Fliegen

Fliegenlarven in Wohnung und Kompost: Wie werde ich sie los?

Fliegenlarven treten in heißen Sommermonaten vermehrt auf dem Kompost oder im Biomüll auf. Beobachtungen in Lebensmitteln oder unter dem Teppich sorgen für schreckhafte Momente. Damit es nicht zum Panikausbruch kommt, sollten Sie sich über Lebensweise und Bekämpfungsmöglichkeiten dieser Tiere informieren.

AUF EINEN BLICK
Wie kann man Fliegenlarven bekämpfen und vorbeugen?
Um Fliegenlarven zu bekämpfen, können sie mechanisch entfernt (Besen und Kehrblech) oder Essig als Hausmittel eingesetzt werden. Vorbeugend helfen regelmäßige Reinigung, trockene Bedingungen, verschlossene Mülltonnen, Fleisch im Restmüll entsorgen und Duftöle als Fliegenabwehr.

Wo sich Fliegenlarven bevorzugt aufhalten

Die Gruppe der Fliegen ist eine artenreiche Unterordnung, die zu den Zweiflüglern gehört und in zahlreiche Familien untergliedert wird. Fliegenlarven leben in verschiedenen Lebensräumen. Viele Arten besiedeln den Boden oder zehren von lebenden und toten Pflanzen, Holz oder Pilzen.

Aufgrund ihrer Vorliebe für Kot, Aas und ungenießbare Lebensmittel haben Fliegenmaden keinen guten Ruf. In Ausnahmefällen kommen sie in lebendem Gewebe unter der Haut des Menschen oder im Hund vor. Dieses Phänomen wird als Myiasis bezeichnet und tritt als Reisekrankheit auf.

Wo sich Fliegenlarven aufhalten

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Gründe für Fliegenlarven in der Wohnung

Da Fliegen für die Eiablage Umgebungen mit idealen Nahrungsbedingungen bevorzugen, können ihre Maden häufig in der Küche beobachtet werden. Essensreste in Mülleimern stellen ein perfektes Milieu dar. Auch offenes Tierfutter oder außerhalb des Kühlschranks gelagerte Lebensmittel ziehen Fliegen magisch an. Bei Zimmertemperatur läuft die Entwicklung von der Larve zum erwachsenen Insekt innerhalb kurzer Zeit ab, sodass sich die ungebetenen Gäste bei ausreichender Nahrungsverfügbarkeit schnell im Haus vermehren.

Exkurs

Warum Fliegenlarven unter dem Teppich leben

Madennester von Fliegen zwischen den Teppichfasern zu finden, gleicht für viele Menschen einem Alptraum. Zwischen den schützenden Teppichfasern herrscht ein gleichbleibendes Mikroklima, indem sich die Insekten besonders wohl fühlen.

Ausgewachsene Fliegen werden vom Geruch eiweißhaltiger Lebensmittel oder Rückstände auf dem Boden angelockt. Sie kommen durch das offene Fenster in die Wohnung und legen ihre Eier an geschützten Orten wie dem Teppich ab.

Fliegennester werden mit Besen und Kehrschaufel aufgefegt und anschließend weit entfernt von Speiseresten entsorgt. Eine Grundreinigung der befallenen Räume schützt vor einem erneuten Befall.

Optimale Lebensbedingungen im Mülleimer

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Maden lieben Mülleimer

Die Maden von Fliegen zählen zu den Abfallverwertern, die überwiegend totes Material von Pflanzen oder Tieren zersetzen. Aufgrund dieser Vorliebe stellt der Kompost ein Schlaraffenland für den Fliegennachwuchs dar. Im Sommer kommen die unerwünschten Bewohner vermehrt im Biomüll vor. Das warme und feuchte Milieu schafft optimale Überlebensbedingungen.

Madenartige Fliegenlarven können eine Art Teppich bilden. Wenn sich die Insekten aneinander reiben, entsteht Wärme und ein wahrnehmbares Rauschen.

Ungefährliche Larven in der Blumenerde

Fliegenlarven, die im Blumentopf leben, stellen keine Gefahr für die Qualität der Lebensmittel dar. Bei diesen Maden handelt es sich um Trauermücken, die offenes Substrat mit feuchten Bedingungen als Lebensraum bevorzugen. Die Pflanzen nehmen in der Regel keinen Schaden. Weitet sich der Befall aus, erhöht sich das Risiko von Wurzelschäden und es kann zur Bildung von Fäulnis kommen.

