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Mehlmotten in der Küche – Was tun?

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Mehlmotten verbreiten Angst und Schrecken in der Küche. Wenn Mehl, Müsli oder Haferflocken lebendig werden und kleine Falter im Vorratsschrank krabbeln, fragen sich Betroffene zu Recht: Was tun gegen Mehlmotten? Dieser Leitfaden erklärt giftfreie Bekämpfungsmethoden mit praxiserprobten Anleitungen. Woher die fiesen Vorratsschädlinge kommen, wie Sie die Biester erkennen und ohne Chemie vernichten, erfahren Sie hier.

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Von Mehlmotten befallenes Essen sollte weggeworfen werden
  • Mehlmotten sind weit verbreitete Vorratsschädlinge und zählen zur Schmetterlingsgruppe der Zünsler (Pyralidae).
  • Schädlich sind die gefräßigen Raupen, die über einen Zeitraum von bis zu 60 Tagen Lebensmittel vernichten.
  • Für die Bekämpfung von Mehlmotten-Maden steht ein breit gefächertes Spektrum giftfreier Mittel und Verfahrensweisen zur Verfügung.

Mehlmotten bekämpfen – Was hilft?

Mehlmotten sind gefürchtete Vorratsschädlinge. Die Falter und deren Maden verseuchen mit ihren Hinterlassenschaften trockene Lebensmittel. Kot und fadenartige Gespinste bieten Milben, Pilzen und Bakterien ideale Lebensbedingungen. Dieser Umstand macht Mehlmotten zu einer gesundheitsschädlichen Plage. Der Griff zum chemischen Insektizid ist im unmittelbaren Lebensumfeld verpönt. Opfer von Mehlmotten-Befall stehen dennoch nicht auf verlorenem Posten. Folgende Tabelle gibt einen zusammenfassenden Überblick zur giftfreien Bekämpfung von Maden, Eiern und Faltern:

Lesen Sie auch

Sofortmaßnahmen Hausmittel giftfreie Bekämpfung Kontrolle/Dezimierung Vorbeugung
Schränke/Behälter aussaugen Einfrieren Schlupfwespen Pheromon-Falle Ätherische Öle
Reinigen mit heißem Wasser Erhitzen Diatomeenerde Klebe-Falle Fliegengitter
Nachwischen mit Essig Natron Kontaminiertes wegwerfen   Luftdichte Aufbewahrung
Nischen mit Föhn erhitzen       Lavendel, Lorbeer

Diese Tabelle nennt bewährte Bekämpfungsstrategien, um Mehlmotten und Maden ohne Einsatz giftiger Chemie loszuwerden. Haben einige der empfohlenen Methoden Ihr Interesse geweckt? Dann lesen Sie weiter. Es folgen detaillierte Erläuterungen und Anleitungen mit praktischen Tipps & Tricks.

Tipp

Mehlmotten hinterlassen an vielen Stellen im Haus Netze und Kokons. In jedem Kokon kann sich ein Nest befinden mit mehreren hundert Eiern. Kontrollieren Sie regelmäßig Vorratskammer und Regale an der Wand, um verräterische Gespinste mit Staubsauger oder Föhn zeitnah zu vernichten.

Woher kommen Mehlmotten?

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Mehlmotten gelangen von draußen ins Haus

Nachhaltige Bekämpfung von Mehlmotten ist von maximalem Erfolg gekrönt, wenn Ihnen Herkunft und Lebenszyklus der Schädlinge vertraut sind. Wir laden Sie daher ein zu einem kurzen Streifzug durch die Lebensgewohnheiten von Mehlmotten, die uns Menschen so viel Unbehagen bereiten.

