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Holzwurm wirksam bekämpfen – Leitfaden erklärt bewährte Verfahren

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Die Holzwurmbekämpfung hat viele Facetten. Maßnahmen im unmittelbaren Lebensumfeld erfordern Bedachtsamkeit, um Risiken für Menschen, Haustiere und Umwelt auszuschließen. Dieser Ratgeber hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sie umfassend zu informieren über bewährte Methoden im Kampf gegen Hausbock und Konsorten. So erkennen und bekämpfen Sie Holzwürmer innen und außen am Haus mit Erfolg.

Holzwurm loswerden
Ein Holzwurmbefall sollte zeitnah behandelt werden, sonst ist das Möbelstück nicht mehr zu retten

Welche Orte sind gefährdet?

Holzwürmer haben primär verbautes, verarbeitetes Holz im Visier, um darin ihre Eier abzulegen. Es ist den Schädlingen einerlei, wie alt das befallene Holzstück ist. Die neue Sauna wird ebenso wenig verschont, wie eine wertvolle Antiquität. Vor diesem Hintergrund ist es wenig beruhigend, dass Hausbock und Kollegen in der Regel frisches Baumholz in Garten, Park und Wald verschmähen. Im und am Haus gibt es für das gefräßige Gesindel ein breites Spektrum veritabler Plätze. Folgende Tabelle listet typische Orte auf, an denen Sie mit Holzwurm-Befall rechnen müssen:

Lesen Sie auch

innen außen
Möbel Dachstuhl/Dachbalken
Antiquitäten Fachwerk
Parkett/Dielenboden Scheune, Gartenhaus
Wandtäfelung Brennholz/Kaminholz
Zimmer-Balken Haustür
Wohnraum-Tür Fensterrahmen
Treppe  
Fenster  
Bilderrahmen  
Sauna  
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Holzwürmer befallen alte wie neue Möbelstücke – sofern sie nicht geschützt werden

Es ist dem Holzwurm schnuppe, ob Sie ein Möbelstück täglich benutzen. Solange Tisch, Stuhl, Schrank oder Kommode aus Holz bestehen, können freche Käferweibchen alle Möbel als Brutstätte für nimmersatte Larven zweckentfremden. Antike Einrichtungsgegenstände aus Holz sind ebenso wenig gefeit gegen Holzschädlinge, wie kürzlich erworbenes Mobiliar direkt aus der Tischlerwerkstatt.

Aktiven Befall erkennen

Bevor Sie viel Zeit, Mühe und Geld in die Bekämpfung investieren, sollte sichergestellt sein, dass es sich um einen aktiven Holzwurm-Befall handelt. Winzige Löcher im Holz sind lediglich ein Indiz, dass sich irgendwann einmal Maden darin aufgehalten haben. So ermitteln Sie eine akute Präsenz von Holzschädlingen:

  • Sägemehlhäufchen: dunkles Papier auslegen und auf frisches Sägemehl untersuchen
  • Fraßgeräusche: bei Nacht auf hörbare Nagegeräusche achten
  • Käfer: Ausschau halten nach lebenden oder toten Käfern
  • Durchgenagte Folie: Holzlöcher im Frühjahr mit Folie abkleben und bis Herbst auf durchgenagte Ausfluglöcher inspizieren
  • Gutachten: zertifizierten Gutachter beauftragen vor Beginn kostenintensiver Bekämpfungsmethoden

Bestehen anhand der Indizien keine Zweifel an einem aktiven Befall, widmen Sie sich bitte mit Bedacht dem weiteren Vorgehen. Höchste Eile für Bekämpfungsmaßnahmen gegen Holzwürmer ist selten geboten. Die Erfahrungen haben erwiesen, dass der Holzwurm sein Zerstörungswerk gemächlich, gleichwohl unaufhaltsam vorantreibt. Aus diesem Grund besteht kein Anlass für blinden Aktionismus, wie dem Einsatz der chemischen Keule oder dem tiefen Griff in den Geldbeutel. Im frühen Stadium oder bei lokalem Befall gibt es praxiserprobte Optionen, um die Schädlinge mit natürlichen Mitteln selbst zu bekämpfen.