Welche Larven leben im Wasser?

Einige Larven entwickeln sich im Wasser, wenn diese nicht verunreinigt sind und einen hohen Gehalt an Sauerstoff aufweisen. Bei den Insektenlarven, die sich häufig in der Regentonne tummeln, handelt es sich um Mücken. Unterschieden werden die Arten nach ihrer Färbung:

  • rot: Nachkommen der Zuckmücke
  • schwarz: unerwünschte Larven der Stechmücke
  • weiß: Brut der Büschelmücke

Nicht immer sind die Insekten im Wasser unerwünscht, denn Fliegenlarven eignen sich als Fischfutter und dienen Reptilien und Amphibien als wertvolle Proteinquelle. Um eine unbelastete Nahrungsquelle für die eigene Fischzucht sicherzustellen, gehen viele Teichbesitzer dazu über, Mückenlarven unter kontrollierten Bedingungen im Bottich zu züchten.

Was tun gegen Fliegenlarven?

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Ein Essigbad überleben Fliegenlarven nicht

Die Maden von Fliegen zu entfernen, kann auf zwei Wegen erfolgen. Bequem ist die mechanische Reinigung von befallenen Objekten und das Beseitigen der Nester mit Besen und Kehrblech. Wer bei dieser Angelegenheit unangenehmen Gefühlen gegenübersteht, dem sind Hausmittel angeraten.

Nicht jede Substanz eignet sich uneingeschränkt für die Anwendung, da entweder die Wirkung nicht zielführend ist, oder die Umwelt beeinträchtigt werden kann. Daher ist eine Vorbeugung die wichtigste Maßnahme.

  Gefahr für die Umwelt Wirkung Ergebnis Empfehlung
Branntkalk hoch ätzend Fliegenmaden trocknen aus und sterben nein
Salz bei sachgemäßer Ausbringung gering austrocknend wirkt kurzzeitig bei akutem Befall ja
Essig bei richtiger Anwendung niedrig vergrämend Geruch hält Fliegen bei regelmäßiger Nutzung dauerhaft fern ja

Tipp

Um den unangenehmen Geruch aus der Mülltonne zu verbannen, der Fliegen anlockt, können Sie geruchsabsorbierende Stoffe nutzen. Ideal geeignet sind Kaffeepulver oder Natron.

Fliegenmaden in der Mülltonne vernichten

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Größere Flächen können mit Hausmitteln gereinigt werden

Eine Mischung aus Wasser und Essigessenz liefert ein einfaches Hausmittel, um Maden im Biomüll zu töten. Auf einen Liter Flüssigkeit kommen drei bis vier Esslöffel konzentrierter Essig. Füllen Sie die Mixtur in eine Sprühflasche (9,00€ bei Amazon*) und bestäuben Sie Fliegenlarven und die gesamten Innenwände der Tonne.

Ränder und Abdeckung sollten nicht ausgelassen werden, um einen erneuten Befall zu verhindern. Wenn sich Maden im Müll angesiedelt haben, stellen Sie die geleerte Tonne mit geöffnetem Deckel in die Sonne. Die Larven sterben in der trockenen Hitze.

So beugen Sie einen Befall vor:

  • Trockenheit vorbeugen: Boden mit Zeitungspapier auslegen, damit Flüssigkeit aufgesaugt wird
  • Mülltonne verschließen: Gummidichtungen im Deckel oder ein Stein als Beschwerung verhindern Eiablage
  • Fleisch vermeiden: Fleisch und Fisch in Papier einwickeln und im Restmüll entsorgen
  • häufige Leerung: auch halb gefüllte Tonnen von der Müllabfuhr leeren lassen
  • regelmäßige Reinigung: Tonne nach jeder Müllentsorgung mit Gartenschlauch abspritzen und trocknen lassen

Helfen Duftöle gegen Fliegenlarven?

Ätherische Öle und andere intensiv riechende Substanzen zeigen keinen direkten Effekt in der Bekämpfung von Fliegenlarven. Allerdings wirken die Stoffe vorbeugend, da Fliegen viele Düfte meiden und so von der Eiablage im Kompost oder in der Wohnung abgehalten werden. Besonders wirkungsvoll sind Lavendel, Teebaumöl, Zitrone, Pfefferminze, Eukalyptus und Lorbeer. Verwenden Sie verschiedene Öle, um den Effekt zu verstärken.

