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Maden in der Biotonne: So bekämpfen und vermeiden Sie sie

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Maden in der Biotonne bringen sogar eingefleischte Naturfreunde an ihre Grenzen. Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie ein akuter Madenbefall mit wirksamen Mitteln zu bekämpfen ist. Wie üble Madenwürmer entstehen, erfahren Sie hier. Nützliche Tipps erklären, wie Sie fiese Maden im Biomüll erfolgreich vermeiden.

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Maden in der Biotonne sind im Prinzip nicht schädlich
AUF EINEN BLICK
Welche Maßnahmen helfen gegen Maden in der Biotonne?
Um Maden in der Biotonne effektiv zu bekämpfen, können Hausmittel wie Kochsalz, Essigwasser, Bleichmittel oder Pfefferwasser angewendet werden. Regelmäßige Reinigung der Tonne, die Verwendung eines luftdichten Deckels und das Verpacken von Fleisch- und Fischresten in kompostierbaren Tüten helfen, Madenbefall vorzubeugen.
  • Wirksame Mittel gegen Maden in der Biotonne sind Kochsalz, Essigwasser, Biotonnenpulver und Löschkalk.
  • Maden in der Biotonne entstehen aus den Eiern von Schmeißfliegen, Stubenfliegen und Fruchtfliegen.
  • Zu vermeiden sind Madenwürmer, wenn die Biotonne mit luftdichtem Deckel steht am schattig-kühlen Standort und Biomüll trocken, gut verpackt sowie luftig gesammelt wird.

Was hilft gegen Maden in der Biotonne?

Von Maden in der Biotonne geht keine unmittelbare Gefahr aus für Erwachsene, Kinder und Haustiere. Bei direktem Kontakt können Madenwürmer allerdings Krankheiten übertragen, wie Tuberkulose, Typhus, Wundinfektionen und Milzbrand. Fernerhin sind die mit Maden verbundenen Ekelgefühle nicht zu unterschätzen, die bei zartbesaiteten Betroffenen heftige Übelkeit und Erbrechen verursachen können. Umso verständlicher ist der dringende Wunsch, die Larven unverzüglich zu vernichten. Folgende Tabelle fasst zusammen, was effektiv hilft gegen Madenwürmer in der Biotonne:

Lesen Sie auch

Hausmittel giftfreie Mittel manuelle Methoden
Kochsalz Biotonnenpulver 3-Schritte-Sofortmaßnahme
Essigwasser Gesteinsmehl Föhn
Bleichmittel Kalk (gelöscht)  
Pfefferwasser Kieselgur  

Hat das eine oder andere wirksame Mittel Ihr Interesse geweckt, um Maden schnellstens und ohne Gifteinsatz zu töten? Dann lesen Sie weiter, denn die einzelnen Verfahrensweisen werden im Folgenden näher erklärt:

Hausmittel richtig anwenden – So geht es

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Maden lassen sich mit einfachen Hausmitteln erfolgreich bekämpfen

Kommen die richtigen Hausmittel zum Einsatz, sind die Tage gezählt von üblen Maden in der Biotonne. Obige Tabelle nennt die vier besten Mittel beim Namen, mit deren Hilfe Sie die Würmer erfolgreich bekämpfen. Die richtige Anwendung bringt folgende Übersicht auf den Punkt:

  • Kochsalz: unmittelbar auf die Maden streuen
  • Essigwasser: auf 1 l Wasser 4-5 EL Essigessenz geben, in eine Sprühflasche füllen und Maden besprühen
  • Bleichmittel: in 1 l heißes Wasser 2-3 EL Bleichmittel einrühren und mit Handsprüher sparsam auf die Würmer sprühen
  • Pfefferwasser: 1 l Wasser aufkochen, 3-4 EL Pfefferpulver einrühren und als Spritzmittel verwenden

Bitte beachten Sie, dass es sich bei Bleichmittel um umweltfreundliche Sauerstoffbleiche handelt. Im Gegensatz zu giftigen Bleichmitteln mit Chlor, wie dem bekannten Desinfektionsmittel Danklorix, ist die Anwendung von Sauerstoffbleiche deutlich unbedenklicher und ein ebenso wirksames Mittel gegen Maden.

Giftfreie Mittel – Tipps für die Anwendung

Wer seinen Vorrat an Salz, Pfeffer, Essig und Bleichmitteln nicht plündern mag, greift auf giftfreie Mittel aus dem Handel zurück. Zu den Top 4 der wirksamsten Produkte gegen Maden zählt Biotonnenpulver. Das Mittel enthält keine Insektizide, sondern vernichtet das Gewürm auf Basis natürlicher Komponenten. Erhältlich ist Biotonnenpulver (25,00€ bei Amazon*) in Apotheken, Drogerien, Baumärkten sowie in zahlreichen Internet-Shops. Das ungiftige Pulver vernichtet Maden, beugt Fäulnis vor und reduziert schlechten Geruch.