Mehlmotten sind kleine Schmetterlinge aus der Familie der Zünsler. Es sind nicht die Kleinschmetterlinge, die in der Küche den Schaden anrichten, sondern deren Nachkommenschaft in Gestalt von Maden. Die Weibchen legen 50 bis 500 Eier vorzugsweise ab in Mehl oder Müsli, gerne auch im Tee und anderen trockenen Lebensmitteln. Innerhalb weniger Tage schlüpft aus jedem Ei eine Larve, die insgesamt sechs Raupenstadien durchläuft. Dieser Prozess nimmt bis zu drei Monate in Anspruch. Während dieser Zeit fressen sich die Würmer durch die Nahrungsmittel und ziehen eine Spur aus Kot und klebrigen Fäden hinter sich.

Über zwei Wege gelangen Mehlmotten in Ihre Nahrungsvorräte. Die Schmetterlinge nutzen gekippte Fenster und geöffnete Türen als Eingangspforte. Häufiger werden die Schädlinge eingeschleppt über den Weg verpackter Lebensmittel. Plastik, Pappe oder Papier stellen für die Plagegeister kein Hindernis dar. Mit kräftigen Mundwerkzeugen beißen sich die gefräßigen Maden einfach durch das Verpackungsmaterial ins Mehlmotten-Schlaraffenland.

Exkurs

Mehlmotten und Maden erkennen

Fundorte in der Küche und in Lebensmitteln geben erste Hinweise auf einen Mehlmotten-Befall. Letzte Zweifel über die wahre Identität der Übeltäter räumt das äußere Erscheinungsbild aus dem Weg. Folgende Erkennungsmerkmale zeichnen die Schmetterlinge und Maden aus: Die Falter sind bleigrau gefärbt und haben bei 10-14 mm Körperlänge eine Flügelspannweite von 20-25 mm. Markant sind die deutlich helleren Hinterflügel mit einem weißlichen, gefransten Rand. Maden sind weißlich mit braunem Kopf. Eine geschlüpfte Larve ist knapp 1 mm lang. Bis zur Verpuppung erreicht die Raupe eine Länge von bis zu 20 mm.

Mehlmotten loswerden – Sofortmaßnahmen

Mehlmotten-Befall ist verbunden mit einem hohen Ekelfaktor und weckt den drängenden Wunsch, die Schädlinge schnellstmöglich zu vernichten. Im frühen Stadium können Sie mit Sofortmaßnahmen fiese Motten, Eier und Maden loswerden. Gut bewährt hat sich eine stufenweise Reinigung in folgenden Schritten:

  1. Schränke und Schubladen mit dem Staubsauger gründlich aussaugen
  2. Fundorte reinigen mit heißem Wasser
  3. Lappen tränken mit Essig und ein wenig Pfefferminzöl und nachwischen
  4. Nischen, Lücken, Ritzen und Nutzen mit Föhn erhitzen
  5. Nochmals aussaugen und wischen (Staubsaugerfilter sofort entsorgen)

Verseuchte Lebensmittel entsorgen Sie bitte in der Mülltonne. Verpackungen kommen ausnahmsweise nicht in den Gelben Sack, sondern wandern ebenfalls in den Hausmüll. Vorratsdosen unterziehen Sie in der Geschirrspülmaschine oder im heißen Spülmittel-Wasser einer peniblen Reinigung. Ein giftfreies Kontrollinstrument über den Erfolg Ihrer Sofortmaßnahmen ist die Pheromon-Falle. Stellen Sie mindestens eine Falle in der Küche auf. Funktionsweise und sachkundige Handhabung von Klebefallen erläutert dieser Ratgeber in einem gesonderten Abschnitt.