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Aktive Holzwürmer sind an feinem Sägemehl um das betroffene Möbelstück zu erkennen

Holzwurm giftfrei bekämpfen – Mittel und Methoden im Überblick

Die invasive Zerstörungskraft im unmittelbaren Lebensumfeld der Familie macht die Bekämpfung von Hausbock, Nagekäfer und Kumpane zu einem schwierigen Unterfangen. Hier trifft der einleuchtende Wunsch nach giftfreien Methoden auf eine hartgesottene Schädlingsart mit cleverer Überlebensstrategie. Folgende Tabelle bietet einen Überblick über biologische Mittel und Methoden, die Holzschädlinge wirksam bekämpfen:

Hausmittel Hitze über 55° Kälte unter – 12° mechanische Methoden    
Isopropanol Backofen Tiefkühltruhe klopfen    
Essig/Essigessenz Sauna Kühlkammer Eicheln    
Salmiakgeist Mikrowelle draußen (im Winter) Druckluft    
  Heißluft/Föhn   Vakuum    
  Trocknungskammer (Tischlerwerkstatt)        
  Folienhaube (draußen)        

Hausmittel versus Holzwurm – Tipps & Tricks

Lokaler Befall begünstigt die Holzwurm-Bekämpfung mit natürlichen Mitteln. Im Fokus stehen bewährte Hausmittel, die obige Tabelle beim Namen nennt. Im Folgenden haben wir vielversprechende Tipps zusammengetragen für die erfolggekrönte Anwendung:

  • Isopropanol: mit Malerpinsel auftragen, in Folie luftdicht verpacken, 3 bis 5 Tage wirken lassen
  • Essig: Essigessenz in Spritze füllen und in jedes Holzwurmloch sprühen
  • Salmiakgeist: Atemschutz anlegen, Holz mit offenem Salmiakgeist unter Folienhaube mehrere Stunden in die Sonne stellen

Die Anwendung von Hausmitteln darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Schenken Sie bitte wichtigen Sicherheitsvorkehrungen Ihre Beachtung. So besteht erhöhte Brandgefahr beim Einsatz von hochprozentigem Isopropanol. Essigessenz kann Holzflächen beschädigen. Dämpfe von Salmiakgeist sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern verändern häufig die Farbe vom behandelten Holz. Alkohol wirkt unter Umständen als Lösungsmittel. Testen Sie im Vorfeld an versteckter Stelle, ob die Holzfläche keine negativen Reaktionen auf das biologische Mittel aufweist.

Tipp

Ein zweischneidiges Schwert im Bekämpfen von Holzschädlingen sind biologische Mittel mit intensivem Geruch. Teebaumöl, Leinöl, Benzin, Diesel oder Petroleum erzielen durchaus gute Resultate, um den Holzwurm auf Nimmerwiedersehen zu vergraulen oder zu vernichten. Die Freude über den Sieg währt nur kurz, denn Sie werden jahrelang mit einem hartnäckigen Gestank hadern.

Thermisch bekämpfen – Anleitung für Laien

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Holzwürmer können mit Kälte oder Hitze erfolgreich und völlig giftfrei bekämpft werden

Dem Holzwurm graust vor Hitze und Kälte. Tatsächlich haben die unersättlichen Larven brütender Hitze oder klirrendem Frost nichts entgegenzusetzen. Sofern es sich nicht um einen großflächigen Befall handelt, steht die thermische Bekämpfung von Holzschädlingen hoch im Kurs, weil sie ohne Gift funktioniert und entsprechende Gerätschaften in der Regel vorhanden sind. So gelingt die thermische Holzwurm-Vernichtung:

  • Backofen: Holz bei 60 Grad langsam erhitzen und über Nacht abkühlen lassen
  • Sauna: große Holzteile allmählich auf 60 Grad erwärmen und langsam auskühlen
  • Mikrowelle: Kleinteile mehrmals für 90 Sekunden bei 600 Watt mit Mikrowellen behandeln
  • Trocknungskammer: mobile Möbel in Trocknungskammer bei Tischler oder Sägewerk aufheizen lassen
  • Tiefkühltruhe: Holz in Folie packen und für 2-3 Tage in die Tiefkühltruhe stellen
  • draußen: wurmstichiges Holz unter Folienhaube im Winter der Kälte aussetzen

Die Mikrowellen-Methode verspricht auch gute Erfolge bei großräumigem Holzwurm-Befall. Freilich sind für die Anwendung an großen Möbelstücken, dicken Balken oder dem kompletten Dachstuhl andere Kaliber erforderlich, als die Mikrowelle in Ihrer Küche. Mithilfe spezieller Strahler, geformt wie ein Megafon, wird das Holz abschnittsweise mit Mikrowellen beschossen. Dieser Behandlung halten Holzbock und andere Holzschädlinge nicht lange stand. Damit verbundene Risiken, wie Überhitzung, Brandgefahr oder Risse erfordern langjährige Erfahrungen, die zertifizierte Kammerjäger und eine seriöse Fachfirma zu bieten haben.

Giftfreies Heißluftverfahren

Mit Heißluft geht es Holzwürmern an den Kragen, wenn die ausströmende Luft mehr als 55 Grad Celsius beträgt. Das Heißluftverfahren hat sich herauskristallisiert als eine der besten Methoden, um den Holzwurm giftfrei und sicher zu bekämpfen. Betroffene Flächen und Bereiche werden mit Planen abgedichtet, abgesehen von einer kontrollierten Abluftöffnung. Externe Heißluftgebläse erhitzen für einen Zeitraum von 8 bis 14 Stunden das Holz und vernichten alle darin befindliche Schadinsekten.

Lokal erzielen Sie den Effekt unter Umständen mit einem Föhn. Der Kosten-Nutzen-Effekt wird freilich kritisch bewertet. Das stromfressende Gerät sollte mindestens 45 Minuten aktiviert sein sollte, was die nächste Stromabrechnung in die Höhe treibt. Fernerhin richtet sich der Luftstrom auf einen sehr engen Radius, sodass eine vollständige Vernichtung aller Maden reine Glückssache ist.

Der Holzwurm lebt nur solange wie die Made im Speck, bis das Holz erhitzt, gefroren oder in Alkohol getränkt wird.

Holzwurm mechanisch loswerden

Die Schlagkraft von Hausmitteln und thermischen Methoden wird optimiert mit ergänzenden, mechanischen Strategien. Es gilt das Motto: mit Zuckerbrot und Peitsche. Durch permanenten Radau machen Sie den Biestern das Leben zur Hölle. Im gleichen Zug bieten Sie den Larven außerhalb vom Holz einen verlockenden Leckerbissen an als Rückzugsort. So gelingt der Plan:

  1. Eicheln rund um das befallene Holz auslegen
  2. Fortan bei jeder sich bietenden Gelegenheit kräftig auf das Holz klopfen
  3. Alle 2 bis 3 Tage Eicheln mit Fraßlöchern gegen frische Früchte austauschen
  4. Mit Holzwurm besiedelte Eicheln auf dem Kompost entsorgen
  5. Solange fortfahren, bis keine angebohrten Eicheln mehr zu finden sind

Holzwurmlarven sind gerissen und fallen nicht immer auf den Klopf-Eicheln-Trick herein. Bleiben die Resultate weit hinter den Erwartungen zurück, bietet sich als weitere mechanische Vorgehensweise die Druckluft-Technik an. Zu diesem Zweck blasen Sie jeden Fraßgang vom runden Eingang her mit Druckluft aus. Da Ihnen der Blick ins Holzinnere verwehrt bleibt, können Sie bei der Druckluft-Methode indes nie sicher sein, dass Sie sämtliche Vandalen erwischt haben.