Hobbygärtner haben stets Gesteinsmehl griffbereit, um bei der Herstellung von Brennnesseljauche oder auf dem Komposthaufen die Geruchsentwicklung zu unterbinden. Weniger bekannt ist Gesteinsmehl als wirksames Mittel gegen Maden im Biomüll. Eine dünne Pulverschicht über jede neue Befüllung reicht aus, um tückischen Maden den Garaus zu bereiten.

Wenn Sie mit Maden in der Biotonne hadern, notieren Sie bitte Löschkalk auf dem Einkaufszettel für den Baumarkt. Gelöschter Kalk trocknet die Biester aus und tötet sie im Handumdrehen. Ebenso schlagkräftig übernimmt Kieselgur die Aufgabe als ungiftiges Madenmittel. Direkt auf die sich windenden Larven gestreut, entzieht Kieselgur den Körpern die gesamte Feuchtigkeit. Kieselgur ist außerdem bekannt unter der Bezeichnung Diatomeenerde und hat sich im Kampf gegen die Maden von Mehlmotten einen guten Ruf erworben.

Manuelle Methoden – Kurzanleitungen

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Bleiben Maden an der leeren Biotonne zurück, sollte diese mit heißem Wasser ausgespült werden

Zumeist müssen Hausmittel und ungiftige Produkte gegen Maden zunächst herbeigeschafft werden. Stattdessen können Sie gleich die Ärmel aufkrempeln und eklige Madenwürmer mit manuellen Methoden sofort vernichten. Die 3-Schritte-Sofortmaßnahme erfordert ein beherztes Vorgehen, schafft im Gegenzug das Problem postwendend aus der Welt. Was Sie benötigen, wie Sie Schritt für Schritt richtig vorgehen, erklärt folgende Kurzanleitung:

  • Bester Zeitpunkt: kurz vor der nächsten Müllabfuhr
  • Material: Handschuhe, Schürze oder Einweg-Overall, Gummistiefel, Express-Wasserkocher oder Kanne mit kochend heißem Wasser, Harke, Hochdruckreiniger, Essigwasser, Schwamm
  • Vorbereitung: Handschuhe, Gummistiefel und wasserabweisende Kleidung anlegen
  • Schritt 1: Maden-verseuchte Biotonne umkippen und den Inhalt mit der Harke herausziehen
  • Schritt 2: Biomüll mit kochend heißem Wasser übergießen bis alle Maden vernichtet sind, mit Folie abdecken und trocknen lassen
  • Schritt 3: Biotonne säubern, getrockneten, Maden-freien Müll einfüllen und zwecks Entsorgung an die Straße stellen

Alternativ setzen Sie die Biotonne samt Inhalt starker Hitzeeinwirkung durch einen Föhn aus. Da Maden hauptsächlich aus Wasser bestehen, haben die Scheusale dem heißen Luftstrom nichts entgegenzusetzen und verschmachten. Zumindest die Maden in und auf den oberen Müllschichten können Sie auf diese Weise bekämpfen.

Exkurs

Rohe Fleisch- und Fischreste clever upcyceln – 2 Ideen

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Aus Fleischresten lassen sich leckere Brühwürfel herstellen

Reste von rohem Fleisch und Fisch sind für Maden in der Biotonne ein gefundenes Fressen. Statt den Würmern im Biomüll ein üppiges Frischfleisch-Buffet zu servieren, haben findige Gärtnerinnen und clevere Zimmergärtner zwei Ideen zum Upcycling entwickelt. Kochen Sie rohe Fleisch- oder Fischreste in Wasser mit einem würzigen Brühwürfel zu einem leckeren Fond. Die ausgekochten Überbleibsel üben in der Biotonne keine nennenswerte Anziehungskraft aus auf Madenwürmer. Für die restlose Verwertung wandern Fleisch, Fisch und andere Küchenabfälle in einen Bokashi-Eimer. Unter Ausschluss von Sauerstoff und Zugabe von Bokashi-Ferment verwandelt sich Müll in gehaltvollen Flüssigdünger für Ihre Zimmerpflanzen.

Wie entstehen Maden in der Biotonne?