Hausmittel gegen Mehlmotten-Befall

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Eventuell befallene Lebensmittel, die noch essbar aussehen, können im Tiefkühlschrank „entmottet“ werden

Mehlmotten sind hart im Nehmen. Mit herkömmlichen Hausmitteln gegen Schädlingsbefall sind keine nennenswerten Erfolge in der Bekämpfung zu erzielen. Allenfalls machen sich ätherische Öle, Lavendel oder Zedernholz nützlich als wirksame Vorbeugung. Um einen akuten Befall mit den gefräßigen Maden und listigen Faltern zu bekämpfen, sind thermische Methoden eine gute Wahl. Was sich im Kampf gegen den Holzwurm hervorragend bewährt hat, kann auch Mehlmotten vernichten. So gelingt es:

  • Verseuchte Lebensmittel und Gefäße für 2 Tage einfrieren
  • Alternativ: befallene Vorräte und Behälter (sofern geeignet) erhitzen
  • Für 90-120 Minuten in den Backofen legen bei 60°-80° Ober- und Unterhitze

Einfrieren und erhitzen tötet Eier, Maden und Falter zuverlässig ab. Die Lebensmittel sind zwar nicht mehr für den Verzehr geeignet. Gleichwohl ist eine thermische Behandlung vor der Entsorgung ratsam als biologische Verfahrensweise gegen Verschleppung oder Wiederbefall.

Sind wiederverwendbare Vorratsbehälter, Schubladen oder Schränke zu groß für Tiefkühltruhe oder Backofen, unterziehen Sie die befallenen Gegenstände draußen einer thermischen Bekämpfung. Unter dem Schutz einer Folienabdeckung vernichten winterlicher Frost oder sommerliche Hitze die Schädlinge bis in die letzte Nische innerhalb von ein bis zwei Tagen.

Mehlmotten-Falle selber machen – So geht es

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Mit Mehl und Backpulver kann Mehlmotten der Gar ausgemacht werden

Die Vorliebe für Mehl wird Mehlmotten zum Verhängnis, wenn Natron ins Spiel kommt. Natron ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil von Backpulver, sondern kommt mit weiteren nützlichen Eigenschaften daher. Hierzu zählt, dass Natriumhydrogencarbonat den pH-Wert im Organismus einer Larve so verändert, dass sie abstirbt. Dieser Umstand begünstigt die Schlagkraft einer Mehlmotten-Falle, die Sie ganz einfach selber bauen. So geht es:

  • In einer Schale 4 Teile Natron (Backpulver) vermischen mit 1 Teil Mehl
  • Klarsichtfolie über die Schale ziehen
  • Mit dünner Nähnadel die Folie an mehreren Stellen einstechen
  • Falle aufstellen in der Küche, im Vorratsraum oder in der Nähe von Lebensmitteln

Mehlmotten-Weibchen wittern das Mehl als bevorzugten Ablageplatz für Eier. Die nachtaktiven Falter zwängen sich durch die Löcher und platzieren das Nest inmitten der Mehl-Natron-Mischung. Wenn die Raupen schlüpfen, fressen sie nicht nur Mehl, sondern nehmen auch Backpulver zu sich und gehen ein. Die Motten finden keinen Weg mehr hinaus aus der Falle, sodass sie in der Küche kein weiteres Nest anlegen können.

Bekämpfung mit Schlupfwespen – So funktioniert es

Schlupfwespen

Schlupfwespen sind im Kampf gegen Mehlmotten sehr effizient

Schlupfwespen parasitieren Mehlmotten-Eier und ersticken die eklige Plage im Keim. Die Schlupfwesen-Art Trichogramma evanescens hat sich spezialisiert auf Lebensmittelmotten-Eier als Wirt für den eigenen Nachwuchs. In Wohnräumen finden Schlupfwespen Idealbedingungen vor, sodass Parasitierungsquoten von bis zu 90 Prozent erzielt werden. Dieser Umstand macht die 0,4 mm kleinen, hauchzarten Insekten zu den erfolgreichsten Feinden von Mehlmotten. Sind alle Lebensmittelmotten vernichtet, wandern Schlupfwespen entweder ab oder gehen ein. Folglich ist nicht zu befürchten, dass Sie in der Folgezeit mit einer Schlupfwespen-Plage zu hadern haben.

