Welche Maden im Garten Schaden anrichten
Als Maden bezeichnet man nur eine bestimmte Art von Insektenlarven, nämlich die der Zweiflügler. Zu dieser zoologischen Ordnung gehören vor allem einige Fliegenarten. Maden haben gegenüber anderen Insektenlarven folgende Merkmale:
- Völliges Fehlen jeglicher Gliedmaßen (Raupen und z.B. Engerlinge haben Beine)
- Keine Kopfkapsel
Maden sind also völlig nackt und körperbaulich unausgebildet, im Grunde die rudimentärste Form aller Insektenarten.
Fliegen, die hierzulande ihre Eier in die Früchte von Gartenpflanzen ablegen und deren Maden dem Hobbygärtner zum Verhängnis werden, sind vor allem:
- die Kirschfruchtfliege
- die Kirschessigfliege und
- die Walnussfruchtfliege
Die Maden, die aus ihren Eier schlüpfen, ernähren sich vom Fruchtfleisch der Wirtsfrucht und verderben sie dadurch weitgehend. Pflanzen, die am häufigsten betroffen sind, sind etwa Süß- und Sauerkirschen, Him- und Brombeeren, Pflaumen oder bei Walnussfruchtfliegen eben Walnüsse.
Einfache Mittel gegen die Maden
Da die hier besprochenen Schädlinge alle eine ganz ähnliche Lebensweise haben, können bestimmte Bekämpfungsmethoden auch pauschal angewandt werden. Alle Arten haben einen einjährigen Zyklus und überwintern bis auf die Kirschessigfliege als verpuppte Made im Boden. Bei den Kirschessigfliegen überwintern die ausgewachsenen Insekten an geschützten Plätzen.
Hausmittel im klassischen Sinne, also ökologisch unkritische Substanzen, die sich in quasi jedem Haushalt finden, sind gegen Maden weniger von Bedeutung. Um die Population einzudämmen, ist es vielmehr sinnvoll, sie konsequent mechanisch zu entfernen und Nützlinge für sich arbeiten zu lassen.
Ab- und Einsammeln der Früchte
Unabdingbar ist es, bei einem Befall alle betroffenen Früchte vom Baum/Strauch und vom Boden zu entfernen und im Biomüll zu entsorgen.
Schlupfwespen
Schlupfwespen sind effektive Fliegenvertilger. Ihr gezielter Einsatz kann den Befall durchaus spürbar reduzieren.
Laufkäfer
Auch Laufkäfer gehören zu den natürlichen Fressfeinden vor allem von Kirschfruchtfliegen.
Freilaufende Hühner
Denken Sie ienmal über Hühnerhaltung nach. Hühner sind in Selbstversorgergärten allgemein sehr nützlich. Denn sie sind effektive, freiwillige Vernichter von Schädlingen wie Schnecken, Raupen und eben auch Maden. Für sie sind die im Boden verpuppten Maden ein willkommener Snack und stillt gleichzeitig ihr Bedürfnis, im Boden zu scharren. Auch später noch dezimieren Hühner einen Befall, denn sie verschmähen auch herabgefallene Kirschen mit etwaiger Madeneinlage nicht.
Nematoden
Nicht unbedingt als Hausmittel, aber doch als ökologische Bekämpfungsmaßnahme kann der Einsatz von Raub-Nematoden gelten. Gegen Kirsch- und Walnussfruchtfliegen helfen vor allem die räuberischen Fadenwürmer der Gattung Steinernema. Wenn Sie sie mit dem Gießwasser vor der artspezifischen Schlüpfzeit unter dem betroffenen Baum oder Strauch ausbringen, parasitieren sie die Maden und können sie auf bis zu 50% reduzieren.
Andere Nützlinge fördern
Wenn Sie Ihren Garten naturnah und vogelfreundlich gestalten, haben Sie bessere Karten gegen Maden. Vor allem einige Schwalbenarten und Mauersegler fangen eine Menge Fliegen im Flug.