Maden zu beseitigen, geht an den wenigsten Betroffenen spurlos vorbei. An einer erneuten Konfrontation mit dem ekelerregenden Gewimmel in der Biotonne hat niemand Interesse. Somit steht die Frage im Raum: Wie entstehen Maden in der Biotonne überhaupt? Lesen Sie hier die Antwort:

Bei Maden in der Biotonne handelt es sich um die Larven von Schmeißfliegen, Stubenfliegen oder Fruchtfliegen. Auf der Suche nach einem feucht-warmen Ablageplatz für ihre Eier mit üppigem Nahrungsangebot für den Nachwuchs finden die Weibchen in der Biotonne ideale Rahmenbedingungen vor. Faulgase und der Geruch organischer Abfälle weisen Eier-bepackten Fliegen den Weg. Wenn sich Fleischreste und andere tierische Nahrungsmittel zersetzen, locken die Ausdünstungen Heerscharen von Stuben- und Schmeißfliegen an. Fruchtfliegen können dem Geruch von fauligem Obst nicht widerstehen.

Mehrere hundert Eier kann ein einziges Gelege einer Schmeißfliege enthalten. Fruchtfliegenweibchen sind ebenso fleißig und platzieren bis zu 400 Eier im Biomüll. Binnen kurzer Zeit schlüpfen die Maden, die sich innerhalb weniger Tage in geschlechtsreife Fliegen verwandeln und ebenfalls Eier legen. In der Biotonne vollzieht sich ein Teufelskreis, den es zu stoppen gilt.

Maden in der Biotonne vermeiden – Wie geht das?

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Die Biotonne sollte stets gut geschlossen werden

Das Zeitfenster für Madenbefall in der Biotonne ist geöffnet von April bis Oktober. Solange Fliegen unterwegs sind, schenken Sie bitte folgenden Maßnahmen zur wirksamen Vorbeugung Ihre Aufmerksamkeit:

Vorbeugung richtig gemacht
Deckel zu verschließbarer Deckel mit Gummidichtung
Standort schattig und kühl aufstellen
verpacken Fleisch und Fisch in kompostierbare Tüten
ätherische Öle Müll beträufeln, Deckel einreiben
Zeitungspapier zwischen den Müll legen
Katzenstreu, Heu, Stroh auf dem Biomüll verteilen
Reinigung mit Hochdruckreiniger säubern
Versenken Biotonne im Boden versenken

Experten sind sich einig, dass es keine vollständige Prävention gegen Madenwürmer in der Biotonne gibt. Eine sinnvolle Kombination aus verschiedenen Vorbeugungsmaßnahmen verspricht gleichwohl maximalen Erfolg.

Luftdichter Deckel

Achten Sie beim Kauf einer Biotonne auf einen Deckel mit Gummidichtung. Alternativ rüsten Sie den vorhandenen Tonnendeckel einfach nach. Je weniger Geruch dem Biomüll entweicht, desto geringer die Anziehungskraft auf Fliegen und Maden.

Standort

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Eine Komposttonne sollte möglichst nicht in der Sonne stehen

Pralle Sonne und damit verbundene Hitzeentwicklung befeuert die Entstehung mieser Maden in der Biotonne. Wählen Sie einen schattigen, kühlen Standort, bremst das den Zersetzungsprozess im Biomüll aus. Ein kluger Schachzug ist ein Platz auf der Nordseite des Hauses. Umringt mit einer schattenwerfenden Hecke entziehen Sie die Mülltonne im Vorgarten zugleich neugierigen Blicken der Passanten.

Richtig verpacken

Wickeln Sie organische Abfälle ein, damit kein oder möglichst wenig Geruch entweicht. Gut geeignet sind Küchenkrepp, unbeschichtetes Zeitungspapier oder Papierservietten. Bitte beachten Sie, dass sogenannte kompostierbare Biomüll-Plastiktüten nicht geeignet sind. Einzig Tüten aus Papier oder Maisstärke kommen in Betracht als Verpackung von Fleisch-, Fisch- und Obstresten, zwecks Geruchsvermeidung und Maden-Prophylaxe.

Ätherische Öle

Der intensive Duft ätherischer Öle hat eine abwehrende Wirkung auf Fliegenweibchen im Anflug. Beste Ergebnisse erzielen Sie mit Zitrusöl, Teebaumöl und Lavendelöl. Träufeln Sie hin und wieder ein wenig Öl auf den Biomüll. Ergänzend geben Sie einige Tropfen auf einen Lappen und wischen den Mülldeckel innen und außen ab.

Zeitungspapier, Katzenstreu, Heu, Stroh

Trockenheit ist Trumpf, wenn Sie Maden in der Biotonne vermeiden wollen. Wickeln Sie verdächtigen Müll nicht nur ein, sondern legen zusätzlich Zeitungspapier zwischen die Müllbeutel. Alte Tageszeitungen und Werbeblätter (keine Hochglanzprospekte) saugen überschüssige Feuchtigkeit auf. Alternativ verwenden Sie Öko-Katzenstreu, Heu, Stroh oder Sägespäne als Zwischenlage, um trockene Bedingungen in der Biotonne zu generieren.