Die schlagkräftige Schützenhilfe in der Bekämpfung von Mehlmotten können Sie im Fachhandel kaufen. Sie erhalten Kärtchen mit jeweils bis zu 3000 Schlupfwespen-Puppen in verschiedenen Entwicklungsstadien. Geliefert werden die Kärtchen in 3 Teillieferungen. Diese schrittweise Vorgehensweise über 9 bis 10 Wochen verspricht optimalen Bekämpfungserfolg. So funktioniert es:

  1. Schlupfwespen bestellen, beispielsweise 3 x 4 oder 3 x 8 Kärtchen bei Schneckenprofi oder anderem Fachhändler
  2. Erste Teillieferung mit 4 oder 8 Kärtchen und jeweils 3000 Schlupfwespen-Puppen trifft ein
  3. Gemäß beiliegender Anleitung die Kärtchen auspacken und verteilen
  4. Schlupfwespen schlüpfen und nehmen sich des Mehlmotten-Problems an
  5. Nach 3 Wochen die nächste Teillieferung mit Puppen-Kärtchen in der Küche auslegen
  6. Dritte Teillieferung nach weiteren 3 Wochen in Position bringen

Ihre Aufgabe bei der Bekämpfung beschränkt sich auf die strategisch richtige Verteilung jeder Teillieferung. Die lange Anwendung über einen Zeitraum von drei Monaten garantiert den bestmöglichen Bekämpfungserfolg.

Tipp

Schlupfwespen leisten nicht nur wertvolle Schützenhilfe in der Bekämpfung von Mehlmotten. Die filigranen Insekten haben überdies lästige Fruchtfliegen im Visier.

Mehlmotten vernichten mit Diatomeenerde

Die Bekämpfung von Mehlmotten mit noch mehr Insekten in Gestalt von Schlupfwespen trifft nicht auf ungeteilte Zustimmung. Immerhin holen sich Betroffene schon mit 3 x 4 Puppen-Kärtchen bis zu 36000 Schlupfwespen ins Haus. Wer sich mit dieser Insekten-Schwadron in der Küche nicht anfreunden mag, greift auf Diatomeenerde zurück. Es handelt sich um pulverisiertes Sedimentgestein, auch bekannt als Kieselgur.

Diatomeenerde können Sie kaufen in Drogerien, Apotheken sowie im Internet. Das ungiftige Pulver streuen Sie aus an allen verdächtigen Plätzen im Haus. Ausgezeichnet geeignet ist Kieselgur, um Mehlmotten-Maden in unerreichbaren Ecken und Nischen zu vernichten. Positiver Nebeneffekt: Diatomeenerde tötet weitere Schädlinge ab, wie Läuse, Zecken, Milben und Silberfische.

Pheromon-Falle – Kontrolle und extra Dezimierung

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Pheromonfallen sind sehr wirksam im Kampf gegen Mehlmotten

Mehlmotten sind nachtaktiv und Meister der Tarnung. Es ist folglich problematisch, um den Erfolg einer Bekämpfungsmaßnahme abschätzen zu können. Zu diesem Zweck gibt es die Pheromon-Falle. Dabei handelt es sich im eine Klebe-Falle mit einem speziellen Sexuallockstoff für männliche Mehlmotten. Die Falle gaukelt paarungswilligen Männchen die Anwesenheit von Weibchen vor. Die angelockten Falter bleiben an der Tafel kleben. Anhang der Anzahl können Sie den Befallsdruck abschätzen und über das weitere Vorgehen entscheiden. Fernerhin dezimieren Pheromon-Falle die Anzahl männlicher Lebensmittelmotten und optimieren den Bekämpfungserfolg.

Anwendungsfertige Pheromon-Fallen gegen Lebensmittelmotten erhalten Sie in Drogerien, Apotheken, Gartencentern, Baumärkten sowie in Internet-Shops. Die Klebefallen sind geruchsfrei, haben keine Giftstoffe im Gepäck und erfüllen für etwa 3 Monate ihre Aufgabe als Kontrollinstrument und Mottenfalle.