Eine wohlriechende Fliegenabwehr basteln:

  1. Mischung aus 2 TL Rapsöl, 2 TL Hamameliswasser oder Wodka und 100 ml ätherischen Ölen herstellen
  2. Lappen in eine Bonbon- oder Kaffeedose hängen und außen mit einem Gummiband befestigen
  3. Insektenöl in die Dose gießen, sodass sich der Lappen vollsaugt
  4. Fliegenabwehr auf dem Tisch platzieren und regelmäßig ätherisches Öl nachgeben

Tipp

Florfliegenlarven gehören nicht zu den gefürchteten Maden. Sie nehmen eine wichtige Rolle in der Schädlingsbekämpfung ein, denn sie vertilgen Blattläuse in großen Mengen.

Häufig gestellte Fragen

Wie sehen Fliegenlarven aus?

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Fliegenlarven können bis zu 3cm groß werden

Fliegenmaden besitzen einen wurmförmigen Körper, dem Gliedmaßen und Kopfkapsel fehlen. Ihr vorderes Körperende ist bei näherem Hinschauen undeutlich zugespitzt, während das hintere Ende breiter erscheint. Sie haben einen zangenartigen Mundhaken, mit dem sie Nahrung aufnehmen.

Im Querschnitt sind die Larven rund bis oval oder gestreckt bis gebogen. Je nach Art können die Maden zwischen einem und 30 Millimeter lang werden. Eine äußere Schutzschicht, die als Cuticula bezeichnet wird, schützt den Körper vor Austrocknung. Wenn sie sich verpuppt haben, verändert sich die helle Färbung in ein dunkleres Braun.

Wie entstehen Fliegenlarven?

Fliegen legen ihre Eier dort ab, wo ihre Nachkommen ausreichend Nahrung vorfinden. Sie bevorzugen abbaubare Stoffe im Bioabfall oder Lebensmittel als Eiablageplatz. Bei warmen Temperaturen und feuchten Bedingungen schlüpfen die Larven bereits nach 24 Stunden. Die vollständige Entwicklung zum ausgewachsenen Insekt ist bei etwa 25 Grad Celsius innerhalb von acht Tagen abgeschlossen. Der Großteil der europäischen Fliegenarten benötigt zwei bis drei Wochen, in denen die Larven drei Stadien durchleben.

Woher kommen Fliegenlarven?

Im Sommer sind Maden im Hausmüll oder im Hundefutter keine Seltenheit. Sie schlüpfen aus den Eiern, die zugeflogene Fliegen einige Stunden bis wenige Tage zuvor in das geeignete Substrat abgelegt haben. Dabei handelt es sich um Stuben- oder Schmeißfliegen. Sie werden durch Geruchsstoffe angelockt, welche ihnen einen Hinweis auf gute Nahrungsverfügbarkeit liefern. Meist sind es eiweißhaltige Lebensmittel, die das Interesse der Insekten weckt.

Welche Fliegenlarven leben in welcher Umgebung?

Fliegenmaden, die im Wasser leben, stammen hauptsächlich von Schwebfliegen, Bremsen oder Mücken. Letztere produzieren Eier, die viele Gartenbesitzer in der Regentonne beobachten. In der häuslichen Umgebung findet die Stubenfliege üppige Nahrungsquellen. Sie legt ihre Eier in organisches Material, denn ihre Larven ernähren sich von biologischem Abfall wie Fleisch und Käse oder Pflanzenteile sowie Kot. Auch die Schmeißfliege bevorzugt als Eiablageplatz Nahrungsmittel und Exkremente.

Sind Fliegenlarven gefährlich?

Grundsätzlich stellen Larven von Fliegen keine Gefahr für den Menschen dar. Werden diese versehentlich verspeist, kommt es in seltenen Fällen zu Verdauungsbeschwerden. Kinder sind einer höheren Gefahr von gesundheitlichen Beschwerden ausgesetzt.

Schmeißfliegen scheiden Bakterien und Krankheitserreger über ihre Verdauungssäfte ab. Dadurch kann es zu Durchfallerkrankungen kommen. Wenn die Insekten ihre Eier auf Lebensmittel abgelegt haben, können diese kontaminiert sein und sind nicht mehr für den Verzehr geeignet.

Bilder: Tomasz Klejdysz / Shutterstock