Letzter Ausweg Pestizid

Laufen alle Bemühungen um eine biologische Bekämpfung ins Leere, wartet am Ende des Tunnels die chemische Keule. Der Fachhandel bietet zahlreiche Pestizide an, die Holzwurmlarven abtöten. Kehrseite der Medaille sind giftige Inhaltsstoffe, wie Permethrin. Dabei handelt es sich um ein Nervengift, das für Menschen und Haustiere bedenklich ist. Im Vorfeld sind wichtige Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, die jeder Hersteller im Beipackzettel ausführlich erläutert. Folgende Produkte werden von Holzwurm-geplagten Anwendern als wirksam bewertet:

  • Envira Holzwurmspray zum Preis von 11,80 Euro für 500 ml
  • Kluthe Holzwurmtod zum Preis von 17,99 Euro für 2,5 l zuzüglich 5 Einwegspritzen zum Preis von 8,95 Euro
  • Xyladecor gegen Holzwürmer mit Sprühkopf zum Preis von 11,50 Euro für 250 ml
  • Holzwurm-Stopp mit Einspritz-Aufsatz von Detia Garda zum Preis von 9,90 Euro für 200 ml

Unangefochtener Testsieger ist das Holzwurmspray von Envira. Das Mittel ist nicht ätzend, geruchsfrei und nicht brennbar. Die Knock-Downwirkung auf den Holzwurm basiert primär auf dem Inhaltsstoff Permethrin. Für den großflächigen Einsatz bietet der Hersteller preisgünstige Nachfüllpacks an mit 2 oder 5 Litern.

Großflächige Bekämpfung Fachleuten anvertrauen

Sind Dachstuhl oder tragende Gebäudeteile mit Holzwürmern verseucht, sollten Sie von eigenhändigen Vorgehensweisen Abstand nehmen. Die großflächige Bekämpfung in Eigenregie ist mit unwägbaren Risiken verbunden und selten von Erfolg gekrönt. Vertrauen Sie stattdessen auf die Erfahrungen versierter und zertifizierter Experten, denn immerhin geht es um Ihr Zuhause.

Hintergrund

Chemische Begasung steht in der Kritik

Alternativ zum Heißluftverfahren offerieren Fachunternehmen die Option, befallene Dachstühle, Wohnungen und Häuser mit einem speziellen Gift zu begasen, meist Sulfurylfluorid oder ein Gemisch aus Schwefel und Fluor. Dieses Gas vernichtet zuverlässig alle Holzschädlinge und arbeitet ohne Depotwirkung, sodass behandelte Räumlichkeiten in der Regel nach 24 Stunden wieder nutzbar sind. Als nachteilig ist der vergleichsweise hohe Kostenfaktor zu werten, aufgrund aufwendiger Vorbereitungen. Fernerhin kommt spezielle Technik zum Einsatz, die fundiertes Know-how erfordert. Nicht zuletzt hinterlässt die Aussicht auf ein Leben im toxisch begasten Haus bei vielen Menschen ein mulmiges Gefühl.

Holzwurm ist eine Käferlarve

Der Begriff Holzwurm fungiert als Synonym für eine ganze Schar flugfähiger Käfer und deren Larven. Sorgen winzige Löcher im Holz von Dachstuhl, Möbel oder Balken für Kopfzerbrechen, haben Sie es nicht mit einem Wurmbefall zu tun. Vielmehr sind Sie konfrontiert mit der zerstörerischen Brut folgender Käferarten, die sich in Gestalt walzenförmiger Maden durchs Holz fressen:

  • Bockkäfer, primär Hausbock (Hylotrupes bajulus): 8-26 mm lang, geflügelt, braun bis schwarz und grau behaart
  • Gemeiner Nagekäfer (Anobium punctatum): 2-5 mm lang, geflügelt, rötlich-braun, stark behaart, kapuzenartiges Halsschild
  • Bunter Pochkäfer (Xestobium rufovillosum): 5-7 mm lang, geflügelt, dunkelbraun mit gelben Haarflecken
  • Trotzkopf (Hadrobregmus pertinax): 4,5-6 mm lang, geflügelt, schwarzbraun, walzenförmig, schütter behaart
  • Brauner Splintholzkäfer (Lyctus brunneus): 2,5-7 mm lang, geflügelt, rotbraun, glatt, punktierte Flügeldecken