Wo droht Mehlmotten-Befall

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Mehlmotten lieben trockene Lebensmittel wie Getreide, Müsli, Soßenbinder etc.

Mehlmotten sind nicht wählerisch bei der Suche nach potenziellen Standorten für die Ei-Ablage. In der Tat verschleiert der Name, dass die Schädlinge weit mehr Lebensmittel verseuchen können, als Mehl. Wo sich die gefräßigen Mottenmaden überall ansiedeln können, fasst folgende Liste zusammen:

Streufähige Lebensmittel getrocknete Nahrungsmittel weitere Standorte
Mehl Getreideflocken Hunde-Trockenfutter
Soßenbinder Tee, Kaffee, Kakao Katzen-Trockenfutter
Gries Trockenobst Vogelfutter
Zucker, Salz Trockenerbsen Katzenstreu
Schokostreusel Cornflakes, Müsli  
Gewürze Kräuter  

Mehlmotten vorbeugen – Tipps & Tricks

Mehlmotten verabscheuen Pfefferminzöl. Wittern weibliche Falter im Anflug ätherische Öle aller Art in der Küche oder im Vorratsraum, drehen sie angewidert ab und suchen das Weite. Diese und weitere Mittel zur Vorbeugung haben wir im Folgenden für Sie zusammengetragen:

  • Lavendel in Säckchen in der Küche auslegen
  • Lorbeerblätter in Schubladen verteilen und auf die Innenseite von Vorratsbehältern kleben
  • Lebensmittelverpackungen vor dem Kauf auf Löcher untersuchen und gegebenenfalls nicht kaufen
  • Frisch gekaufte Nahrungsmittel aufbewahren in luftdichten Gefäßen aus Glas, Metall oder Kunststoff
  • Fenster und Balkontüren mit Fliegengitter ausstatten
  • Pheromon-Fallen aufstellen als Frühwarnsystem und alle 3 Monate austauschen

Kontrollieren Sie mindestens einmal im Monat Küche und Vorratsräume auf verräterische Gespinste und Fäden in dunklen Ecken. Lassen Sie keine Nahrungsmittel über längere Zeit offen stehen. Räumen Sie den Futternapf mit Trockenfutter von Hund oder Katze zeitnah weg. Penible Sauberkeit ist eine bewährte Prävention gegen Lebensmittelmotten und zahlreiche weitere Schädlinge im Haus.

Häufig gestellte Fragen

Sind Mehlmotten gesundheitsschädlich?

Diese Frage ist mit einem klaren Ja zu beantworten. Falter und Larve hinterlassen in trockenen Lebensmittel verschiedene Rückstände., wie Fäden, Kot und Gespinste. Darauf siedeln sich pathogene Erreger an, wie Pilze, Milben oder Bakterien. Versehentlicher oder absichtlicher Verzehr kontaminierter Nahrungsmittel kann erhebliche Beschwerden nach sich ziehen. Betroffen sind zumeist Menschen mit Vorerkrankungen sowie kleine Kinder.

Kann man Mehlmotten-Maden essen?

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Mehlmottenmaden sind im Prinzip essbar

Experten für Überlebenstraining empfehlen Maden aller Art als gehaltvolle Nahrung in Notzeiten. In der Tat können Sie Mehlmotten-Maden essen. Die Lebensmittel, in denen sich die Larven tummeln, sollten Sie freilich links liegen lassen. Obschon die Eier, Maden und Falter nicht giftig sind, verseuchen sie mit Kot und klebrigen Fäden trockene Nahrungsmittel. Picken Sie sich daher einzelne Würmer aus Mehl, Getreide oder Müsli, kosten von der lebendigen Speise und werfen die kontaminierten Lebensmittel weg.

