen Sie regelmäßig den Boden auf Anzeichen eines Neuaustriebs und unterstützen Sie die Pflanze bei Bedarf mit passenden Düngegaben.

Vermehrung

Der Rizinus lässt sich am besten durch Aussaat vermehren, da eine vegetative Vermehrung über Stecklinge oder Absenker nicht möglich ist. Um die Giftigkeit der Samen zu berücksichtigen, ist es wichtig, bei allen Arbeitsschritten Handschuhe zu tragen.

Schritte zur erfolgreichen Vermehrung durch Aussaat:

  1. Samen vorbereiten: Sammeln Sie die Samen im Herbst aus den reifen Kapselfrüchten oder erwerben Sie sie im Fachhandel. Da die Samen eine harte Schale haben, sollten Sie sie für etwa 24 Stunden in warmem Wasser einweichen. Dies fördert die Keimfähigkeit.
  2. Aussaatzeitpunkt: Beginnen Sie die Vorkultur bereits Ende Januar bis Mitte Februar. Füllen Sie kleine Töpfe mit Anzuchterde und drücken Sie je einen vorgequollenen Samen etwa 1 cm tief in die Erde.
  3. Keimbedingungen: Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Standort mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Bedecken Sie die Töpfe zunächst mit einer klaren Folie (17,00€ bei Amazon*), um die Feuchtigkeit zu halten. Lüften Sie die Folie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  4. Pflege der Keimlinge: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, jedoch ohne Staunässe. Sobald die Keimlinge erscheinen, entfernen Sie die Folie dauerhaft.
  5. Pikieren: Nach etwa zwei Wochen, wenn die Keimlinge ausreichend gewachsen sind, pikieren Sie sie in größere Töpfe. Gewöhnen Sie die Pflanzen schrittweise an Freilandbedingungen, indem Sie sie an warmen Frühlingstagen stundenweise nach draußen stellen.
  6. Auspflanzen: Nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, pflanzen Sie die Jungpflanzen in den Garten oder in größere Kübel. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein.

Durch diese methodische Vorgehensweise können Sie sicherstellen, dass Ihre Rizinuspflanzen gesund wachsen und gedeihen. Denken Sie daran, den hohen Nährstoffbedarf des Rizinus mit regelmäßigen Düngegaben zu decken.

Bilder: Schad1953 / iStockphoto