Maden dieser Käfer sind für Laien kaum nach Artzugehörigkeit zu unterscheiden, denn die Farbe der wurmförmigen Körper ist einheitlich weiß bis cremefarben. Im Verlauf mehrerer Larvenstadien erzielen Hausbockkäferlarven bis zu 30 mm Länge, wohingegen Nagekäferlarven selten länger als 5 mm werden.

Lebensweise

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Die Larven von Holzwürmern fressen sich still und heimlich durchs Holz

Ein Käferweibchen legt – je nach Art – jährlich bis zu 200 Eier ins Holz und überlässt die Brut anschließend sich selbst. Innerhalb kurzer Zeit verwandeln sich die Eier in unersättliche Larven, die sich durchs Gebälk, Parkett, Möbelstück oder anderweitig verarbeitetes Holz bohren. Bis zu acht Jahre ziehen ins Land, bevor sich die Larven des Gemeinen Nagekäfers verpuppen. Die Larven des Hausbocks treiben bis zu 15 Jahre ihr Unwesen. Erst dann findet die Metamorphose zum adulten Käfer statt. Auf dem Weg dorthin entsteht ein weitläufiges System aus Fraßgängen, was die Stabilität im Holz signifikant beeinträchtigt und schlimmstenfalls ganze Dachstühle zum Einsturz bringt. Die Lebensspanne eines fertigen Käfers erstreckt sich über wenige Wochen, in denen keine Nahrung aufgenommen wird.

Dieser kurze Ausflug in die biologischen Hintergründe von Holzwurm-Arten stellt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Qualität und Vollständigkeit. Umfassende Informationen rund um den Holzwurm vermitteln verschiedene Wikipedia-Artikel.

Exkurs

Hausbock nicht verwechseln mit Holzbock

Die Titulierung von zwei völlig unterschiedlichen Insekten birgt eine hohe Verwechslungsgefahr, die fatale Folgen nach sich ziehen kann. Unter dem Namen Hausbock verbreitet eine Bockkäfer-Art (Hylotrupes bajulus) in Europa Angst und Schrecken, die auch bekannt ist als Großer Holzwurm oder Balkenkäfer. Einer wirksamen Bekämpfung dieser Holzschädlinge ist dieser Ratgeber gewidmet. Hinter der Bezeichnung Holzbock (Ixodes ricinus) verbirgt sich hingegen eine der gefährlichsten Zecken-Arten, die Menschen und Haustieren erhebliche gesundheitliche Schäden zufügen kann. Eine Verwechslung beider Begriffe sollte bei der Wahl von Bekämpfungsmitteln zuvor ausgeschlossen sein, weil die meisten Anti-Hausbock-Mittel gegen den Holzbock unwirksam sind und umgekehrt.

Häufig gestellte Fragen

Mit welchen Kosten ist zu rechnen, wenn ein Kammerjäger mit der Holzwurm-Bekämpfung beauftragt wird?

Die Kosten für den Einsatz einer Fachfirma im Vorfeld abzuschätzen ist schwierig bis unmöglich. Zahlreiche Faktoren bestimmen über den endgültigen Preis, wie Befallsort, Art des Schädlings, Befallsdruck, Bekämpfungsmethode und eingesetzte Zeit. Eine seriöse Firma nimmt das Objekt zunächst in Augenschein und erstellt anschließend eine Kostenkalkulation. Als groben Richtwert für den Stundenlohn ist mit 100 bis 150 Euro zu rechnen. Die Abtötung von Holzschädlingen in verbautem Holz im giftfreien Mikrowellen- oder Heißluftverfahren schlägt mit einem Preis von durchschnittlich 600 Euro zu Buche.

Wo kann ich Mittel für die Holzwurmbekämpfung kaufen?