Wie funktioniert die Bekämpfung von Mehlmotten mit Schlupfwespen?

Schlupfwespen sind winzig kleine Insekten, kaum größer, als ein i-Punkt. Um sich zu vermehren, sind die kleinen Wesen angewiesen auf einen Wirt. Für die Art Trichogramma evanescens sind dies die Eier von Mehlmotten. Dort hinein legen Schlupfwespen-Weibchen mit ihrem Legestachel ihr eigenes Ei. Die Schlupfwespen-Larve ernährt sich vom Ei des Wirts, sodass sich die Motten nicht weiter vermehren können. Geschlüpfte Schlupfwespen parasitieren weitere Motten-Eier. Sind keine Eier mehr vorhanden, wandern die Nützlinge ab oder zerfallen zu Staub. Sie können Schlupfwespen im Puppenstadium bestellen und in der Küche verteilen.

Woran erkenne ich rechtzeitig einen Befall mit Mehlmotten?

Achten Sie beim Kauf von Nahrungsmitteln auf Löcher in der Verpackung. Mehlmotten können nicht nur Papier und Pappe durchbeißen. Plastik und andere synthetische Materialien stellen ebenfalls kein Hindernis dar. Vornehmlich betroffen sind Verpackungen mit trockenem Inhalt, wie Mehl, Reis, Nüsse, Cornflakes, Trockenobst, Tee oder Kräuter. Kontrollieren Sie Lebensmittelverpackungen auch im Vorratsregal regelmäßig auf verdächtige Löcher. Besser ist, Sie füllen Nahrungsmittel nach dem Kaufen sogleich um in luftdichte Behälter aus Glas.

Wie kann ich Mehlmotten ohne Gift bekämpfen?

Sortieren Sie im ersten Schritt alle Lebensmittel aus, die Sie im Verdacht haben. Beziehen Sie dabei auch Nahrungsvorräte in unmittelbarer Nähe mit ein. Werfen Sie Lebensmittel mit Mehlmotten-Befall nicht sogleich in die Mülltonne. Stattdessen frieren Sie die verseuchten Vorräte für zwei Tage ein oder stellen diese für zwei Stunden in den Backofen bei 60 bis 80 Grad. Unterziehen Sie die Fundorte einer gründlichen Reinigung mit Essig. Zusätzlich erhitzen Sie die Ecken mit dem Föhn oder streuen Kieselgur aus. Mit Pheromon-Fallen kontrollieren Sie den Bekämpfungserfolg.

Die Bekämpfung von Mehlmotten mit gekauften Schlupfwespen ist recht kostspielig. Wie kann ich die Nützlinge anlocken?

Schlupfwespen haben eine feine Nase und orientieren sich primär an Duftstoffen. Auf dem Speiseplan stehen Nektar, Honigtau sowie Blütenpollen. Ein naturnaher Garten mit abwechslungsreicher Bepflanzung zieht die filigranen Nützlinge magisch an. Vor allem Doldenblütler stehen bei Schlupfwespen hoch im Kurs, weil sie gerne vom Nektar naschen. Indem Sie auf der Fensterbank im Topf und Blumenkasten Dill, Petersilie, Maggikraut, Engelwurz und andere Doldenblütler anbauen, bestehen gute Chancen, dass Schlupfwespen in Wohnräume gelangen. Ob allerdings die Anzahl ausreicht für eine erfolgreiche Bekämpfung von Mehlmotten, kann bezweifelt werden.

Tipp

Kleben weiterhin Mehlmotten an einer Pheromon-Falle, obschon Sie konsequent alle Bekämpfungsstrategien angewendet haben? Dann rücken Trockengestecke und selbst getrocknete Blumen in den Fokus. Sind den weiblichen Faltern andere Ablege-Plätze für Eier verwehrt, richten die cleveren Insekten den Kindergarten kurzerhand in Trockenblumen ein.

Bilder: JSep / Shutterstock