Reinigung

Fliegen und Maden haben eine Aversion gegen Sauberkeit. Eine blitzsaubere Biotonne ist somit eine gute Vorbeugung, weil sich kein oder nur geringer Zersetzungsgeruch bilden kann. Nach jeder Müllabfuhr holen Sie den Hochdruckreiniger hervor und säubern die Tonne innen und außen gründlich. Wischen Sie mit Essigwasser nach. Einige Tropfen ätherisches Öl runden die Maßnahme sinnvoll ab.

Biotonne versenken

Die Luxusversion zur Vorbeugung gegen Maden entzieht die Biotonne dem Zugriff tückischer Fliegen. Auf Knopfdruck lässt das elektrische System den Abfallbehälter im Boden verschwinden unter einer begehbaren Abdeckung. Ans Tageslicht kommt die Tonne lediglich zum Befüllen und für den Termin der Müllabfuhr. Der Lift ist stufenlos steuerbar, sodass auch Kinder und Rollstuhlfahrer mühelos den Müll einfüllen können. Soviel Komfort schlägt freilich zu Buche mit einem Preis ab 3.500 Euro.

Tipp

Statten Sie Ihre Biotonne aus mit einem speziellen Madendeckel. Die Investition lohnt sich, denn das praktische Utensil macht Schluss mit fiesen Maden und üblem Geruch. Es gibt den Bio-Filterdeckel in verschiedenen Farben und Größen, passend für jede gängige Biotonne. Im Abstand von zwei Jahren ist der im Deckel integrierte Filter auszutauschen.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert es, bis Maden in der Biotonne entstehen?

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Maden schlüpfen bei guten Bedingungen in weniger als einer Stunde

Unter Idealbedingungen mit feuchter Wärme um 37° Celsius dauert es lediglich 30 Minuten, bis aus einem Fliegenei eine Made schlüpft. Bei Temperaturen um 25° Celsius nimmt der Prozess etwa 12 Stunden in Anspruch. Kühlere Verhältnisse mit 18° bis 23° Celsius verzögern die Entstehung von Madenwürmern um weitere 12 Stunden. Generell ist festzuhalten, dass es während der warmen Jahreszeit zwischen April und Oktober nicht länger als 24 Stunden dauert, bis Maden in einer Biotonne entstehen.

Sind Maden in der Biotonne gefährlich?

Der Anblick von Maden in der Biotonne ruft bei den meisten Menschen massive Ekelgefühle hervor. Abgesehen davon geht von den weißlichen Larven keine Gefahr aus. In der Tat haben Mediziner herausgefunden, dass die Insektenlarven hartnäckige Hautentzündungen und schlimme Nekrosen heilen können. Experten für Überlebenstraining wissen, dass Maden reichlich Eiweiß und Nährstoffe enthalten. Unter Extrembedingungen kann der Verzehr vor dem sicheren Hungertod bewahren.

Gibt es Fressfeinde, die Maden aus der Biotonne beseitigen?

In der Tat stehen Maden bei Vögeln ganz oben auf dem Speiseplan. Aus diesem Grunde kursiert im Netz der Tipp, die Biotonne täglich einige Zeit offen stehen zu lassen. Nach dem Motto: Der Maden Feind ist des Gärtners Freund, sollen sich Vögel dem Gewürm im Biomüll annehmen. Allerdings finden sich weitere Fressfeinde ein am einladenden Buffet, wie Ratten und Mäuse. Fliegenweibchen lassen sich die Gelegenheit nicht entgegen, auf dem offenen Müll weitere Eier abzulegen. Fernerhin darf bezweifelt werden, dass pickende Vögel eine drohende Maden-Invasion wirksam bekämpfen können.

Kann man vereinzelte Maden von Hand beseitigen?

Ja, sofern Sie sich überwinden können, Maden in die Hand zu nehmen. Allerdings empfehlen wir dringend, zuvor Handschuhe anzuziehen. Abhängig davon, welche Fliegenart die Eier abgelegt hat, können daraus geschlüpfte Larven schlimme Krankheiten übertragen. Einfache Gummihandschuhe reichen als Schutz vor direktem Hautkontakt aus.

Tipp

Werfen Sie die kleinen, weißen Tüten nicht weg, die sich in Schuhkartons und anderen Produktverpackungen befinden. Diese Silica-Päckchen sind ein ausgezeichnetes Mittel, um abscheuliche Maden in der Biotonne vorzubeugen. Jedes Tütchen enthält ein natürliches Absorptionsmittel und sorgt für Trockenheit in der Mülltonne, was die Larven überhaupt nicht schätzen.

Bilder: mconnel / Shutterstock