Biologische Mittel, wie Isopropanol oder Salmiakgeist, erhalten Sie im Baumarkt, beispielsweise bei Obi, Toom oder Hornbach. Im Sortiment enthalten sind dort ebenfalls Insektizide, wie der Testsieger Envira Holzwurmtod oder das bewährte Holzschutzmittel Xyladecor für den schützenden Außenanstrich.

Meine alte Kommode ist von Holzwürmern befallen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Kälte die Schädlinge vernichtet. Reicht es aus, das alte Möbel bei Frost auf den Balkon zu stellen?

Die Holzwurm-Bekämpfung mit Kälte setzt voraus, dass Sie die befallene Kommode für 48 bis 72 Stunden ohne Unterbrechung Frost aussetzen unterhalb von – 12 Grad Celsius. In Deutschland kann diese Prämisse in den meisten Regionen nicht erfüllt werden, da zumindest über Tag die Temperaturen den Schwellenwert übersteigen. Sofern sich der Balkon in einer winterrauen Alpenregion oder im Erzgebirge befindet, ist es immerhin einen Versuch wert.

Im Internet habe ich gelesen, dass der Holzwurm ohne Gift mit Stickstoff bekämpft werden kann. Kann ich die Methode anwenden, um die Schädlinge in einem Wohnraum selber zu bekämpfen?

Die Begasung mit Stickstoff arbeitet nach dem Erstickungsprinzip, um den Holzwurm abzutöten. Zu diesem Zweck sind befallene Holzgegenstände oder ein betroffener Wohnraum gasdicht mit Folie einzuhausen, damit kein Sauerstoff eindringen kann. Maßgeblich für den Bekämpfungserfolg sind konstante Temperaturen über 20 Grad Celsius sowie eine Behandlungsdauer von 8 bis 10 Wochen. Während dieser Zeit darf sich niemand ohne spezielle Schutzausrüstung der Wohnung bis auf 10 Meter nähern. Gestattet ist die Bekämpfungsmethode europaweit ausschließlich zertifizierten Fachunternehmen.

Holzwurm mit Haarspray bekämpfen – geht das?

In dem einen oder anderen Forum ist nachzulesen, dass Haarspray taugt als Hausmittel gegen Holzwürmer. Theoretisch könnte das Spray die empfindlichen Atmungsorgane der Maden verkleben, sodass diese ersticken. Unterschätzt wird in diesem Zusammenhang, dass es sich um clevere Schädlinge handelt, die sich tief ins Holz fressen – unerreichbar für ungiftiges Haarspray. Wirksames Holzwurmspray hat giftige Bestandteile im Gepäck und wird nicht nur oberflächlich aufgesprüht. Im Handel erhältliche Produkte verfügen über einen Einspritzaufsatz, damit das Insektizid tief in die Fraßgänge befördert werden kann.

Wo finde ich die Kontaktdaten von zertifizierten Fachleuten für die Bekämpfung von Holzwürmern?

Der Deutsche Holz- und Bautenschutzverband e.V. betreibt eine aussagekräftige Datenbank, mit deren Hilfe Sie eine qualifizierte Firma für die Bekämpfung von Holzschädlingen in Ihrer Nähe finden. Ausgehend von Ihrer Postleitzahl geleitet Sie eine intuitive Suchmaske Schritt für Schritt zu den Kontaktdaten. In der Regel stehen gleich mehrere DHBV-Fachfirmen zur Auswahl.

Tipp

Im Vakuum geht dem Holzwurm spätestens nach vier bis zwölf Wochen die Luft aus. Um wertvolle Antiquitäten oder unersetzliche Familienerbstücke ohne Gift von Holzschädlingen zu befreien, bieten Fachfirmen eine temporäre oder dauerhafte Lagerung an im nahezu luftleeren Raum. Für handliche, kleine Möbel funktioniert die Methode auch in Eigenregie, sofern das befallene Teil in einen Vakuumsack mit 180x90x50 cm passt und ein Vakuumiergerät zur Verfügung steht.